Spannender Wahlkampf, spannende Themen!

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Aug. 262011
 

Wahlkampf HEUTE, Freitag, 26.08.2011, Treffpunkt 15 Uhr an der Kreisgeschäftsstelle, dann gemeinsam zum Mehringplatz. Wahlkampf MORGEN, Samstag, Treffpunkt 10 Uhr an der Kreisgeschäftsstelle, dann gemeinsam zum Boxhagener Platz. Kommt in MASSEN! Unterstützt alle unsere hervorragenden Kandidaten, insbesondere den Spitzenkandidaten und Direktkandidaten im Wahlkreis Kreuzberg 1 Kurt Wansner!

Gestern am Stammtisch spannendes Thema: Die Auseinandersetzung Russlands mit dem Islam von 1800 bis heute. Dr. Christian Dettmering, Historiker und Friedrichshainer CDU-Mitglied, stellte seine Dissertation über die Integration der Tschetschenen und Inguschen ins Russische Reich vor. Wie konnten staatenlose islamische Gesellschaften erfolgreich integriert werden? Welche Bedingungen führten zur Gewalteskalation? Dettmering vermochte mit nahezu kriminalistischer Feinheit eine schlüssige Antwort zu geben.

Dem schloss sich eine äußerst lebhafte Debatte über die Rolle des Islam in Deutschland an, bei der auch neuere Forschungsergebnisse aus der Geschichte der Diplomatie, insbesondere die Rolle der USA bei der Anwerbung der ersten türkischen Gastarbeiter 1961 besprochen wurden.

Leseempfehlung:

Christian W. Dettmering: Russlands Kampf gegen Sufis. Die Integration der Tschetschenen und Inguschen in das Russische Reich 1810-1880. Dryas Verlag, Oldenburg 2011, 383 Seiten, € 31,90

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Aug. 232011
 

Aha, eine interessante Veranstaltung findet da übermorgen statt. Da werd ich nicht fehlen!

Unterwerfung, Assimilation oder Integration des Fremden?

 

Der Historiker Dr. Christian Dettmering hat die Geschichte des Russischen Reiches im 19. Jahrhundert studiert. Er untersuchte in seiner Dissertation die damaligen Versuche Russlands, zwei als fremdartig und später auch widerspenstig erlebte Völker, die Inguschen und die Tschetschenen, in den eigenen Machtbereich zu integrieren.

 

Wie versuchte der russische Staat die „Integration“ oder „Assimilation“ der beiden Völker zu bewirken? Welche Rolle spielt die Religionspolitik gegenüber den beiden islamischen Völkern dabei? Können wir in Deutschland Lehren daraus ziehen?

 

Es wird spannend!

 

Sitzung am Donnerstag, 25.08.2011, 18 Uhr, Wirtschaft Stresemann, Stresemannstraße 48, Kreuzberg. Eintritt frei. Veranstalter: CDU Kreuzberg-West
Mehr dazu:
http://politikselbermachen.wordpress.com/2011/08/22/unterwerfung-assimilation-oder-integration-des-fremden/

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Beatus ille vir qui procul negotiis …

 Antike, Elektromobilität, Latein, Russisches, Sprachenvielfalt  Kommentare deaktiviert für Beatus ille vir qui procul negotiis …
Mai 242011
 

… so begann der göttliche Horaz einst seine Ode an des müßige Leben jenseits der hektischen Geschäfte in der Hauptstadt.

Erquickende Muße verschaffte mir heute nach anstrengendem Tagewerk in der geschäftigen Hauptstadt eine Übersetzungsanfrage einer russischen Freundin, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Ich unterbreite hiermit meine lateinischen Vorschläge den kundigen Männern und Frauen dort draußen in der Weite des retis retorum digitalis. 

„Du kannst doch fast alle Sprachen! Also übersetze mal folgende Wörter ins Lateinische!“

слова двадцатого века:
искусственный спутник satellites terrae artificialis („künstlicher Begleiter der Erde“)
одноразовая посуда vasa abicienda [post primum usum] („[nach dem ersten
Gebrauch] wegzuwerfende Gefäße“)
противозачаточная таблетка  pillula anticonceptionalis
(„empfängniswidriges Kügelchen“)
интернет retis retorum digitalis („zum Finger gehöriges Netz der Netze“)
резиновая женщина meretrix resinata („harzige Hure“)
фаст-фуд cena statim devoranda („sofort zu verschlingendes Essen“)
синтетические колготки bracae aderentes muliebres („anliegende Hosen des
> Weibes“)
спид infirmitas immunologica multiformis aquisita („erworbene mehrfache
Immunschwäche“)
фломастер penna pilleata („mit einer Filzkappe versehene Feder“)

Imago: Carrus vi electrica propulsus, pronuper visus in campo cortilis templarii mese Maio A.D. MMXI

Lexicon Recentis Latinitatis, parvum verborum novatorum Léxicum

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März 012011
 

Als Schüler am Benediktinergymnasium las ich dem guten Ton der Opposition folgend neben dem Neuen Testament, Kant und Platon eifrig Adorno, Marx, Horkheimer und Habermas und flocht immer wieder gerne dort aufgelesene Ausdrücke in die Schulaufsätze ein, was mir gute Noten im Deutsch-Aufsatz, aber auch die eine oder andere kritische Rückfrage der Lehrer einbrachte.

