Okt 202010
 

Ha! Eine treffliche Frage aus Kindermund!

Ich versuche eine Antwort: „Ein Bund ist es, wenn mehrere Menschen sich zusammenschließen.“
„Also zum Beispiel wie eine Familie?“
„Eher nein. Denn in die Familie wirst du hineingeboren. Du kannst dir deine Eltern nicht aussuchen.“
„Und das Land – da werde ich doch auch hineingeboren?“
„Das schon. Aber den Staat, diese Republik, den sehe ich als ein Bündnis, einen Zusammenschluss von Menschen, die aus freiem Willen diesen Staat so wollen und ihn auch ändern können.“
„Und wenn es einem hier nicht gefällt?“
„Dann kannst du auswandern. Die kannst dir ein anderes Land suchen. Wem es in Friedrichshain-Kreuzberg nicht gefällt, der kann entweder Friedrichshain-Kreuzberg zu ändern versuchen oder nach Neukölln ziehen. Dort wird ihn der Bürgermeister mit offenen Armen empfangen. Wem es in Berlin nicht gefällt, der kann nach Brandenburg ziehen. Wem es in Deutschland nicht gefällt, der kann nach Russland ziehen.“

Soweit unser kleines Vater-Sohn-Gespräch.

Ich sehe in der Tat die „Bundes-Republik“ als ein echtes Bündnis von Freien und Gleichen. Der Bundes-Charakter der Bundesrepublik geht mir viel zu oft unter!

Unser Staat ist weder eine Mutter, die unsere Sehnsüchte stillen muss, noch ein Vater, der für unseren Wohlstand sorgen oder uns erziehen muss. Er ist keine unabänderliche Schicksalsgemeinschaft.

Der republikanische Bundes-Staat entsteht stets von neuem durch das gemeinsame Wollen freier und gleicher Bürger. Er ist ein Bündnis, das aus dem Wollen der Bürger erwächst – nicht aus dem Willen des früheren Souveräns, also des Königs.

Wer sich diesem Bündnis aus freien  Stücken anschließen will, der sei willkommen!  Aber es bedarf dazu des Willensaktes. Dieser Willensakt kann auch nachgeholt werden.

Dieser Entschluss, deutscher Staatsbürger zu werden, ist nicht naturwüchsig. Er ist keine Selbstverständlichkeit. Er ist ein Schritt, den nur freie und gleiche Bürger glaubhaft tun können.

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Okt 202010
 

Etwas, was ich unserer sozialpolitischen Debatte wieder und wieder vorwerfe, ist, dass Sozialleistungen mit übertriebenen Gefühlswerten aufgeladen werden. Die Sozialleistungen werden nicht als rein materielle Hilfe zur Überwindung von Not dargestellt, sondern als eine Art sozialer Wärmespender, eine Ofenstube, in der die Frierenden und Zitternden so etwas wie moralischen Halt, gefühlte Nähe, helfende Hände, verlässliche Behausung erfahren.

Der Staat soll die Sehnsucht der Menschen nach Geborgenheit stillen, soll ihr tiefstes Wollen und Wünschen befriedigen. Der Staat soll die Menschen lieben! Ein Unding, wie ich meine!

Jeder, der – mit einem Blick auf unsere deutschen Türken – stattdessen die Familien zum besseren Zusammenhalt auffordert, der das Prinzip Nächstenliebe statt staatlicher Hängematte befürwortet, wer –  wie dieser arme einsame Kreuzberger Blogger –  Befristung, Einschränkung oder Zurückstutzung dieser sperrfeuerartigen fürsorglichen Belagerung durch den Staat fordert, wird sofort mit dem Bannfluch der sozialen Kälte zum Schweigen gebracht!

Die Politik bedient romantische Sehnsüchte! Einen bezeichnenden Beleg für diese maßlose emotionale Überforderung des Sozialstaates und der Politik  liefert soeben SPIEGEL online:

Sozialreform: Gegen Hartz-IV-Fluch – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Wirtschaft
„Wir leben in unsicheren Zeiten, in denen die Menschen sich nach Orientierung und Verlässlichkeit sehnen. Auch diese Sehnsucht hätte die Regierung zu Beginn besser bedienen können.“

Ein großer Irrtum, wie ich meine. Die demokratische Regierung muss es zurückweisen, die Sehnsüchte der Regierten bedienen zu wollen. Die Bürger müssen es zurückweisen, wenn die Regierung antritt, um ihre, der Bürger Sehnsüchte zu stillen.

Verlässliche Orientierung, tiefsten Halt im Leben kann niemals die Regierung geben. Diesen Halt können die Bürger nur im gelebten Leben erfahren, also etwa in der mitmenschlichen Zuwendung. Die tiefste Sehnsucht jedes Menschen ist es doch, angenommen zu werden, geliebt zu werden und zu lieben. Mit dieser Sehnsucht darf Politik nicht spielen. Sie tut es aber, wieder und wieder! Das ist verheerend. Sie schaufelt sich ihr eigenes – nicht Grab, aber zimmert doch ihr Prokrustes-Bett. Dieses selbstgezimmerte Prokrustes-Bett nennt man auch den „Hartz-IV-Fluch“.

