Mütterliche Gefühle hegen und pflegen!

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Jul 082014
 

Ich koche gern und hege zutiefst mütterliche Gefühle gegenüber allen, für die ich koche. Gestern zum Beispiel! Da gab es am Abend Lasagne, gekocht mit der Bologneser Sauce vom Vortage. Die wird ja am zweiten Tag noch besser. Hmmm, … das schmeckte, liebe Kinder!

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Alles mit deine Hände

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Mai 112014
 

Ausgerechnet Kurt Tucholsky und Heinrich Heine haben schöne Gedichte über ihre Mütter geschrieben. Diese redlich bewährten, alten, unerschrockenen Kämpen gegen alle falschen Obrigkeiten, meine vorbildlichen, ironischen Mitmänner beugen dankbar und verehrend ihr Knie vor ihren Müttern… und werden unironisch und ernst.

Der Heine Harry und der Tucho  wissen oder ahnen zumindest, dass die Mutter-Kind-Beziehung die erste, die wichtigste, die prägende Erfahrung im Leben jedes Menschen ist. Da mögen die Staaten und Herrscher, die Regierungen und Autoritäten, die Wissenschaftler*innen sich noch so sehr bemühen, das Mütterliche zu ergänzen oder zu ersetzen durch Fertigmilch und Babykrippen, durch pränatales Screening, durch Gender Studies, durch ganze Batterien an Tests und durch postnatales Baby-Vermessen. Alle, die keine Mutter hatten oder von ihrer Mutter früh getrennt oder weggerissen worden sind, spüren, dass ihnen etwas Wesentliches, etwas Unersetzliches fehlt.

Hier kommt das Gedicht von Heinrich Heine. Es zeigt eine tiefe Einsicht von uns Söhnen: dass wir nämlich nie „genug zurückgeben“. „Es kommt kaum etwas zurück von unseren Kindern“, das haben mir Mütter immer wieder bestätigt.

An meine Mutter

Ich bin’s gewohnt, den Kopf recht hoch zu tragen,
Mein Sinn ist auch ein bißchen starr und zähe;
Wenn selbst der König mir ins Antlitz sähe,
Ich würde nicht die Augen niederschlagen.

Doch, liebe Mutter, offen will ich’s sagen:
Wie mächtig auch mein stolzer Mut sich blähe,
In deiner selig süßen, trauten Nähe
Ergreift mich oft ein demutvolles Zagen.

Ist es dein Geist, der heimlich mich bezwinget,
Dein hoher Geist, der alles kühn durchdringet,
Und blitzend sich zum Himmelslichte schwinget?

Quält mich Erinnerung, daß ich verübet
So manche Tat, die dir das Herz betrübet?
Das schöne Herz, das mich so sehr geliebet?

 

„Mit deine Hände“ vom Tucho find ich  ebenfalls sehr anrührend und sehr lesenwert. So beginnt es:

Mutters Hände

Hast uns Stulln jeschnitten
un Kaffe jekocht
un de Töppe rübajeschohm –
un jewischt un jenäht
un jemacht un jedreht…
alles mit deine Hände.

http://www.muttertagsseiten.de/gedichte/mutters-haende/home.html

 

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Sind Väter und Mütter noch wichtig, oder kann der Staat alles selber machen?

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Mrz 192014
 

Die Politik und die Industrie verlangen immer stärker die Rundum-Verfügbarkeit aller erwerbsfähigen Menschen. Alle namhaften Parteien wollen die Erwerbstätigkeit von Frauen und Männern steigern, alle wollen vor allem, dass die Wirtschaftsdaten stimmen. Alle wollen vor allem, dass alle Frauen ab 18 und alle Männer ab 18 ein gesundes, zufriedenes Leben führen. Alle Erwachsenen sollen vor allem glücklich und zufrieden sein.

Keine Bundestagspartei traut sich hingegen, für die nicht wahlberechtigten kleinen Kinder und für die nicht mehr wählenden Uralten die Stimme zu erheben. Was wollen die nicht wahlberechtigten kleinen Kinder, was wollen die Uralten, all die Hunderttausenden von Pflegebedürftigen, die Dementen, die Inkontinenten, die „Altersweisen“ (wie ich sie nenne)? Antwort: Sie wollen und brauchen die Familie, das Nest, das Vater und Mutter bauen und sichern. Sie wollen und brauchen quirliges, nachwachsendes Leben, Geschwisterkinder, Enkelkinder, Zärtlichkeit, Fürsorge, wie sie eben auf lange Sicht nicht die Pflegedienste, nicht der Staat, nicht die Pflegeheime, die Kitas und Waisenhäuser, sondern nur die Verwandten leisten können. Die Geschlechterquote in den DAX-Vorständen ist ihnen egal. Equal Pay und  Girls Day  geht ihnen  so was am Allerwertesten vorbei. Die finanzielle Ausstattung der Pflegeversicherung schert sie nicht.

