„Konditionalität der Hilfe“ – das Samariterdilemma

 bitte!, Europäische Union, Novum Testamentum graece, Samariter  Kommentare deaktiviert für „Konditionalität der Hilfe“ – das Samariterdilemma
Mai 222013
 

2013-03-24 10.54.58

 

Der Wirtschafts-Nobelpreisträger James M. Buchanan prägte den Begriff „Samariter-Dilemma“. Er meinte damit, dass ein Akt selbstloser Hilfe für den Beschenkten, dem aus einer Notlage geholfen wird, langfristig eher schadet als nützen kann, da der Empfänger dazu verführt wird, sich auf gewährte Hilfen mehr und mehr auszuruhen, statt auf eigenen Beinen zu stehen.

Insbesondere die derzeit den Banken und den hochverschuldeten Staaten gewährten Finanzhilfen (ESM, EFSM, SMP, SKAS-Vertrag) werden häufig als sittlich gebotener Akt der Nächstenliebe unter befreundeten Staaten, als aus dem Gebot der Solidarität erwachsende Verpflichtung der reichen Staaten gedeutet. Wer es daran fehlen lasse, handle unsolidarisch und kaltherzig.

„Ihnen ist das Schicksal der hungernden Arbeitslosen in Griechenland EGAL!“ So sinngemäß eine empörte Katrin Göring-Eckardt gegen Bernd Lucke bei Frank Plasberg in der Kombattanten-Show Hart aber fair.

Was meint Jesus mit seinem Gleichnis vom Samariter? Lies dazu noch einmal das Lukas-Evangelium 10,25-37!

Die Erzählung ist glasklar:
1) Der Samariter folgt aus freien Stücken einer Regung des Herzens und nicht aufgrund einer vertraglichen Beziehung.
2) Der Mann, der unter die Räuber fiel, ist zufällig und ohne eigenes Verschulden in die Not geraten.
3) Die Hilfe des Samariters wird ohne Auflagen gewährt. Die Samariterhilfe ist ohne „Konditionalität“.
4) Die Hilfe des Samariters erfolgt ohne die Erwartung einer Gegenleistung.
5) Sie ist einmalig und beschränkt sich auf die besondere Notlage.
6) Sie wird nicht zum Dauerzustand.
7) Es herrschte vor der Nothilfe  keine persönliche Beziehung zwischen dem Samariter und dem Opfer.

Keines der 7 Merkmale trifft auf den Euro-Rettungsfonds zu.

Für ESM, EFSM, SMP und SKS gilt:

1) Die Geberländer zahlen aus Nützlichkeitserwägungen in die verschiedenen Fonds ein.
2) Die Empfängerbanken und -Länder sind nicht zufällig, sondern vor allem durch eigenes Verschulden in die Not geraten.
3) Die Hilfe der Euro-Rettungsfonds wird mit Auflagen gewährt. Die Euro-Hilfe wird mit „Konditionalität“ gewährt.
4) Die Hilfe der Euroretter erfolgt in Erwartung einer Gegenleistung, also einer Rückzahlung.
5) Sie ist nicht einmalig und beschränkt sich nicht auf die besondere Notlage.
6) Sie wird zum jahrelang anhaltenden Dauerzustand.
7) Es herrschte bereits vor der Nothilfe eine institutionelle Beziehung zwischen dem Helferland und dem Opferland.

Ergebnis:

Die Eurorettungspolitik, die eine Bankenrettungspolitik und eine Staatenfinanzierungspolitik ist, erfüllt kein einziges der Merkmale, die auf den barmherzigen Samariter zutreffen. Sie ist rein pragmatisch zu sehen, sie hat keinerlei tiefere sittliche Bedeutung.

Jede Bezugnahme auf sittliche oder gar religiöse Gebote bei der aktuellen Finanzmarktstabilisierungspolitik ist fehl am Platze. Die Vorwürfe der unsolidarischen Kaltherzigkeit greifen ins Leere. Es geht für alle Beteiligten ausschließlich um Nutzenmaximierung.

 

Bild:

Ev. Johannesstift, Spandau, Samariterbrunnen.

 

 

 

Samaritan’s dilemma – Wikipedia, the free encyclopedia.

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Apr. 132013
 

2013-03-25 14.01.41

„Rathe ich euch zur Nächstenliebe? Lieber noch rathe ich euch zur Nächsten-Flucht und zur Fernsten-Liebe!

Höher als die Liebe zum Nächsten ist die Liebe zum Fernsten und Künftigen; höher noch als die Liebe zu Menschen ist die Liebe zu Sachen und Gespenstern.“

Also sang und summte einst Nietzsches Zarathustra. Ein klarer, schlagender Gegenentwurf zum Gebot der mosaischen Nächstenliebe, welches mehr oder minder abgewandelt dann auch im Christentum und im Islam weitergeführt wird!

Szenenwechsel!

