Jul 172015
 

20150717_123849
Täler grünen, Hügel schwellen,
buschen sich zu Schattenruh,
und in schwanken Silberwellen
wogt die Saat der Ernte zu.
Wunsch um Wünsche zu erlangen,
schaue nach dem Glanze dort!
Leise bist du nur umfangen,
Schlaf ist Schale, wirf sie fort.

In diese Verse, die sich mir heute unwillkürlich beim Abfahren der Thüringer Städtekette zwischen Mechterstädt und Laucha aufdrängten, mag wohl vieles von dieser arkadischen Landschaft an den Ufern der Hörsel eingeflossen sein, die Goethe so oft durchritt, durchwanderte, durchfuhr. Jedenfalls bildete ich mir das ein. Ich glaubte daran! Und dieser Glaube daran, dass ein anderer eben diese Landschaft mit ähnlichen Gefühlen gesehen haben mag, der Glaube, dass wir beim Hindurchradeln im Grunde dasselbe sehen, hören und denken wie ein anderer, wie Goethe oder ein anderer, ist Quelle tiefen Glücks.
Ein Glaube nur, zweifellos, aber ein schöner! Er führt zur Gemeinschaft im Wort.

 Posted by at 20:48

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