Nov. 012010
 

Schlimme Sache – gestorben, weil ein unachtsamer falschparkender Autofahrer die Autotür öffnete. Mein Beileid!

Ich muss sagen, dass ich in den all den 40 Jahren glücklichen Radfahrerlebens nur einen Unfall hatte: Ich prallte gegen eine sich plötzlich öffnende Autotür, direkt vor der SPD-Bundeszentrale in der Wilhelmstraße in Kreuzberg, stürzte, rappelte mich aber sofort wieder auf, und zufällig kam kein Auto hinter mir drein gefahren.-

Kreuzbergs Wilhelmstraße – das ist eines der berüchtigten Nadelöhre, wo Radfahrer und Autofahrer durch eine völlig falsche Verkehrsführung neben den parkenden Autos eng aneinander gepresst werden! Mitten in Kreuzberg! Direkt vor der Bundeszentrale der SPD!

Dann bekam ich noch Beschimpfungen der Autofahrerin: „Sie müssen aber auch aufpassen!“ Aber es war nur der Schock der Autofahrerin. Ihr war klar, dass sie Schuld gehabt hätte, wenn ich überfahren worden wäre. Wir besprachen die Sache sofort vor Ort, versöhnten uns, umarmten uns zum Abschied, und ich radelte unverletzt weiter.

Seither halte ich stets einen mindestens 1 Meter großen Sicherheitsabstand an parkenden Autos.

Ich meine: SPD-Bundeszentrale, Kreuzberger Bezirksgrüne und  alle, die Verantwortung tragen, sollten derartige Nadelöhre wie an der Wilhelmstraße entschärfen.

Derzeit wird dort gebaut. Mal kucken.

Radfahrer ist gestorben – Märkische Allgemeine – Nachrichten für das Land Brandenburg

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Okt. 292010
 

Die Radverkehrsförderung dient meiner Meinung nicht vorrangig dem Klimaschutz, sondern der Gesunderhaltung des Menschen, der Freude an der Bewegung und am Leben, der Schaffung eines besseren, mitmenschlicheren Klimas.

Wir kriegen jedes Jahr wahnsinnig mehr Probleme mit übergewichtigen, bewegungsarmen, raumgefühlsbehinderten Kindern und Erwachsenen!

Dem edlen Ziel der Förderung des Radverkehrs müssten eigentlich alle Parteien zustimmen können, z.B. die Linke und die FDP. Der Mensch fährt im Mittelpunkt!

In New York hat der Bürgermeister Mike Bloomberg schon sehr viel für die Radverkehrsförderung getan! Da könnte man so einiges abgucken!

In der Förderung des Radverkehrs sollten sich die Parteien einen edlen Wettstreit liefern! Die Berliner Grünen haben schon einmal vorgelegt –  auf dem Papier.

Man könnte ja mal im grün regierten Friedrichshain-Kreuzberg losradeln und kucken, ob schon was gemacht ist für all die hehren Ziele.

Kampf den Blechhaufen – Berliner Zeitung

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„So kommst du mir nicht vor die Augen …!“

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Okt. 112010
 

… herrschte mich eine gute Freundin ironisch an, als ich mit der gelben ADFC-Warnweste und einem Fahrrad-Schutzhelm zum Treffen antanzte.

Neuerdings trage ich sogar eine komplett gelbe Jacke, wie sie sonst nur Träger amtlicher Gewalt führen – zum Beispiel Straßenkehrer. Und prompt erkannte mich eine Bekannte nicht! Sie hielt mich für einen BSR-Mitarbeiter.

Dennoch: Ich steh dazu. Dann bin ich halt hässlich. Gute Sichtbarkeit ist ein Baustein zu guter Sicherheit beim Radfahren.

Guter Move auch in Karlsruhe: Eine  Kampagne des Bürger- und Ordnungsamtes für Regeltreue, Rücksicht, Vorsicht, vorbildliches Verhalten bei Radfahrern.