„Wir steigen ALLE am Bahnhof Blissestraße aus! Jeder kümmert sich um sich selbst und seinen Nebenmann!“ So hörte ich mit lauter, angestrengter Stimme eine Lehrerin vor wenigen Wochen in der U7 zwischen Kleistpark und Berliner Straße ansagen. Die U7 war auch sehr voll, wie sonst hätte man sichern können, dass alle Schüler rechtzeitig ausstiegen? Mich brachte diese Ansage zum Nachdenken.

Jeder kümmert sich um sich selbst und seinen zufälligen Nebenmann!“ Diese Ansage der Berliner Grundschullehrerin, deren Zeuge ich zufällig wurde, scheint mir eine vollkommen alltagstaugliche Erklärung dessen, was zunächst und zumeist unter „Nächstenliebe“ gemeint ist. Die erste Hilfe, die der barmherzige Samariter leistet, ist nur ein mögliches Beispiel der Nächstenliebe. Nächstenliebe ist zunächst einmal etwas scheinbar Alltägliches, Triviales.

Die biblische Nächstenliebe ist im engeren Sinne keine „Liebe“ zu einem bestimmten einzelnen, sondern eine Grundhaltung der wechselseitigen Anteilnahme und Anerkennung, der wechselseitigen Solidarität und Fürsorge. Nächstenliebe ist kein Ding der Unmöglichkeit, sondern ein „leichtes Joch“ der Sorge für den Menschen und des Für-andere-Sorgens.

Von einer engeren persönlichen Beziehung zwischen dem Samariter und dem Verbrechensopfer ist bei Lukas keine Rede. Die Nächstenliebe beweist und bekräftigt sich in Handlungen, nicht in Bekenntnissen und nicht in Gefühlsausbrüchen.

Eine grandiose Verkennung, eine fulminante Missdeutung der biblischen Nächstenliebe liefert übrigens mein wirklich hochverehrter Sigmund Freud, den ich als einen der besten deutschen Schriftsteller und Geschichtenerzähler fast ebenso stark verehre und liebe wie den Autor des unsterblichen Romans „Josef und seine Brüder“.

Im Kapitel V seiner Schrift „Das Unbehagen in der Kultur“ drückt Freud sein tiefes Befremden über die Forderung „Du sollst den Nächsten lieben wie dich selbst“ aus.

Warum sollen wird das? Was soll es uns helfen? Vor allem, wie bringen wir das zustande?“

So schüttelt Freud den Kopf. Das Gebot der Nächstenliebe erscheint ihm als etwas nahezu Übermenschliches, etwas der Menschennatur Zuwiderlaufendes, etwas im Grunde nicht Leistbares. Warum? „Wenn  ich einen anderen liebe, muß er es auf irgendeine Art verdienen.“

Freud nimmt Anstoß am Gebot der Nächstenliebe, weil er es missversteht. Er hält das Gebot für unerfüllbar. Warum? Er setzt die „Nächstenliebe“, also das Sich-Kümmern um den Nächsten, mit der exklusiv wählenden Liebe zwischen Erwachsenen oder mit der natürlich sich einstellenden Liebe zwischen Eltern und Kind, zwischen Verwandten gleich. Doch genau das ist meines Erachtens nicht gemeint.

Die biblische Nächstenliebe Jesu ist nicht wählerisch, nicht auf Verwandtschaft, Leidenschaft oder Zugehörigkeit begründet, sie erstreckt sich gleichermaßen auf Gut wie auf Böse, auf Fremde wie auf die „eigenen Leute“.

Eine Spielart der Nächstenliebe ist übrigens, so meine ich, die gleichschwebende Aufmerksamkeit des zuhörenden Psychologen, das bedingungslose Annehmen des Nächsten, der eben in diesem Fall der Patient oder Klient ist. Auch wird der Psychoanalytiker nicht davon ausgehen, dass der Klient sich die Zuwendung oder „Nächstenliebe“ des Analytikers verdienen müsse. Und ebenso wenig wird der Analytiker unterscheiden zwischen den „guten“ und „bösen“ Anteilen der Erzählung.

Drei Beispiel für Nächstenliebe haben sich unserem Auge dargeboten:

1) Die Hilfe des zufällig vorbeikommenden barmerzigen Samariters für das Opfer der Straßenräuber
2) Das gegenseitige Aufeinander-Achten der Grundschüler in der U7 beim Aussteigen in der Blissestraße
3) Das bedingungslose Zuhören des Therapeuten in der Gesprächstherapie

Der Nächstenliebe haftet also im Gegensatz zur leidenschaftlichen Liebe zu Einzelnen stets etwas Zufälliges an, sie wird ohne Vorbedingungen geleistet, sie bedeutet keine Selbstaufopferung, sie fordert keinerlei emotionale Vorleistung, die der Gebende nicht zu geben bereit ist.

Niemand muss um der Erreichung eines höheren Ideals willen im Namen der Nächstenliebe ein übergroßes Opfer bringen. Sie ist kein Ding der Unmöglichkeit.

Sie ist das „leichte Joch“, das zu tragen durchaus zumutbar ist.

