Überall in der EU gilt dieselbe Armutsdefinition, überall in den alten EU-Staaten sieht man mehr oder minder dieselben Bilder: Mütter mit drei Kindern, Eltern mit zwei Kindern auf einem Sofa, eine gepflegte Stimme aus dem Off, die uns eindringlich beschwört: „20% aller Kinder leben in Armut – ein Skandal!“
Was sagt treffend ein Kommentator auf Youtube:
YouTube – UK Poverty – John and Donna’s story
Mislabeled. This is not poverty. They have a nice house and toys for kids, are you kidding me. Sorry, but trying to live in a nice house and dream of nice vacations and parties is not people in poverty.
800 Millionen junge Menschen haben keinen Zugang zu Trinkwasser, haben etwa 1$ pro Tag, können keine Schule besuchen. DIE sind arm.
Es wird definitorisch in der EU bis in alle Ewigkeit Arme gebe, da immer ein gewisser Prozentsatz der Menschen weniger als 60% des Durchschnittseinkommens haben wird. Wozu das ganze Geschrei.
Die größten Gefahren für die Kinder, die ich kenne, sind Vernachlässigung durch die Eltern, mangelnde Zuwendung durch die Eltern, fehlende Liebe der Eltern.
Der für sich genommen größte objektive Risikofaktor für die Kinder aber ist in Berlin – die Trennung der Eltern. Das haben mir Psychologen und Sozialarbeiter immer wieder bestätigt.
Die WELT bringt heute in der Berliner Ausgabe auf S. 23 unter dem Titel „Senator Zöllner schickt alle Lehrer zur Fortbildung“ einen Bericht über verpflichtende Fortbildungsmaßnahmen für Lehrer – „zur Verbesserung der Schulqualität“.
Ich sag’s mal flapsig: Jetzt wird wieder mal auf den Lehrern herumgehackt. Das ist eindeutig die Tendenz: „Schickt sie in die Fortbildung, stattet sie mit interkultureller Kompetenz aus, die Lehrer sollen sich endlich an die Schüler anpassen.“
Einspruch, Einspruch, Einspruch! Die ganze Fortbildungsmaschinerie, dieses beständige Testen und Kontrollieren wird kaum etwas bringen, solange einseitig den Lehrern der Schwarze Peter zugeschoben wird.
Die unleugbar niederschmetternden Bildungserfolge vieler Berliner Kinder haben meist mit mangelndem Fleiß der Schüler, mangelnder Lernbereitschaft der Schüler, mit ungenügender Erziehung der Schüler durch die Eltern zu tun.
Ich sage: An uns Eltern müsst ihr ran! Völlig zurecht setzt ein erfahrener Kreuzberger Politiker wie Cem Özdemir bei den Eltern an: „Die Eltern haben die Aufgabe, Deutsch zu lernen.“ Recht hat er. Das ist das eine. Endlich mal ein Kreuzberger Politiker, der von den Eltern etwas verlangt, statt immer nur auf die staatliche Bürgerversorgungswirtschaft (die Schule, den rot-roten Senat, das Sozialsystem) einzuprügeln.
Die Bilanz der frühkindlichen Bildung in Berlin ist desolat, darin ist der Bildungsstadträtin in Friedrichshain-Kreuzberg zuzustimmen. Der Staat tut und ackert, was er kann. Kaum ein anderes Bundesland stellt so viel Geld für frühkindliche Bildung bereit wie das ach so reiche Berlin. Und die Eltern? Die ELTERN sind sehr rasch im Einfordern von noch mehr Geld, noch mehr Förderung, noch mehr Betreuung. Ein Irrweg!
Ich würde noch ein Schrittchen weitergehen und sagen: Die Eltern haben die Aufgabe, ihre Kinder so zu erziehen, dass sie vom ersten Schultag an dem Unterricht folgen können. Aber selbst zu den Elternabenden der Schule erschienen immer nur ganz wenige meiner Kreuzberger Miteltern.
Fast alle Berliner Kinder werden hier Berlin geboren, wachsen hier in Berlin auf. Die allermeisten Eltern hätten genug Zeit, um sich mit ihren Kindern mehrere Stunden am Tag zu beschäftigen. Die Eltern stehen in der Pflicht, ihre Kinder schulfähig zu machen.
Die Lehrer tun doch, was sie können! Ich bin selbst kein Lehrer, sondern bloß Vater. Ich fordere alle meine Mit-Eltern auf, sich so um ihre Kinder zu kümmern, dass unsere Kinder den Lehrern nicht so viel Kummer bereiten. Die Lehrer wollen doch, dass unsere Kinder etwas Gescheites lernen. Daran hege ich überhaupt keinen Zweifel.
Ich fordere eine verpflichtende Fortbildung für alle Eltern von Kleinkindern, mit Anwesenheitspflicht, und mit Sanktionen bei Nichterscheinen der Eltern bewehrt.
Inhalt: Was braucht ein Kind, um schulfähig zu sein? Wir Eltern haben es alle in der Hand.
Die Schuld am Bildungs-Misserfolg so vieler Berliner Schüler sehe ich ganz überwiegend bei den Familien – bei der ungeheuerlichen Anspruchsmentalität der Bürger und beim Sozialsystem, das zur Faulheit ermuntert.
Alle fläzen sich auf die Sofas, die der Staat überall bereitstellen soll. Der Bürger überlässt alle Lasten dem Staat.
Bild: Sitzecke in Kreuzbergs Obentrautstraße, aufgenommen heute.
In die Parlamente kommen kaum alte Menschen hinein. Zwar findet man die berühmten 70-jährigen Urgesteine, die gerne auf das achte Mandat noch das neunte Mandat in Folge draufsatteln. Aber bringt dies wirklich noch neue Impulse? Spannender wäre es doch, Quereinsteiger vorgerückten Alters zu ermuntern, sich in die Politik einzubringen.
Zu bedenken ist dabei, dass für einen berufstätigen Familienvater oder eine berufstätige Familienmutter der berufsbegleitende Einstieg in die aktive Politik nahezu ausgeschlossen ist. Denn jede Parteiversammlung geht notwendigerweise von der ohnehin knapp bemessenen Familienzeit ab. Eine Vielzahl an Parteiversammlungen muss man aber unbedingt absolvieren, um überhaupt die nötigen Verbindungen und Netzwerke herzustellen und um ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie sich persönliches Vertrauen in den Parteien bildet. Persönliches Vertrauen ist das A und O jeder politischen Karriere.