Zu diesen erlesenen Wörtern gehören: schlechterdings, naturwüchsig, Sinnverstehen, unaufgeklärtes Bewusstsein, Erkenntnisinteresse, strukturelle Gewalt, Autoritätsgläubigkeit und ganz naturwüchsig auch faschistoid. Faschistoid bedeutet „dem Faschismus ähnlichsehend“. Bei Autoritätskonflikten griff ich gerne zu diesem Wort – etwa dann, wenn ich der Meinung war, ein Mitschüler sei zu Unrecht oder zu hart bestraft worden. „Das ist aber faschistoid!“

Ich finde den Ausdruck „faschistoid“ heute – ehrlich gesagt – recht problematisch, weil er so tut, als seien Unterwerfung, Hörigkeit, Gruppenzwang, Gewalt, Einschüchterung, Autoritätsgläubigkeit durch die europäischen faschistischen Bewegungen ab den 20er Jahren in die Welt gebracht worden. Dabei herrscht an ruchlosen Tyrannen in der europäischen Geschichte seit 2 Jahrtausenden kein Mangel.

Vor Hitler kam sein Vorbild Mussolini, vor Mussolini kamen beispielsetzend der extrem autoritär auftretende Lenin und seine Schlägertrupps – unter ihnen Stalin. Im russischen Bolschewismus waren tyrannische Herrschaft, Einschüchterung und Gewalt genauso stark oder noch stärker vertreten als im italienischen Faschismus, wobei der Bolschewismus etliche Jahre  vor dem Faschismus entstanden ist.

Auch der behördliche Antifaschismus der DDR und seine Nachfahren, die heutige Antifa, tragen in diesem Sinne deutlich „faschistoide“ Züge, siehe etwa den „antifaschistischen Schutzwall“, siehe den antifaschistischen Kampf gegen unliebsame faschistoide Begriffe, der in Parolen wie „Nie wieder Deutschland“ oder „Deutschland verrecke“ seinen Nieder-SCHLAG findet.

All diese faschistischen, faschistoiden, kommunistischen und antifaschistischen Methoden greifen auf Hörigkeit, Gruppenzwang, Einschüchterung,  ja oft auch auf Hetze und Gewalt zurück. Gegenüber allen solchen Bedrohungen gilt es die Flagge der Freiheit hochzuhalten.

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Jan. 312011
 

Militante Gewalt in den großen europäischen Städten scheint sich eine Art Einheitskluft zurechtgelegt zu haben. Schaut man Bilder der „schwarzen Blöcke“ an, so kann man nicht erkennen, ob es rechte oder linke Säuberungstrupps sind, ob sie gegen Gentrifizierung oder Überfremdung kämpfen – oder beides zugleich.

Die Staaten des realen Sozialismus waren Nährböden eines recht erbitterten Nationalismus. In allen postsozialistischen Staaten ist diese Saat des nationalen Sozialismus, des „Sozialismus in einem Lande“, wie dies Lenin und seine Genossen nannten, aufgegangen.  Im Gebiet der früheren DDR, in der Slowakei, in Ungarn gab oder gibt es chronische Feindseligkeiten gegen alle, die nicht als der eigenen Nation oder der eigenen Klasse, der eigenen Rasse zugehörig empfunden werden. Am stärksten wurden jedoch nationale Gefühligkeiten in der russisch geführten, russisch dominierten UdSSR gepflegt und aufgebaut.

Hierfür ein zufälliger Beleg:

Rassenhass: Russlands Nationalisten hetzen erbittert gegen Ausländer – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Politik

Die Sowjetunion hatte sich die Völkerfreundschaft auf die Fahnen geschrieben und ging maßgeblich an den Nationalitätenkonflikten zugrunde.

 Posted by at 11:16
Jan. 052011
 

Ein klares, leidenschaftliches Bekenntnis zum Kommunismus, zu Rosa Luxemburg, zum Ideal des Umsturzes der bestehenden Verhältnisse legt die Bundesvorsitzende der Linken, Gesine Lötzsch MdB, in einem Beitrag für die junge welt vom 03.01.2011 ab.

In Lötzschs eigenen Worten klingt das so:

Thomas Edison soll gesagt haben: »Ich bin nicht gescheitert. Ich habe nur 10000 Wege gefunden, die nicht funktionieren.« Was für ein großartiges Selbstbewußtsein! Wie viele Wege haben die Linken gefunden, die nicht funktionierten? Waren es 100 oder 1000? Es waren bestimmt nicht 10000! Das ist genau das Problem! Wir sind zu oft mit dem Finger auf der Landkarte unterwegs. Die Wege zum Kommunismus können wir nur finden, wenn wir uns auf den Weg machen und sie ausprobieren, ob in der Opposition oder in der Regierung. Auf jeden Fall wird es nicht den einen Weg geben, sondern sehr viele unterschiedliche Wege, die zum Ziel führen.