Zitate:

Friedrich Nietzsche: „Von der Nächstenliebe“, in: Also sprach Zarathustra: Die Reden Zarathustras, hier zitiert nach Projekt Gutenberg online:
http://gutenberg.spiegel.de/buch/3248/27

Sigmund Freud: „Das Unbehagen in der Kultur“, in: Sigmund Freud: Werkausgabe in zwei Bänden. Band 2: Anwendungen der Psychoanalyse. Herausgegeben und mit Kommentaren versehen von Anna Freud und Ilse Grubrich-Simitis. S. Fischer Verlag, Frankfurt 1978, S. 367-424, hier v.a. S. 398-399

„Das leichte Joch“: Matthäus-Evangelium Kapitel 11, 30
„Gleichnis vom barmherzigen Samariter“: Lukas-Evangelium Kapitel 10, 25-37

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Dez. 102012
 

In eine echte Zwickmühle haben sich einige Menschen gebracht, die ein möglicherweise sinnvolles politisches Anliegen, die Abschaffung der Residenzpflicht für Asylbewerber, durch gezielte Rechtsbrüche zu untermauern suchen.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/gegen-asylpolitik-linke-besetzen-schulgebaeude/7496508.html

Wahres Ziel der Aktionen scheint es zu sein, Druck auf den Staat auszuüben, sodass die staatlichen Organe mehr und mehr in die Ecke gedrängt werden, um den Protestierenden einen weiteren geschützten Raum der Rechtsbeugung zu geben. Das hat schon vielfach funktioniert. Ich konnte selbst mit eigenen Augen etwa im Bethanien besichtigen, wie die Besetzer sich nach und nach ihre Freiräume erkämpft haben, in denen sie dann schalten und walten können, ohne irgendjemandem Rechenschaft ablegen zu müssen. Die Bezirksverwaltung Friedrichshain-Kreuzberg hat sich wieder einmal nasführen lassen, das Bethanien ging so der Öffentlichkeit weitgehend verloren. Der Rechtsstaat ging flöten, das Kunsthaus Bethanien musste ebenfalls weichen.

Die Partie Besetzer gegen Bezirksamt ging nach Spiel, Satz und Sieg an die Rechtsbrecher.

Ich meine heute: Mitmenschliche Solidarität tut not! Gebt Wärme, gebt Herzens-Kohlenbecken! Wer friert und hungert, dem sollten all die Unterstützer Obdach bei sich zuhause gewähren, statt sie bibbernd und zitternd im Camp schmachten und darben zu lassen.  Sie sollten die Menschen zu sich nachhause aufnehmen, für sie sorgen und kochen, ihnen Kleidung und Schlafmöglichkeiten bieten, mit ihnen bei sich zuhause alles besprechen, von zuhause aus Briefe an die Abgeordneten schreiben, arbeiten, sich Geschichten erzählen lassen. Diese armen Ausländer hier im ungesicherten Nirgendwo stranden zu lassen, war von Anfang an unverantwortlich von den Deutschen, die sie nach Berlin gelockt haben. Diejenigen, die die Flüchtlinge in diese Lage gebracht haben, sollten nun auf eigene Kosten und unter eigener Verantwortung für die Menschen sorgen. Das wäre anständig!

Im übrigen wissen eigentlich alle, dass es stets Mittel und Wege gibt, um hier in der Bundesrepublik unterzukommen – sobald man nur einen privaten Andockpunkt hat.  Nur staatliche Sozialleistungen kann man dann eben in der Regel nicht unter eigenem Namen beziehen.

Dass aber jetzt ein Kreuzberger Schulgebäude von Besetzern über längere Zeit in Beschlag genommen werden soll, finde ich nicht gut. Damit ließe das grün geführte Bezirksamt unter Dr. Schulz wieder wie so oft Schlitten mit sich fahren. Ein grandioser Budenzauber wäre das, der da wieder mal inszeniert würde. Die Grünen und die Roten meines Wohnbezirks können jetzt zeigen, ob sie  den Grundsatz der Rechtsstaatlichkeit anerkennen oder sich erneut wie ein Tanzbär durch die Manege führen lassen wollen.

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Weg aus Kreuzberg, oder: Et tu, Mutlu?

 bitte!, Friedrichshain-Kreuzberg, Gute Grundschulen, Integration, Neukölln, Türkisches  Kommentare deaktiviert für Weg aus Kreuzberg, oder: Et tu, Mutlu?
Juni 262012
 

Entmischung ist das Gegenteil von Integration. UND WIEDER EINER ENTMISCHT SICH! So lautet das schlimme Wort, das ich vor mich hin murmele, wenn ich höre, dass wieder einer meiner zahlreichen besserverdienenden Kiez-Nachbarn Kreuzberg (oder auch Neukölln) verlassen hat, sobald die Kinder auf eigenen Beinen in die nahegelegene GRUNDSCHULE DER KURZEN WEGE FÜR ALLE KINDER! gehen müssten.

Schade. Ich wünsche mir weiterhin die gegenteilige Bewegung: Zuzug der selberverdienenden Familien mit Schulkindern zu uns nach Kreuzberg und Neukölln. Es ist doch alles ein soo wahnsinnig gut funktionierender Multi-Kulti-Kiez, nicht wahr?

