Juli 292010
 

Die Muslime in den USA gelten als besser integriert, als wohlhabender denn etwa die eingebürgerten Hispanics oder die Schwarzen, deren Vorfahren vor Jahrhunderten als Sklaven nach USA verschleppt oder verkauft wurden. Woran liegt dies?

Drei einfache Kriterien für gelingende Integration in den USA nennt Lamya Kaddor:

„Man ist dann integriert, wenn man erstens für die grundlegenden Werte der Freiheit, der Gleichheit und des Eigentums einsteht, wenn man zweitens seinen eigenen Lebensunterhalt verdient und wenn man drittens wenigstens soviel Englisch beherrscht, dass man sich verständigen kann“ (Muslimisch – weiblich – deutsch, S. 106).

Wann ist man als Zuwandrerin Deutschland erfolgreich integriert? Ich würde sagen: Man ist in Deutschland integriert, wenn man erstens nach acht Jahren Aufenthalt einen unbefristeten Aufenthaltstitel erlangt hat und damit unabhängig von der Staatsangehörigkeit alle gesetzlichen Ansprüche eines Bürgers gegenüber dem deutschen Sozialstaat geltend machen kann, wenn man zweitens ein Netz aus verwandtschaftlichen Beziehungen und staatlichen Fürsorgeleistungen geknüpft hat, das einem das Verharren in der Herkunftskultur ermöglicht, und drittens, wenn man durch Heirat mit einem Partner derselben ethnischen Herkunft die Ansprüche auf Versorgung und materielle Sicherheit generationenübergreifend verstetigt hat.

Ich übertreibe geringfügig, dennoch läuft es heute in den meisten Fällen bei uns in Berlin-Kreuzberg  so ab. Es war vor zwanzig Jahren noch nicht so, aber heute ist es überwiegend so. Besserung ist nicht in Sicht, solange man nicht grundsätzlich am Sozialstaat etwas ändert. Ich vertrete – übrigens weitgehend allein auf weiter Flur – folgende Ansicht: Mit der jetzigen Sozialgesetzgebung ist die Integrationsproblematik nie und nimmer zu bewältigen. Im Gegenteil: Es werden ständig neue überflüssige, ideologisch belastete Nebenkriegsschauplätze aufgemacht, so etwa jetzt das Burka-Verbot. Ein Zeichen der Hilflosigkeit, dass darüber in Frankreich und Holland so ausführlich diskutiert wird!

Sobald die einzelnen Familien, vor allem aber die jungen Männer gezwungen sind, ihren Lebensunterhalt durch legale Beschäftigung selbst zu erarbeiten, werden die meisten Probleme der Integration „der Muslime“ sich innerhalb weniger Jahrzehnte wie in den USA in Luft auflösen. Die meisten – nicht alle.

Den Nikab, also die Ganzkörperverhüllung, bei der ausschließlich ein kleiner Augenschlitz freigelassen wird, den kenne ich aus der Schule und dem Supermarkt bei mir um die Ecke. Es sind Frauen aus nach außen extrem abgeschlossenen Familien, die neuerdings in Kreuzberg den Nikab tragen und die ich nach den deutschen Kriterien (nicht nach denen der USA) als hervorragend integriert bezeichnen würde. Schulnote 1.

Ich meine: Wir sollten schon erklären, ob wir eine „weiche“ Integration nach US-amerikanischen Vorbild oder eine hervorragend gelungene, systemisch verankerte Integration so wie bisher in Deutschland haben wollen.

Es hat sich doch überall herumgesprochen, mit welchen Kniffen und Angaben man – unabhängig von der Staatsangehörigkeit – die Integration ins deutsche Sozialhilfewesen erreichen kann.

Ich meine ferner: Was die Deutsche Lamya Kaddor sagt, etwa auch in einem aktuellen Interview zum Thema Freiheit, zum Thema Burka-Verbot, sollte man mindestens diskutieren:

Deutschlandfunk – Interview – „Ich würde nie so weit gehen, ein ganzes Verbot auszusprechen“
Darüber hinaus hat übrigens gestern das Pew-Forum in Amerika eine Umfrage veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass die meisten Europäer diesem Verbot zustimmen, aber die meisten Amerikaner interessanterweise eben nicht, und man muss sich fragen: Woran liegt das. Leider wird die Begründung nicht aufgeführt, da werden also nur die Zahlen, die Statistiken benannt. Ich glaube, das hat sicherlich auch damit was zu tun, dass dem Begriff der Freiheit, der persönlichen Freiheit in Amerika einfach eine viel größere Bedeutung zugemessen wird, als man das hier in Europa tut – leider.