Wir erinnern uns: Die bolschewistische Revolution im rückständigen  Russland widersprach der marxistischen Theorie. Begeistert unterstützte dennoch Luxemburg die russischen Kommunisten bei ihrem Umsturz der eben erst eingeführten bürgerlichen Demokratie. Sie bejahte die handstreichartige Machtübernahme durch die Bolschewisten, sie bejahte die Gewalt, sie bejahte die Massenerschießungen, mit denen die Oktoberrevolution ihren Siegeszug einleitete. „Eine Revolution ist nicht mit Rosenwasser getauft.“Soeben las ich den Artikel ganz durch. Es ist faszinierend zu bemerken, mit welcher Einfühlung sich Gesine Lötzsch in die Logik der Debatten aus jenen Jahren hineinversetzt. Bei vielen Sätzen meint man Rosa Luxemburg selbst zu lesen. All jenes Beharren auf dem Lernen, auf tastendem Vorwärtsdenken, all jenes Hoffen und Sehnen, die geliebte Arbeiterklasse möge sich endlich den Vordenkerinnen und Vordenkern des Kommunismus anschließen!

Da schwingt viel Enttäuschung mit, dass die Arbeiterklasse mehrheitlich nie den Kommunismus gewollt hat. Der Kommunismus war stets und ist auch heute eine Sache der bürgerlichen Akademikerinnen und Akademiker, der sehnsuchtserfüllten Intellektuellen, der Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, der Politologinnen und Politologen, die sich Betätigungsfelder als Berufspolitikerinnen suchen.

Liest man diesen Artikel aus der Feder Dr. Gesine Lötzschs, so ist plötzlich die Zeit wie weggewischt. Es ist, als hätte es die Millionen Todesopfer nicht gegeben, die die verschiedenen kommunistischen Bewegungen weltweit gefordert haben. Kein Wort zur Eliminierung des Lumpenproletariats, die Lenin 1918 anordnete. Kein Wort zur Tscheka, kein Wort zu Berija, kein Wort zum GULAG, kein Wort zu den von Lenin und Stalin angeordneten Massenhinrichtungen, kein Wort zu den Kulakenvernichtungen in der Ukraine, kein Wort zu den Massenmorden Pol Pots, kein Wort zu den Angriffskriegen der Sowjetunion auf ihre Nachbarn, kein Wort zu den Schauprozessen der 30er Jahre, kein Wort zum Bündnis zwischen Deutschem Reich und Sowjetunion, kein Wort zum gemeinsam geplanten Überfall Deutschlands und der Sowjetunion auf Polen, kein Wort zur Zwangsrussifizierung durch die sowjetischen Kommunisten, kein Wort zu den Internierungslagern Castros auf Kuba  usw. usw.

Schweigen im Walde.

Es ist, als wollte Dr. Lötzsch uns zu bedenken geben: „All jene sozialistischen Regimes, die es bisher gab, waren mit all ihrem Terror, all ihren Toten nur Versuche. Es war noch nicht richtig gemacht. ES HAT BISHER NICHT FUNKTIONIERT. Es wurde nur 1000 Mal versucht. Lasst es uns 10000 Mal versuchen!“

Da könnte man ebensogut sagen: „All jene faschistischen Regimes, die es bisher gab, waren mit all ihrem Terror, all ihren Toten nur Versuche. Es war noch nicht richtig gemacht. ES HAT NICHT FUNKTIONIERT. Lasst es uns noch 10000 Mal versuchen!“

Hier eine weitere kleine Leseprobe aus dem historischen Guckkästchen, das die junge welt gestern ausbreitete:

Die Novemberrevolution von 1918 wurde verraten und halbiert in den Absprachen zwischen Mehrheitssozialdemokratie und der kaiserlichen Armee, bevor sie überhaupt ihr ganzes Poten­tial entfalten konnte. In jenen wenigen Wochen, den knappen drei Monaten zwischen Entlassung aus dem Gefängnis und Ermordung, hat Rosa Luxemburg all ihre Kraft und Leidenschaft, Erfahrung und Wissen in die Waagschale geworfen, um zu verhindern, daß sich das Fenster zu einer radikalen sozialen und demokratischen Umwälzung wieder völlig schloß. In dem Maße, wie klar wurde, daß ein sozialistisches Deutschland nicht unmittelbar durchsetzbar war, suchte sie nach Möglichkeiten, zumindest bestimmte Optionen linker Politik offenzuhalten. Gemeinsam mit Karl Liebknecht und der revolutionären Linken kämpfte sie gegen die unheilige Allianz der rechten sozialdemokratischen Führer mit den Stützen des Kaiserreichs, mit den Hauptschuldigen von Krieg und Völkermord. Und zugleich appellierte sie nahezu verzweifelt an jene, die sich dem Linksradikalismus – dieser »Kinderkrankheit des Kommunismus« (Lenin) – zuwandten, nicht die Chancen, die auch in der Defensive und der Niederlage noch gegeben waren, ungenutzt verstreichen zu lassen.

