Lebe nachhaltig! Vom Wurzelgrund der persönlichen Verantwortung

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Mai 242012
 

„Wir sind die Partei der persönlichen Verantwortung. Seien Sie selbst das Rad der Verantwortung!“ So äußerte ich mich in einem Redebeitrag am 11.05.2012 beim Landesparteitag meiner Partei, auf dem der Leitantrag „Berlin – Hauptstadt der Nachhaltigkeit“ mit überwältigender Mehrheit verabschiedet wurde.

Ich will persönlich selbst das tun, was im gegebenen Augenblick das Richtige für mich, für meine Mitmenschen und meine Mitwelt ist.

Nachhaltige Politik ohne Selbstanbindung an diesen Grundsatz der personalen Verantwortung kann nicht funktionieren. Man kann nicht immer die Verantwortung auf DIE Politik, DIE Verhältnisse, DIE anderen abschieben. Dafür liefert dieses Bild ein gutes Beispiel. Wir sehen den neuen Umweltminister Peter Altmaier, wie er sein Fahrrad anbindet.

Leider fehlt es hier dem Umweltminister an guten Abstellmöglichkeiten für sein Fahrrad. Er muss die Baumscheibe betreten, wodurch der feine Wurzelgrund des Baumes gepresst wird.  Eine vorschriftswidrig geparkte Limousine beansprucht obendrein viel Platz, der eigentlich den Fußgängern zusteht.

Dennoch: Der Minister ist ein Vorbild. Er fährt Fahrrad, obwohl die gesamte städtische Infrastruktur – wie das Bild beweist – noch allzu sehr auf den PKW ausgerichtet ist, obwohl der motorisierte, erdölgetriebene Verkehr den Fußgängern und Fahrradfahrern viel zu viel Platz wegnimmt.

Er beherzigt den Grundsatz: Sei selber das Rad der Nachhaltigkeit. Denn: Die Energiewende fängt beim Einzelnen an.

Das Gebot lautet: Sei du zuerst die Energiewende. Lebe nachhaltig.

Foto entnommen dem Berchtesgadener Anzeiger, 22.05.2012

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Mensch, werde wesentlich! Sei selber das Rad der Nachhaltigkeit!

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Mai 132012
 

Ich rate zur Vorsicht bei allen Bekenntnissen zur Fernstenliebe! Ich hege Zweifel gegenüber all jenen, die Forderungen an andere, an den Staat, an die Politik erheben, ohne sich selbst als Person zuerst und vorrangig in die Pflicht zu nehmen. Bekenntnisse nützen nichts, wenn sie nicht mit der nachprüfbaren Selbst-in-Dienst-Stellung verbunden sind. Das gilt gerade für Bekenntnisse zur Nachhaltigkeit und zum Klimaschutz. Man zeige mir doch bitte an einer sichtbaren Handlung, dass man es ernst meint, statt kostspielige Programme und Projekte aufzulegen, deren Finanzierbarkeit in den Sternen der Fernstenliebe steht. So zeigt sich beispielsweise, dass die staatlichen Pflicht-Programme zur energetischen Gebäudesanierung ebenso wie die Subventionierung der Elektro-PKW zunächst einmal einen kräftigen Verteuerungseffekt für die öffentlichen und die privaten Haushalte haben, ohne dass ein Klimaschutzeffekt sofort einträte. Sie steigern jedoch das Bruttoinlandsprodukt und haben insofern eine volkwirtschaftlich erwünschte, wachstumsfördernde Wirkung.

Umgekehrt gilt: Das Umsteigen vom PKW auf das mit Muskelkraft betriebene Fahrrad führt nachweislich zu einem sofortigen Umweltschutz- und Klimaeffekt, verlangt aber dem Einzelnen etwas ab, insbesondere den Verzicht auf Annehmlichkeiten des Alltags. Massives Umsteigen vom PKW auf ÖPNV und Fahrrad kann zwar zu einem Rückgang der Verschuldung, zugleich aber auch zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistung eines Landes führen und ist insofern unerwünscht.

Nachhaltigkeit erstreckt sich nicht nur auf die Nachwelt, sondern zunächst und zumeist auf den Umgang mit dem eigenen Leib und mit der Mitwelt. Nachhaltigkeit strebt stets neben der Ressourcenschonung und dem Klimaschutz die leibliche Gesundheit der eigenen Person und das Wohlergehen des begegnenden Nächsten an. 

All jenen, die da glauben, durch Programme, Planvorgaben, Absichtserklärungen und wohl gar weit in die Zukunft reichenden Soll-Zahlen etwas zugunsten der zukünftigen Generationen zu bewirken, rufe ich zu:

Mensch, lebe nachhaltig! Sei selbst das Rad, das Nachhaltigkeit bewirkt.

Einer meiner wichtigen Lehrer, der heute bei meinen Deutschen fast schon in Vergessenheit geratene Breslauer Johannes Scheffel, drückte diesen Gedanken so aus:

 37. Die Unruh kombt von dir.
Nichts ist das dich bewegt/du selber bist das Rad/
Das aus sich selbsten laufft/und keine Ruhe hat.