Und dann ist’s auch schon vorbei mit meinem Bekenntnis: Ne mutlu Kreuzbergüm diyene!  Ich erinnere daran: Mutlu heißt glücklich! O glücklich, wer sich Kreuzberger nennen darf!

Güner Balci gab als Grund für ihren Wegzug aus dem gut funktionierenden Multi-Kulti-Kiez Neukölln an: „Niemand opfert seine eigenen  Kinder für die Integration.“ Sprach’s und zog weg von Neukölln nach Mitte.

Mitte entwickelt sich ebenso wie Prenzlauer Berg für Besser- und Selberverdiener mit Schulkindern immer mehr zur zugkräftigen Alternative zu den komplett entmischten oder sich weiter entmischenden Stadtvierteln Kreuzberg und Neukölln. Die taz bringt mit vollem Namen soeben ein weiteres gutes Beispiel dafür.  Lest:

http://www.taz.de/!96100/

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Mai 112012
 

„Durch die politisch motivierten Gewalttaten wurden 2314 Personen verletzt (plus 18,4 Prozent). Von ihnen wurden 48,6 Prozent Opfer linker Gewalt, 37,7 Prozent Opfer rechter Gewalt. Bei den Gewaltdelikten überwiegen Körperverletzungen: Rechts motiviert waren 699 (Vorjahr: 672), links 870 (787).“

So lautet heute eine typische, tagesaktuelle Pressemeldung.

article106288993/Starker-Anstieg-von-politisch-motivierter-Gewalt.html

48,6 Prozent der politisch motivierten Gewalttaten kommen von links, 37,76 Prozent der politisch motivierten Gewalttaten kommen von rechts.

Oft wird daraufhin gesagt: „Klein Platz in unserem Bezirk für die Rechten! Rechte raus!“

Weniger oft heißt es: „Also kein Platz für die Linken in unserem Bezirk! Linke raus!“

Ich meine: Links und rechts haben durchaus noch ihre Aussagekraft. Das belegt ja schon der Ausdruck „linke Politik“, „Die Linkspartei“ usw.

Es wäre grundfalsch, wegen der in der Tat unleugbaren Fälle der linken Gewalt alle Linken unter einen Generalverdacht zu stellen! Solange die Linken zu Recht und Gesetz stehen, keine Straftaten begehen, nicht zu Straftaten auffordern und unseren Rechtsstaat anerkennen, ist nichts gegen sie persönlich einzuwenden. Im Gegenteil! Man sollte jede Gelegenheit nutzen, die politische Auseinandersetzung mit den Linken zu suchen. Fair, sachlich, entspannt, aber in der Sache klar und deutlich. Die grauenhaften, staatlich angeordneten Massenmorde der Kommunisten, Nationalkommunisten und Bolschewisten vieler europäischer Länder, begangen vor allem  in den Jahren 1917 bis 1953, dürfen dabei nicht verschwiegen, sondern müssen klar benannt, aufgearbeitet und erinnert werden. Hier stehen wir noch ganz am Anfang, denn sehr viele Tatsachen sind weithin unerforscht und unbekannt, insbesondere das, was in Ostpolen, in der Sowjetunion, Ukraine, Lettland, Litauen, Ungarn, Rumänien und Bulgarien in den Jahren 1917 bis 1953 geschah.

Ich schlage vor: Statt von „linker Gewalt“ sollte man lieber von linksextremistischer Gewalt oder von linksextremistischen Gewalttätern sprechen.

Eine Gesinnung ist kein Verbrechen!

Es wäre auch falsch, wegen der in der Tat unleugbaren Fälle der rechten Gewalt alle Rechten unter einen Generalverdacht zu stellen! Solange die Rechten zu Recht und Gesetz stehen, keine Straftaten begehen, nicht zu Straftaten auffordern und unseren demokratischen Rechtsstaat anerkennen, ist nichts gegen sie persönlich einzuwenden. Im Gegenteil! Man sollte jede Gelegenheit nutzen, die politische Auseinandersetzung mit den Rechten zu suchen. Fair, sachlich, entspannt, aber in der Sache klar und deutlich. Die grauenhaften, staatlich angeordneten Massenmorde der Faschisten, Nationalsozialisten und Nationalisten vieler europäischer Länder, begangen vor allem  in den Jahren 1919 bis 1945, dürfen dabei nicht verschwiegen, sondern müssen weiterhin klar benannt, weiterhin aufgearbeitet und weiterhin erinnert werden.
Ich schlage vor: Statt von „rechter Gewalt“ sollte man lieber von „rechtsextremistischer Gewalt“ oder von rechtsextremistisch motivierten Gewalttätern sprechen.