Alle, alle – Politiker, Senioren, Frauen, Männer, Kinder – liegen sie mir in den Ohren: „Du bist doch beim ADFC! Könnt ihr nicht mal was machen. So viele Radfahrer halten sich nicht an die Regeln! Die kommen von überallher angeschossen! Ich fühle mich BELÄSTIGT!“

Ich meine: Regelgerechtes, ja menschenfreundliches Verhalten von PKW- und Radfahrern ist ebenso wichtig wie eine radfahrerfreundliche Verkehrsplanung. Beides muss Hand in Hand gehen! Je artiger und verantwortungsvoller wir Radfahrer uns benehmen, desto freundlicher wird man uns zuhören, wenn’s an die Planung geht. Wenn alle PKW- und Fahrradfahrer etwa den § 1 der StVO befolgten, sähe die Welt schon viel besser aus.

Das chaotische Gebaren vieler Fahrzeugführer, oft hart an der Grenze zur Unzurechnungsfähigkeit gelegen, ist nunmal Fakt – mindestens in Berlin, Münster, Bonn und Karlsruhe. Das haben mir meine Freunde und Gesprächspartner immer wieder bestätigt. Da kann man sich noch so gerne Fahrradstadt schimpfen.

Meine hässliche Weste und meinen hässlichen Fahrradhelm lege ich übrigens neuerdings ab, sobald ich einer hübschen Freundin im Café begegnen soll. Man will ja nicht den guten Eindruck verderben, den man ohne Helm und ohne Warnweste vielleicht erzeugen kann.

 Karlsruhe: Sicher Radfahren in der Fahrradstadt Karlsruhe
Machen Sie sich auffällig!

Zweiräder sind bei Dunkelheit besonders schwer zu erkennen. Neben der gesetzlich vorgeschriebenen Ausrüstung des Fahrrads mit Beleuchtung und Rückstrahlern sind besonders helle Kleidung und Reflektoren zu empfehlen. Nur wenn der Autofahrer Sie wahrnimmt, kann er rechtzeitig reagieren. Selbstverständlich: In der Dämmerung und bei Nacht niemals ohne Licht fahren!

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Okt. 082010
 

Hallesches Ufer hin – Tempelhofer Ufer zurück – das ist nun unser täglicher Schulweg, den wir selbstverständlich mit dem Rad zurücklegen. Ein Jammer, dass es nicht einmal auf diesen wichtigen Querverbindungen Radverkehrsanlagen gibt. Kein Radstreifen, kein Radweg, nichts! Und es gibt praktisch keine machbaren Umweg-Alternativen – außer den ganzen Weg zu Fuß zu gehen oder auf dem Gehweg zu fahren! Mitten in Kreuzberg!

Stattdessen drei dicke fette Spuren für die Autos und die dicken Brummis, die dann oft um Haaresbreite an mir vorbeidonnern. Heute sah ich, wie im Stau ein Motorrollerfahrer auf den Gehweg auswich. Wir – mein Sohn und ich – halten uns dagegen mit stoischem Gleichmut, mit dem Gleichmut des Juchtenkäfers an die StVO-Vorschriften.

Ein Riesenthema greift heute die Berliner Zeitung auf S. 17 auf: Fahrraddiebstähle. Ein Massendelikt!

Ich meine: Bügelschlösser sind besser besser als Kabelschlösser. Gute Abstellanlagen stadtweit wären ebenfalls toll. In den Hinterhöfen sollte man über abschließbare Häuschen oder überdachte Unterstände für Fahrräder nachdenken.

Wir Radfahrer sind keine Juchtenkäfer! Wir haben ein Recht darauf, sicher und ungefährdet mit unseren Fahrzeugen von A nach B zu gelangen. Wenn uns dieses Recht durch die Stärkeren beschnitten und genommen wird, werden wir  dafür kämpfen. Wir sind doch keine Juchtenkäfer!

Diebesbanden spezialisieren sich auf Fahrräder : Textarchiv : Berliner Zeitung Archiv

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Kreuzberger Kindermund erweitert deinen Wortschatz

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Sep. 292010
 

Die Radwege sind manchmal so humpelig„, so wird ein Kreuzberger Grundschüler mit russischem Migrationshintergrund auf Seite 14 in der aktuellen RadZeit des Berliner ADFC zitiert.

Das Wort humpelig kannte ich nicht wirklich, obgleich ich es verstand. Eine kurze Internetrecherche  ergab soeben: Das Wort humpelig existiert. Es ist gut bezeugt. Es bedeutet uneben, schleppend, rüttelnd. Gut, dass ich weiterhin neue Wörter kennenlerne, sogar aus Kindermund!