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„Niemand opfert sein Kind für die Integration“

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Juli 262010
 

Derartige Vorwürfe musste ich armer Kreuzberger Vater mir immer wieder anhören – von anderen deutschen Eltern, von Sozialarbeitern … dafür, dass wir unseren Sohn in eine ganz normale staatliche Schöneberger Kita und staatliche Kreuzberger Grundschule geschickt haben. Dort wo teils türkische, teils arabische Schüler mit ihren allgemeinen Lernbedürfnissen die absolute Mehrheit stellen und die wenigen deutschen oder nichtmuslimischen Kinder mit ihren besonderen Lernbedürfnissen eher nebenher laufen. Wobei die Politiker des linken Parteienspektrums mit ihrem leidenschaftlichen Faible für das „gemeinsame Lernen“ sich bemerkenswerterweise stets vornehm zurückhalten.

„Das Wertvollste, was du hast, den eigenen Sohn, das kannst du doch nicht DIESER Welt opfern …!“ DIESE Welt? Darüber schreiben Güner Balci, Kirsten Heisig, Kazim Erdogan, Heinz Buschkowsky und einige andere.

Kein Zweifel:

Hier in Berlin, vor allem Kreuzberg und Neukölln, droht die deutsche Gesellschaft
der Zukunft komplett auseinanderzubrechen – und wir sind mittendrin!

Knackpunkt, an dem alles bricht und fast zerbricht, ist die Schule. Von einer gemeinsamen Grundschule kann schon lange keine Rede mehr sein. Obwohl wir hier im Bezirk die Grünen als größte Partei genießen dürfen, ist wahrscheinlich nirgendwo sonst – außer in Neukölln und Wedding – die Absetzbewegung aus dem öffentlichen Grundschulwesen so stark wie hier.

Die Eltern, die für ihre kleinen Kinder etwas vorhaben, ziehen weg in das ehemalige Ost-Berlin, oder sie melden sich um, oder sie melden die Kinder in privaten Grundschulen an.

So wie etwa Güner Balci, die ebenfalls aus Kreuzberg weggezogen ist in den Bezirk Mitte – es ist anzunehmen: den Teil von Mitte, der im ehemaligen Osten liegt.

Und das titelgebende Zitat entnehmen wir nicht nur Gesprächen mit verschiedenen Kennerinnen, sondern es wurde auch von Güner Balci exakt so geäußert:

Neukölln-Roman von Güner Balci: Ein Fluchtweg für die Arabqueen – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Kultur

Die 35-Jährige ist von Kreuzberg ins schicke Berlin-Mitte gezogen. Sie ist gerade Mutter geworden. „Niemand opfert sein Kind für die Integration“, sagt sie.

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Juli 212010
 

21072010006.jpg Na na na, ob da wohl mal wieder die Phantasie durchdreht!? Interessante Sendung jedenfalls am kommenden Freitag. Aber dass die deutschen Eltern und die nichtmuslimischen Schüler sich „nicht so anstellen“ sollten und „endlich in die türkisch-arabische Mehrheit integrieren“ müssten, das hören wir immer wieder mal.

Mal kucken, was sie uns da wieder an Horrormärchen auftischen. Aus den Fingern werden sie sich das ja nicht gesaugt haben. Und einige dieser Beobachtungen kann ich durchaus bestätigen.

Bild: U-Bahnhof Möckernbrücke.

Das Erste
Freitag, 23.07.10
03:40 – 04:25 (45 Min.)
Kampf im Klassenzimmer
Deutsche Schüler in der Minderheit

Kampf im Klassenzimmer – Das Erste | programm.ARD.de
Manchmal werden sie verhöhnt, manchmal sogar geschlagen. Mit ihnen wird in der Klasse kaum geredet, sie ziehen sich zurück, sagen kaum noch ihre Meinung – kurz, sie sind nicht integriert: Deutsche Kinder an einer Hauptschule in Essen.