Quelle:

Johannis Angeli Silesij
Cherubinischer Wandersmann [… ]
Glatz / auß Neu auffgerichter Buchdruckerey Ignatij Schubarchi Anno 1675, Seite 39.

 http://diglib.hab.de/wdb.php?dir=drucke/lo-6724

http://diglib.hab.de/drucke/lo-6724/start.htm?image=00032

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Boris oder Ken? Unterwegs zur Hauptstadt der Nachhaltigkeit

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Mai 032012
 

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3. Mai – ein wichtiger Tag! Die Polen feiern heute ihren Verfassungstag. Sie waren das erste europäische Land, das 1791 eine geschriebene demokratische Verfassung annahm. Einige Monate später taten es ihnen die Franzosen nach. Sie folgten dem polnischen Vorbild. Hurra! Leider pfuschten den Polen die umgebenden Mächte mehrfach ins Handwerk und zerstörten den polnischen Staat, dennoch können die Polen und wir Europäer stolz auf die demokratischen Patrioten des 3. Mai 1791 sein!

Demokratischer Bürgersinn, Eigeninitiative, Innovationsgeist, Klimaschutz, Nachhaltigkeit – all diese Ziele sollte eine moderne Hauptstadt, wie es Berlin anzustreben behauptet, im Blick behalten. Was geschieht andernorts? In London wird heute der Bürgermeister gewählt. Wird es der radfahrende Boris Johnson schaffen – oder wird ihn der bekennende U-Bahn-Fahrer Ken  Livingstone vom Sattel stoßen? Er bevorzugt das bequeme Geschaukel in größeren Fahrzeugen, etwa in der Tube.

Gutes Foto von Boris Johnson heute im Berliner Tagesspiegel auf Seite 3! Der Fahrradhelm des Londoner Bürgermeisters sitzt vorbildlich! Man kann auch als Bürgermeister einer Nachhaltigkeitsmetropole Fahrrad fahren!  Ich bin deshalb für den progressiven, unangepassten  Boris.

Nachhaltigkeit fängt in der eigenen Lebensführung an. Jedes Marmeladenglas, das nicht völlig ausgegessen wird, belastet dein persönliches Klimakonto!

Eine klimaneutrale Stadt ist ohne massive Investitionen in eine moderne Radverkehrs-Infrastruktur nicht denkbar.  Dazu gehören in meinen Augen Radverkehrsanlagen an allen Hauptstraßen, insbesondere die neuartigen Radstreifen, die meist sicherer sind als die baulichen Radwege. Unnötiger PKW-Verkehr sollte unterbleiben. Das soll und kann auch jeder für sich selbst entscheiden: Muss ich meine Freundin mit dem tiefergelegten BMW beeindrucken – oder kann es auch ein neu gestyltes, strahlend sauber geputztes Tandem mit Navi zum Date sein?

Jeder ist verantwortlich. Zeig’s den Londonern und den Berlinern, Boris!

http://www.tagesspiegel.de/zeitung/zu-scherzen-aufgelegt/6581580.html

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Berliner Mieten fast schon so hoch wie in Erfurt!

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Mrz 032012
 

Geht es jetzt bald zu Ende mit der Sonderbegünstigungszone Berlin? Schwere Sorgen plagen die Berliner Parteien. Das Berliner Mietenniveau nähert sich unaufhaltsam dem Bundesdurchschnitt, hat schon jetzt fast das Niveau der Durchschnittsmieten in Erfurt erreicht! Ja, wo kommen wir da hin, wenn das Leben in Berlin bald so teuer wird wie das in Erfurt!!

Schlimm auch: Der Regierende Bürgermeister Wowereit spricht von einem Prozess der Normalisierung. Was für eine bodenlose soziale Kälte! Jahrzehntelang hat das Bundesland Berlin alles getan, um als leuchtendes Vorbild für andere deutsche Großstädte den Mietern reichlich Platz zu kräftig subventionierten Preisen, ein behagliches Stübchen zu sichern, und innerhalb weniger Jahrzehnte soll all das für die Katz sein?

Und welches ist der Bezirk mit größten sozialen Kälte? Selbstverständlich Friedrichshain-Kreuzberg, der Bezirk, in dem die 4 linken Parteien (Grüne, SPD, Piraten, Linke) 90% aller Wählerstimmen auf sich vereinigen. Gerade hier tun doch die Kommunalpolitiker alles, um den Satus quo zu schützen und die jahrzehntelange Versorgung des Volkes mit reichlich Platz und billigem Wohnraum zu verlängern. Und nun DAS! Zweistellige Mietsteigerungsraten bei Neuvermietungen im linken, grünrot regierten Friedrichshain-Kreuzberg!

Ein Grund dafür, dass die Mieten so stark steigen, sind Sanierungsmaßnahmen, wie sie im Zuge der staatlich geförderten Klimaschutz-Sanierung zu leisten sind. Denn die Klimaschutzmaßnahmen lassen sich zeitlich uneingeschränkt auf die Miete draufschlagen. Eine energetische Sanierung zur Rettung des Weltklimas aus Friedrichshain-Kreuzberg ist das Trumpf-As zur Durchsetzung von Mietsteigerungen.