 Posted by at 00:24
Nov. 052010
 

05112010045.jpgMeine Haupteindrücke nach dem Lesen des Buches „Das Amt und die Vergangenheit“:

Den Autoren gelingt der schlüssige Nachweis, dass das Auswärtige Amt ein Mitträger der ungeheuren Verbrechen des Deutschen Reiches in den Jahren 1933-1945 war. Diese Einsicht ist zweifellos der Hauptgewinn des Buches. Aus diesem Grund sollte man es lesen und studieren. Genau dies scheint die Hauptabsicht des Buches zu sein. Ihr ist alles andere untergeordnet. Ein Nebenzweck scheint es zu sein, die frühe Bundesrepublik Deutschland umfassend als Hort der unverbesserlichen Altnazis zu delegitimieren.

Recht oberflächlich versuchen die Autoren, die Außenpolitik des deutschen Reiches ins Konzert der europäischen Mächte einzubetten. Hierbei geben sie sich wenig Mühe, die komplizierten Verflechtungen und Machtbündnisse der Zwischenkriegszeit (1919-1939) nachzuzeichnen. Jeder paktierte mit jedem! Jeder Staat lauerte auf seinen Vorteil. Es war ein zunehmend vergiftete Atmosphäre, in der nicht das Deutsche Reich allein den Ton angab, sondern ebenso auch die zahlreichen anderen rechtstotalitären Staaten.

Die aktive Rolle der Sowjetunion in der außenpolitischen Gesamtlandschaft ab 1919 bleibt weitgehend ausgespart. Hier erhebe ich gegen die Verfasser schwere Vorwürfe. Die Geschichte der sowjetischen Expansion, der polnische Überfall von 1919 auf die Sowjetunion, die wechselseitige Einbindung des Deutschen Reiches in Nichtangriffspakte mit Polen, mit der Tschechoslowakei, mit der Sowjetunion hätte unbedingt einbezogen werden müssen. Das repressive Besatzungsregime der Sowjetunion in den baltischen Staaten, der sowjetische Überfall auf Finnland und der auf Polen von 1939 kommen in dem Buch kaum vor oder werden völlig verschwiegen. Kaum verzeihlich, wenn das Gesamtbild so stark auf Deutschland ausgerichtet wird!

Osteuropäische und sowjetische Archive sind offenbar nicht ausgewertet worden.

Das Militärbündnis zwischen Deutschland und Sowjetrussland, das unter anderem 1939 nach dem beiderseitigen Überfall auf Polen in einer gemeinsamen Siegesparade in Brest-Litowsk seinen Ausdruck fand, hätte unbedingt dargestellt werden müssen.

Die Autoren ordnen ihrer Absicht, das Deutsche Außenministerium als treibende oder mindestens stützende Kraft der deutschen Menschheitsverbrechen darzustellen, alles andere unter. Hierbei greifen sie häufig zu einer moralisierenden, anklagenden Darstellung, statt sachlich zu analysieren, Hintergründe darzustellen oder die Quellen der verschiedenen europäischen Außenministerien miteinander ins Gespräch zu setzen.

Wie war es möglich, dass fast der der ganze Kontinent, dieses uralte Europa, bei den schlimmsten Menschheitsverbrechen zusah oder sie gar aktiv unterstützte? Die Antwort darauf wird nur unter Einbeziehung Russlands erfolgen können! Der Kontinent wusste von den sowjetischen Verbrechen, lebte in Angst vor den Expansionsgelüsten Russlands. Das muss man einfach zur Kenntnis nehmen. Die Sowjetunion fuhr einen aggressiv-expansionistischen Kurs, hatte die westlichen Nachbarn schon weit vor 1939 in Kriege verwickelt und teilweise besetzt.

Der polnisch-russische Konflikt glomm seit 1919 stets weiter! Auch so eine Sache, die in Deutschland völlig unbekannt ist, die aber unbedingt in das Buch hinein gehört hätte.

Die DDR wird in ihren Desinformationskampagnen gegen die Bundesrepublik in diesem Buch zweifellos zu günstig dargestellt. So, als wäre sie das bessere der beiden Deutschlands gewesen. Das ist so nicht haltbar. Völlig außen vor bleibt auch das Schicksal des früheren nationalsozialistischen Außenamtes in der DDR.  Gab es denn keine  Weiterbeschäftigung deutscher Diplomaten im Außenministerium der DDR?

Fragen, Fragen, Fragen!  Insgesamt bleibt in mir ein schaler Geschmack zurück.

Ich habe als Leser das Gefühl, dass die vier Autoren einen Teil der Wahrheit unterschlagen. Was sie nachweisen, ist sicherlich mit Belegen zu beweisen, von denen allerdings auch ein gewisser Teil durch die Stasi gefälscht sein dürfte.

Es war allerdings interessant zu sehen, dass ausgerechnet in der Berliner Zeitung, die früher als Hochburg der Stasi galt, eine Rezension des Buches erschien, die über das im Buch ausgebreitete Material hinaus noch weitere Akten aus den Stasi-Archiven bekannt gab. Manches ist also weiterhin unbekannt, gerade die Auswertung der Archive der osteuropäischen Staaten dürfte erstaunliche weitere Einsichten ermöglichen.

Es bleibt spannend!