Schaut auf die Türken! Sie haben nichts, was unserem Sozialstaat nur im entferntesten nahekäme! Dennoch – oder gerade deswegen? – waltet unter ihnen ein großer Zusammenhalt, eine große menschliche Wärme. Das erfuhr ich immer wieder auf meinen Reisen, das erfahre ich Tag um Tag hier in Kreuzberg.

„Ja, was soll denn dann an die Stelle des Sozialstaates treten? Wollen Sie denn die Menschen ihrem Schicksal überlassen, Herr Hampel? Du Böser! Du Sozialkalter! Du Geier!“

I wo! Ich sage nur: Die Sozialpolitik muss sich leiten lassen vom Gedanken der Subsidiarität und der Solidarität. Das heißt nichts anderes, als dass die kleinen Gemeinschaften, die Gemeinden, die Familienmitglieder füreinander in der Verantwortung stehen. Väter, Mütter, Kinder, Großeltern, Enkel, alle füreinander. Die Familie ist und bleibt die Trägerin und Keimzelle sozialer Sicherheit. Die Familien müssen durch Erwerbsarbeit den Lebensunterhalt für alle nicht Erwerbstätigen und nicht Erwerbsfähigen verdienen.

Der Sozialstaat kann nur von unten her aufwachsen – niemals als schuldenfinanziertes Füllhorn von oben her ausgereicht werden.

Ehemänner für Ehefrauen, Ehefrauen für Ehemänner, Eltern für die Kinder, Kinder später für die Eltern.

Und das obige gut türkische Motto? Habe ich der deutsch-türkischen Ausgabe der Broschüre „Chancen durch Integration. Ratgeber für Familien“  entnommen, herausgegeben vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Berlin 2008, S. 5

Es lautet auf gut deutsch: Jeder ist seines Glückes Schmied.

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Socrates oder Sokrates – welche Schreibung ist richtig?

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Okt 192010
 

Beide! Der brasilianische Fußballer schreibt sich mit C, der griechische Steinmetz schreibt sich mit K.

Steinmetz? War Sokrates nicht Philosoph?  Beides! Sein erlernter Beruf war der eines Handwerkers, der Beruf des Steinmetzes. Seine formale Qualifikation war: Steinmetz.

Aber Sokrates wollte mehr wissen. Ihn interessierten die  großen Fragen: Was braucht der Mensch? Was braucht er nicht? Wie lernen wir? Kann man nur in der Schule lernen, oder kann man auch durch Fragen, Sprechen, Zuhören lernen? Gibt es neben der formalen Qualifikation auch informelles Lernen, informelle Qualifikationen, wie z.B. Mut, Besonnenheit, Lernvermögen, Intelligenz, Weisheit, Verantwortung?

Die Antwort, die Sokrates nahelegt, lautet: Ja.

Das informelle, das tastende Lernen außerhalb der Institutionen war für Sokrates offenbar wichtiger als die Eliteschule der Redner, der großen Kommunikatoren und Medienexperten, die er ohnehin nicht bezahlen konnte.

Ob wohl irgendjemand, der heutzutage über „informelles Lernen“ u. dgl. spricht, weiß, dass wir alle in der Schuld des Hobby-Philosophen Sokrates stehen, des wahren, des überragenden Meisters des informellen Lernens?

Ich grüße dich, Sokrates! Du bist ein guter Gefährte!

Du würdest heute nicht nur auf Kongresse gehen, sondern auch ins Stadion zum Namensvetter Socrates, und zum LIDL, zu den Kassiererinnen, und du würdest fragen: „Worin liegt die Stärke des guten Fußballers?  Was ist die Tugend der guten Kassiererin?“

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Bei wem liegt die Hauptverantwortung für die Kinder?

 Familie, Kinder, Tugend  Kommentare deaktiviert für Bei wem liegt die Hauptverantwortung für die Kinder?
Okt 182010
 

Gestern sahen wir den Zeichentrickfilm „Konferenz der Tiere“. Ein Leckerbissen für alle Ökofreaks, Ökotussis, Multikultis und neokonservativen Kümmerer. Es kommt sogar ein vegetarischer (wenn auch nicht veganer) Löwe des Namens Sokrates vor. Sokrates! Wer kennt den noch? Ist das nicht ein portugiesischsprachiger Fußballer? Schreibt man den nicht mit einem C? Oder besinnt sich die deutsche Unterhaltungsindustrie also neuerdings auf die Ursprünge abendländischer Geistigkeit?

Ich erlebte den Film als großen filmischen Essay über das Thema Familie und Wertebindung. Die Treue – sie ist doch kein leeres Wort! Diese Verse Friedrich Schillers schossen mir durch den Sinn, als ich Winifred und ihren Gatten Wilfried (?), die beiden hochbetagten Schildkröten über 700 Jahre glückliche Ehe nachdenken sah. 700 Jahre zusammen – welches Menschen-Ehepaar könnte da mithalten, abgesehen von Ausnahmegestalten wie Noah und Sem, die es immerhin auf hohe dreistellige Lebensjahre (950 max.)  brachten?