Man sieht: Grüne Klimaschutzpolitik hilft den Immobilienbesitzern und den Styropor-Herstellern.

Cool. Astrein.

Schlimm: Berliner Mieten erreichen fast Bundesdurchschnitt! « Politikselbermachen. CDU Kreuzberg-West

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Fernstenliebe oder Nächstenliebe – wofür entscheidet ihr euch?

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Aug 302011
 

Lieber noch rate ich euch zur Nächstenflucht und zur Fernstenliebe„, so der selbsternannte große Antichrist des 19. Jahrhunderts, Friedrich Nietzsche, in seinem Also sprach Zarathustra. Fernstenliebe statt Nächstenliebe – ein schönes Wort! Gemeint ist: zur Erreichung des Ideals, des richtigen Menschen, des Übermenschen, müssen Opfer im Hier und Jetzt gebracht werden.

„Wir Grünen sind die Partei des Rocks, nicht des Hemdes“ – so einmal treffend der frischgebackene Ministerpräsident des Ländle in Anspielung auf das Sprichwort: „Das Hemd sitzt näher als der Rock.“ Ein klares Bekenntnis zum Ideal der Fernstenliebe!

Daran musste ich gestern bei der feierlichen Einweihung der May-Ayim-Gedenktafel wieder denken: Ich erlebte eine grandiose Solidarität mit den Opfern von Kolonialismus und Rassismus, begonnen bei der schändlichen Berliner Afrika-Konferenz 1884. 1884 hieß konsequenterweise auch die Band, die aufspielte. Der Fixpunkt des Gedenkens ist die Opfer-Erfahrung, die Solidarität gilt den Fernsten. Die heute lebenden Schwarzen in Deutschland werden in die endlose Opfer-Erfahrung eingereiht. Kolonialismus und Rassismus werden als definierendes Moment für das Schwarzsein in alle Ewigkeit festgeschrieben.

Genau das tun auch viele Schwarze in den USA – über Jahrhunderte hinweg: „Wir sind alle Opfer der Weißen, denn wir wurden gewaltsam nach Amerika verschleppt!“ Die Black Panther etwa reden so. Der Opferstatus hat sich verfestigt. Rassistisches Denken wird als identitätsstiftend für Opfer übernommen.

Dass May Ayim von eigenem Vater und eigener Mutter verraten und verlassen wurde, spielte gestern überhaupt keine Rolle. Dabei ist es offenkundig: Wenn sie eine liebende Mutter, einen liebenden Vater statt prügelnder Ersatzeltern gehabt hätte, wäre sie niemals so unglücklich geworden. Sie wäre kein OPFER des RASSISMUS geworden.

Hätten alle Kinder liebende Eltern, gäbe es die meisten sozialen Probleme nicht.

Identität in der Fernstenliebe entsteht also aus der Identifikation mit weit entfernten Opfererfahrungen. Das Fernste prägt das politische Handeln entscheidend mit. Früher waren es die Sandinistas in Nicaragua oder die Vietkong, die Opfer des „US-amerikanischen Imperialismus“, mit denen man sich in identifizierte. Heute sind es die durch Otto Friedrich von der Gröben ab 1683 aus dem heutigen Ghana verschleppten und verkauften Negersklaven und deren Nachkommen.

Ebenso tun die Anhänger der Fernstenliebe alles für das fernste Ziel, für den Klimaschutz etwa – sie retten das Weltklima für die Fernsten. Dass allein durch die Klimaschutzmaßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz die objektiven Wohnkosten um 45% steigen werden – geschenkt!  Irgendwer wird schon zahlen – entweder die Mieter selbst, oder die steuerzahlende Allgemeinheit. Wir erinnern uns: Zur Erreichung des Fernzieles müssen Opfer im Hier und Jetzt gebracht werden!

Ich war gespannt – hatte sich bei all der grünen Fernstenliebe auch etwas für den Bereich des Nächsten getan? Hatte sich zum Beispiel die Situation des Fuß- und Radverkehrs am May-Ayim-Ufer gebessert? Gibt es nun endlich ausreichend Abstellmöglichkeiten für Fahrräder? Ist die Dominanz des Autoverkehrs am May-Ayim-Ufer mittlerweile zurückgedrängt? Gibt es nun endlich einen durchgängigen Radweg? Endlich einen durchgängigen Uferweg für Fuß- und Radwanderer?

Urteilt selbst! Schaut euch die Bilder an! Diese Bilder geben die tatsächliche Lage des May-Ayim-Ufers am gestrigen Tag wieder. Ihr werdet sehen:

Nein, die Dominanz des nahweltschädlichen PKW-Verkehrs ist in Friedrichshain-Kreuzberg nicht gebrochen.

Es gibt weiterhin in Friedrichshain-Kreuzberg nicht genug Abstellmöglichkeiten für Fahrräder.