 Posted by at 12:11
Dez. 112011
 
Ich warne vor oberflächlichen, vorschnellen Urteilen! „Robert Harris ist doch nur ein oberflächlicher Krimi-Autor. Ihm fehlt Tiefgang“, hielt mir bei einem Gläschen Trollinger jemand vor, als ich empfahl, Robert Harris‘ Buch The Fear Index unter den Weihnachtsbaum zu legen. Ich erwiderte trocken: „Er ist auch ein bestechender Krimi-Autor, aber er kann wie kein zweiter erzählen, wie die Finanzmärkte heute arbeiten! Große Klasse! Und bedenkt“, fuhr ich fort, während ich dem Abgang des Trollingers nachspürte, „die EU-Staatshaushalte und die EU-Staaten werden dank selbstverschuldeter Staats-Schulden an den Börsen weiterhin ausgenommen wie eine Weihnachtsgans. Also verschenkt und lest zu Weihnachten The FEAR INDEX von Robert Harris. Bitte habt Mut zur Oberflächlichkeit!“

Unter einer schillernden Oberfläche lauern so manche lachenden Ungeheuer. Das Meer ist tiefer als so mancher Tiefsinnige gedacht!

Robert Harris: The Fear Index. Hutchinson, London 2011, 323 Seiten, 15.00 Euro

 Posted by at 23:32
Okt. 012011
 

Einen sehr gedankenreichen, sehr beflügelnden Kongress besuchte ich als einfacher Zuhörer am 09.10.2010, nämlich den Internationalen Bildungskongress der Frankfurter Buchmesse „Die lernende Gesellschaft„. Allein aus den Anregungen, die ich dort mitnahm, könnte man mehrere Stunden Workshops und praktische Hands-on-Seminare in Berlin abhalten. Es fehlt wahrhaftig in der Bildungsdebatte nicht an guten Ideen. Lest selbst:

Programm_Bildungskongress_2010.pdf (application/pdf-Objekt)

Eines der Seminare, das ich aussuchte, hieß: „Motopädagogische Elemente in Kita und Schulunterricht“, geleitet von Dorothea Beigel vom hessischen Kultusministerium und Silja Gülicher von Nintendo. Sehr gut, sehr erhellend! Wir lernen am besten, wenn wir uns körperlich belastungsfrei fühlen – das heißt auch, dass nicht zuviel Bewegungsenergie aufgestaut sein darf. Viele Kinder schaffen es heute nicht, längere Zeit stillzusitzen oder auch nur die Augen still auf einen Punkt zu halten. Wegen motorischer Mangelerfahrung im Alltag können sie weder Buchstaben auf einem Blatt Papier fixieren noch die Aufmerksamkeit auf einen längeren Lehrervortrag richten. „Diesen Zustand können Sie jetzt selbst erfahren! Stehen Sie bitte auf.“

Wir mussten auf einem Bein stehend Kopfrechnen ausprobieren. Die ersten Aufgaben gelangen mir mühelos, sie waren leicht. Dann jedoch wurden sie mir zu schwer, denn das ständige Stehen auf dem Bein lenkte mich ab, ich musste nur noch daran denken, das Gleichgewicht auf einem Bein zu halten, für das Kopfrechen war keine Kapazität mehr übrig. Ich machte das, was tausende Kinder jeden Tag machen: Ich stieg aus, die weiteren Kopfrechenaufgaben rauschten an uns vorbei, während ein einziger anderer Teilnehmer, offenbar ein Mathematik- und Sportlehrer, weiterhin alle Aufgaben herunterratterte, was wiederum meine Unlustgefühle verstärkte.  Meine gesamte Aufmerksamkeit war jetzt darauf gerichtet, den Bewegungsimpuls des Beines zu unterdrücken, getragen vom deutlichen Gefühl der Unterlegenheit gegenüber dem „Streber“ an meiner Seite, dem vermuteten Mathematiklehrer.

„So geht es den Kindern, wenn ihre motorischen Impulse im Unterricht unbeherrschbar geworden sind. Sie verweigern dann die Mitarbeit, weil etwas anderes ansteht.“ Regelmäßige kleinere körperliche Bewegungserfahrungen in kurzen Abständen, verstreut über den ganzen Lerntag des Kindes, sind also unerlässlich.

Na, dann kam noch der Schlenker zur Wii-Konsole des Sponsors Nintendo. Wii soll angeblich helfen, motorische Defizite der Kinder auszugleichen.

Wii von Nintendo als Gesundmacher der Kinder? Jetzt packte mich – den rebellischen Kreuzberger – mein aufsässiger Widerspruchsgeist! Ich meldete mich zu Wort und hub unschuldig an: „Zu meiner Zeit gab es solche Lieder wie etwa Häschen in der Grube – … was halten Sie davon? Muss es unbedingt Wii sein?“, frug ich.

Doch die Antwort der beiden sehr erfahrenen, sehr kundigen Referentinnen Dorothea Beigel und Silja Gülicher verblüffte mich, denn sie widersprachen mir keineswegs:

„Sie haben völlig recht mit Ihrer Bemerkung. Lieder wie Häschen in der Grube sind geradezu ideal geeignet, um unsere scheinbar neuen, wissenschaftlich fundierten motopädagogischen Einsichten zu belegen. Die vielen alten Kinderlieder und Kinderreime sind ein Schatz der frühkindlichen Pädagogik. Sie verbinden in idealtypischer Weise das Körperlernen mit dem Sprachlernen, die Beherrschung und Steuerung motorischer Impulse mit sozialem Lernen.