„Kinder brauchen den Schutzraum Familie, um zu gedeihen“; diese Worte Wolfgang Schenks, des ehemaligen Grünen-Mitgliedes, des ehemaligen GEW-Mitgliedes, des ehemaligen schulpolitischen Sprechers der Berliner AL  (Grünen?) im Abgeordnetenhaus durchzogen mein Gemüt, als ich Rückschau hielt auf die lustige Erdmännchen-Familie. Der Vater der Erdmännchen versucht alles, um den nötigen Lebensunterhalt (also Wasser) für seine Familie zu beschaffen. Durch vielfältiges Scheitern reift er allmählich zu seiner Verantwortung als Vater und Gatte heran.

Und die Menschen, diese rohen Zweibeiner? Kommen schlecht weg! Sie denken nur an die Ausbeutung, den Profit, scharen sich in heuchlerischen Klimakonferenzen zusammen. Aber sie vernachlässigen ihre eigenen Kinder, sie zerstören die belebte Umwelt. Ihnen fehlt der Sinn für Gerechtigkeit. Nicht zufällig fehlt jede Mutter. Das einzige Menschenkind, das vorkam, Maya, hatte nur einen Vater. Die MUTTER FEHLTE. Unvollständige Familien, vernachlässigte Kinder, ein Mangel an Verantwortung kennzeichnen die Menschenwelt in diesem Film.

Ganz zum Schluss heißt es dann: „Meine Firma ist kaputt, der Staudamm ist weggebrochen, ich bin erledigt. Wolltest du das haben? Bist du glücklich?“ So fragt der Vater seine Tochter. Sie antwortet: „Ja.“ Kein Wunder: Denn jetzt hat sie Papa ganz für sich. Er wird ihr Mama ersetzen.

Also: Die Großprojekte der kalten berechnenden Väter werden von den naturliebenden Töchtern zerstört. Die Söhne und Töchter der Menschen sind vernachlässigt. Die heilen Familien der Tiere, insbesondere der Erdmännchen, sind ein leuchtendes Vorbild.

Die Frage, wovon die Menschen nach der Zerstörung des Großprojektes leben sollen, bleibt unbeantwortet!

Bei wem liegt die Hauptverantwortung für die Kinder? Der Film „Die Konferenz der Tiere“  meint: bei den Eltern. Der Film sagt das. Kanzlerin Merkel sagt es ebenfalls. Das Grundgesetz sagt das. Und ich schließe mich dieser Meinung an.

Gestörte Familien können gestörte Gesellschaften, gestörte Umwelt erzeugen.

Wir brauchen starke Familien, die durch Treue und Verantwortung der Menschen getragen werden. In den Familien erlernen Kinder die Grundsätze des solidarischen Miteinanders.

Integrationsdebatte – Problemviertel – Merkel warnt vor rechtsfreiem Raum – Politik – Berliner Morgenpost – Berlin
Zugleich warnte die Kanzlerin davor, Gewalt mit einer bestimmten Religion in Verbindung zu bringen. Das führe „in die Irre“. Gewalt bei jungen Menschen sei „oft ein Zeichen dafür, dass sie keine Perspektive für sich sehen. Und da hilft nur Bildung, Bildung, Bildung.“ Der Staat mache diesbezüglich viele Angebote. Bei den Eltern liege aber die Hauptverantwortung, „die ihnen Schule und Gesellschaft nicht abnehmen“ könnten.AFP/tma

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Okt 182010
 

Eine der von diesem Blogger am häufigsten befahrenen Stellen wurde in diesem Blog bereits mehrfach erwähnt: die Zossener Straße. Und zwar am nördlichen Ende, da wo die Johanniterstraße einmündet. Hier ließ uns – also mir und meinem kleinen Sohn – vor Zeiten ein ritterlicher Saab-Cabrio-Fahrer, den ich aus dem Berliner Abgeordnetenhaus zu kennen meinte, mit einer freundlichen Geste die Vorfahrt: vorbildlich.

Ach gäbe es doch mehr Vorbilder im Straßenverkehr wie diesen freundlichen Saab-Cabrio-Fahrer! Dann drohte weniger Zoff. Autofahrer hupte und wütete nicht gegen Radfahrer, Radfahrer zürnte und schimpfte nicht auf Autofahrer! Der Prophet Jesaia kleidet dieses Bild der Harmonie in das Gleichnis von Lamm und Löwe: sie sollen weiden zumal.

Die Johanniterstraße ist dank Konjunkturfördermitteln nunmehr mit einem herrlichen Asphaltbelag vershen worden ist, so dass Radlerherzen höher schlagen. Der Finanzkrise sei Dank! Denn das rumpelige historische Pflaster ist uns Radlern eigentlich eher unangenehm. Eine Spaßbremse ersten Ranges.