Ich sprach heute eine spontane Rezension des Buches auf ein Video:

YouTube – Das Amt und die Vergangenheit – eine Einseitigkeit 1 05112010019.mp4

http://www.youtube.com/watch?v=5ke1yua8Jrs

 Posted by at 20:41
Nov. 012010
 

Ein heute weithin verkannter, fähiger Strukturpolitiker war der Fürst Potemkin. Die meisten Hochgebildeten (also etwa alle Leser dieses Blogs) werden wohl noch den Ausdruck „Potemkinsche Dörfer“ kennen. Er führte seiner Chefin auf einer Schiffsfahrt („Lower Volga Cruise“, würde man heute auf Deutsch sagen) am Unterlauf der Wolga sauber hergerichtete, wohlhabende Dörfer vor, mit denen er die Tauglichkeit seines Strukturentwicklungs-Masterplans „Untere Wolga“ beweisen wollte.

Allerdings waren die Dörfer noch nicht so weit. Vieles war aufgehübschte Fassade, hinter denen die Bauern weiterhin ein dürftiges Leben, geprägt von echtem Hunger, echter Armut, echter Unterdrückung führten. Es gab weiterhin noch echte Armut, echte Unterdrückung, echte Armut in Russland, auch wenn Potemkin und seine Chefin, die Zarin Katharina (deutschen Migrationshintergrundes, 1. Zuwanderungsgeneration) mit den richtigen Grundeinsichten mühsam und langsam die Lage gegen die Besitzstandsverwalter, die mancherley adeligen Faulenzer des weiten Lands der Reussen, zu bessern versuchten.

Ich bezeichnete den jüngsten Kiezrundgang durch migrantische Sozialkieze mit Senatorin Junge-Reyer als Fassadentheater, als „Potemkinschen Kiezrundgang“. Zu Recht?

Ich habe von Dutzenden solchen Kiezrundgängen gehört und an einigen wenigen auch teilgenommen. Seither winke ich meist ab. Denn bei diesen Kiezrundgängen geht es häufig darum, echte Armut, echte Unterdrückung, echten Hunger nachzuweisen. Es gelingt nie. Es gibt keine echte Armut, keine Diskriminierung, keine Unterversorgung  der migrantischen Sozialkieze. Sie leben ganz im Gegenteil in üppiger Überversorgung.

Was tun? „Die Armut ist nicht so sichtbar!“ So beteuern dann gerne sorgsam ausgewählte Sozialarbeiter, sorgsam ausgewählte Lehrer, sorgsam ausgewählte Migrantenverbandsvertreter und mancherley Besitzstandsverwalter des neuen Sozialadels. Und verlangen mehr Geld für sich selbst und ihr Schäfchen.

Drei Mal laut gelacht, kann ich da nur sagen!

Ich stehe weiterhin zu dem Ausdruck „Potemkinsche Kiezrundgänge“ – cum grano salis jedoch!  So wie Fürst Potemkin versuchte nachzuweisen, dass es keine Armut, keine Unterdrückung in Russlands Dörfern mehr gebe, bemühen sich die heutigen Günstlinge des herrschenden Geldumverteilungssystems nachzuweisen, dass es Armut, Unterdrückung und Hunger in den migrantischen Sozialquartieren gebe.

Eines der Hauptprobleme der heutigen Berliner Landespolitik ist die jahrzehntelange Überversorgung mit Ressourcen. Die Berliner Landespolitik ist bis zum heutigen Tage in der Tat über die weitesten Teile nichts anderes als eine riesige Geldumverteilungsmaschinerie.  Das gilt sowohl für den Osten wie für den Westen. Bereits die Hauptstadt der DDR war unvergleichlich überversorgt im Vergleich mit dem Rest der Republik. Ob Fahrradventile, Fußbälle, Fertigbauteile, Fressalien aus dem Westen – wenn es nirgendwo in den Kaufhallen der ganzen Republik so etwas gab – in der Hauptstadt konntest du es bekommen!

Gleiches galt für den Westen Berlins!  Im Dienste der Freiheit wurden hier riesige Kolonnen an Geschenke-Empfängern herangezogen. Darunter der hier Bloggende, der arme Mann aus Kreuzberg. Denn auch ich war als studentische Hilfskraft an der FU Berlin Nutznießer der „Berlin-Zulage!“ Ich erhielt wesentlich mehr Geld als meine Berufskollegen in den anderen Bundesländern – für dieselbe Arbeit!

Und ich nutzte die niedrigen Kreuzberger Mieten aus, wohnte für 70 DM pro Monat in der herrlichen Hornstraße, einer der ersten verkehrsberuhigten Zonen des Bundeslandes Berlin!

So züchtet man über Jahrzehnte seine Truppen heran. Besser: Man verwöhnt sie, um sie dann als treues Stimmvieh für eigene Zwecke einspannen zu können.

Nirgendwo finden sich in Berlin Hungernde, Arme, Unterdrückte. Was tun? Siehe oben!

Man sagt halt: „Die Armut ist nicht so sichtbar!

Ach was. Grotesk, lächerlich, eine Komödie. Bitte Vorhang fallen lassen zu diesen langweiligen Jammerarien!

Ist man arm, wenn man die Ferien nach dem jeweils billigsten Flugangebot von Ryan Air planen muss?

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Sind wir also fast alle Ausländerfeinde und Rechtsextremisten?