Der 50- oder 60-Jährige tritt dann in Konkurrenz zu den über Jahre oder Jahrzehnte heranwachsenden Partei-Nachwuchskräften, die in aller Regel mit 17 oder 18 Jahren der Jugendorganisation beitreten, sehr schnell ihren Platz behaupten lernen, ungehindert von Vater- oder Mutterpflichten Plakate hängen, auf Straßen Kulis verteilen und überhaupt die Partei zu einer Art Familie umgestalten können. Idealerweise bringt man sogar die eigene Familie in die Partei hinein – sodass Parteizeit auch Familienzeit ist und umgekehrt. So kommen alle auf ihre Kosten.
Anders sieht es bei den Eltern aus, deren Kinder nicht mehr zuhause leben. Hier gilt es einen Silberschatz zu heben! Die Eltern mit erwachsenen Kindern haben auf einmal wieder mehr Zeit. Menschen, die selbst eine Familie geführt haben, werden dann wohl auch das Thema „Familie“ angemessen im politischen Tagesgeschäft vertreten können.
Die Eltern müssen nach ihrer aktiven Erziehungszeit einen angemessenen Platz in den Parlamenten finden. Sie müssen ihre Elternverantwortung zu einer politischen, einer neuen Verantwortung erweitern können.
Die neue Verantwortung! „Radikal daherreden kann jeder. Wir aber streben Verantwortung an„, so formulierte es kürzlich der Bundesvorsitzende der „Partei der Söhne und Töchter“. Bravo! Verantwortung anstreben. Das ist ein typisches Wort der Vaterwerdung.
Recht nahe an dem Leitbild der „Lernenden Volkspartei“ positioniert sich übrigens nunmehr auch die stiftung neue verantwortung. Ihr Sitz ist nur einen Steinwurf entfernt von der Stelle, an der dieses Blog geführt wird.
Die zehn Thesen für eine politische „Partei mit Zukunft“ empfehle ich den „Parteien der Väter und Mütter“ nachdrücklich zur aufmerksamen Lektüre.
Alle Kinder erhalten heute in der Schule Sexualunterricht, lernen in der Schule, wie man Müll trennt, wie man Energie spart und das Wasser sauber hält, wie man ein Kondom überzieht usw.
Sie lernen bis zum Abitur nicht, wie man kocht, wie man wickelt, wie man Kinder erzieht, wie man eine Familie führt. Grundlegende Kulturtechniken wie Kochen, Singen, Tanzen, Erzählen, Kindererziehung, Poesie gehen verloren.
Wie zur Bestätigung der vorherigen Thesen lese ich soeben in der Zeitung:
Erziehungshilfen – Wenn der Staat zur Supernanny wird – Politik – Berliner Morgenpost – Berlin
Seit den 90er Jahren ist die Zahl der Mädchen und Jungen, die der Staat miterzieht, stetig gewachsen. 2009 lag sie bei 509.405 8000 Kinder mehr als im Vorjahr. Die Probleme von Eltern im Umgang mit dem Nachwuchs belasten zunehmend auch die Haushalte. Schon jetzt klagen Städte und Kommunen, dass die Kosten in der Erziehungshilfe nicht mehr finanzierbar sind. Ein besonders drastischer Fall aus Gütersloh verdeutlicht das Problem: Dort entstanden der Stadt durch den Zuzug einer Familie 2010 Kosten in Höhe von 286.000 Euro: Alle fünf Kinder benötigten Erziehungshilfe.
Erziehungshilfe kostet Deutschland Milliarden
Familie, Kinder, TugendKommentare deaktiviert für Bei wem liegt die Hauptverantwortung für die Kinder?
Okt.182010
Gestern sahen wir den Zeichentrickfilm „Konferenz der Tiere“. Ein Leckerbissen für alle Ökofreaks, Ökotussis, Multikultis und neokonservativen Kümmerer. Es kommt sogar ein vegetarischer (wenn auch nicht veganer) Löwe des Namens Sokrates vor. Sokrates! Wer kennt den noch? Ist das nicht ein portugiesischsprachiger Fußballer? Schreibt man den nicht mit einem C? Oder besinnt sich die deutsche Unterhaltungsindustrie also neuerdings auf die Ursprünge abendländischer Geistigkeit?
Ich erlebte den Film als großen filmischen Essay über das Thema Familie und Wertebindung. Die Treue – sie ist doch kein leeres Wort! Diese Verse Friedrich Schillers schossen mir durch den Sinn, als ich Winifred und ihren Gatten Wilfried (?), die beiden hochbetagten Schildkröten über 700 Jahre glückliche Ehe nachdenken sah. 700 Jahre zusammen – welches Menschen-Ehepaar könnte da mithalten, abgesehen von Ausnahmegestalten wie Noah und Sem, die es immerhin auf hohe dreistellige Lebensjahre (950 max.) brachten?
„Kinder brauchen den Schutzraum Familie, um zu gedeihen“; diese Worte Wolfgang Schenks, des ehemaligen Grünen-Mitgliedes, des ehemaligen GEW-Mitgliedes, des ehemaligen schulpolitischen Sprechers der Berliner AL (Grünen?) im Abgeordnetenhaus durchzogen mein Gemüt, als ich Rückschau hielt auf die lustige Erdmännchen-Familie. Der Vater der Erdmännchen versucht alles, um den nötigen Lebensunterhalt (also Wasser) für seine Familie zu beschaffen. Durch vielfältiges Scheitern reift er allmählich zu seiner Verantwortung als Vater und Gatte heran.
Und die Menschen, diese rohen Zweibeiner? Kommen schlecht weg! Sie denken nur an die Ausbeutung, den Profit, scharen sich in heuchlerischen Klimakonferenzen zusammen. Aber sie vernachlässigen ihre eigenen Kinder, sie zerstören die belebte Umwelt. Ihnen fehlt der Sinn für Gerechtigkeit. Nicht zufällig fehlt jede Mutter. Das einzige Menschenkind, das vorkam, Maya, hatte nur einen Vater. Die MUTTER FEHLTE. Unvollständige Familien, vernachlässigte Kinder, ein Mangel an Verantwortung kennzeichnen die Menschenwelt in diesem Film.
Ganz zum Schluss heißt es dann: „Meine Firma ist kaputt, der Staudamm ist weggebrochen, ich bin erledigt. Wolltest du das haben? Bist du glücklich?“ So fragt der Vater seine Tochter. Sie antwortet: „Ja.“ Kein Wunder: Denn jetzt hat sie Papa ganz für sich. Er wird ihr Mama ersetzen.
Also: Die Großprojekte der kalten berechnenden Väter werden von den naturliebenden Töchtern zerstört. Die Söhne und Töchter der Menschen sind vernachlässigt. Die heilen Familien der Tiere, insbesondere der Erdmännchen, sind ein leuchtendes Vorbild.