Genau so empfehlen wir, die Kinder zu einfachen Diensten und Besorgungen im Haushalt anzuleiten, etwa zum Zusammenlegen von getrockneter Wäsche, zum Aufdecken bei Tisch, zum Selber-Machen des Bettes. Wir beobachten eine zunehmende Verarmung der motorischen Erfahrungen in der Welt der Kinder. Hier können die Eltern viel mehr tun. Handeln zählt!“

Gut. Im Gefühl, wieder etwas Wesentliches gelernt zu haben, verließ ich das Seminar, nicht ohne noch die Referentinnen zu einem Besuch im heimischen Friedrichshain-Kreuzberg ermuntert zu haben.

Bild: der hervorragend gestaltete, zu Bewegung ermunternde neue Spielplatz im Park am Gleisdreieck, Kreuzberg (400 m entfernt von der Höhle des Bloggers).

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Mehr Mut, bitte!

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Aug. 212011
 

Mit einigen politischen Freunden diskutierte ich kürzlich den Umgang mit dem Thema „Steigende Mieten in Berlin“. Wir lasen einander ohne Nennung von Namen und Parteien verschiedene tagesaktuelle Stellungnahmen der 5 großen Parteien vor und versuchten diese dann den Parteien zuzuordnen.

Befund: Keine Partei bringt den Mut auf zu sagen: „Wir haben jahrzehntelang die Mieten in Berlin künstlich niedrig gehalten. Sie werden ansteigen. Wir werden dies nicht verhindern können. Ihr werdet mehr Geld für Mieten zahlen oder ihr werdet umziehen oder ihr werdet enger zusammenrücken. Wir können das nicht verhindern. Aber ihr schafft das schon. Entschuldigt bitte, wir haben euch was vorgemacht.“

Die Zumutung der Freiheit, das ist es, was die Politik nicht mehr übers Herz bringt. Neben dem Finanzführerschein für Politiker wünsche ich mir in der Berliner Landespolitik vor allem mehr Mut, den Bürgern unbequeme Wahrheiten ins Gesicht zu sagen.

Was die 17 Wirtschafts-Nobelpreisträger in Lindau sagen, scheint mir in dieselbe Kerbe zu hauen.

Nobelpreisträger – Versagen der Politik ruiniert das westliche System – Wirtschaft – Berliner Morgenpost – Berlin

 Posted by at 22:32
Juni 072011
 

06062011697.jpg „Alles nur ein Geldfrage“, so höre ich es immer wieder bei Gesprächen über das Berliner Bildungswesen.

Wirklich?

Ich erzähle gerne von meinem Berliner Palästinenser, der mir begeistert von seiner kargen Dorfschule in Ramallah erzählte. Ein Lehrer unterichtete 40 Schüler in einem Raum. „Dieser Lehrer war streng, aber – er glaubte an uns. Er wollte unseren Erfolg. Ausreden ließ er nicht gelten. Faulheit ließ er nicht gelten. Er duldete keine Disziplinlosigkeit. Er liebte das Lesen, das Rechnen, das Schreiben, er liebte Arabisch, er rezitierte leidenschaftlich gerne die Dichter, er liebte Englisch und diese Liebe teilte er uns mit.“ Ergebnis: Alle Schüler gingen weiter auf weiterführende Schulen, viele studierten, einige wurden Professoren in den USA.

Aber selbst unter den wesentlich besseren materiellen Bedingungen der deutschen Grundschule gelingt dieses Kunststück sehr oft. Entscheidend scheint mir dabei die Persönlichkeit  des Lehrers zu sein. Die Persönlichkeit des Lehrers ist wichtiger als die finanzielle und materielle Ausstattung der Schulen.

Nun, ich habe mir gestern im Rathaus Schöneberg ebenfalls die Freiheit genommen, vom ressourcenorientierten Ansatz der Bildungsdebatte Abstand zu nehmen. „Es liegt nicht am Geld, es liegt auch nicht an der absolut gemessenen Zeit, die die Erzieher mit den Kindern verbringen.“ Wenn es am Geld läge, müsste Berlin ja hervorragende Ergebnisse seiner Schulen vorweisen können, denn Berlin ist Spitze in der Höhe seiner Ausgaben für die Schule pro Kind.

Ich glaube, der Grundgedanke von Frau Preissing führt weiter: Kinder brauchen jeden Tag das Gefühl der Geborgenheit, der Liebe, der Ermunterung zur Freiheit. Sie wollen gefordert werden. „Du musst etwas lernen, auch damit du später einmal für dich und andere den Lebensunterhalt verdienen kannst.“ Dieses Gefühl – so meine ich – sollte und muss vorrangig durch den privaten und privatesten Bereich, durch die Mitmenschen, die Nächsten, die Nachbarn, die kleinen Gemeinden, die Familien, also durch Vater und Mutter, durch die Geschwister und Freunde  erzeugt werden.