Die Zossener hat es nunmehr sogar in die überlokale Berliner Presse geschafft. Denn sie verfügt seit wenigen Tagen an dieser Stelle über das, was sich meistens als die beste und sicherste Radverkehrsführung erweist: einen RADFAHRSTREIFEN! Die Radfahrer erhalten ihren eigenen Raum auf der Fahrbahn, gut sichtbar für PKW und andere Radfahrer. Die Autofahrer wissen oder sollten wissen: Ich darf da nicht rein.

An Kreuzungen stellen sich die Radfahrer übersichtlich neben und vor den Autofahrern auf, so dass die gefürchteten Kreuzungsunfälle vermindert werden – die nötige Achtsamkeit vorausgesetzt. Im Längsverkehr werden die Radfahrer nicht bedrängt, belästigt und gefährdet, wenn sie auf einem ihnen vorbehaltenen Radstreifen dahinrollen.

Manche Autofahrer grummeln, wenn statt drei nur noch zwei Fahrspuren zur Verfügung stehen. Aber ich meine: Sie werden erkennen, dass die Radfahrer ihnen weniger in die Quere kommen. Und: Ein Auto braucht etwa soviel Platz wie 16 Fahrräder. Warum beanspruchen die Autos soviel von dem öffentlichen Raum für sich? Die Förderung des Radverkehrs nützt allen – nicht zuletzt den Kindern der Autofahrer.

Ich bin für eine menschenfreundlichere Stadt! Die Stadt ist für alle Menschen da! Der Autoverkehr muss sich unterordnen und einordnen lernen. Er darf nicht so gewalttätig den Großteil des öffentlichen Raums für sich wegfressen.

Lies selbst, was die überlokale Presse über die nunmehr so berühmte Zossener Straße schreibt. BILD dir Deine Meinung!

Brauchen Radfahrer wirklich so viel Platz? – Berlin – Berliner Kurier

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Wandernd und zugfahrend dem Volk aufs Maul schauen!

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Okt 172010
 

Im Gegensatz zu gepflegten Umfragen, Soziologieseminaren, dicken Büchern  beziehe ich Unterschichtler einen großen Teil meiner Überlegungen und Einsichten aus direkten Gesprächen mit den Menschen, sehr gerne bei Zufallsbegegnungen im Regionalexpress oder an der Kasse beim LIDL oder beim ALDI, beim Warten im LABO (Ausländerbehörde) oder an der roten Ampel (wenn die anderen Radfahrer durchrauschen).

Ergebnis: Die riesigen Umfragen hinken meistens hinterdrein, geben aber ungefähr das wider, was man ohnehin durch direktes Fragen auch herausbekommt.  Das Umfragendesign kann in Maßen stets so gestaltet werden, dass der Auftraggeber zufrieden ist. Ein vortreffliches Beispiel für dieses gedungene Umfragenwesen ist die neue Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zum Rechtsextremismus. Nach dieser Studie ist die deutsche Bevölkerung bis weit in die Mitte hinein durchzogen von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsradikalismus.

Gewünschtes Ergebnis: Mehr Geld für Initiativen gegen rechts, heldisches Kämpfen gegen Adolf Hitler und seine Mordbuben, Poststempel gegen „Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Gewalt“ werden weiterhin auf Berlins amtliche Post gedruckt, Klüngel und Grüppchen gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus werden überall herangezogen.  Heldisches Kämpfen gegen rassistische Mörderbanden, gegen „Nazi-Methoden“ wird belohnt und gefördert und durch Preise, Fördermittel, Pöstchen und Posten belohnt.

Ich meine: Neben „Nazi-Methoden“ sollte man auch „Stasi-Methoden“ entschlossen bekämpfen, wo immer man sie vorfindet oder vorzufinden glaubt.

Die Reaktionen auf das Sarrazin-Buch etwa ahnte ich schon 2 Tage nach Erscheinen des Buches. 3 Tage nach Erscheinen hatte ich das Buch fertig gelesen und habe sofort meine Meinung in dieses Blog reingehämmert, des Sinnes: „Dem guten Herrn Sarrazin wird aus der Bevölkerung quer durch alle Parteien eine riesige Woge der Zustimmung entgegenschlagen. Abgesehen von seinen merkwürdigen biologischen Aussagen trifft er vielfach den Nagel auf den Kopf.“

Ich riet damals öffentlich in diesem Blog zu einer vorurteilsfreien Auseinandersetzung mit dem Buch, da ich ebenfalls voraussah, dass die Meinungsführer zahlreicher wichtiger Parteien und Verbände sofort wie eine hexenhungrige Meute über den armen Herrn Sarrazin herfallen und ihn zerfetzen würden – selbstverständlich ohne das Buch gelesen zu haben.

Es ist alles so gekommen, wie es mir schwante.