Quelle:
Ivan und Johannes Hampel: „Was sich die Radfahrer von morgen wünschen.“ In: RadZeit. Zeitschrift für Alltags- und Freizeitradfahrer. Heft 5/2010, S. 14

Suchwort :“humpelig“ hat folgende Bedeutung in deutschen Nachschlagewerk

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Schnäppchen beim Fahrradkauf?

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Sep. 162010
 

Am Berliner Mauerpark bekommt man gebrauchte Fahrräder für einen zweistelligen Euro-Betrag. Den Herkunftsnachweis der Handelsware können die Anbieter in aller Regel nicht schlüssig erbringen. Jedem Käufer steht es frei, zu eigenen Schlussfolgerungen hinsichtlich der Herkunft des erstandenen Gutes zu gelangen.

Ich bin gegen „Schnäppchen“ beim Fahrradkauf. Ich bin für das voll verkehrstaugliche, bequeme, schnelle Fahrrad gemäß StVZO (Straßenverkehrszulassungsordnung) in Verbindung mit einem hochwertigen Bügelschloss.

In Hochburgen der Fahrraddiebstahlskriminalität wie etwa Berlin sollte man eine Diebstahlversicherung überlegen.

Das alles kostet Erkleckliches – im Durchschnitt und auf Zeiträume umgelegt nicht weniger als etwa ein Dreißigstel der Kosten eines PKW und nicht weniger als etwa die Hälfte eines BVG-Abos. Hierunter fallen Kosten für Anschaffung, Diebstahlschutz, Wartung und Instandhaltung des Fahrrades.

Die uneingeschränkte innerstädtische Mobilität durch ein verkehrstüchtiges Fahrrad und das Zu-Fuß-Gehen hat ihren Preis!

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Aug. 242010
 

03082010006.jpg Diese Frage drängt sich auf, wenn man sich mit ausgebufften radfahrenden Mitmenschen unterhält. So bekennt sich etwa der Restaurantleiter Andreas Lindner (42) aus Friedrichshain heute in der BILD (Berlin-Ausgabe, Seite acht) offen zu seinem Fuhrpark von neun Fahrrädern, darunter ein Cannondale-Rennrad zum Preis von 3800 Euro.

Meine eigene Fahrensart: Ich pflege das bedarfsangepasste Fahrrad – besonders seitdem wir als Familie unseren Lebensstil fast komplett auf „Autofrei leben“ umgestellt haben. Für berufliche Zwecke und im Alltag hege und pflege ich das grandseigneural-schwarze vsf-Herrenrad. Wenn’s mal sehr schnell gehen muss, bei Radrennen und bei Strecken über 40 km pro Tag schwinge ich mich auf meinen blau-weißen Burâq, also das Rennrad F 85.

Wenn wir schwere Lasten vom Aldi oder vom LPG-Biomarkt am Mehringdamm transportieren, nehmen wir das tiefblaue dreirädrige Lastenrad. Und um hilf- und radlosen auswärtigen Besuchern Berlin zu zeigen, leistet unser kastanienbraunes britisches Vintage-Raleigh-Tandem erstklassige Dienste. 4 Fahrräder für ganz unterschiedliche Bedürfnisse!

Aber zum Neuntrad werde ich persönlich es nicht mehr schaffen. Sorry, da kann ich nicht mithalten. Da steig ich aus. 9 Fahrräder? Als Familie – ja. Als Einzelperson – nein.

Im Bild: Detail meines geliehenen russischen Rennrades aus der Zeit des Großen Russischen Rauches (Sommerurlaub 2010).

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Aug. 202010
 

Die bei FußgängerInnen und AutofahrerInnen so beliebten „Bei Rot-über-Kreuzung-und-ohne-Licht-FahrerInnen“ beschäftigen nun auch die Berliner Grünen. Sie schreiben über diese Radfahrer mit besonderen Bedürfnissen in ihrer Broschüre „Sicher im Sattel“ (S. 14-15, Satzzeichenkorrektur und Hervorhebung durch dieses Blog):

Die notorischen „Bei Rot-über-Kreuzung-und-ohne-Licht-FahrerInnen“. Sie riskieren nicht nur ihre eigene Gesundheit[,] sondern auch die der anderen Verkehrsteilnehmer. Das ist rücksichtslos. Die Straßenverkehrsordnung gilt für alle. Entspannter und sicherer Radverkehr verlangt, dass alle sich an die Regeln halten.

