Okt 302010
 

Gute Sache, diese Kiezrundgänge, von denen Ralf Schönball heute im Tagesspiegel auf S. 7 berichtet. Bei solchen Rundgängen wird man freilich niemals mit der Realität der Bewohner in Kontakt kommen. Potemkinsche Spaziergänge sind das!

Die Realität wird man nur über uns migrantische Familien im Alltag kennenlernen, etwa indem man seine eigenen Kinder in die Schulen „im sozialen Brennpunkt“ schickt – wie es dieser Blogger 18 Monate lang getan hat.

Integration gilt in den Augen der meisten weiterhin als eine Leistung des Staates, der viel Geld, viel deutsches Schuldbewusstsein und viel Personal zur Verfügung stellt, damit „die Armut nicht so sichtbar wird“.

Na, irgendwann hat man die Faxen dicke.  Dieser Blogger hat die Faxen dicke mit dem ständigen Anklagen, mit dem ständigen Sich-zum-Opfer-Ausgeben. 400.000 bis 500.00 Euro pro Monat und pro Schule fließen jeden Monat an Sozialhilfe an die Familien im sozialen Brennpunkt! Und dann wird ständig weiter die Hand ausgestreckt!

Es wird darüber hinaus wahnsinnig viel Geld in Projekten, in Sozialhilfe, in allen möglichen Initiativen versenkt. Und dann kommt heraus, dass viele Jugendliche nach 8 Jahren Schule weder lesen noch schreiben können.

Die Schuld daran wird dann den Deutschen in die Schuhe geschoben. Der Staat soll noch mehr zahlen, soll zahlen für Kurse und Cafés. Abartig. Ein Affentheater.

Und wieder einmal ist der Staat, also in diesem Fall die Bundesregierung, schuld, wenn es nicht klappt mit der Integration.  Denn der Bund will von den gewünschten 30 Millionen nur 15 Millionen überweisen. Da wird ein Café auf der Strecke bleiben. Schlimm, schlimm, schlimm!

Meine Diagnose: Die meisten Politiker haben keine Ahnung, wie der Hase läuft. Sie haben das Problem der Überversorgung immer noch nicht erkannt.

Wedding: Junge-Reyer zeigt Abgeordneten Brennpunkt – Berlin – Tagesspiegel
Muss Berlin wirklich auf die Hälfte der rund 30 Millionen Euro verzichten, die der Bund überweist, dann ist auch die Erweiterung der Mensa um ein Café gefährdet, in dem dann Passanten von der nahe gelegenen Mauergedenkstätte einkehren können. Das soll die Schule wieder öffnen. Denn „die Armut hier ist nicht wirklich sichtbar“, sagt Lehrerin Christiane Schweising. Und Ali Bülbül vom Quartiersrat im Viertel ergänzt: „Die sozialen Defizite“ seien das Problem. Ausschluss, Ghettoisierung klingen da mit.

 Posted by at 20:37

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