Wenn die Familien diese einfache, aber unerlässliche Aufgabe endlich übernehmen und annehmen, werden die allermeisten Schwierigkeiten verfliegen. Wir brauchen eine Rückbesinnung auf den überragenden Rang der Familie.

Die Versäumnisse der Familien sind durch die Schulen allein nie und nimmer wettzumachen. Familien, die eingelullt werden im Gefühl „Wir, der Staat, sorgen für dich“, werden nach und nach alle Verantwortung auf den Staat abwälzen. Genau dies geschieht zur Zeit.

Schüler und Lehrer wollen mehr Geld – Berliner Zeitung

 Posted by at 23:05

Helft Obdachlosen und Behinderten!

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Feb. 112011
 

11022011328.jpg  Die Hilfe für Obdachlose, für Gestrandete und Gescheiterte, für Kranke und Alte ist ein Kernanliegen nicht nur des Sozialstaates, sondern auch der christlichen Botschaft.

Radelte eben an der Heilig-Kreuz-Kirche vorbei und hielt inne an der Heilig-Kreuz-Kirche: „Wir bauen unser Wohnprojekt für Obdachlose behindertengerecht um.“ Wieviel Geld wird benötigt?

Das Wort Wohnprojekt bekommt einen guten Klang, wenn erkennbar für die Bedürftigen, für die Gescheiterten gearbeitet wird. Für andere Menschen in Fleisch und Blut also.

 Posted by at 16:08
Feb. 052011
 

Durch ein bedauerliches Versehen veröffentlichte dieses Blog vor zwei Tagen eine irrige Fassung eines Abschnittes des Qualtinger-Liedes „Der Halbwilde“.

Höchst vorsorglich stellen wir fest, dass der Ausdruck „Der Halbwilde“ nicht als rassistisch oder diskriminierend gegenüber den Motarradfahrerinnen und Motorradfahrern  zu verstehen ist. Ebenso wenig vertreten wir – höchst vorsorglich – die Ansicht, dass Fahrradfahrerinnen beiderlei Geschlechts die besseren Menschen gegenüber den Motorradfahrern beiderlei Geschlechts seien.

Eine genaue Nachprüfung auf You toube ergab, dass der richtige Wortlaut des Liedes „Der Halbwilde“ der folgende ist:

I hab zwar kei ahnung wo i hinfahr
aber dafür bin i gschwinder durt

YouTube – Helmut Qualtinger – Der Halbwilde

 Posted by at 16:29

Wenn das General Obentraut sähe!

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Nov. 292010
 

29112010100.jpg

Es bewegt sich was in der Obentrautstraße! Hier einige Fotos vom heutigen Vormittag. Alle Fotos sind innerhalb von 10 Minuten aufgenommen worden.

Das Sofa, das einige Mitbürger auf dem Radweg verloren hatten und das dort einige Tage lang jeden Radfahrer zum Ausweichen zwang, steht nun einladend auf dem Fußweg, sodass Autofahrer bequem Platz nehmen können, während die benachbarte Reifenwerkstatt die Autos wintertauglich umrüstet. Sehr gut!

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Etwa 100 Meter weiter hat ein fürsorglicher Mitbürger erneut eine Straßenmöblierung vorgenommen. Diesmal nicht auf dem Radweg, sondern auf dem Hundekotstreifen. Sehr passend!

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Direkt und recht unfromm vor der Moschee der Ditib parkt ein Mitbürger sein Fahrzeug. Für Radfahrer leider ein allzu gewohntes Bild!

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Vor schwierige Entscheidungen stellt die Radfahrerampel seit heute Nacht die Radler: Sie wurde um 90 Grad gedreht, sie zeigt jetzt auf Grün, während die Autos in der querenden Straße gleichzeitig Grün haben. Schlimme Unfälle sind vorprogrammiert. Richtig eingestellt ist weiterhin die Fußgängerampel! Gut für die Fußgänger!

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Kaum Neuigkeitswert hat dieses Bild: Fast immer parken Autos an der Kreuzung widerrechtlich bis an den Haltestreifen der Kreuzung und behindern so die Sichtbeziehung zwischen Radfahrern und Autofahrern.

Vermüllung durch alte Möbel, Behinderung des Radverkehrs, Vandalismus an Ampeln, widerrechtliches Parken der Kraftfahrer, Fahrraddiebstähle, Raubüberfälle, offener Drogenhandel – das alles sind leider Erscheinungen, an die wir uns in unserer Straße zunehmend gewöhnen müssen. Die Verwahrlosung unserer Straße hat in den letzten Monaten sichtbar stark zugenommen.

Die Polizei und die Politik sind machtlos, da der Bezirk und der Senat finanziell keine zusätzlichen Lasten schultern können. Der Senat ist über beide Ohren verschuldet. Allein die Reparatur der Ampel dürfte einen hohen Betrag kosten. Die mittlerweile 2 Sofas und die Sitzecke werden den Winter wohl überdauern.

