Was reich und arm! Was stark und schwach!
Ist reich vergrabner Urne Bauch?
Ist stark das Schwert im Arsenal?
Greif milde drein, und freundlich Glück,
Fließt Gottheit von dir aus!
Faß an zum Siege, Macht, das Schwert,
Und über Nachbarn Ruhm!
Ich legte drei Rätselfreunden dieses Goethe’sche Rätsel vor. Was glaubt ihr, haben sie mir geantwortet?
Rästelfreundin A sagt:
„Das Gold ist von Goethe gemeint! Kennt ihr den Faust? Dort heißt es:
Am Golde hängt,
Zum Golde drängt
Doch Alles!
Ergo: Europa wird durch das Gold zusammengehalten! Ohne gemeinsames Gold scheitert Europa! Der Glaube an das gemeinsame Gold eint Europa! Goethe, Gott und Gold sind eins.“
„Nein!“, fiel ihr Rätselfreund B ins Wort. „Die Gerechtigkeit ist von Goethe gemeint! Heißt es doch im Faust:
Die Höchste Tugend, wie ein Heiligen-Schein,
Umgibt des Kaisers Haupt, nur er allein
Vermag sie gültig auszuüben:
Gerechtigkeit!
Ergo: Gerechtigkeit ist gemeint. Gerechtigkeit, Goethe und die Gottheit sind eins!“
„Ihr irrt euch beide!“, frohlockte Rätselfreund C. „Ich weiß, was gemeint ist. Nicht Geld, nicht Gold, nicht Gerechtigkeit! Denn ich habe dieses Gedicht anderen Tags in der trefflichen Ausgabe des leider schon verstorbenen Karl Eibl gelesen und für tauglich befunden. Die Lösung steckt im Titel des Gedichtes!“,
… welches Gedicht hiermit ausdrücklich Eurer Bemühung empfohlen sei. Wer findet das Lösungswort?
Die Lösung steht hier:
Johann Wolfgang Goethe, Gedichte. 1756-1799. Herausgegeben von Karl Eibl, Deutscher Klassiker Verlag, Frankfurt am Main 1998, S. 178
Johann Wolfgang Goethe, Faust. Texte. Herausgegeben von Albrecht Schöne, Deutscher Klassiker Verlag, Frankfurt am Main 1999, S. 119 (Verse 2802-2804), S. 208 (Verse 4772-4775)
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