Es gibt weiterhin in Friedrichshain-Kreuzberg weder für Fuß- noch für Radwanderer einen durchgehenden Weg an den Ufern der Spree.

Nicht einmal das ist also geschafft worden. FreundInnen, MitstreiterInnen! DA müssen wir ran!

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Jun 202011
 

… so hoch da droben?“ Sehr schöner Artikel  über die Forstakademie Tharandt heute in der Süddeutschen Zeitung auf S. 9! Unbedingt lesenswert! Herrliches Bild „Einsamer Baum“ von Caspar David Friedrich! Online leider nicht abrufbar, Kauf der Druckausgabe lohnt sich aber.

Burkhard Müller greift unter dem Titel „Die Schönheit des Waldbaus“ in seinem Bericht über 200 Jahre „Forstakademie Tharandt“ die zentralen Themen der deutschen Forstwirtschaft auf: Nachhaltigkeit, Biodiversität, Monokultur, Naturschutz, behutsame Walderneuerung.

Joseph von Eichendorff dichtete in genau jenen Jahren eins der ersten Wald-Lobpreis-Gedichte – Hunderte andere von Dutzenden anderen Dichtern werden dann folgen! Felix Mendelssohn Bartholdy, der im tiefsten Geschoß, 500 Meter von meinem Kreuzberger Ansitz, ruht, hat das großartige Nachhaltigkeitsgedicht 1841 in Melodie gesetzt.

Nachrichten aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Sport – sueddeutsche.de

Die Jahre um 1810 sind die Gründerjahre des forstwirtschaftlichen Nachhaltigkeitsgedankens!  Von Tharandt aus trat das Leitbild der nachhaltigen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen seinen Siegeszug an – bis nach Cuba, Vietnam, Litauen, Russland, Polen – ja sogar in den Mittelmeerraum.

Bild: Einsamer Baum im Havelland, aufgenommen im Jahr 2007.

 Posted by at 12:36

„Ihr seid nicht froh!“ Das Märchen vom Rabenkönig (1)

 Armut, Aus unserem Leben, Geige, Klimawandel, Märchengeiger, Mären, Ökologie, Ukraine  Kommentare deaktiviert für „Ihr seid nicht froh!“ Das Märchen vom Rabenkönig (1)
Jun 062011
 

Stolz belebte den armen Blogger gestern! Vor vielen Leuten trug er auf dem Umweltfestival am Brandenburger Tor das Märchen vom Rabenkönig vor, verzierte den Vortrag mit allerlei Liedern und Stücken und ermunterte zu guter Letzt die Volksmenge, einen deutschen Kanon vierstimmig zu singen!

Das ukrainische Volksmärchen „Der Rabenkönig“, das mir erstmals von der Berliner Märchenerzählerin Nina M. Korn erzählt worden ist, habe ich gestern neu umgeformt. So hub ich es gestern auf dem Umweltfestival an:

Es war einmal ein Bauer, der hatte drei Söhne. Tag um Tag gingen sie mit dem Ochsen hinaus aufs Feld um zu ackern und zu pflügen. Mit ihrer Arbeit schufen sie sich ihr Brot. Doch eines Abends verfinsterte sich die Sonne und es landete ein dunkler schwarzer Adler bei ihnen.

„O ihr Erdlinge, was plagt ihr euch? Der Rabenkönig schickt mich zu euch.  Ihr braucht nicht mehr zu ackern und zu pflügen. Der Rabenkönig schickt euch in dieser Dose neues Saatgut, das von selber wächst. Nehmt es an.“

Darauf erwiderte der Bauer: „Das kann ich nicht glauben. Tag um Tag, Jahr um Jahr plagen wir uns ab. Wir haben schwielige Hände. Nein, ich glaube nicht, dass wir ohne Arbeit satt werden können.“

Der Adler krächzte: „Oh ihr lächerlichen Seepferdchen! Schaut euch doch an! Ihr seid nicht froh! Wir machen euch froh! Der Rabenkönig sucht junge Männer für sein Gefolge. Einen von deinen Söhnen musst du mir geben im Tausch für das neue Saatgut. Das verlangt der Rabenkönig.“

„Nein, meine Söhne sind das wertvollste, was ich habe. Niemals geb ich sie her“, flehte der Bauer.

Der Adler legte seinen Kopf zurück, stieß drohend mit dem Schnabel in Richtung des Bauern und  schnarrte mit laut krächzender Stimme:  „Wenn du mir keinen Sohn gibst, dann muss ich deinen Ochsen mitnehmen. Das befiehlt der Rabenkönig.“

„Dann soll es so sein“, ergab sich der Bauer kleinlaut in sein Schicksal.

Ohne weitere Worte packte der Adler den Ochsen mit kräftigem Hieb seiner Klauen und erhob sich mit gewaltigem Flügelschlag …

(Fortsetzung folgt)

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Mai 312011
 

Kaum jemand weiß es, aber den klimaschützerischen Grünen müsste es wenigstens bekannt sein: Seit 1970 hat sich die durchschnittliche Wohnfläche, die jedem Bundesbürger zur Verfügung steht, verdoppelt. Und Gebäudeheizung verursacht etwa 35-40% der Treibhausgase. Wäre es da nicht eine gute Idee, die Menschen zum freiwilligen Verzicht auf Wohnraum aufzufordern?  Ebenso wie ich sie seit Jahren zum Umsteigen vom Auto auf das Fahrrad und den ÖPNV auffordere?