Tja, was soll man dazu sagen? Werden die Grünen jetzt zur Law&Order-Partei? Fangen sie denn jetzt auch schon an, in hässlicher, verleumderischer Weise uns Radfahrer, uns – ach! – strukturell Benachteiligte, zu schelten? Dabei traten die Grünen doch dereinst unter dem Vorzeichen der Liebe zum Radverkehr, der Liebe zu allen RadfahrerInnen an! O tempora! O mores! Wer dächte da nicht an die bekannte Klage des Schatzmeisters aus Goethes Faust?

Auch auf Parteien, wie sie heißen,
Ist heutzutage kein Verlaß;
Sie mögen schelten oder preisen,
Gleichgültig wurden Lieb‘ und Haß.

Da verschlägt es wenig, dass die strenge Mahnung der Grünen (im Klartext: „RadlerInnen! Haltet euch an die StVO“) im Kapitel „Fahrrad-Tourismus“ eingefügt ist. Vergeblich wird der Anschein erweckt, alle „Bei-Rot-über-Kreuzung-und-ohne-Licht-FahrerInnen“ seien TouristInnen, die ihre Hälse verzückt den Herrlichkeiten rings ums Preussische Herrenhaus zuwenden. Irgendetwas bleibt immer hängen!

Die Annahme, nur die Fremden, die Auswärtigen, die Ausländer seien die Rotlicht- und BürgersteigradlerInnen, wie sie die Berliner Grünen insinuieren, steht auf recht schwachen Füßen. Eine solche Annahme, wonach die Bösen immer die anderen sind, wäre sogar ausländer- und fremdenfeindlich, ja streng genommen rassistisch zu nennen.

Die Grünen sind doch keine Law&Order-Partei, keine fremdenfeindliche Partei geworden?  Das wäre unterstes Boulevard-Niveau, etwa im Sinne der folgenden Meldung aus der BZ von heute:

Arm gebrochen: Radfahrer fährt in Fußgängerin – B.Z. Berlin – Verkehrsunfall, Radfahrer, Krankenhaus

Vorschlag dieses Blogs zur Güte:

Gehen wir doch der guten Ordnung halber und im Sinne des antirassistischen Konsenses davon aus, dass nicht alle Rotlicht- und BürgersteigradlerInnen rücksichtslose TouristInnen fremden Ursprungs sind, sondern dass einige auch Einheimische sind. Berliner Eigengewächs.

Genau in diesem Sinne belehrte mich einmal in der heimatlichen Obentrautstraße ein netter junger Mann, der vor meinen Augen bei Rot über die Fußgängerfurt radelte, dann samt Hund neben dem Radweg entgegen der Fahrtrichtung auf dem Gehweg mir entgegenradelte:

„Sie sind wohl nicht von hier aus Berlin. Das machen alle hier so.“

Aye aye, Sir! Ich habe gelernt. Mindestens dieser freundliche junge Mann war kein Tourist.

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Aug. 192010
 

Berlin – Moskau, aus der Sicht des Radfahrers mögen das gänzlich verschiedene Welten sein. Unser Bild zeigt ein Schild aus dem Technikmuseum der Stadt Moskau, aus dem hervorzugehen scheint, dass es von Berlin nach Moskau nur 65 km sind.

Und so gibt es Verbindendes.

„Pionier- und Zwischennutzung“ – derartige Schilder sind derzeit am Flughafen Tempelhof angebracht. Und eben solche „Pionier- und Zwischennutzer“ des Fahrrades entdeckte ich bei meinem Russland-Aufenthalt – ja, wir betätigten uns sogar selbst als eifrige „Pioniere des Fahrrades“.

Erste Trends sind klar: Die Kinder und Jugendlichen entdecken das Fahrrad für erste Ausflüge und Spritztouren. Mountainbikes gelten als Statussymbole. Fischer nutzen Mountain-Bikes für ihre Fangtouren und treideln am Fluss entlang. Im Alltagsverkehr hingegen spielt das Fahrrad noch keine Rolle. Man fährt Auto oder Metro, Bus oder Bahn, aber noch nicht Rad.