„Sie werden nicht jeden Tag mit dem Messer bedroht, … aber die Kinder mit Migrationshintergrund haben hier eindeutig das Sagen“, so die Direktorin der Schule. „Red nicht mit der, das ist bloß eine deutsche Schlampe“, so hören es auch die Lehrerinnen. „Wenn Ramadan ist, ist Ausnahmezustand. Beim letzten Mal ging es soweit, dass sie uns ins Essen gespuckt haben“, berichtet die Hauswirtschaftslehrerin.“

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Une juste fierté

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Juli 142010
 

Großes Fest der Inklusivität am Nationalfeiertag! Man zeigt Farben. Ehemalige Kolonien entsenden Soldaten. Der Präsident zeigt sich mit Behinderten, geht den letzten Abschnitt zu Fuß. Gute Sache! Und dass ein Nichtfranzose die Etappe von Chambéry nach Gap gewonnen hat- sollte ebenfalls Anlass zum Stolz auf das eigene Vaterland zu sein.

Félicitations!

L’info en vidéo – France Télévisions Info

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„Alle anderen sind nur Flaschen“

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Juli 132010
 

nicht-nur-flaschen-im-columbiabad-12072010.jpg Assimilation ist kein Verbrechen. Jedenfalls dann, wenn sie von den hier geborenen, hier aufwachsenden Menchen erbracht (nicht erzwungen) wird. Respekt, Assimilation, Erlernen der Sprache – dies alles fordert Bushido aus Neukölln.

Unsere Fotos zeigen den Eingang zum Columbiabad in Neukölln.

columbiabad-eingang-12072010001.jpgIch fuhr gestern dort mit meinem tiefergelegten FENT F85 vorbei, zückte mein E51, schoss vom fahrenden Fahrzeug aus, gab Gummi und zog Leine. Alle anderen sind Flaschen.

Kuckt ma, Jungs: Der Eingang gleicht baulich einem Hochsicherheitstrakt in Stammheim. Mehrfach übermannshoch vergittert, Video-Totalkontrolle. Krass.

Daneben der coole Spruch der Wasserwerke: „Alle anderen sind nur Flaschen.“ Fett! Er erinnert mich an den Spruch eines Jugendlichen aus einer vielköpfigen Kreuzberger Brüderschar von neuen Deutschen, mit dem wir einmal ein Radausflug machten:  „Verkehrsregeln sind doch nur was für Angsthasen.“ Das gibt das Selbstbild der etwa 60 jugendlichen neuen Deutschen zutreffend wider, die am Samstag das Columbiabad unter ihre Gewalt brachten. Ich schließe messerscharf: Es waren messerbewaffnete Mitglieder der berühmten „libanesischen“ Clans, die Schritt um Schritt ihren Einflussbereich ausweiten.

Und das blüht euch, Jungs, wenn ihr nicht schnellstens die Spur wechselt:

12072010002.jpg

Integration: „Ey, Bruder, da ist Bierhoff dran“ – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Kultur
Natürlich haben wir früher darüber geredet, wo die Väter herkommen, aber das hat keine Rolle gespielt. Wir haben nicht gesagt: Eigentlich kommst du aus Palästina und du aus dem Libanon und der dritte aus der Türkei.

SPIEGEL: Sondern?

Bushido: Wir sind Deutsche. Genauso wie Mesut Özil. Meinen Sie, der hat ernsthaft überlegt, für die Türkei zu spielen?

SPIEGEL: Der Berliner Kevin Boateng spielt auch für Ghana. Der scheint sich anders als Sie nicht so deutsch zu fühlen.

Bushido: Das ist was anderes. Ich kenne Kevin gut. Der hatte beim DFB keine Chance, das war eine reine Karriereentscheidung. Aber der musste auf der Karte erst mal gucken, wo Ghana liegt.

SPIEGEL: Eine Mannschaft mit vielen Migrantenkindern spielt super Fußball, und ein Rapper, den man ebenfalls erst mal nicht für deutsch hält, singt das Lied dazu. Meinen wir das mit multikulturell?

Bushido: Das ist noch gar nichts. Es wird Zeit, dass Deutschland sich auch auf anderen Gebieten, jenseits von Fußball und Pop, wandelt. Wenn wir über Integration sprechen, müssen wir nicht nur über euch Deutsche sprechen, nicht nur darüber, ob ihr uns annehmt. Wir müssen vor allem über die neuen Deutschen reden, die hier leben: Ob die bereit sind, sich zu assimilieren, die Sprache zu lernen, Respekt zu haben.

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Juli 062010
 

Tag der Zeugnisverteilung. Tag der Rechenschaft. Stimmung: im besten Fall durchwachsen. Eigentlich eher niedergeschmettert. Das Zeugnis der Grundschule legt einen schonungslosen Bericht ab. Unter anderem erhalten wir die Ergebnisse des VERA-Tests. Lässt alles sehr tief blicken.