Mitunter geht es dem hier bloggenden wackeren S-Bahn-und-RE-Reisenden beim Lesen von Umfragen wie dem Mephisto in der Klassischen Walpurgisnacht:

Da ist für mich nichts Neues zu erfahren
Das kenn ich schon seit hunderttausend Jahren

Was tun? Warum hauen die bestallten Politiker und Funktionäre so oft neben den Nagel und schreien dann laut auf? Ich meine: Wie weiland der Kalif von Bagdad sollten Politiker, bestallte Verbandsfunktionäre, Fraktionsvorsitzende einfach mal einen Monat das Auto stehen lassen und nur RE, Fahrrad, S-Bahn und U-Bahn fahren, selber in die Kaufhalle, zum LIDL oder zum ULRICH gehen und in der Schlange ein Gespräch anfangen.

Das verliehe einfach eine größere Sicherheit in der Einschätzung von Stimmungen. Überhaupt: Mehr zu Fuß gehen, mehr wandern, weniger im Auto rumhocken!

Ein vortreffliches Hilfsmittel zur wandernden Entdeckung unserer schönen Heimat nutzten wir gestern:  Nachdem wir den RE nach Ludwigsfelde verlassen hatten, verließen wir uns auf die

„Schöne Heimat
GROSSE RADWANDER- UND WANDERKARTE
Teltow, Ludwigsfelde und Umgebung
Ausflüge zwischen Potsdam, Luckenwalde, Trebbin und Zossen, an Nuthe, Nieplitz und NottekanalMaßstab 1: 35.000
GPS-fähig
2. Auflage

Dr. Barthel Verlag“

Südliches Berlin, Teltow, Ludwigsfelde und Umgebung

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Sind wir also fast alle Ausländerfeinde und Rechtsextremisten?

 Migration, Philosophie, Russisches  Kommentare deaktiviert für Sind wir also fast alle Ausländerfeinde und Rechtsextremisten?
Okt 162010
 

Mit großem Kopfschütteln las ich heute die Studie „im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung“ über das vermeintliche Vordringen rechtsextremer Einstellungen in Deutschland. Im ersten Teil des Buches fiel mir die überbordende Theorielastigkeit auf. Ich fühlte mich an die Soziologie-Seminare erinnert, die ich geduldig während meines Studiums besuchte. Die Autoren beweisen, dass sie viele Seminare und Oberseminare samt zugehöriger Literatur besucht, geleitet und verdaut haben.

Im empirischen Teil fiel mir auf, dass viele Aussagen als manifest rechtsextrem oder manifest ausländerfeindlich gewertet werden, die eher ein Gefühl der Unsicherheit widerspiegeln. „Die Bundesrepublik ist durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet.“ Schlimm, so etwas zu fühlen?

Nun, das Wort „überfremdet“ gilt seit Jahrzehnten als Alarmklingel für das Schreckgespenst des Rechtsradikalismus. Und sicherlich werden viele zehntausende Familien, die – im Gegensatz zu diesem Blogger – aus Kreuzberg oder Neukölln wegziehen, genau wegen dieses Gefühls der Überfremdung weggezogen sein. Sind das alles Rechtsextremisten, weil sie das Gefühl der gefährlichen Überfremdung verspüren?

Vergessen wird in der Studie, dass auch alle linken Diktaturen eine üble Hetze gegen Volksfeinde und zersetzende Elemente geführt haben. Die linken Diktaturen, welche die KPdSU installierte, waren nicht minder nationalistisch oder ausländerfeindlich als die von den Autoren mit Wonne zitierten rechten Diktaturen! Lenin und Stalin selbst bauten eindeutig auf das Konzept Nationalismus, sprachen zeitweilig sogar von einem „Nationalkommunismus“, um die ideologische  Nähe des realen Sozialismus zum Nationalsozialismus hervorzuheben, die sich ja auch in der innigen Waffenbrüderschaft mit Deutschland bis 1941 niederschlug.  Waren also Lenin, Stalin, die Tscheka usw. alles in der Wolle gewaschene Rechtsextremisten?

Gerade die Sätze, die in der Studie als Beleg für Ausländerfeindlichkeit und Rechtsextremismus gewertet werden, geben diese Deutung nicht her.  So wird etwa die Aussage „Die Ausländer kommen nur hierher, um unseren Sozialstaat auszunutzen“ bereits als Beweis der Ausländerfeindlichkeit bewertet (S. 78). Das kann man so mitnichten schlussfolgern! Ein Fehlschluss! Man frage einmal in Kreuzberg oder Neukölln herum – an den Schulen mit den üblichen 90-95% Hartz-IV-Empfängern. Man wird letztlich erkennen müssen, dass der inkriminierte Satz einen Teil der Realität zutreffend widerspiegelt. Fast niemand kommt hierher, um Goethe im Original zu lesen oder um demokratische Partizipation am Gemeinwesen einzuüben.

Davor sollte man die Augen nicht verschließen. Deswegen ist man aber noch lange kein Ausländerfeind. Man hält die Augen offen – und man analysiert die Lage.  Selbstverständlich liegt auch zu diesem Satz die Zustimmung im Osten höher als im Westen.