Dabei sind die Boulevards in Moskau riesig breit, es böte sich an, die rechteste Fahrspur an den acht- bis 16-spurigen Ringstraßen ganz für die Radfahrer zu reservieren: Zukunftsmusik nach Art eines Leo Tolstoi, der sich für geradezu mönchische Bescheidenheit in der Lebensführung einsetzte! Das mag sein.  Aber diese Vorschläge sind dennoch nicht unrealistisch. Denn alle sind sich einig: Die Luft in Moskau und in Russland muss besser werden. Mehr Fahrrad statt Geländewagen wäre ein Weg dahin. Man kann auch durch die neueste Scheibenbremse am Fahrrad seinen Reichtum unter Beweis stellen.

YouTube – Radfahrer an der Rubljowka 15082010009

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Sein Name sei Burâq!

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Juli 282010
 

14052010004.jpg Ein äußerst verlässliches, leistungsstarkes Ross ist in alten Darstellungen der Burâq: halb Pegasus, halb Kentaur, vereint er ein Menschenantlitz mit dem Körper eines Pferdes, das mit Flügeln begabt ist. Die antike griechische Vasenmalerei bringt zahlreiche Darstellungen dieser fabelhaften Mischwesen, Goethe lässt den Kentauren namens Chiron im zweiten Akt des Faust II wertvolle Dienste als Leichtflugzeug und enzyklopädisch gebildeten Berater erbringen.

In nur einer Nacht konnte ein solcher Burâq genannter Kentaur seinen Reiter von Mekka nach Jerusalem und wieder zurück bringen.

Wir haben beschlossen, unser himmelblau und nachtschwarz geschecktes Stahlross mit dem Namen Burâq zu benennen. Bergab läuft Burâq so schnell und sicher, dass man in der Tat abzuheben meint. Auch bei Geschwindigkeiten weit jenseits der 50 km/h hält er den Geradeauslauf trefflich, schluckt Unebenheiten gutmütig weg. Wittert er den Stall, so legt er noch ein Quentchen zu. Dies stellte er am vergangenen Sonntag beim Zieleinlauf in der Brühlschen Gasse am Terassenufer in Dresden unter Beweis:

dresr10ost00571.jpg

Unsere Darstellung ganz oben zeigt den Burâq unserer Wahl auf dem Flugfeld Tempelhof, bereit zum Abheben.

Wer an älteren Darstellungen des Burâq interessiert ist, der sei auf zwei persische Darstellungen aus dem 15. Jahrhundert verwiesen, die bequem in folgendem Fundort nachzuschlagen sind:

Der Koran für Kinder und Erwachsene. Übersetzt und erläutert von Lamya Kaddor und Rabeya Müller. C.H. Beck Verlag, München 2008, S.  87 und S. 221

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Race Day Dresden 2010 ruft!

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Juli 242010
 

Letzte Vorbereitungen zur Abfahrt nach Dresden. Kaum Hektik, kaum Nervosität. Wir sind gemeldet zum Race Dresden 2010. Habe diesmal als erwartete Durchschnittsgeschwindigkeit 32 km/h angegeben. Rechne mir im Ziele eine Platzierung im Mittelfeld aus (=besser als die langsamsten 30%). Das ist mein Ziel. Es ist mein erstes Radrennen in und durch das Bundesland Sachsen. Werde versuchen Ehre für meinen Heimatbezirk Friedrichshain-Kreuzberg einzulegen.

Hier ’n paar Takte aus dem Grußwort der Oberbürgermeisterin Helma Orosz:

Race Day Dresden 2010
Für die engagierte Vorbereitung danke ich besonders dem Verein Internationale Sachsen-Tour e. V., der für einen erneuten Höhepunkt im Sportkalender der Landeshauptstadt Dresden gesorgt hat. Ich bin überzeugt, die Dresdnerinnen und Dresdner werden die Fahrerinnen und Fahrer wieder gebührend an der Strecke empfangen. Zahlreiche Fans säumen dann die Straßen in und um Dresden, wo die Sportler unter den Anfeuerungsrufen ihre Höchstleistungen zeigen können.