Passend dazu der Bericht in der Berliner Morgenpost heute auf S. 2:

Integrationsbericht – Die Bildungsoffensive scheitert bei den Migranten – Politik – Berliner Morgenpost

Was mich am Selbstmord Kirsten Heisigs erschüttert, ist, dass sie offenbar keine Hoffnung mehr hatte.

Wenn man einmal das ganze Ausmaß der Probleme – kulturelles Vakuum, massive Bandenkriminalität, Intensivtäter, gezielte Unterwanderung und Ausbeutung der deutschen Sozialsysteme von innen und von außen, jahrzehntelange Korruption und Kriminalität in Berlins Politik und Verwaltung – durchschaut, wie das – neben wenigen anderen – Kisten Heisig tat, muss man unbedingt sofort das Bündnis mit den wenigen anderen suchen, die ebenfalls die Lage an der Migrantenfront zutreffend einschätzen und sich nicht – wie üblich – in einem fort in die Tasche lügen.

Das Berliner Grundschulwesen ist durch die Lage an der Migrantenfront hoffnungslos überfordert.

Man muss recht früh die Öffentlichkeit suchen.

Sonst verzweifelt man nahezu naturgesetzlich. Man wird krank. Man arbeitet sich kaputt. Man vereinsamt.

Man wird in einen Strudel aus lauter negativen Nachrichten gezogen, aus dem man ohne Beistand von außen nicht mehr herauskommt.

„Wir haben es nur mit der negativen Auslese zu tun.“ So Kirsten Heisig in einer Antwort an diesen Blogger beim Hearing der CDU-Bundestagsfraktion im Jahr 2008.

Wichtig wäre: positive Auslese fördern und sehen! Keime der Hoffnung säen!

Und man muss unbedingt in seinem Privatleben das Schöne und das Erfreuliche pflegen! Das kann ein Hobby sein, das kann eine künstlerische Betätigung sein. Das kann und soll die Familie sein. In jedem Fall darf man sich nicht verschlucken lassen.

Offen gesagt: Zweifel an der offiziellen Selbstmord-Darstellung bleiben in mir bestehen. Wieso wurde die Richterin erst 5 Tage nach dem Verschwinden in unmittelbarer Nähe des Autos (200 Meter oder 500 Meter entfernt, ja was nun?) erhängt gefunden, und zwar nach mehreren Tagen intensivster Suche? Wir sind gewarnt durch den angeblichen Selbstmord Lars-Oliver Petrolls, des Aubis-Mitarbeiters. Auch da erfuhren wir: erhängt. Ebenfalls ohne Abschiedsbrief. Aber der Terminplaner, die elektronische Ausstattung dieses besten denkbaren Kronzeugen im Bankenskandal von 2001 waren und blieben  verschwunden.

Und so wurstelt und werkelt unser Bundesland Berlin weiter vor sich hin.

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Nicolas Anelka aus Trappes

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Juni 242010
 

Riesendebatte über das Scheitern der französischen Nationalmannschaft! Großes Erstaunen ob der rohen Wortwahl eines Anelka.

Mich wundert das nicht. Ich höre solche Sprüche wie die eines Anelka hier oft schon von 7-9-jährigen Jungen. „F… d… i… Knie…/d… Mutter“ ist typisch Multi-Kulti-Berlin, ist typisch auch für Trappes, eines der bekanntesten Einwanderungsghettos in der Nähe von Paris.

Wer sich darüber wundert, hat offenbar keinen Kontakt zur nachwachsenden migrantischen Generation, weder in Deutschland noch in Frankreich.

Dort, in Trappes, wuchs Nicolas Anelka auf. Und jetzt hören wir aus der Umkleidekabine der Franzosen genau diese Sprüche. Tiefer hängen. So sind sie nun mal, unsere Jungs.

A la cité des Tarterêts : „C’est la France que les Bleus représentent, pas la banlieue“ – LeMonde.fr

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Die Schrumpfvergreisung der Deutschen

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Juni 242010
 

Einen recht nüchternen Blick wirft Gunnar Heinsohn in der heutigen FAZ auf unsere Sozial- und Einwanderungspolitik: Wir machen so ziemlich alles falsch, was für eine nachhaltige Einwanderung und Integration nötig wäre. Wir holen aus anderen Ländern die besonders Hilfsbedürftigen, entlasten die Kassen anderer Staaten, nehmen ihnen ihre Problembevölkerung weg, und die Leistungsbereiten verlassen unser Land schaudernd ob der gigantischen Verschuldung.