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Okt. 162010
 

Mit großem Kopfschütteln las ich heute die Studie „im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung“ über das vermeintliche Vordringen rechtsextremer Einstellungen in Deutschland. Im ersten Teil des Buches fiel mir die überbordende Theorielastigkeit auf. Ich fühlte mich an die Soziologie-Seminare erinnert, die ich geduldig während meines Studiums besuchte. Die Autoren beweisen, dass sie viele Seminare und Oberseminare samt zugehöriger Literatur besucht, geleitet und verdaut haben.

Im empirischen Teil fiel mir auf, dass viele Aussagen als manifest rechtsextrem oder manifest ausländerfeindlich gewertet werden, die eher ein Gefühl der Unsicherheit widerspiegeln. „Die Bundesrepublik ist durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet.“ Schlimm, so etwas zu fühlen?

Nun, das Wort „überfremdet“ gilt seit Jahrzehnten als Alarmklingel für das Schreckgespenst des Rechtsradikalismus. Und sicherlich werden viele zehntausende Familien, die – im Gegensatz zu diesem Blogger – aus Kreuzberg oder Neukölln wegziehen, genau wegen dieses Gefühls der Überfremdung weggezogen sein. Sind das alles Rechtsextremisten, weil sie das Gefühl der gefährlichen Überfremdung verspüren?

Vergessen wird in der Studie, dass auch alle linken Diktaturen eine üble Hetze gegen Volksfeinde und zersetzende Elemente geführt haben. Die linken Diktaturen, welche die KPdSU installierte, waren nicht minder nationalistisch oder ausländerfeindlich als die von den Autoren mit Wonne zitierten rechten Diktaturen! Lenin und Stalin selbst bauten eindeutig auf das Konzept Nationalismus, sprachen zeitweilig sogar von einem „Nationalkommunismus“, um die ideologische  Nähe des realen Sozialismus zum Nationalsozialismus hervorzuheben, die sich ja auch in der innigen Waffenbrüderschaft mit Deutschland bis 1941 niederschlug.  Waren also Lenin, Stalin, die Tscheka usw. alles in der Wolle gewaschene Rechtsextremisten?

Gerade die Sätze, die in der Studie als Beleg für Ausländerfeindlichkeit und Rechtsextremismus gewertet werden, geben diese Deutung nicht her.  So wird etwa die Aussage „Die Ausländer kommen nur hierher, um unseren Sozialstaat auszunutzen“ bereits als Beweis der Ausländerfeindlichkeit bewertet (S. 78). Das kann man so mitnichten schlussfolgern! Ein Fehlschluss! Man frage einmal in Kreuzberg oder Neukölln herum – an den Schulen mit den üblichen 90-95% Hartz-IV-Empfängern. Man wird letztlich erkennen müssen, dass der inkriminierte Satz einen Teil der Realität zutreffend widerspiegelt. Fast niemand kommt hierher, um Goethe im Original zu lesen oder um demokratische Partizipation am Gemeinwesen einzuüben.

Davor sollte man die Augen nicht verschließen. Deswegen ist man aber noch lange kein Ausländerfeind. Man hält die Augen offen – und man analysiert die Lage.  Selbstverständlich liegt auch zu diesem Satz die Zustimmung im Osten höher als im Westen.

„Was Deutschland jetzt braucht, ist eine einzige starke Partei, die die Volksgemeinschaft insgesamt verkörpert.“ Diese Aussage wird von den Autoren als Beleg des Wunsches nach einer rechtsautoritären Diktatur gedeutet (S. 76). Die Zustimmung liegt im Osten höher als im Westen. Warum wohl? Nun, in der DDR gab es genau diese autoritäre, einzige starke Partei – verkörpert durch die SED. Der Satz, der als Beleg für Rechtsextremismus gedeutet wird, ist eine Selbstbeschreibung der linken, der nationalkommunistischen Parteien wie etwa der SED!

Der Extremismus der Rechten ist über weite Strecken nichts anderes als die Fortsetzung der autoritären Regime, welche bis 1989 einen großen Teil Europas beherrschten. Aber davon wollen die Autoren nichts wissen.

Die DDR erkennen die Autoren der Studie nicht. Dabei war die DDR ein Nährboden für links- und rechtsextreme Einstellungen gleichermaßen.

Ich rate zu einem genauen Studium, jedoch zu einem äußerst kritischen Umgang mit dieser Studie. Ich persönlich halte sie für empirisch unsauber und theoretisch recht stark veraltet, überdies einem schicksalhaften Verblendungszusammenhang (Ha! ein schönes Horkheimer-Adorno-Habermas-Wort!) in der Leugnung und Abschattung der Linksdiktaturen verhaftet.

Die Schlussfolgerungen und das aus der Studie entstehende Gesamtbild halte ich für falsch, für eindeutig fehlfarbengezeichnet.

Studie zu rechtsextremen Einstellungen application/pdf-Objekt

 Posted by at 22:47

Was ist konservativ? oder: Rückblick auf die alten Tugenden

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Sep. 152010
 

Ohne verbindliche Grundhaltungen, ohne gemeinsame Werte fliegt uns dieser Laden genannt Bundesrepublik Deutschland bald um die Ohren.