Nicht der Verkehr, sondern das Wohnen, Heizen und Kochen hinterlässt den größten CO2-Abdruck!

Am klimaschädlichsten sind ja zweifellos die um sich greifenden Einpersonenhaushalte. Die Versingelung der Berliner Gesellschaft schreitet voran, sie liegt jetzt bei 55% aller Haushalte. Selbst der Regierende Bürgermeister fordert, das Land solle neue Ein-Personen-Wohnungen für Studenten bauen und anbieten. Nun, früher wohnte man „zur Untermiete“. Ich selbst fing mein Studentendasein an der FU als Untermieter einer Witwe an, die ihre Zehlendorfer 4-Zimmer-Wohnung auch durch das Vermieten zweier Zimmer an Studenten finanzierte.

Der Klimaeffekt  der Untermieter ist minimal, weil die Grundheizung der Wohnung sowieso erfolgt.

Später merkte ich, dass ich für weniger Geld im Subventionsparadies West-Berlin eine 1-Zimmer-Wohnung mieten und bewohnen konnte. So zog ich in die Hornstraße in Kreuzberg – nur einen Steinwurf von meinem jetzigen Wohnort entfernt. Ich zahlte 56 DM kalt und schippte Kohlen in den Kachelofen. Die Außentoilette im Treppenhaus und das Fehlen einer Dusche störten mich nicht.

Meine Klimabilanz verschlechterte sich allerdings, denn nun trug ich über den Kachelofen zur Feinstaubbelastung der Luft und zur Freisetzung schädlichen Kohlendioxids viel mehr bei als vorher. Das dank der eigenen Mietwohnung eingesparte Geld kratzte ich zusammen und leistete mir einen 10 Jahre alten Ford Escort, den ich für 1000 DM bei einem Autohändler am Südstern kaufte. Eine Stelle als studentische Hilfskraft an der FU ermöglichte mir einen Lebensstil, von dem ich früher nur hätte träumen können – auch dank der Berlin-Zulage.

Ich war reich, denn ich hatte eine eigene Mietwohnung, ein Auto und jede Menge Spaß! Ich hatte damals mehr Geld in der Tasche als heute ein türkischer Arbeiter mit seinem gesetzlichen Mindestlohn!

Und heute? In manchen Bezirken der Stadt Berlin stehen riesige Flächen innerhalb der Wohnungen und Häuser leer, es gibt enorm viel ungenutzten Platz in den Wohnungen, den die Menschen teilen könnten. Das Geschrei über Mietsteigerungen und „Vertreibungen“ ist groß und grotesk, dabei stehen in Berlin sehr viele Zimmer leer. In den Plattenbausiedlungen etwa in Marzahn kümmern oftmals 30% aller Wohnungen leer vor sich hin! Ich finde: Da sollten die Leute rein, ehe weitere kostbare grüne Flächen durch 1-Zimmer-Appartments verbaut und verbraucht werden.

Dem Klimaschutz tut’s gut. Holt euch den Wohnraum zurück, Berlinerinnen und Berliner!

Bild: Sumpfe und Moore sind natürliche CO2-Senken! Hier ein Bild von einer Radttour aus dem Fläming.

Klimaschutz – Wowereit warnt vor zu starker Belastung von Mietern – Berlin Aktuell – Berliner Morgenpost – Berlin

 Posted by at 19:48

Auf verwachsenen Pfaden: der Satz des Anaximander

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Apr 282011
 

„Durch den Tod zahlen die Menschen die Schuld, die sie durch Ressourcenverbrauch eingegangen sind, an die Natur zurück. Und der naturnahe Wald ist die CO2-Senke, die Grabsenke, das Zu-Grunde-Gehen des Störfaktors Mensch!“

So deuteten wir vor wenigen Tagen die Philosophie, die hinter dem RuheForst Nauen steht. Schon beim Schreiben fiel mir auf, wie nahe diese Formulierung dem ältesten Fragment der europäischen Philosophie steht – Zufall? Nein, ich glaube dies nicht. Die Fahrten in den Wald führten über Ostern ins Uralt-Halbvergessene, auf Holzwege – und Holz lautet ein alter Name für Wald. Diese Wege enden im Unbegangenen, das eben weil es unbegangen scheint, so plötzlich ins Unverborgene tritt. Der älteste erhaltene Satz der europäischen Philosophie lautet:

ἐξ ὧν δὲ ἡ γένεσίς ἐστι τοῖς οὖσι, καὶ τὴν φθορὰν εἰς ταῦτα γίνεσθαι κατὰ τὸ χρεών· διδόναι γὰρ αὐτὰ δίκην καὶ τίσιν ἀλλήλοις τῆς ἀδικίας κατὰ τὴν τοῦ χρόνου τάξιν

Wir übersetzen:

Woher den Seienden  ihre Entstehung ist, in dieses hinein entsteht auch das Verderben. Denn sie geben einander Strafe und Ablösung des Unrechts gemäß der Aufreihung der Zeit.