Die Frage, wovon die Menschen nach der Zerstörung des Großprojektes leben sollen, bleibt unbeantwortet!
Bei wem liegt die Hauptverantwortung für die Kinder? Der Film „Die Konferenz der Tiere“ meint: bei den Eltern. Der Film sagt das. Kanzlerin Merkel sagt es ebenfalls. Das Grundgesetz sagt das. Und ich schließe mich dieser Meinung an.
Gestörte Familien können gestörte Gesellschaften, gestörte Umwelt erzeugen.
Wir brauchen starke Familien, die durch Treue und Verantwortung der Menschen getragen werden. In den Familien erlernen Kinder die Grundsätze des solidarischen Miteinanders.
Integrationsdebatte – Problemviertel – Merkel warnt vor rechtsfreiem Raum – Politik – Berliner Morgenpost – Berlin
Zugleich warnte die Kanzlerin davor, Gewalt mit einer bestimmten Religion in Verbindung zu bringen. Das führe in die Irre. Gewalt bei jungen Menschen sei oft ein Zeichen dafür, dass sie keine Perspektive für sich sehen. Und da hilft nur Bildung, Bildung, Bildung. Der Staat mache diesbezüglich viele Angebote. Bei den Eltern liege aber die Hauptverantwortung, die ihnen Schule und Gesellschaft nicht abnehmen könnten.AFP/tma
Holla, was ist denn das – ein alter Bekannter packt aus! Wolfgang Schenk, ehemaliger bildungspolitischer Sprecher der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus. Das klingt alles sehr vertraut, was ich in der taz soeben lese – liest der etwa dieses Blog hier mit, sind wir uns schon mal über den Weg gelaufen, Herr Schenk?
Über den Weg gelaufen – wahrscheinlich ja. Hat er hier aus diesem Blog abgeschrieben? Sicher nicht! Eher umgekehrt, allerdings kannte ich den Artikel nicht, den mir ein aufmerksamer Leser zumailte, denn der taz-Beitrag stammt aus dem Jahr 2007.
Er entspricht dem, was mir andere Menschen im persönlichen Gespräch berichtet haben.
Obwohl also der taz-Artikel uralt, nämlich 3 Jahre alt ist, empfehle ich ihn nachdrücklichst nicht zu lesen. Er ist niederschmetternd.
Also: Lesen Sie den hier verlinkten Artikel bitte nicht, sondern genießen Sie die herrliche Sonne!
Erfahrungsbericht Hauptschule: Ein Idealist packt aus – taz.de
Den Kindern fehlen erwachsene Vorbilder, sie leben ohne jede Struktur, sie wissen nicht, zu wem sie gehören. Ob ein Kind aus einer intakten Familie kommt oder nicht, ist für seine Bildungskarriere wichtig. Kinder brauchen den Schutzraum Familie, um sich entfalten zu können.
Kinder allein erziehender Eltern sind besonders benachteiligt, sosehr sich diese auch bemühen. Wenn es gelänge, den Wert der Familie in der öffentlichen Diskussion neu zu definieren, wäre viel gewonnen […]
Oft wird zur Behebung sprachlicher Defizite eine Kita-Pflicht für Vorschulkinder gefordert. (Ich selbst forderte sie sogar einmal für Politiker – zur Erlernung einer gepflegten Streitkultur.)
Dabei besuchen Berlins Kinder bereits jetzt zu etwa 93% die Kita mindestens 1 Jahr vor der Grundschule. Soeben wies auch in der BVV Friedrichshain-Kreuzberg die Bildungsstadträtin Monika Herrmann darauf hin, dass die Kinder vor der Einschulung in aller Regel sehr viele Stunden in der Kita verbingen.
Eventuelle sprachliche oder sonstige Benachteiligungen lassen sich also nicht durch die Einführung der Kitapflicht beheben. Da müsste man schon genauer schauen und fragen: Warum schaffen wir es in den Kitas nicht, alle Kinder zur echten Schulreife zu bringen? Was läuft falsch?
Ich selbst wagte mich mutig heute zum allerersten Mal ans Friedrichshain-Kreuzberger BVV-Mikrophon! Ich lauschte einigen Experten bei einer Veranstaltung zum Thema „Eltern als Teil der Schulgemeinschaft„. Ich hob in einer kurzen Wortmeldung hervor, dass die Kommunikation zwischen Familie und Schule vielfach gestört oder unterbrochen sei und fuhr fort:
„Die Familien sind das erste, das bestimmende Umfeld der Erfahrung der Kinder. Die Familie legt das Fundament für den gesamten Bildungsgang des Kindes. Die Schule tritt später hinzu. Weit entfernt davon, ein schwaches Subsystem der Gesellschaft zu sein, prägt die Familie das gesamte Erfahrungsfeld der Kinder in den ersten Lebensjahren.
Viele Lehrer berichten mir, sie müssten die Defizite ausbügeln, mit denen die Kinder in die Schule kämen. Das sei weitgehend eine Überforderung.
Das System Schule und das System Familie sprechen oft nicht zueinander. Sie passen irgendwie nicht zusammen. Selbst ich als Vater habe oft Mühe zu begreifen, was in der Schule geschieht. (Zustimmendes Gelächter der Anwesenden).
Wir sollten nicht die kulturellen Unterschiede zwischen Kindern zu sehr betonen. Im Grunde werden alle Kinder mit sehr ähnlichen Grundbedürfnissen geboren: Sie brauchen Liebe. Sie müssen sich angenommen fühlen, wollen Wertschätzung und Aufmerksamkeit.
Ebenso wichtig für das Wachsen ist das Regelsetzen. Kinder müssen sich freikämpfen, müssen Freiheit erlernen, müssen sich ändern können, aber sie brauchen auch feste Grenzen.
Für diese Grunderfahrungen sind die Familien verantwortlich. Wenn sie dieses Aus- und Abwägen der unbedingten Liebe und der festen Grenzsetzung nicht hinbekommen, werden es die Schulen sehr schwer haben, dies auszugleichen.
Deshalb sollten wir Familien stärken, aber auch stärker in die Pflicht nehmen. Insbesondere die Väter sollten sich nicht so einfach aus dem Staub machen. Hier haben wir das Recht, die stärkere Beteiligung vor allem der Väter einzufordern.“
In der Diskussion der Flüstergruppen wandte ein Lehrer mir ein: „Das stimmt zwar, was Sie sagen, aber wir dürfen als Schule nicht belehrend von oben herab wirken. Da müssen wir aufpassen.“
Nun, ich meine allerdings: Die Schule wirkt in jedem Falle belehrend. So lehrt sie etwa die Rechtschreibung von oben herab. Schule soll und muss sogar normensetzend auf Kinder einwirken! So verlangt die Schule die vielbeschworene Toleranz gegenüber anderen Religionen und Nationen von den Kindern – von oben herab. Sie verlangt, dass man Regeln einhält, dass man etwa kein Altöl ins Grundwasser schütten darf.