 Posted by at 11:41
Nov. 152010
 

149918_502907519442_230100043_30323_6868490_n.jpg Treffliche, lesenswerte  Analyse der Berliner Parteienlandschaft heute in der Morgenpost, verfasst von Carsten Erdmann!

Die Parteien bestimmen gerade ihr Personal, mit dem sie zu den Abgeordnetenhauswahlen im September 2011 antreten wollen. Inhaltlich scheint eine qualifizierte Minderheit in allen Parteien allmählich zu erkennen, dass die jahrzehntelange Versorgungs- und Vetternwirtschaft sowohl in Berlin (Ost) wie in Berlin (West)  beendet werden muss. Dennoch versprechen sie schon wieder wacker und fröhlich weiter: Andere Flugrouten (damit mehr Kerosin verflogen wird), kleinere Klassen, mehr Schulessen, mehr Bildung, mehr Förderunterricht, mehr Sozialarbeiter, mehr Förderung durch den Staat, mehr Kinderbetreuung, mehr Integrationskurse, helle, bequeme Schultoiletten, billigeres Wasser … wer bietet mehr? Renate Künast! Sie will allen Bürgern, die ein tolles E-Zweitauto kaufen, 5000 Euro schenken! Danke, ganz lieb! Wenn es wenigstens ein E-Fahrrad wäre. Aber nein, ein E-Auto muss es schon sein. Damit mehr Strom und weniger Erdöl verbraucht wird. Hoffentlich CO2-neutral – also aus AKWs.

Was aber den Bürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg nicht daran hindert, den jungen Erwachsenen im Bezirkshaus in der Reichenberger Straße 63 eben mal so 331.000 Euro zu schenken, damit sie mannhaft kämpfend für niedrigere Mieten (und weitere 300.000 Euro  in der eigenen Tasche)  auf der faulen Haut liegen. Danke, ganz lieb!

Scherz beiseite! Alle Parteien wollen kleinere Klassen –  für „bessere Unterrichtsqualität“. Dazu schrieb gestern Gilbert Schomaker in seinem trefflichen Fakten-Check:

Bei der Forderung nach kleineren Klassen besteht parteienübergreifender Konsens. Dies wollen alle Politiker in Berlin. Allerdings muss man dann entweder mehr Lehrer einstellen, wofür kein Geld da ist, oder man muss Lehrer aus Schulen in bürgerlichen Gegenden abziehen und in Problemkieze schicken, wo Lehrer fehlen. Das wiederum würde einen Aufstand der Eltern in Reinickendorf, Steglitz-Zehlendorf oder Köpenick provozieren.

Na prima. Dabei weiß jeder Haushälter, dass genau diese Forderung am teuersten ist und am wenigsten befriedigt werden kann. Na und dann fällt halt über Wochen und Monate Unterricht aus, wenn die Lehrer fehlen, weil man die Klassen kleingerechnet hat. Ich sage: Falsch. Die Klassen dürfen ruhig größer werden, wenn dadurch garantiert werden kann, dass der versprochene Unterricht auch stattfindet!

Dieser Blogger selbst ist ja nunmehr aus dem Rennen um das Abgeordnetenhaus und die BVV – bis mindestens 2016. Deshalb kann er ungehemmt zwei Bitten an alle Berliner Parteien richten:

1) Versprecht uns gar nichts mehr!  Schenkt uns reines Wasser ein! Schenkt uns keinen Wein ein. Predigt Wasser und trinkt Wasser! Der Bürger kann auch Leitungswasser trinken, er braucht nicht einmal Mineralwasser auf Staatskosten.Wir brauchen kein billigeres Leitungswasser. Aus ökologischer Perspektive ist Trinkwasser immer noch zu billig.

2) Meine zweite Bitte richtet sich an die Parteien in Friedrichshain-Kreuzberg. Bitte stellt eure Listen so zusammen, dass beide Ortsteile, also Friedrichshain und Kreuzberg, gleichermaßen widergespiegelt werden. Wir sind der einzige echte Ost-West-Bezirk in ganz Berlin! Erweist euch dessen würdig! Es wäre nicht schön, wenn eine Partei in unserem Doppelbezirk nicht mit etwa gleich vielen Kandidaten aus beiden Ortsteilen in den Abgeordnetenhaus- und BVV-Listen vertreten wäre.

Dessen eingedenk, schlage ich hiermit vor, den weltberühmten Kreuzberger Bügel feierlich in Friedrichshain-Kreuzberger Bügel umzubenennen.

Unser Bild zeigt einen Friedrichshain-Kreuzberger Bügel in der katalanischen Hauptstadt Barcelona.  Foto veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Fotografen, unseres Barcelona-Korrespondenten Tassilo Klesen.

Wie nennt man den Friedrichshain-Kreuzberger Bügel eigentlich auf Katalanisch?

Abgeordnetenhauswahl – Die Berliner Wähler wollen Antworten – Berlin Aktuell – Berliner Morgenpost – Berlin

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