„Was Deutschland jetzt braucht, ist eine einzige starke Partei, die die Volksgemeinschaft insgesamt verkörpert.“ Diese Aussage wird von den Autoren als Beleg des Wunsches nach einer rechtsautoritären Diktatur gedeutet (S. 76). Die Zustimmung liegt im Osten höher als im Westen. Warum wohl? Nun, in der DDR gab es genau diese autoritäre, einzige starke Partei – verkörpert durch die SED. Der Satz, der als Beleg für Rechtsextremismus gedeutet wird, ist eine Selbstbeschreibung der linken, der nationalkommunistischen Parteien wie etwa der SED!

Der Extremismus der Rechten ist über weite Strecken nichts anderes als die Fortsetzung der autoritären Regime, welche bis 1989 einen großen Teil Europas beherrschten. Aber davon wollen die Autoren nichts wissen.

Die DDR erkennen die Autoren der Studie nicht. Dabei war die DDR ein Nährboden für links- und rechtsextreme Einstellungen gleichermaßen.

Ich rate zu einem genauen Studium, jedoch zu einem äußerst kritischen Umgang mit dieser Studie. Ich persönlich halte sie für empirisch unsauber und theoretisch recht stark veraltet, überdies einem schicksalhaften Verblendungszusammenhang (Ha! ein schönes Horkheimer-Adorno-Habermas-Wort!) in der Leugnung und Abschattung der Linksdiktaturen verhaftet.

Die Schlussfolgerungen und das aus der Studie entstehende Gesamtbild halte ich für falsch, für eindeutig fehlfarbengezeichnet.

Studie zu rechtsextremen Einstellungen application/pdf-Objekt

 Posted by at 22:47

Abgrenzungswahn oder Vielfaltsglaube?

 Gute Grundschulen, Parkidyllen, Sprachenvielfalt, Willkommenskultur  Kommentare deaktiviert für Abgrenzungswahn oder Vielfaltsglaube?
Okt 152010
 

Ein klares Bekenntnis zur Vielfalt der Kulturen, ein starkes Vertrauen in die Veränderbarkeit der Menschen äußert Innensenator Erhart Körting heute auf S. 16 der Berliner Zeitung. Interessanterweise erkennt er, das die Bevölkerung in den arabischen Staaten oft viel weiter ist als die stetig wachsende arabische Volksgruppe in Deutschland.

Einem Teil der muslimischen Gemeinde hält Regina Mönch heute – wie ich meine zu Recht – in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung auf S. 31Abgrenzungswahn“ vor. Und sie erkennt, dass dieses schroffe, mitunter feindselige  Abgrenzungsverhalten allzu lange verschwiegen wurde. Lehrer erhalten Maulkörbe und werden eingeschüchtert.

Ich meine: Mit den Eltern und den Lehrern sollte man ruhig sprechen. Fragen ist doch so einfach! Und an die Araber, meine Libanesen, traut sich keiner ran. Oder die Journalisten sind selber Eltern und wissen längst Bescheid, trauen es sich aber nicht zu sagen?

In dieselbe Kerbe schlägt Maritta Tkalec in ihrem Kommentar auf S. 4 der heutigen Berliner Zeitung. „Angst, über ihre Erfahrungen zu sprechen, ließ auch Berliner Lehrer schweigen über schwelende Konflikte.“

Ich wiederhole meine Bitte: Oh Politiker, oh ihr Journalisten, schickt eure Kinder doch bitte in die bundesweit berühmten Schulen im Wedding, in Neukölln, in Kreuzberg, in Schöneberg, in Friedenau, auf die ihr so neugierig seid! Lasst eure Angst vor fremden, sich abgrenzenden Welten nicht die Oberhand behalten! Niemand verbietet euren Töchtern, mit kurzem Rock und unbekleideten Oberarmen durch die Sonnenallee zu spazieren!

Huldigt nicht dem Abgrenzungswahn! Lasst uns doch nicht allein! Es sind alles hier geborene, hier aufgewachsene deutsche Kinder. Geht in die Schulen, steht nicht rum, mischt euch unter die neuen Mehrheiten!

Sammelt freudvolle Erfahrungen, wie es dieser Blogger getan hat. Dann reden wir weiter.

 Posted by at 18:07

„Wir werden erreichen, woran wir glauben!“

 Ökologie  Kommentare deaktiviert für „Wir werden erreichen, woran wir glauben!“
Okt 132010
 

Älteste germanische Dichtung – noch unbefleckt vom Christentum – preist hymnisch den Wald als Urstätte des Glaubens. Holz lautet ein alter Name für Wald.

Phol ende Uodan fuoran zi holza …

Das ist:

Phol und Wotan fuhren in den Wald…

Da brach sich das Pferd ein Bein! Was tun?  Ein Zauberspruch ist schnell zur Hand:

Ben zi Bena, gelid ze gelida – so entsteht der neu Fug der Natur, Wotans Ross wird durch die magische Beschwörung der Kräfte des Waldes geheilt.