Ich meine, dass die Schule oder die Gesellschaft überhaupt sehr wohl fordernd und belehrend auf die Schüler und die Eltern einwirken soll. Gerade dann, wenn es entscheidend um das Gedeihen der Kinder geht. Man verlangt, dass die Kinder die Zähne putzen. So kann man auch verlangen, dass die Kinder nicht zu viel Süßes essen und nicht so viel vor dem Fernseher hocken, sondern stattdessen wandern, schwimmen, kochen, singen und radfahren.
Vor allem kann und darf die Gesellschaft und die Schule von den Vätern verlangen, dass sie ihren Pflichten gegenüber den Kindern nachkommen und sich nicht aus dem Staub machen.
Ich bin überzeugt, dass die Kinder vom ersten Tag an die liebende Zuwendung, die Anwesenheit der Eltern brauchen, und dass die Gesellschaft dies auch von den Eltern einfordern darf.
Die heutige Veranstaltung „Eltern als Teil der Schulgemeinschaft“ brachte viele wertvolle Anregungen. Sie sollte als Auftakt, als Ansporn zu Taten dienen!
Aufsuchende Hilfe, Betreuung und Einführung in die elementaren Fertigkeiten der Kindererziehung und der Hauswirtschaft, persönliche Ansprache für jedes Kind, Sachhilfe statt direkter Zahlungen an die Eltern – das sind die Forderungen des Kinderschutzpräsidenten Heinz Hilgers. Bravo, Heinz Hilgers!
Das sind ebenfalls exakt die Forderungen, die Thilo Sarrazin im lesenswerten Bildungskapitel seines Buches erhebt. Bravo, Thilo Sarrazin! Heinz Hilgers und Thilo Sarrazin hauen in dieselbe Kerbe. Also vertragt euch und haut euch nicht. Seid brav.
Übrigens: Die Kinder sind nicht materiell arm, das ist blanker Unsinn. Es fehlt ihnen nicht an Geld, sondern an Erziehung, Zuwendung, Liebe. Ich weiß das, denn ich lebe mitten im sozialen Brennpunkt. Ich kenne doch meine Familien.
„Ich war noch nie am Kreuzberg.“ So klingt es bei uns. So erzählte es uns ein Kind, das wir einmal zu einem Spaziergang auf diesen zweithöchsten Berg der herrlichen Berliner Bergwelt einluden. Der Kreuzberg ist zu Fuß 1 km entfernt. Dafür braucht man weder Geld noch Bergsteigerausrüstung, um den Kreuzberg zu besteigen.
Wir haben amtlich eine der höchsten „Armutsquoten“ in Kreuzberg, selbst hier in Berlin. Und dennoch ist es nie und nimmer der Mangel an Geld, der diesen Kindern zusetzt! Die Eltern haben alle eine herausragend gute elektronische Ausstattung. Kinder brauchen keine Handys, sie brauchen Zahnbürsten.
Auch in der Zurückweisung des ewigen Geredes von „materieller Armut“ stimme ich Sarrazin zu. Wer von Kinderarmut redet, der sollte einmal nach Rumänien, Russland oder Elfenbeinküste fahren.
Es gibt keine nennenswerte Kinderarmut in Deutschland. Das Wort Kinderarmut ist irreführend und zweideutig. Wir haben zu wenige Kinder. In diesem Sinne herrscht Kinderarmut in Deutschland.
Bericht des Kinderschutzbunds: Fast jedes zweite Berliner Kind ist arm – Berlin – Tagesspiegel
Jedes Kind braucht eine Chance und deshalb finde ich das Krisenszenario des Herrn Sarrazin verwerflich, sagt der Kinderschutzbund-Präsident Heinz Hilgers. Als Bürgermeister von Dormagen zeigte er, dass man die Eigenkräfte der Menschen wecken kann, wie er es ausdrückt. Das Dormagener Modell ist heute Inbegriff für eine erfolgreiche vorbeugende Betreuung oder besser gesagt: einer Begrüßung und Begleitung von Familien in Brennpunkten. Es funktioniert so: Jedes Kind wird nach der Geburt vom Bezirkssozialdienst besucht, ein wertschätzenden Brief des Bürgermeisters wird überreicht und kleine Werbegeschenken mit Hintersinn: eine Babyzahnbürste etwa.
Was wir gegenwärtig in Berlins öffentlichem Schulwesen erleben, ist ein Abgrund an Systemversagen.
Immer wieder klagte ich gegenüber kinderlosen Freunden in den letzten Monaten über meine tiefe Traurigkeit, über meine Zukunftsangst für unsere Kreuzberger Kinder. „Das irritiert mich! Was soll das! Das bildest du dir alles ein!“, hörte ich von meinen kinderlosen Freunden. Die Meldung vom Selbstmord Kirsten Heisigs, mit der ich selbst einmal im Deutschen Bundestag diskutiert hatte, verstärkte meine dumpfen, düsteren Simmungen. Ich zog mich tagelang zum Nachdenken zurück, mied die Veranstaltungen.
Wir Kreuzberger Eltern fühlten und fühlen uns in der Tat allein gelassen von den Kinderlosen, alleingelassen von den in Bezirk und Stadt herrschenden politischen Parteien. „Ich bin von der Politik maßlos enttäuscht„, so gibt es Manfred Gottert zu Protokoll. Max Thomas Mehr, ein Mitbegründer der taz, dürfte es ähnlich sehen. Er organisierte vor zwei Jahren in der Kreuzberger Passionskirche einen Abend „Sind Kreuzbergs Schulen noch zu retten?“, dem ich als Zuhörer ebenfalls beiwohnte.
Wir wurden zu Querulanten, Hysterikern und genetischen Egoisten erklärt. Dabei haben wir alles versucht. „Zieht eure Kinder anders an! Euch stören Ih-Schweinefleisch-Rufe? Gebt ihnen halt in Gottes Namen keine Wurstbrote in die Schule mit! So macht ihr eure Kinder nur angreifbar! Macht euch unkenntlich!“ Wir schluckten. Wir passten uns an. Wir ackerten, engagierten uns, ließen uns zu Elternvertretern in den Araberschulen wählen, luden die arabischen und türkischen Eltern vergeblich zu Gesprächen ein, brachten Mozarts Zauberflöte und Konzerte in die herrliche NdH-Welt.