Modernes ökologisches Bewusstsein sieht  die Menschen, die „Seienden“ im herausgehobenen Sinne, als unrechtbegehende Ressourcenverbraucher, die einander die Schuldigkeit ablösen müssen gemäß der Ordnung der Zeitverläufe. Es gibt also keine Erlösung für den Menschen von außen her oder durch eigene Bemühung, sondern nur das Zugrundegehen in den Ursprung. Zyklisches Bewusstsein!

 Posted by at 23:23

Ruhe sanft, ruhe im Forst: Bilder des Todes

 Anaximander, Fahrrad, Klimawandel, Ökologie, Philosophie, Störfaktor Mensch  Kommentare deaktiviert für Ruhe sanft, ruhe im Forst: Bilder des Todes
Apr 242011
 

Der Karsamstag  führte mich erneut ins Havelländische Luch. Von Spandau aus lenkte ich das Rennrad, den treuen Burâq, quer über die Dörfer, hin zum immer wieder gesuchten, immer wieder verfehlten Radfernwanderweg Havelland. Endlich, in einem der zahlreichen Ortsteile von Schönwalde hatte ich das asphaltierte Band, die „Fahrradstraße“ erreicht. Was für ein Vergnügen! Nun flog ich rauschend mit meinem Burâq dahin, was die Beine hergaben. Rapsfelder, Kiefernwälder, Büsche, Luche, zart belaubte Birken, Dörfer und Hütten rauschten vorbei.

Bei Paaren bog ich – abweichend von der ausgeschilderten Führung – Richtung Nauen. Was mich leitete? Kein Plan, nur das Gefühl, dort noch etwas  entdecken zu können. Und wirklich, nach wenigen Hundert Meter entdeckte ich den RuheForst Nauen. Was war das?

YouTube – RuheForst Nauen entdecken23042011158

Ruhe sanft, ruhe forst! Hier war der RuheForst Nauen. Kein Geräusch störte den Besucher. Schweigen umfing mich. Nach wenigen Minuten entdeckte ich die Tafel, welche die Bewandtnis erklärte.

Ich war auf eine Weihestätte der neuesten Natur-Religiosität gestoßen – sterben, und dann wieder zurücksinken, ohne eine dauerhafte Spur zu hinterlassen! Die Idee hat etwas Verblüffendes. Anders als Faust, der sich noch brüstete

Es kann die Spur von meinen Erdentagen
Nicht in Äonen untergehn

versucht der heutige Naturgläubige, alle Last, die er für die Mutter Natur gebracht, wegzunehmen. Der Naturgläubige sagt:

Es soll die Spur von meinen Erdentagen
nicht in Äonen noch bestehn.

Denn „Jeder Mensch, der geboren wird, ist doch nur eine zusätzliche CO2-Quelle.“  In Abwandlung jenes bekannten Mephisto-Wortes könnte man sagen:

So ist denn jeder, der entsteht,
Auch wert, dass er zugrunde geht.

Durch den Tod zahlen die Menschen die Schuld, die sie durch Ressourcenverbrauch eingegangen sind, an die Natur zurück. Und der naturnahe Wald ist die CO2-Senke, die Grabsenke, das Zu-Grunde-Gehen des Störfaktors Mensch! Es ist genau dieses Denken, das in den Kreisen gebildeter deutscher Akademiker durchaus großen Anklang findet. Ich nenne es: das neopagane Denken, welches häufig mit der antideutschen Ideologie ein verschwiegenes Bündnis eingeht.

Weiter fuhr ich in den Kathedralen-Saal des deutschen Nachhaltigkeitsdenkens: den deutschen Wald im Havelländischen Luch. Es wehte ein entgotteter Karfreitagszauber um die Speichen. Verse von Rilke kamen mir in den Sinn:

Nur wer mit Toten vom Mohn
aß, vom ihren,
wird auch den leisesten Ton
nicht mehr verlieren.

Tröstung rann mir aus diesen Versen, aus diesem planlosen Dahinfahren. Und das Sterben? Ich stellte es mir in jenem Augenblick so vor: das Zufahren auf ein großes Portal, hinter dem der Weg in einer Biegung weitergeht. Der Tod als solches muss nichts Schreckliches sein, wenn man ihn so fasst: ein Sich-Einfügen in das, was vor uns war und nach uns sein wird. Das Zugehen auf eine Biegung, hinter der noch etwas kommt. Genau dies erfuhr ich im Fahren im alten Holze:

RuheForst Nauen erfahren

Vom Ruheforst aus kehrte ich nach Berlin zurück. Ab Niederneuendorf bis nach Spandau, von Spandau wiederum bis nach Berlin-Mitte führt der vorbildlich ausgeschilderte Radweg fast durchweg am Wasser entlang, erst an der Havel, dann am Hohenzollernkanal und schließlich am Spandauer Schifffahrtskanal entlang. Ein überwältigend schönes Erlebnis im Abendsonnenschein!