Solche guten, erwünschten Grundhaltungen nenne ich gerne zum blanken Entsetzen aller Zuhörer Tugenden. Beispiele für Tugenden sind Hingabe, Fürsorge, Fleiß, Ausdauer, Klugheit, innere Gesammeltheit, Mut, Tatkraft, Gemeinsinn.

Alles Dinge, an denen es uns in Berlin gebricht.

Ich meine, die Besinnung und die Pflege der bewährten Tugenden ist Zeichen einer konservativen Grundhaltung. Konservativ bedeutet meines Erachtens, zunächst einmal von sich selbst und in seinem familiären Umfeld die gute, die tugendhafte Haltung, die Bewährung zu verlangen und erst danach den versorgenden Staat in Haftung zu nehmen.

Wenn ich dieses Unwort Tugend in den Mund nehme, schalten jedoch viele Diskutanten in den Debatten auf Durchzug. „Wie? Ein Mangel an Tugenden ist mitursächlich für unsere Übel?“

Sollte nicht der böse rot-rote Senat oder der böse präfaschistische Staat oder die muslimischen Migranten oder Thilo Sarrazin oder die schwarz-gelbe Bundesregierung oder das Hartz- IV-macht-arm-Syndrom oder die Bankenkrise oder die Gentrifizierung oder JüL an allem Schlamassel schuld sein?

„JüL ist Käse!“ So erzählen es viele Eltern und viele Lehrer. Wie schaut es damit aus?

JüL wurde in Berlin gegen den Willen der allermeisten Lehrer und der Eltern an fast allen staatlichen Schulen durchgesetzt.

Wir sind jetzt an der privaten russisch-deutschen Grundschule: herrlich! Kein Mobbing, kein Prügeln, kein Fluchen. Alle Kinder wollen und müssen lernen, es gibt Leistungsdruck, Schulbücher, Noten, Prüfungen, Schuluniform ist vorgeschrieben, es herrscht Disziplin, gute, ermunternde Grundhaltung bei allen Eltern, Lehrern und Kindern. UND KEIN JÜL, stattdessen gemeinsame Feiern und gemeinsame Konzerte.

Meine Berliner Russen sind eigentlich alle sehr bedacht auf  konservative Tugenden wie Fleiß, Disziplin, Ehrgeiz, Gemeinsinn. Dasselbe beobachte ich bei den meisten muslimischen Eltern. Die allermeisten muslimischen Eltern sind konservativ. Sie wollen mehr Leistungsanreize, mehr Druck, mehr Strafen, mehr Regeln für ihre Kinder, die sie dem deutschen Staat zur Rundum-Erziehung und Rundum-Bildung überreichen. Den deutschen Staat erleben die allermeisten zugewanderten Eltern als viel zu lasch und schwach.

Ich meine: Von den herrlich-konservativen Russen können wir labbrigen, progressiven Wischi-Waschi-Deutschen viel lernen. Unter anderem leben sie uns bestimmte Tugenden vor, die bei uns mehr und mehr in Vergessenheit geraten sind.

 Posted by at 20:42
Sep. 132010
 

„EIN Griechenland“, „Groß-Türkei“, „Drittes Europa“ unter polnischer Führung – was ist noch im Angebot? Nach dem ersten Weltkrieg sprossen überall in Europa Großmachtsphantasien auf. Völker wie die Griechen, die Türken oder die Polen sahen sich berufen, unter Führung des eigenen Staatsvolkes einen „Großraum der Macht und des Friedens“ zu errichten – und zwar auch mit blutigen Mitteln, mit Waffengewalt. So wurden nach dem ersten Weltkrieg eine ganze Reihe von regionalen Kriegen entfesselt: der griechisch-türkische, der polnisch-russische Krieg etwa. Diese Kriege sind heute in Deutschland vergessen oder verdrängt. Dabei waren es äußerst blutig geführte Angriffskriege, die heute unter der Ächtung der UN-Charta stünden.

Am schlimmsten und am verheerendsten unter diesen Großmachtsplänen sollten sich  – aus heutiger Sicht – die Ideen vom Großdeutschen Reich und von der Großen Schutzmacht Sowjetunion herausstellen. Millionen und Abermillionen Menschen fielen ihr zum Opfer: in den Konzentrations- und Vernichtungslagern, auf den Schlachtfeldern, durch Plünderungen und Vertreibungen, durch Ausmerzungsaktionen gegen unerwünschte Bürger.

Kaum mehr als eine Fußnote im Konzert der Großmachtspolitiken füllt heute die Idee eines unter polnischer Führung stehenden „Dritten Europa“, welche das autoritär regierte Polen in den dreißiger Jahren verfolgte, wofür insbesondere der Name Josef Beck steht.

Lorenz Jäger bringt heute in der FAZ auf S. 3 unter dem Titel „Countdown für den Untergang“ die Details. Man kann also auch ohne Polnischkenntnisse Einblick in die spannende innen- und außenpolitische Dynamik jener Jahre nehmen, die in den Jahren 1919-1938 unter anderem zu bewaffneten Konflikten und echten Angriffskriegen zwischen Polen und der Sowjetunion, zwischen Polen und der Tschechoslowkei führte und mitunter aberwitzige Konstellationen erzeugte:

Polen paktiert mit dem Deutschen Reich und mit Frankreich gegen die Tschechoslowakei!