Dann kamen die Tiefschläge, die Angriffe. Die in Bezirk und Stadt herrschenden Politiker rafften es nicht, reagierten nicht. Wir verstummten. Anders anstreichen konnten wir unsere Kinder nicht. Sie sind nun mal der helle Hauttyp II. Der Penis ist bei den durch die Mehrheit geforderten Kontrollen nicht beschnitten. Und unsere Kinder müssen in der Schule zugeben: Wir essen zuhause auch Schweinefleisch. Und dann gingen wir. Einer nach dem anderen.
Mit trauriger Tröstung lese ich nunmehr die aktuelle Nummer der Berliner Zeitschrift zitty:
Magazin zitty.de
Bildungsorientierte Familien mit und ohne Migrationshintergrund sind mit der Geduld am Ende, verlassen ihre Kieze in Richtung Steglitz oder Prenzlauer Berg, ziehen Privatschulen den öffentlichen Einrichtungen vor oder melden sich bei Verwandten oder Freunden im Einzugsgebiet an. So entsteht ein Teufelskreis: Die Durchmischung nimmt immer mehr ab, an den verschmähten Schulen steigt der NdH-Anteil bis auf 100 Prozent. Dort ist produktiver Unterricht kaum möglich. Das Wort gekippt macht auf den Spielplätzen die Runde. Und es bezieht sich nicht mehr auf kontaminierte Badeseen. Sogar im linksalternativen Spektrum Kreuzberger Bildungsbürger wendet man ihn auf Schulklassen an auf jene, deren NdH-Anteil die 50-Prozent-Marke überschritten hat. Und man zieht Konsequenzen.
Zieht doch endlich weg!
Ich fasse Zuversicht! Sogar die verantwortlichen Politiker reden sich die Lage nicht mehr gar so schön. Sie geben nunmehr unumwunden zu: „Die Verhältnisse in den sozialen Brennpunkten haben sich in den vergangenen Jahren nicht verbessert. Jeder weiß es …“ So Heinz Buschkowsky. Im Klartext: Die Verhältnisse haben sich in den vergangenen Jahren verschlimmert.
Die Kreuzberger Schul-Bezirksstadträtin bescheinigt sich selbst:
„Ob eine Schule viele Kinder mit Migrationshintergrund hat oder nicht, das sagt überhaupt nichts über die Qualität aus. Diese Einschätzung hat viel mit Unkenntnis zu tun, wir haben da einen kleinen Kulturkampf.“
Wann durften wir das erleben – eine Politikerin, die sich selbst zu ihrer Unkenntnis bekennt? Und noch deutlicher: „Also entweder darf ich in einem Bezirk wie Kreuzberg nicht mehr wohnen – ich kann ja nicht alle türkischen Kinder nach Steglitz bringen – oder ich muss mich damit auseinandersetzen, wie ich dort leben möchte.“ Dort in Steglitz sollen wir leben – nicht hier in Kreuzberg!
Aber auch hier gilt die treffliche Selbstanalyse der Stadträtin: Diese Einschätzung hat viel mit Unkenntnis der Lage in Steglitz zu tun. Dieses Blog meint: Steglitz ist keine Lösung. Denn wie ist die Situation in Steglitz? Aus genau diesem Steglitz wird diesem Blog vertraulich folgendes berichtet:
Der Schulleiter einer staatlichen Steglitzer Grundschule riet im Beratungsgespräch einer deutschen Familie ganz offen davon ab, ihre Tochter in seiner Schule zu belassen. Tenor: „Ihre Tochter wird sich in diesem kurdisch-türkisch-arabisch geprägten Umfeld nicht behaupten können. Sie wird in eine hoffnungslose Minderheitenposition gedrängt werden.“
Also – Steglitz ist auch keine Lösung. Wir schließen allgemein: Fortziehen ist auch keine Lösung.
Was tun?
„Schule kann nur auf Fundamenten aufbauen, die im Elternhaus gelegt werden.“ So Heinz Buschkowsky.
Das heißt umgekehrt: An die Eltern müssen wir ran. Ein Mittel dazu ist es, die Eltern zu einem geregelten Tagesablauf zu zwingen, sie zu zwingen, sich angemessen um ihre Kinder zu kümmern. Kinder vor dem arabischen oder türkischen Fernsehen oder an der Spielkonsole zu parken oder sie dann tagelang auf die Straßen zu schicken, ist nicht angemessen.
Man sollte auch nicht alle Schuld auf die Sozialhilfe allein schieben. Sicher, die Sozialhilfe hat eine verheerende Wirkung auf die arabischen und türkischen Familien. Sie ist in der jetzigen Form ein Freifahrtschein für massiven Betrug und Faulheit. Sie ist eine Einladung zur Staatsausplünderung. Sie führt manchmal auch zur Zersetzung des Familienzusammenhalts. Denn die jungen Erwachsenen wissen: „Mein Vater hat mir gar nichts zu sagen. Ich krieg ja eh Hartz IV, wenn ich groß bin.“
Dieses kulturelle Wissen geben die jungen Erwachsenen an ihre jüngeren Brüder weiter. Und ein neuer Teufelskreis setzt ein.
Aber neben der Sozialhilfe ist es auch das kulturelle Vakuum, eine völlige Wertebrache, die zu dem beklagenswerten Umkippen unserer migrantischen Sozialkieze geführt hat.
In diesem Vakuum ist es einzig und allein ein gewisses sittliches Grundempfinden und eine Schrumpfform des Islam, auf welche die Erholung der Bezirke noch bauen kann.
Wir müssen also von so einfachen Sätzen anfangen wie den folgenden:
„Du, Vater, bist doch Moslem. Du willst doch, dass es deinem Sohn gut geht. Dann musst du dich mehr um ihn kümmern. Denn sonst landet er im Gefängnis wie du selbst ja auch.“
„Du, Mutter, weißt doch: Ein guter Moslem stiehlt nicht. Also musst du deinen Sohn bestrafen, wenn er stiehlt. Auch den deutschen Staat dürft ihr nicht bestehlen, obwohl er noch in der Hand der Heiden ist. Also dürft ihr keine falschen Angaben auf den Formularen machen.“
„Du, Vater, weißt doch: Der Prophet Mohammed hat verboten zu lügen. Also musst du auch deinem Sohn verbieten zu lügen. Auch den deutschen Staat dürft ihr nicht belügen und betrügen, obwohl er noch in der Hand der Schweinefleischesser ist.“
Meine Prognose für meinen Bezirk:
Immer mehr Eltern werden – wenn es weitergeht wie bisher – dem Ratschlag der grünen Bezirksstadträtin folgen und diesen Bezirk verlassen. Nach und nach werden Kreuzberg, Schöneberg, Neukölln, Steglitz, Wedding die grünen Farben überall tragen. Grün ist bekantlich die Farbe des Islam. Wir werden dann weitere islamisch geprägte Stadtviertel bekommen, die allmählich anwachsen werden.