Ein ganz anderes Todesbild steuerte ich auf der letzten Etappe an: gleich zwei der vom ADFC aufgestellten Geisterräder entdeckte ich bei der Querung der Seestraße. Hier muss der Tod furchtbar schrecklich, dumpf, unfassbar, qualvoll  gekommen sein. Eine Radfahrerin war hier – obwohl vorfahrtberechtigt – durch einen rechtsabbiegenden LKW erfasst worden, die andere war beim Queren der Straße erfasst worden.

Ich murmelte einige Worte des Gedenkens. Nicht allen ist das sanfte Sterben und Zurücksinken vergönnt. Manche werden getroffen und mitgeschleift. Wie und wann es uns treffen wird, können wir nicht wissen – sehr zu unserem Besten.  Aber die Vorbereitung, die können wir sicherlich leisten, etwa durch das bewusste Uns-Öffnen für die verschiedenen Arten der Todesbewältigung.

Meinen letzten starken Eindruck von der Fahrt nahm ich ausgerechnet vom Reichstag mit. Die Fassade leuchtete plastisch und deutlich skulptural in sandigem, warmem Braun auf. Und gerade hier am Reichstag gelangte mein Radausflug zu einem versöhnlichen Abschluss: Denn als ich anhielt, um das Foto zu machen, hörte ich vor mir eine spanische Gesellschaft, hinter mir eine russische Gesellschaft sich unterhalten. Dass hier und heute Spanier, Russen und Deutsche sich bei der Betrachtung dieses Monuments, das nicht frei von düsteren Schatten ist, treffen und verbinden können, war für mich eine starke, eine ermutigende Botschaft: Ich sehe den Menschen nicht als schädliches Ereignis in der Natur, sondern als etwas Gutes. Die Menschen sind hier willkommen. Denn ich glaube: Das menschliche Leben ist über die gesamte Länge der Fahrt hinweg etwas Gutes, das es zu hegen, zu schätzen und zu pflegen gilt.

Wisse das Bild! Fasse das Leben. Du hast Rückenwind!

 Posted by at 23:46
Apr 062011
 

Im Jahr 1972 las ich erstmals als 12-jähriger Gymnasiast den Bericht des Club of Rome. Die Botschaft war eindeutig: Wenn wir so weitermachen, zerstören wir die Erde! Ein dumpfes Gefühl der Angst beschlich mich. War es noch zu verantworten, Kinder in die Welt zu setzen? War es nicht unverantwortlich von unseren Eltern, uns Kinder in eine derart von Umweltzerstörung, Kriegen und Atomunglücken geprägte Welt hineinzugebären? Würden wir im Jahr 1990 noch leben? So fragten wir nicht nur stillschweigend, sondern ganz offen!

Die tiefe Verunsicherung, welche die damals entstehende Ökologie- und Anti-Atom-Bewegung in die Kinderseelen einpflanzte, hat eine ganze Generation geprägt. Diese Generation der etwa 50-Jährigen stellt heute das Führungspersonal in großen Teilen der Parteien. Diese Bangnis überlagerte in mir nach und nach wie Mehltau das tiefe Urvertrauen, das ich in meiner frühen Kindheit erlebt hatte. Bis zum heutigen Tag entdecke ich in vielen Deutschen eine völlig überflüssige, eine lähmende Zukunftsangst und Kleinmütigkeit. Sie stürzen sich mit Wollust auf Unglücksnachrichten, quälen sich mit düsteren Ahnungen und vergessen dabei, das Leben wie es kommt und ist anzupacken. Ganz zu schweigen davon, dass niemandem, der in Not ist, geholfen wird, wenn er wieder und wieder hört: „Die Welt ist bedroht. Du bist Opfer. Böse Mächte haben uns alle im Griff.“ In meinem Bekanntenkreis hatten wir vor wenigen Jahren einen schrecklichen Selbstmord zu beklagen. Der Jugendliche hatte ausdrücklich die unaufhaltsame Umweltzerstörung und die weltweit tobenden Kriege als Auslöser seines Freitodes genannt!

Heute wissen wir: Die Voraussagen des Club of Rome waren viel zu düster. Sie sind nicht eingetreten. Ihre Voraussetzungen waren teilweise wissenschaftlich falsch, teilweise wurde durch das Handeln der Menschen Abhilfe geschaffen. Das Ausmaß der Umweltschädigung in den sozialistischen Staaten hingegen war größer als bekannt. Die Abhilfe gegen die unleugbare Umweltzerstörung war in den freien Marktwirtschaften besser, effizienter, als man damals annahm. Insbesondere die natürlichen Ressourcen haben sich als viel größer herausgestellt als damals angenommen. Der Hunger, die Kindersterblichkeit, die Zahl der Kriege sind seit 1970 zurückgegangen, obwohl die Erdbevölkerung zugenommen hat.