Deutsches Reich paktiert mit der Sowjetunion gegen Polen!

England paktiert mit Deutschem Reich gegen Tschechoslowakei!

Verwirrend – aber alles letztlich erklärbar als System einander bedrohender, angriffsbereiter Großmachtreiche, die am eigenen Bedeutungsverlust leiden.

Entscheidend bleibt: Deutschland, Polen und die Sowjetunion verfolgten damals Großraumpläne und überzogen einander mit einem wechselseitigen Geflecht an Drohungen, Bündnissen und Geheimverhandlungen.

Im Rückblick entsteht fast der irreführende Eindruck: „Die steckten doch alle unter einer Decke!“

Ab 1939, spätestens aber ab 1941 vereinfachte sich diese verwirrende Gemengelage: Deutschland und Sowjetunion fielen im September 1939 in verbrecherischen Angriffskriegen über Polen her, teilten es verabredungsgemäß unter sich auf. Sofort begannen hinter den Linien die unsäglichen Massenverbrechen an der polnischen Bevölkerung, ausgeführt von deutschen und sowjetischen Truppen und „Ordnungskräften“, die obendrein noch eine gemeinsame Siegesparade in Brest-Litowsk inszenierten.

Dann, spätestens ab 1941 standen Deutsches Reich und seine Verbündeten Italien, Slowakei, Ungarn, Bulgarien, Rumänien, Kroatien usw. den anderen Mächten, den Alliierten, gegenüber.

Wiederum später, nach 1945, vereinfachte sich die verwirrende Gemengelage noch stärker.

Ab 1945 galt für Europa: Deutschland hatte den Weltkrieg ganz allein gegen den Rest der Welt entfesselt, allein geführt und allein verloren. Das ist heute allgemeiner Konsens. „Die Deutschen sind an allen Kollektivverbrechen, die in ganz Europa in den Jahren 1933-1945 begangen wurden, ganz allein schuld.“ So denkt Europa heute mehrheitlich.

Jeder, der diesen Konsens auch nur minimal in Frage zu stellen beginnt, wird sofort mit einer ganzen Latte an Vorwürfen überzogen, von denen der des Revisionismus nur der geringste ist.

Politik – FAZ.NET

 Posted by at 12:56
Aug. 192010
 

Berlin – Moskau, aus der Sicht des Radfahrers mögen das gänzlich verschiedene Welten sein. Unser Bild zeigt ein Schild aus dem Technikmuseum der Stadt Moskau, aus dem hervorzugehen scheint, dass es von Berlin nach Moskau nur 65 km sind.

Und so gibt es Verbindendes.

„Pionier- und Zwischennutzung“ – derartige Schilder sind derzeit am Flughafen Tempelhof angebracht. Und eben solche „Pionier- und Zwischennutzer“ des Fahrrades entdeckte ich bei meinem Russland-Aufenthalt – ja, wir betätigten uns sogar selbst als eifrige „Pioniere des Fahrrades“.

Erste Trends sind klar: Die Kinder und Jugendlichen entdecken das Fahrrad für erste Ausflüge und Spritztouren. Mountainbikes gelten als Statussymbole. Fischer nutzen Mountain-Bikes für ihre Fangtouren und treideln am Fluss entlang. Im Alltagsverkehr hingegen spielt das Fahrrad noch keine Rolle. Man fährt Auto oder Metro, Bus oder Bahn, aber noch nicht Rad.

Dabei sind die Boulevards in Moskau riesig breit, es böte sich an, die rechteste Fahrspur an den acht- bis 16-spurigen Ringstraßen ganz für die Radfahrer zu reservieren: Zukunftsmusik nach Art eines Leo Tolstoi, der sich für geradezu mönchische Bescheidenheit in der Lebensführung einsetzte! Das mag sein.  Aber diese Vorschläge sind dennoch nicht unrealistisch. Denn alle sind sich einig: Die Luft in Moskau und in Russland muss besser werden. Mehr Fahrrad statt Geländewagen wäre ein Weg dahin. Man kann auch durch die neueste Scheibenbremse am Fahrrad seinen Reichtum unter Beweis stellen.

YouTube – Radfahrer an der Rubljowka 15082010009

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Aug. 172010
 

 Tief bewegende, ereignisreiche Tage im Gebiet Moskau liegen hinter mir.

Das Bewusstsein gemeinsam bestandener Gefahren stiftet Vertrautheit, das Gefühl starker Zusammengehörigkeit zwischen den Russen und dem hier bloggenden Deutschen.

Bild- und Videomaterial von dem Rauch habe ich aus Russland mitgebracht und werde dies in den nächsten Tagen nach und nach in diesem Blog sowie auf Youtube veröffentlichen. Einfach immer wieder mal reinschnuppern.

Bild: Am Fluss Moskwa, das rauchverhangene sogenannte „Diplomatenufer“ in der Siedlung Nikolina Gora im Landkreis Moskau.

YouTube – Russland. Wald- und Torfbrände. 2010

 Posted by at 14:39