Steglitz, Schöneberg, Neukölln-Süd, Kreuzberg-West erleben von den Grundschulen her beginnend eine massive Verdrängung und Abwanderung der nichtmuslimischen Familien beliebiger Nationalitäten. Im alten Kreuzberg SO 36 ist der Prozess schon fast abgeschlossen. Auch die russischen, italienischen und polnischen Familien verlassen nach den deutschen diese Viertel oder haben sie schon längst verlassen.
Es ist lehrreich und außerordentlich spannend zu sehen, wie in manchen anderen Ländern nach und nach die nichtmuslimische Bevölkerung in die Minderheit geraten ist, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt die wenigen verbleibenden Nichtmuslime das Land verlassen. Allerdings verlaufen diese Prozesse nicht in Jahren, sondern in Jahrzehnten. Nach 100-150 Jahren sind sie dann abgeschlossen, sofern sie nicht durch gewaltsame Vertreibungen auf einen Schlag erfolgen wie etwa bei der Gründung Pakistans oder der Türkei.
Beispiele für dieses Geschehen sind: Die Türkei ab 1918 (von 30% Nichtmuslimen auf heute unter 1%), Syrien (Exodus der Nichtmuslime in vollem Gang), Irak (Exodus der Christen in vollem Gang, Zahl hat sich halbiert), Libanon (von ehemals mehrheitlich christlichem Land zu einem mehrheitlich muslimischen Land geworden), Pakistan (Vertreibung der Nichtmuslime bei Staatsgründung weitgehend abgeschlossen), aktuell auf der Kippe stehen Länder wie Namibia, Niger und Tschad.
Was ich so spannend an diesem Friedrichshain-Kreuzberg finde, ist, dass die großen weltgeschichtlichen Prozesse sich hier in diesem Bezirk herrlich am eigenen Leib erfahren und mitgestalten lassen. Das Nebeneinanderherleben von Muslimen und Nichtmuslimen und die zunehmende räumliche Segregation – wie im Libanon oder einigen afrikanischen Staaten!
Das mühselige, nicht immer einfache Zueinanderfinden von Deutschland-Ost und Deutschland-West, gespiegelt in den beiden „zwangsverheirateten“ Ortsteilen Friedrichshain und Kreuzberg – wie in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt!
Im Interesse der hier lebenden Muslime, die – durch den Sozialstaat und die herrschende Politikerklasse angelockt, gefördert und belohnt – in einigen Jahrzehnten hier im Bezirk die Mehrheiten übernehmen werden, halte ich es für wichtig, die deutschen Muslime ab sofort aktiv für unsere Demokatie, für Meinungsfreiheit, für die Gleichberechtigung der Frau, für Bildungsehrgeiz und für eine gewisse Arbeitsamkeit zu begeistern.
Demokratie, Meinungsfreiheit, Bildung, selbstverdienter Lebensunterhalt, Fortfall des üppigen Sozialleistungskokons, Gleichberechtigung der Frau, Ehrlichkeit gegenüber dem deutschen Staat, Loyalität gegenüber dem deutschen Staat, Respekt vor den Nichtmuslimen, Verantwortung der Eltern für ihre Kinder – diese Mindestforderungen sollten wir ab sofort anfangen konsequent durchzusetzen. Sogar in Steglitz. Sogar in Kreuzberg. Sogar in Neukölln. Sonst saufen wir buchstäblich ab, wie es der frühere Kreuzberger Bürgermeister Abendroth bereits 1983 gesagt hat.
Oder wir schaffen unsere bestehende staatliche Ordnung selbst ab – beginnend mit einem völligen Zusammenbruch der deutschen Staatsfinanzen, verursacht durch Ausplünderung der Staatskassen durch „die Reichen ganz oben“ und „die Armen ganz unten“.
Jeder Berliner Bürger – ob groß ob klein – trägt und fährt heute schon die Last eines gut ausgestatteten neuen Mittelklassewagens deutscher Produktion als wachsendeStaatsschuld mit sich herum. Werden wir uns irgendwann schon bald keine Autos mehr leisten können und alle verdammt sein, mit dem Fahrrad zu fahren?
Nein! Wir müssen auch weiterhin auf die Einsichtsfähigkeit und Lernfähigkeit der von uns gewählten Politiker hoffen. Ich bin da ganz guter Dinge. Die aktuelle zitty Berlin, Heft 18/2010, bietet reichlich Anlass zu dieser Hoffnung.
Aber das reicht nicht aus. Wir sind alle gefordert!
Die schonungslose Selbstkritik, ja Selbstdemaskierung der politischen Klasse, verkörpert etwa von redlich sich Mühe gebenden Politikern wie Heinz Buschkowsky, Thilo Sarrazin, Monika Herrmann, Jürgen Zöllner und anderen, sollte uns einfache Bürger dazu ermuntern, ebenfalls etwas für das Gelingen des Zusammenlebens zu tun. Einsicht, Umdenken, Klartext!
Vor allem rate ich dazu, all jene Antirassisten, die jetzt wie besinnungslos auf einen Ex-Politiker eindreschen, der aufgrund überlegener Sachkenntnis schonungslos auspackt, nicht ihrerseits zu verprellen. Also bitte nicht all den antirassistischen Prüglern entgegenrufen: „Ihr habt doch keine Ahnung!“ Sondern im Gegenteil!
Wir müssen den antirassistischen Prüglern und Petzern entgegenkommen und sagen: „Kommt zu uns ins herrliche NDH-Land! Macht euch ein Bild. Warum lasst ihr uns so allein? Ihr seid doch tüchtige, tatkräftige Antirassisten! Beweist es!“ Wir müssen die antirassistischen Prügler und Petzer unter unseren Mitbürgern sanft und höflich einladen, ihre Kinder, Enkel und Patenkinder auf unsere Kreuzberger oder Neuköllner oder Steglitzer staatlichen Grundschulen mit mindestens 50% muslimischen NDH-Kindern zu schicken und am besten gleich ganz in den Soldiner Kiez oder nach SO 36 zu ziehen.