Und  Daniel Cohn-Bendit berichtet in der taz heute (WM03) aus Frankreich etwas, was uns in 10 oder 20 Jahren ebenfalls bevorstehen könnte: Die leistungsbereiten Chinesen protestieren zu Tausenden gegen die aus dem Maghreb stammenden Franzosen, die mehr und mehr ethnisch abgeschlossene Räume errichten, wie ich sie in Ansätzen in Berlin ebenfalls kenne: diese oder jene Straße in Kreuzberg, ganze Blocks in Wedding und Neukölln.

Die Schrumpfvergreisung der Deutschen: Deutschland verschläft den Kampf um Talente – Integration – Feuilleton – FAZ.NET
Australien verlangt, dass „Einwanderer bestens ausgebildet sind“ und „sehr schnell einen Beitrag zur australischen Wirtschaft leisten können“. Kanada setzt diese Forderung am strengsten um und hat deshalb bei den Kindern seiner Zuwanderer einen höheren IQ als beim einheimischen Nachwuchs. Nirgendwo hingegen liegen Migrantenkinder tiefer unter dem einheimischen Leistungsniveau als in Deutschland. Das liegt nicht an ihrer Fremdheit und Anderssprachigkeit, sondern an den schlechten Noten ihrer Eltern bereits in der Heimat. Es geht also gar nicht um „Ausländerprobleme“. Die wirklichen Probleme sind selbst mit Integrationsmilliarden nicht schnell heilbar. Exzellenzstudenten leben nun einmal nicht mit Schulabbrechern gleicher Sprache, Religion und Hautfarbe zusammen. Das unterbleibt in Istanbul genauso wie in Berlin.

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Sawsan Chebli: „Jetzt aber!“, oder: Das Versprechen des Aufstiegs « Die neuen Deutschen

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Juni 242010
 

Es gibt in Deutschland zwar – wie in allen anderen Ländern – Vorurteile, Neid, Hass, Missgunst, Dünkel, Besserwisserei, Bosheit, Niedertracht, Gewalt, Dummheit und Faulheit. Es gibt prügelnde Väter, analphabetische Mütter, mit Drogen dealende, prügelnde ältere Brüder wie in jedem anderen Land auch. Es gibt Zwangsbeschneidungen bei Mädchen, Zwangsverheiratungen, Ausgehverbote für Ehefrauen, wie in jedem anderen Land auch.

Aber es gibt in Deutschland keine strukturelle Diskriminierung wie in Apartheid-Staaten, wie etwa dem früheren Südafrika.

Darauf weist die taz auf S. 6 in ihrer heutigen Ausgabe zu recht hin:

Sawsan Chebli: „Jetzt aber!“, oder: Das Versprechen des Aufstiegs « Die neuen Deutschen

 Posted by at 10:06
Juni 222010
 

Riesenthema! Abschiebung nur deswegen, weil man falsche Angaben bei Einreise gemacht hat? Tja, solche Fälle gibt es in Deutschland zu Hunderttausenden. Das wissen eigentlich alle. Nur schreiben darf man es nicht. Bei richtiger Kenntnis der Verordnungslage konnte und kann man sich sehr leicht eine neue Identität schaffen. Wie? Das spricht sich rum. Das kann man in Beratungsstellen erfragen. Folge: Man lebt ständig in Angst, man könnte auffliegen und ausgewiesen werden.

Ich meine: Hier brauchen wir eine großzügige Stichtagsregelung. Jeder, der vor einem gewissen Stichtag (sagen wir: vor dem 01.01.2007) unter falschen Angaben eingewandert ist, darf hier bleiben, sofern er seinen Bleibewillen durch Integrationsanstrengungen unter Beweis stellt: Schulbesuch, Gesetzestreue, Deutschlernen, Arbeitssuche.  Spanien, Italien und USA machen das auch so. Und wenn jemand absichtlich alle echten Identitätsdokumente vernichtet hat?

Menschen sind nicht illegal, wie es Armin Laschet sagt.

Migranten an der Uni: Musterstudent vor der Abschiebung | Studium | ZEIT ONLINE
Migranten an der Uni
Musterstudent vor der Abschiebung

Jurastudent Hassan Khateeb ist wie seine Geschwister bestens integriert. Obwohl ihre Herkunft nie vor Gericht geklärt wurde, soll die Familie abgeschoben werden.

