Jan 052019
 
Wassily Kandinsky: Schweres Schweben. 1924. Gesehen gestern in der Ausstellung Bestandsaufnahme Gurlitt. Gropius Bau Berlin

Lieber Sohn, draußen dunkelt es schon. Der vorübergehende Schneefall war nur ein Zwischenspiel. Nun herrschen wieder 5 bis 6 Grad, wodurch das Gefühl einer merkwürdigen Jahreszeitenlosigkeit entsteht. Weder herrscht Winter noch leben wir im Herbst, denn keine Blätter fallen mehr von den Bäumen. Der Sommer ist nur eine Erinnerung, und bis zum Frühling dauert es noch eine unermesslich lange Weile. Also ist das Wetter eine einzige Langeweile. 

Gestern hatte ich einen freien Tag und besuchte gleich zwei Ausstellungen, die beide sehr fesselnd waren: „Bestandsaufnahme Gurlitt“, eine Übersicht über wertvolle Kunstwerke, die während der Nazizeit ihren Besitzern entwendet wurden und die jetzt ihren rechtmäßigen Eigentümer suchen, und die „Bewegten Zeiten“ – eine üppige Tiefenbohrung über die Früh- und Vorgeschichte des Landes, das wir heute Deutschland nennen.

Am meisten beeindruckt hat mich die Zeichnung „Schweres Schweben“ von Wassily Kandinsky, die er 1924 angefertigt hat. War dankbar, dass man in dieser Ausstellung alles fotografieren darf!

Schwebende Schwere! Morgen, Sonntag, werde ich ab 18.45 Uhr als Geiger an einem Webinar mitwirken. Ich bin gespannt, was daraus wird.

 Posted by at 20:40

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