Wir müssen die antirassistischen Prügler und Petzer einladen, kostenlos und ehrenamtlich Hausaufgabenhilfe für unsere benachteiligten Kinder aus sozialschwachen Familien zu leisten und anschließend nach den Grillfesten den Görlitzer Park in einer Platzputzaktion zu reinigen.
Nach 18-24 Monaten werden sie neue, erregende Einsichten gewinnen. Das Leben inmitten einer muslimischen nichtdeutschen Schüler- und Elternmehrheit wird eine besänftigende, eine wahrhaft befreiende Wirkung auf unsere antirassistischen Prügler entfalten. Das ist Anti-Gewalt-Training für unsere antirassistischen Prügler und Petzer!
Es ist immer gut, sich viele einzelne Geschichten erzählen zu lassen, ehe man sich zu einem Urteil über ein politisches Problem vorarbeitet. Heute bringt die Süddeutsche auf S. 4 die Geschichte einer „Hartz-IV-Aufstockerin, die keine Chipkarte will“.
Das „Profil“ soll die unhaltbare Situation einer alleinerziehenden Mutter belegen, die lieber als die Chipkarte 60 Euro mehr pro Monat will, um dann 2 Euro pro Tag für Hausaufgabenbetreuung aufbringen zu können.
Die Chipkarte will Fauzia nicht haben: „Was soll ich mit einer Chipkarte?“ Sie will lieber 60 Euro. Die Tochter Shalima wechselt jetzt aufs Gymnasium.
Der Vater Shalimas hat die Familie verlassen, zu ihren eigenen Eltern hat Kerdouci keine Kontakt.
„Ich habe keinen, der Shalima betreut.“
Hierin liegt das Hauptproblem, wie ich meine. Die Mutter muss den ganzen Laden allein schmeißen. Es gibt kein familiäres oder durch Freunde gespanntes Umfeld, das ihr die Last der Betreuung abnähme.
Der Vater hat sich aus dem Staub gemacht, die Eltern der alleinerziehenden Mutter fallen aus, Freunde bieten keine Hilfe an. Hier meine ich: Da fehlt es an Mitmenschlichkeit, da fehlt es an mitmenschlicher Hilfe, da fehlt es an Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Es fehlt beim Vater Shalimas am Sinn für Verantwortung. Es gibt so viele alte Menschen, die Shalima doch sofort mit Freuden betreuen würden! Die muss man doch finden können.
60 Euro mehr oder weniger werden die Situation Fauzias und Shalimas kaum wesentlich ändern. Wichtiger scheint es mir, eine helfende Hand zu bieten – ohne Geld. Das ist es, was mit dem Wort Nächstenliebe gemeint ist.
Ein Mangel an wechselseitiger Fürsorge der Menschen untereinander wird in Deutschland unablässig mit staatlichem Geld zugeklebt. Die Geschichte von Fauzia Kerdouci zeigt mir das – wie viele andere Geschichten zuvor auch schon.
Stets mit hochgezogenen Augenbrauen nehme ich es zur Kenntnis, wenn Politiker dem „Volk“ nichts versprechen, sondern etwas von den Bürgern „fordern“, oder besser gar, sie zu etwas auffordern: „Der Staat kann nicht alles schultern. Die Gesellschaft muss sich beteiligen, sonst kriegen wir die Probleme nicht in den Griff.“
So Ministerin von der Leyen. So weit so gut. Völlig richtig. Vom Glauben an die Allzuständigkeit und umfassende Letztverantwortung des Staates sollten wir uns verabschieden (ich gehörte eh nie zu DER Fraktion.)
Possierlich sind die Reaktionen der Leser im Tagesspiegel-Forum auf die insgesamt richtigen Forderungen von der Leyens: „Armutszeugnis … natürlich ist der Staat verantwortlich, schlechteste Bundesregierung, die wir je hatten“, bis hin zu allerlei Beschimpfungen. Das Übliche. Kaum jemand weiß, wieviel der Staat pro Kopf für Schulen und Kindergärten, für Sozialhilfe und Sozialleistungen ausgibt. Mehr ist schwer möglich, es sei denn um den Preis noch höherer Staatsverschuldung.
Ich selber freue mich stets, wenn Politiker mehr Engagement und Fleiß von den Bürgern verlangen und nicht gar so viele unrealistische Versprechungen unters Volk säen.
Gerade beim Thema Bildung für Kinder führt kein Weg daran vorbei, dass die Jungs und Mädchen mehr lernen, dass sie fleißiger sein müssen. Man kann nicht immer alle Versäumnisse dem Staat anlasten. Das ist zu bequem. Solches Gerede entfaltet bei meinen Miteltern und bei unseren Kindern eine verheerende, eine geradezu lähmende Wirkung.
„Die Eltern sollten selbst etwas tun„, so hat es auch unser Bezirksbürgermeister Franz Schulz zu diesem Thema gesagt und zu Protokoll gegeben. „Bequemlichkeit ist kein Argument“ – und noch weniger eine sinnvolle Ausrede. Dieses letzte Zitat stammt von einer Politikerin in unserem Bezirk. „Du musst Deutsch können“ – so die Bundesvorsitzende einer Oppositionspartei im Bundestagswahlkampf 2009.
Der Staat kann nicht alles schultern
Die Eltern sollten selbst etwas tun
Bequemlichkeit ist kein Argument
Du musst Deutsch können
Ehrlich gesagt: Ich mag solche Sätze. Ich steh auf solche Sätze. Denn ich lebe in Berlin und ich kenne mein Kreuzberg.
Ein Blick auf Wirtschaftsstatistiken zeigt: Echte, „massenhafte“ Armut herrschte in Deutschland immer wieder: so etwa in den Jahren 1640-1650 während und nach dem Dreißigjährigen Krieg, 1919-1923, 1946-1947. Meine Vorfahren väterlicherseits zogen nach dem zweiten Weltkrieg mit 25 kg Gepäck und ohne Bargeld in den Westen. Sie waren in der Tat arm. Dennoch hielten sie zusammen wie Pech und Schwefel, kümmerten sich umeinander. „Erziehungsversagen“ kam ganz selten vor, „aus allen ist etwas geworden“, und schon nach wenigen Jahrzehnten waren sie alle „reich“, gemessen an den Maßstäben von 1946-1947.