Dieser starke Glaube an die Kraft der Natur, das Kämpfen gegen Baumfrevel und Verletzung der heilgen geweihten Erde, das Hinwallen zu  Walstätten, das grimme Anrennen gegen den Feind und die Übermacht, das trutzige Aufbäumen gegen den Staat – das alles lässt sich trefflich aus den Bildern herauslesen, die der Tagesspiegel veröffentlicht.

Die Kraft germanischen (besser: suebischen) Volkstums gegen  tobt ingrimmig gegen die Macht des Staates! Man glaubt sich in die Zeiten von Cäsars De bello gallico zurückversetzt: Die Germanen (die gefürchteten Sueben) schlugen mit Äxten und Knüppeln die technologisch weit überlegenen Römer in die Flucht.

Der pagane Kult der Natur, die tobende Kraft des Volkes wird gegen die weltliche Macht des Staates in Anschlag gebracht.

Das ist das gleiche Grundmuster, mit dem in den dreißiger Jahren die Wahlen in Italien und Deutschland gewonnen wurden: Das morsche, frevlerische System der Demokratie wurde durch kraftvolle Hiebe des Volkes, das sich einte zu grimmer Wehr, zu Fall gebracht.

Auch die Faschisten trieben einen innigen Kult des Volkes, des Bodens, des Waldes, an dem sich die feigen Demokraten des Weimarer Systems mit ihren gedungenen Richtern vergangen hätten.

Die Faschisten und die Nationalsozialisten begingen bereits in der parlamentarischen Demokratie einen Rechtsbruch nach dem anderen, wobei sie sich stets auf die Kraft der Natur und die Würde des Volkes beriefen – und fast niemand hinderte sie daran. Aber die Faschisten und die Nationalsozialisten waren doch Verbrecher.

Hier ein paar der religiös wabernden Schlachtrufe und Glaubensbekenntnisse von den Transparenten der Bahnhofsgegner:

„Wir werden erreichen, woran wir glauben!“

„Nazi-Methoden!“

„Mörderbande!“

„Erst sägt ihr unsere Bäume ab, dann sägen wir euch ab!“

„Wo Unrecht Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht.“

Das sind einige der Urlaute, die sich auf den Transparenten der Bahnhofsgegner Bahn brechen.

Gefährlicher, paganer Un-Fug ist das!

Fotostrecke: Proteste gegen Stuttgart 21 – Fotostrecken – Mediacenter – Tagesspiegel

 Posted by at 14:45

Mesut-Özil-Auspfeifen und Fankultur zusammendenken!

 Rassismus  Kommentare deaktiviert für Mesut-Özil-Auspfeifen und Fankultur zusammendenken!
Okt 122010
 

Einer der interessantesten Beiträge zur Mesut-Özil-Auspfeif-Debatte erreichte dieses Blog am 10.10.2010. Wir fügen ihn hier unverändert (wenn auch mit redaktioneller Kommentierung und stillschweigenden Rechtschreibkorrekturen) ein. Danke an Martin!

„Das ist nicht unsportlich … das ist Fankultur … auch wenn sie nicht gefällt. Dieselben, die da gepfiffen haben, werden ihm zujubeln, wenn er mit Real Madrid die CL [Champions League, Anm. der Red.]  gewinnen würde.

Ein Olli Kahn ist auch überall in der Bundesliga ausgepfiffen worden und mit Affengebrüll (dass das zu diesen Fans passt, brauch ich nicht zu erklären), das aber nur, wenn er im Bayerntrikot da war, im Nationaldress haben sie dann im gleichen Stadion Olli-Olli gerufen.

So ist das nun mal da draußen … in den Weiten des Stadion und des Sports.“

 Posted by at 14:00

„Islamfeindlich“, „krude Thesen“ – Abschreiber!

 Angst, Islam  Kommentare deaktiviert für „Islamfeindlich“, „krude Thesen“ – Abschreiber!
Okt 122010
 

Groteske Aufstachelung zur Islamfeindschaft wird wieder einmal über Umfragen und die wohlmeinende Presse betrieben! „Deutschland ohne Islam wäre besser“, „Ich fühle mich durch die muslimischen Schüler an den Rand gedrängt“, „Die muslimischen Jugendlichen drängen uns auf den Bürgersteigen ab“, solche Aussagen habe ich zu Hunderten gehört – von Neuköllnerinnen und Kreuzbergerinnen, von Schülerinnen und Lehrerinnen, Frauen jeder Art und jeder Nationalität.  Sind das alles Islamfeindinnen? Ist das Islamfeindschaft?

Krude Thesen“ – das ist der Renner des Jahres! Das Wort schreiben sie hübsch einer vom anderen ab, statt mal einen einzigen Elternabend mit der üblichen muslimischen Mehrheit zu besuchen. ABSCHREIBEN IS‘ FEI VERBOTEN, meine verehrten Damen und Herren Journalistinnen und Umfragerinnnen.

Nein, das sind alles Gefühle. Gefühle sind nun mal da. Man kann sie durch Umfragen bewusst bestärken, wie es die Süddeutsche heute wieder einmal macht. Oder man kann versuchen, diese Gefühle auf Erlebnisse und Erfahrungen zurückzuführen, wie es die Süddeutsche wohlweislich nicht macht.