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Juli 202010
 

18072010.jpg Moderne Pädogik lehnt das Nachsitzen als Bestrafung oft ab. Darüber wird manchmal diskutiert. Ich habe nichts gegen das Nachsitzen.

Ein RIE-SEN-PRO-BLEM für meine radelnden Mitstreiterinnen: die Frisur. Sie wird oft zerzaust bei Wind und Wetter. Und für die Herren: das peinliche Nachschwitzen. Darüber wird viel zu wenig diskutiert! Darüber sollte man mal reden! Oft kommt man gut gelaunt bei einem Meeting an, stellt sich artig vor, und dann hört man Dinge wie: „Von zwei, drei Treppen geraten Sie schon so ins Schwitzen?“

Kein Zweifel: Schwitzen ist uncool. Es wird auch nicht besser, je mehr man trainiert. Im Gegenteil!

Was tun? Ich plane 10 Minuten mehr ein, lege vor dem Meeting ein Ausrollen, ein Cool-down ein, und nur an dem stets mitgeführten Helm („Helm stets am Mann!“) vermag die Kennerin zu erraten, dass ich nicht standesgemäß mit dem großen Fahrzeug (= BVG), sondern mit dem kleinen Dienstfahrzeug (=Fahrrad) gekommen bin.

So läuft’s. Immer schön cool bleiben.

Das Bild zeigt den Blogger mit den 7-8 oder den ungezählten ABC-, Zusatz- und Fahrradkarten, mit denen er am Wochenende einen Familienausflug per S-Bahn und Fahrrad bestritt. Praktischer Tipp: Die vielen Fahrkarten lassen sich bequem in eine Hand nehmen und dann als kühlender Gesichtsfächer verwenden.

Hübsch ist auch der folgende kleine Ausschnitt:

Berlin INTERN: Guttenberg gratuliert BILD-Reportern zu ihrem „streitbaren Buch“ – News – Bild.de
Der CSU-Politiker war vielmehr bei 35 Grad auf dem Fahrrad ins Berliner „Café Einstein“ gekommen und litt unter dem, was Sportler „Nach-Schwitzen“ nennen

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Juli 192010
 

11072010002.jpg Der Mensch ist ein laufendes, ein schwitzendes Wesen. So schildert ihn die Bibel, so schildern ihn die Biologen, so schildern ihn die Sprachen aller Nationen. Unzählbar sind die Redewendungen mit „gehen“. Ça va bien, eh? Es geht gut, oder? Everything goes well.

Minister zu Guttenberg glaubte sich kürzlich entschuldigen zu müssen, weil er nach dem Radfahren mit einem schwitzenden Gesicht im Café Einstein dasaß und zum Afghanistan-Krieg Rede und Antwort stand. I wo, Herr Minister! „Im Schweiße deines Angesichts“, so sollst du dein Brot verdienen. Was ist so schlimm, wenn man schwitzt?

Was ist so schlimm, wenn man zu Fuß geht? Dies hat endlich auch der Senat erkannt. Die Förderung des Fußverkehrs hat er sich zum Ziel gesetzt. Gut so, warum erst jetzt? Ich mache mit! Ich bremse auch für Fußgänger. Das ist doch EHRENSACHE für einen Radfahrer. Es wird schon gehen.

Das gute Miteinander wächst von unten her, vom Prinzip der Subsidiarität: Was du zu Fuß erledigen kannst, erledige zu Fuß. Was du zu Rad erledigen kannst, erledige mit dem Rad. Was du mit der BVG oder dem Taxi erledigen kannst, erledige mit der BVG oder dem Taxi.

Das ist Subsidiarität. Uraltes Prinzip der katholischen Soziallehre 🙂

Bild: Fußverkehrfeindliche Autos im Tegeler Forst, dauergeparkt im absoluten Halteverbot.

Hauptstadt der Fußgänger – Berliner Zeitung
Viele Fußgänger fühlen sich belästigt, weil ihnen Radfahrer die Gehwege streitig machen. Auch dazu soll es ein Projekt geben – eine Kampagne für ein besseres Miteinander. Kenner des Berliner Verkehrs fragen sich allerdings, ob die Nachricht bei allen Radfahrern ankommen wird. Doch einen Versuch wäre es wert, so der Senat.

 Posted by at 00:02