Anders heute! Lest:
Berliner Zeitung – Aktuelles Politik – Schröder will Kinder vor Vernachlässigung schützen
Der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, sprach in der «Welt» von einer dramatischen Entwicklung. Ein immer größerer Teil der Kinder lebe in Armut, und Armut sei der größte Risikofaktor, sagte er. Zu 90 Prozent spielten sich die Fälle, in denen die Kinder aus den Familien herausgeholt werden müssten, im Armutsmilieu ab. «Das Problem des Erziehungsversagens löst man nicht mit mehr Geld, sondern mit mehr Prävention“, sagte Hilgers. Je früher der Staat Eltern und Kindern mit familienergänzenden Hilfen unter die Arme greife, desto größer seien die Erfolgschancen und desto niedriger die Kosten.
Erziehungsversagen ist heute ein massives Problem. Das sehe ich selbst in meinem Umfeld immer wieder. Die Familien zerfallen, halten nicht zusammen, geschweige denn „wie Pech und Schwefel“.
Als eine der Hauptursachen, vielleicht die Hauptursache für das Versagen der Eltern meine ich den Mentalitätswandel und den tiefgreifenden Wandel im Familienbild zu erkennen, dessen Zeuge jeder heute über 50-jährige geworden ist.
Dieser Mentalitätswandel wird befördert durch die verlässliche materielle Absicherung der Existenz jedes Einzelmenschen durch den Staat. Die Familie hat (vorübergehend?) als wesentliches soziales Sicherungssystem – wie sie das sicherlich über Jahrtausende hin in nahezu allen Völkern war – ausgedient. „Du brauchst nichts zu machen, die Kinder wachsen von selber auf, das Geld kommt vom Amt.“
So läuft es. Dieses Grundmuster meine ich flächendeckend zu erkennen. Ausbildungsverweigerung, Kriminalität, Drogensucht, Vernachlässigung, all das gab es in kleinem Maße früher in der Bundesrepublik auch. Aber dass es wirklich zu einem „Flächenbrand“ an auseinanderbrechenden Lebensläufen kommt, das ist systemisch bedingt. Untrennbarer Bestandteil dieses „Systemversagens“ ist die Missachtung, die Geringschätzung, ja teilweise die bewusste, ideologisch überhitzte Zersetzung des Familienbildes.
Gesunde, intakte, von persönlicher Liebe zusammengehaltene Familien sind die beste Prävention gegen Misshandlung, Schulversagen, Kriminalität.
Das ist keine Frage des Geldes, sondern eine Frage der Moral oder wie man mit einem treffenden, altertümlich klingenden Ausdruck sagen könnte, der Sittlichkeit.
Ich bin kein Sozialarbeiter, aber ich kenne viele Menschen und spreche mit denen, um die sich Sozialarbeiter kümmern oder kümmern sollten. Nur aus diesen direkten Beobachtungen speisen sich die vorstehenden Betrachtungen.
Hier im Bundesland Berlin herrscht eine unfassbare, eine überbordende, eine nur mit den besonderen geschichtlichen Umständen erklärbare Staatsverliebtheit und Staatsverquicktheit. Alle Berliner Parteien sind mehr oder minder in ihr befangen! Bei jedem sozialen Problem, das irgendwo auftritt, wird sofort laut und vernehmlich nach dem Fürsorgestaat gerufen: egal ob erhitzte Atmosphäre, vereiste Gehsteige, vermüllte Parks, versiffte Grillroste, vergeigte Bildungstests … stets richtet ein anderer (die Klimaerwärmung, das saukalte Wetter, der Bürger, der Senat) das Chaos an, und der Staat soll hinterherputzen und hinterherwischen. Der Staat wächst zur generellen Problemwegputzmaschine heran!
Es gibt leider noch keine Partei in Berlin, die dieses Problem im Geiste der Subsidiarität angegangen wäre. Schade, schade! Es treibt mich fast zur Verzweiflung, es treibt mich geradezu zum lärmenden, lauten Protest!
Neuestes Beispiel: Die zunehmenden psychiatrischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Ich halte diesen Trend – der statistisch belegt ist – für zutreffend beobachtet. Ich selbst sehe über die Jahrzehnte hin ebenfalls immer mehr auffällige, vernachlässigte Kinder, die irgendwie verrückt spielen. Kinder, die ihren eigenen Stiefel leben, ihre eigenen Nägel wundkauen, die ihre Eltern als Hoteliers betrachten und ansonsten ihre Tage an der Playstation vergeigen.
Wer ist SCHULD daran? Die Antwort im Bundesland Berlin lautet stets: der STAAT. Der Staat liefert nicht genügend Schulstationen, nicht genügend Psychiater, nicht genügend Lehrer, er wischt die Toiletten der Schüler nicht oft genug sauber (die Blasenentzündung!), sodass die armen Kinder ständig klagen und jammern, schreien und beißen müssen. Der STAAT ist also an allem schuld, da er nicht genug ANGEBOTE für seine unglücklichen Bürger bereitstellt.
Lest hier nur den neuesten Anklageerhebung gegen den STAAT im heutigen Tagesspiegel:
Schule: Immer mehr psychische Auffälligkeiten bei Grundschülern – Schule – Berlin – Tagesspiegel
Immer häufiger kommen in die Psychiatrie-Ambulanz des Klinikums Erst-, Zweit- und Drittklässler, die aufgrund von Lernstörungen und sozialen sowie psychischen Auffälligkeiten in der Schule scheitern. Und immer mehr solcher „Problemkinder“ würden produziert, warnen Ärzte, Lehrer und Psychologen. Durch die für viele Kinder zu frühe Einschulung im Alter von fünf Jahren, durch Streichung von Förderklassen, durch Mangel an Lehrern und weiterem pädagogischen Personal.
Was sind also gemäß den Fachleuten die Ursachen der schweren Störungen bei den Kindern?
a) die für viele Kinder zu frühe Einschulung im Alter von fünf Jahren
b) die Streichung von Förderklassen
c) der Personalmangel
Dieser Diagnose ist nicht zuzustimmen. Ich halte sie für grundfalsch. Die Ursache all dieser Störungen bei den Kindern ist nicht ein Versagen des Staates, sondern ein Versagen der Familien. Und an die Familien müssen wir herantreten. Die Familien tragen zweifellos die Hauptverantwortung für die psychische Gesundheit, für das Gedeihen der Kinder.
Wir haben sehr, sehr viele versagende, scheiternde, zerbrechende, sich abschottende Familien. Das halte ich für die mit Abstand wichtigste Ursache des Kinderelends.
Diese Ursache muss benannt werden! In einem zweiten Schritt muss diskutiert werden, wie die Lage zu verbessern ist.
Die staatlichen Hilfsangebote können nicht beliebig erweitert werden. Die Versorgung der Familien durch den Staat entmündigt. Die Familien müssen ertüchtigt werden, gesunde, lebensfrohe, glückliche Kinder zu erziehen – ohne weiteren Eingriff des Staates.