Ich meine: Die Aussage „Deutschland wäre ohne Islam besser“ ist kein Beleg für eine vermutete Islamfeindschaft. Es ist keine islamfeindliche Aussage. Es ist eher ein kurzatmiger Seufzer.

Journalisten und Redakteure, die sicherlich weder in Neukölln noch in Kreuzberg, weder in Duisburg-Marxloh noch im Münchner Hasenbergl leben, nehmen diese und andere Aussagen zum  Anlass, den Deutschen eine „Islamfeindschaft“ zu unterstellen. Dann sollten sie ihre Kinder aber auch nach Neukölln oder Duisburg-Marxloh in die normalen staatlichen Grundschulen schicken – zu den muslimischen deutschen Mehrheiten. Dann sprechen wir uns wieder. Nach 12 Monaten.

Islam: Neue Studie – Der Sarrazin-Effekt: Deutschland wird islamfeindlich – Politik – sueddeutsche.de

 Posted by at 11:23

„So kommst du mir nicht vor die Augen …!“

 Fahrrad  Kommentare deaktiviert für „So kommst du mir nicht vor die Augen …!“
Okt 112010
 

… herrschte mich eine gute Freundin ironisch an, als ich mit der gelben ADFC-Warnweste und einem Fahrrad-Schutzhelm zum Treffen antanzte.

Neuerdings trage ich sogar eine komplett gelbe Jacke, wie sie sonst nur Träger amtlicher Gewalt führen – zum Beispiel Straßenkehrer. Und prompt erkannte mich eine Bekannte nicht! Sie hielt mich für einen BSR-Mitarbeiter.

Dennoch: Ich steh dazu. Dann bin ich halt hässlich. Gute Sichtbarkeit ist ein Baustein zu guter Sicherheit beim Radfahren.

Guter Move auch in Karlsruhe: Eine  Kampagne des Bürger- und Ordnungsamtes für Regeltreue, Rücksicht, Vorsicht, vorbildliches Verhalten bei Radfahrern.

Alle, alle – Politiker, Senioren, Frauen, Männer, Kinder – liegen sie mir in den Ohren: „Du bist doch beim ADFC! Könnt ihr nicht mal was machen. So viele Radfahrer halten sich nicht an die Regeln! Die kommen von überallher angeschossen! Ich fühle mich BELÄSTIGT!“

Ich meine: Regelgerechtes, ja menschenfreundliches Verhalten von PKW- und Radfahrern ist ebenso wichtig wie eine radfahrerfreundliche Verkehrsplanung. Beides muss Hand in Hand gehen! Je artiger und verantwortungsvoller wir Radfahrer uns benehmen, desto freundlicher wird man uns zuhören, wenn’s an die Planung geht. Wenn alle PKW- und Fahrradfahrer etwa den § 1 der StVO befolgten, sähe die Welt schon viel besser aus.

Das chaotische Gebaren vieler Fahrzeugführer, oft hart an der Grenze zur Unzurechnungsfähigkeit gelegen, ist nunmal Fakt – mindestens in Berlin, Münster, Bonn und Karlsruhe. Das haben mir meine Freunde und Gesprächspartner immer wieder bestätigt. Da kann man sich noch so gerne Fahrradstadt schimpfen.

Meine hässliche Weste und meinen hässlichen Fahrradhelm lege ich übrigens neuerdings ab, sobald ich einer hübschen Freundin im Café begegnen soll. Man will ja nicht den guten Eindruck verderben, den man ohne Helm und ohne Warnweste vielleicht erzeugen kann.

 Karlsruhe: Sicher Radfahren in der Fahrradstadt Karlsruhe
Machen Sie sich auffällig!

Zweiräder sind bei Dunkelheit besonders schwer zu erkennen. Neben der gesetzlich vorgeschriebenen Ausrüstung des Fahrrads mit Beleuchtung und Rückstrahlern sind besonders helle Kleidung und Reflektoren zu empfehlen. Nur wenn der Autofahrer Sie wahrnimmt, kann er rechtzeitig reagieren. Selbstverständlich: In der Dämmerung und bei Nacht niemals ohne Licht fahren!

 Posted by at 17:42

Beziehungen sind das A und O

 Integration, Mündlichkeit, Schriftlichkeit, Türkisches  Kommentare deaktiviert für Beziehungen sind das A und O
Okt 102010
 

Trotz allem – die Debatte geht weiter, Bülent Arslan hat einige sehr gute Dinge gesagt, die sicherlich auch für Berlin gelten, nicht nur für NRW. Seh ich fast alles genauso. Lest selber:

Wie ticken die Türken in Deutschland, Herr Arslan? – Politik – Berliner Morgenpost – Berlin
Einen Integrationsvertrag abzuschließen, nützt wenig. Die türkische Kultur ist beziehungsorientiert, die deutsche dagegen sachorientiert. Das heißt, eine mündlich getroffene Vereinbarung hat eine größere Wirkung. Das ist auch so ein kultureller Unterschied.

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