© dpa/Marius Becker
Hassan Khateeb (hinten links) mit seinen Geschwistern Amal, Sara und Haitham und Mutter Najah

Hassan Khateeb (hinten links) mit seinen Geschwistern Amal, Sara und Haitham und Mutter Najah

Der Dietzenbacher Hassan Khateeb ist 22 Jahre alt, studiert im dritten Semester Jura an der Frankfurter Goethe-Universität und bekommt ein Stipendium der Rudolf-Steinberg-Stiftung. Hassan hat gute Noten und weiß auch schon, was er später machen will: Als Anwalt für Menschenrechte arbeiten – und Steuern in Deutschland zahlen. „Der deutsche Staat hat eine Menge Geld in meine Ausbildung und die meiner Geschwister investiert. Das will ich zurückgeben“, sagt Hassan. Seit 18 Jahren lebt die Flüchtlingsfamilie in Deutschland, vier seiner sechs Geschwister sind hier geboren.
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Doch ob Hassan Khateeb sein Jura-Studium in Frankfurt jemals wird beenden können, ist fraglicher denn je. Vergangene Woche hat der Petitionsausschuss des hessischen Landtags einen Antrag der Familie auf Bleiberecht abgelehnt. Die Ausländerbehörde behauptet seit Jahren, die Eltern hätten bei der Einreise falsche Angaben gemacht. In Wahrheit seien sie keine staatenlose Palästinenser, sondern jordanische Staatsbürger und müssten somit ausreisen.

 Posted by at 08:05

Bushido: „Wir repräsentieren das neue Deutschland“ « Die neuen Deutschen

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Juni 182010
 

Vorfreude auf des Fußball-Länderspiel „Die neuen Deutschen“ gegen „Serbien“. Anstoß: 13.30 Uhr MEZ.

Die jetzige Fußball-Nationalmannschaft ist eine geradezu modellhafte Verkörperung dessen, was ich unter dem Begriff  „Die neuen Deutschen“ meine.

Das sieht auch Rapper Bushido so.

Gemeinsam sind wir stark!

Bushido: „Wir repräsentieren das neue Deutschland“ « Die neuen Deutschen

 Posted by at 11:36
Juni 142010
 

Obwohl ich ein Anhänger der „gemeinsamen Grundschule für alle“ bin, bleibt manchmal kein anderer Weg als an Privatschulen, kirchliche Schulen – oder der Umzug in andere Viertel. Wir haben längst keine gemeinsame Grundschule mehr. Die Berliner Gesellschaft zerfällt in Milieus.

Wir haben den guten Kampf gekämpft. 6 Jahre nur an Schöneberger und Kreuzberger staatlichen Einrichtungen – erst öffentliche Kita, dann staatliche Grundschule.  Anteil der Kinder nichtdeutscher Herkunft: stets über 80 Prozent, derzeit über 90 Prozent. Es klappt nicht.

Wer dieses Blog eifrig verfolgt, wird nicht abstreiten, dass wir mit viel gutem Willen etwas für das „gemeinsame Lernen“ zu bewirken versucht haben.

Der zunehmende Verdrängungsdruck – weg aus Kreuzbergs staatlichen Grundschulen  – durch die in sich abgeschlossene, exkludierende Mehrheit, den wir empfinden, ist zu stark geworden. Diesen Schritt empfinde ich persönlich als sehr schmerzhaft, und er erfüllt mich mit Traurigkeit.

 

Ich hatte gehofft, mich entgegen allen vorab geäußerten Warnungen von Sozialarbeitern, Eltern usw. mit meiner gutmenschlichen Meinung durchsetzen zu können, dass Integration und Inklusion für alle – bei gutem Willen – an den staatlichen Grundschulen Kreuzbergs möglich ist. Egal, wie hoch der Anteil der muslimischen Kinder, wie hoch der Anteil der Kinder aus Hartz-IV-Haushalten ist.

Sind alle, die Privatschulen besuchen, rechte Hunde,  bürgerliche Angsthasen, spießige Naseweiße? Nein! Denn viele berühmte Kommunisten, Revolutionäre, Menschen, die bewegen, entstammen katholischen oder privaten Lehreinrichtungen. Zum Beispiel auch Angela Davis. Lest hier:

 Angela Davis – Wikipedia
Angela Davis entstammt einer schwarzen Mittelschichtsfamilie. Sie galt als hochintelligentes Kind und bekam als 15-Jährige ein Stipendium des American Friends Service Committee für das Little Red School House, die bekannte progressive Privatschule in New York.

 Posted by at 20:05