Aber diese düstere Grundstimmung wird weiterhin in die Kinderseelen eingepflanzt. Soeben sah ich mit meinem Sohn logo, die Kindernachrichten des öffentlichen Fernsehens KiKa. Aufmacher der ganzen Sendung: „Verseuchtes Wasser quillt unaufhörlich aus dem AKW Fukushima in das Meer, Radioaktivität wird von Fischen aufgenommen, gelangt in die Nahrungskette.“ Unterschwellige Botschaft an die Kinder: „WIR SIND ALLE BEDROHT.  Die japanischen AKWS fügen uns unermesslichen Schaden zu!

Diese Angst der Deutschen vor Verunreinigung, vor Verseuchung, vor Zerstörung durch fremde Mächte hat schon sehr viel Unheil bewirkt. Ist es eine typisch deutsche Angst? Ja! Genau diese Angst hat zu den größten Demonstrationen in der Geschichte der Bundesrepublik geführt!

Ich halte diese Panikmache bei den Kindern, wie sie etwa KiKa einflößt, für unverantwortlich. Mit teilweise unhaltbaren, teilweise falschen Aussagen wird den Kindern, die den KiKa kucken, eine tiefe Weltangst eingepflanzt. Die Aufmerksamkeit der Kinder wird auf einen einzelnen fernen Punkt in Japan fokussiert. Fukushima – das ist das Böse. Das tiefe Leid der Menschen, die durch den Tsunami (nicht durch den Unfall im AKW) ihre Habe und ihr Obdach verloren haben, wird überhaupt nicht erwähnt. Das ist obendrein zynisch.

Toll dagegen, wie Schalke gestern Abend Inter Mailand zerlegt hat!  Rangnick hat die Mannschaft gedreht, obwohl Magath große Verdienste um den Spielaufbau erworben hat. Magath kommt in der Darstellung meist zu schlecht weg, finde ich. Die Grundeinstellung stimmte einfach! Sie haben sich durch das frühe Tor nicht entmutigen lassen. Eine Zuversicht, ein Glück des Gelingens war in den allermeisten Spielzügen zu erkennen. Keine Spur von Zukunftsangst! Sehr gut!

KI.KA – Fernsehen – logo

 Posted by at 21:07
Mrz 102011
 

Sitze in Hamburg im Hotel. Schaffte es gestern noch bequem mit Rad&ICE hierher. Schaffner im ICE drückte sein lebhaftes Unverständnis für den Streik aus: „Wir sind nicht gemeint. Bei den Privaten sind nur wenige Lokführer in der GdL organisiert.“

Die LKW- und PKW-Industrie wird sich freuen über den neuen Beweis der verlässlichen Verweigerungshaltung.

Heute Forderung nach Tempolimit durch Özdemir! Klar ist: der vom damaligen Umweltminister Trittin geförderte Einsatz des Biokraftstoffe ist eine ökologische Sackgasse, die vor allem ethisch nicht zu verantworten ist. Unpopulär im besten Falle, klimaschädlich nach Meinung mancher Wissenschaftler.

Extrem unpopulär ist auch die Forderung nach einem Tempolimit bei den Deutschen, noch unpopulärer bei den Türken, die ja bekanntlich ihr Auto als unverzichtbaren Teil des Alltags sehen – wie die Süddeutsche gestern unter dem Titel „Alles süper“ berichtete. Der Reporter konnte dort während seines gesamten mehrmonatigen Aufenthaltes in Istanbul nur einen einzigen Radfahrer entdecken – einen Deutschen! Trotzdem gefällt es mir an Özdemir, dass er Forderungen stellt, die ihm nicht die Herzen und Stimmen der Autofahrer zufliegen lassen werden. Bitte weiter unbequem sein!

Ich würde mir wünschen, … dass, ja was? Dass die Autofahrer sich in der Fastenzeit an die Geschwindigkeitsbeschränkungen halten. Und dass sie auch außerhalb der Fastenzeit den seitlichen Mindestabstand zu den Radfahrern halten. Beides ist jetzt einfach im Durchschnitt nicht der Fall.

Rita Mohr-Lüllmann, CDU-Spitzenkandidatin in Bremen, erfreute mein Herz, während ich mir gerade Butter auf die Semmel schmierte: „Also müssen wir mehr tun; mehr lernen; länger lernen.“ Na endlich eine Kandidatin, die den Bürgern nicht nur Honig ums Maul schmiert, sondern mehr Lernen, mehr Arbeit, mehr Einsatz fordert. Ich halte das für richtig. Ich würde Mohr-Lüllmann wählen. Bitte weiter unbequem sein, Rita Mohr-Lüllmann!

Mein eigener Vorsatz zur Fastenzeit: Ich will mich mehr abstrampeln für meine Familie, meine Angehörigen, meine Freunde.  Ich möchte weniger mit dem mahnenden Finger auf andere zeigen und mehr andere mehr loben, stärken und fördern

Abgeschlagene Optimistin – Nachrichten Print – DIE WELT – Politik – WELT ONLINE
Also müssen wir mehr tun; mehr lernen; länger lernen. Ich plädiere deshalb für die Rückkehr zum Sonnabend als Schultag.

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