Nov 072008
 

02112008005.jpg Nach langer Plackerei gibt es für mich nichts Schöneres als mit anderen zusammen oder allein Geige zu spielen. Meist ergibt es sich von selbst, welche Stücke ich spiele. Denn ich wähle aus, was mir am ehesten zuzusagen scheint – und oft wählen andere aus, was uns zusagt. Seit neuestem spiel ich wieder Violin-Duo mit einem neuen Duo-Partner. Wir haben uns für die Drei Duos op. 67 von Louis Spohr entschieden. Duo II in D-dur spricht besonders klar, laut und deutlich. Der erste Satz strömt unbezwingbare Lebensbejahung aus. Der zweite Satz Larghetto ruht ganz in sich, eine wunderbare Mondscheinstimmung wird ausgebreitet. Das abschließende Rondo hat etwas leicht Jahrmarkthaftes, Tänzerisches. Herrlich! Manche Stellen erinnern in ihrer Doppelgriff-Fülle schon an einen Quartettklang.

Daneben studiere ich eine leckere Besonderheit ein: Der Stier Ferdinand für Erzähler und Violine. Worte von Munro Leaf, Musik von Alan Ridout. Schauspielerin Silvia Freund bereitet die Erzählung vor, ich die Musik. Herrlich – der Stier Ferdinand ist ein besonderer Stier, er durchbricht das Ideal des stampfenden, kämpfenden, rangelnden Stiers, ergötzt sich lieber am Blumenduft. Die Musik von Ridout gibt mir die Möglichkeit, beides auszuleben: das Ungebärdig-Stierhafte und das Besinnlich-Weiche. Die Versöhnung von beidem gelingt in der Musik.

Die erste Aufführung ist fest geplant für Freitag, den 5. Dezember in unserer alten Kita am Kleistpark.

 Posted by at 22:30

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