Die Sehnsucht aller Menschen richtet sich von Natur aus in den ganz frühen und den ganz späten Jahren auf Fürsorge, Verantwortung, Schutz, Geborgenheit, wie sie am besten die durch Vater und Mutter gebildete, durch Mutter und Vater getragene  Familie bieten kann.

Es gibt in Deutschland keine einzige namhafte politische Partei, die der vollständigen Familie, die dem Glück der ganz Kleinen und der ganz Alten  den Vorrang vor der Erfüllung von „Planzielen“, „Erwerbsquoten“, der „Sicherung des Sozialstaates“ einräumen würde. Keine traut sich das zu sagen. Dabei täte es dringend not. Der Kreuzberger Blogger selber trug dieses Ansinnen bei passenden Gelegenheiten übrigens mehrfach in der CDU vor und erhielt eine Abfuhr nach der anderen: „Wenn wir das sagen, was Sie Kreuzberger da vertreten und was ja auch richtig ist, dann wählen uns die Leute nicht.“ Feige nenne ich das.

Es ist also ein Überbietungs- und Feigheitswettbewerb der Parteien gegenüber dem Wahlvolk in Gang gesetzt. Welche Partei überbietet die andere im Glücksversprechen? Das ist die Gretchenfrage.

Im Mittelpunkt der heutigen Politik steht die femina oeconomica und der homo öconomicus. „Mütterlichkeit“ und „Väterlichkeit“ haben fast völlig ausgedient, der bundesdeutsche Sozialstaat hat sich zum fürsorglichen Leviathan gewandelt, der die Menschen trägt, nährt, sichert, zeugt, gebiert und beerdigt oder dies doch zumindest fälschlich zu leisten behauptet.

Über den überragenden, unersetzlichen  Rang der vollständigen, aus Mutter und Vater gebildeten Familie schreibt der Soziologe Walter Hollstein am 18.03.2014 in der Zeitung:

„Wir wissen empirisch sogar mehr. Wir kennen inzwischen die folgende Gesetzlichkeit: Es gibt einen klaren Zusammenhang von Vater-Präsenz und gesunder Entwicklung des Sohnes auf der einen Seite und von Vater-Absenz und der Gefahr des Scheiterns auf der anderen. Zum Spektrum dieses Scheiterns gehören innere Verwahrlosung, Sucht, Kriminalität, Gewalt, Depression und Suizid der allein gelassenen Söhne. Selbstverständlich brauchen auch die Töchter ihre Väter, etwa für den Erwerb eines realistischen Männerbildes – aber eben – belegterweise – doch weniger.“

via Väter sind wichtig – Nachrichten Print – DIE WELT – Debatte – DIE WELT.

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Julia K., Bascha M. …. e tutte quante … darf frau heute auch ein paar Pfunde zuviel haben?

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Feb 242014
 

„Jedes Lebensjahr mehr bringt für die Frau einen Punkteabzug!“ So beredt klagte einmal Bascha Mika, die bekannte taz-Chefin, die jetzt zur FR wechselt, wozu wir armen Kreuzbergerinnen ihr von Herzen alles Gute wünschen.

In der Tat, die alte oder auch alternde Frau hat es schwerer, sich auf dem Markt zu behaupten, als der alte oder alternde Mann. Dies zu leugnen wäre sexistisch verblendet.

Freundinnen, dennoch gibt es ein Kriterium, das bei Frauen noch verheerender auf die Karrierechancen wirkt als das Lebensalter: starkes Übergewicht. Eine Frau mit starkem Übergewicht schafft es heute nicht mehr in die Öffentlichkeit; sie kann notfalls Rüschenblusen tragen, sie darf ruhig mehrfache Mutter oder (schlimmer noch) eine jener übel beleumundeten  Nur-Hausfrauen-und-Mütter sein, aber sie wird sich mit 10 oder 20 kg sogenanntem „Übergewicht“ gegen die Phalanx der ewig knabenhaften, nahezu alterslosen, kein Gramm zuviel aufweisenden Top-und-Gala-Frauen nie durchsetzen. Das herrliche Gala-Interview mit Julia K. (41), die sich erfolgreich vom weiblich-mütterlichen Erscheinungsbild zum mädchenhaft-knabenhaften Erscheinungsbild herunterfastete, spricht Bände.

Leserinnen, Freundinnen, ich kenne keine übergewichtige Frau in Deutschland, die nicht an diesem Stigma litte. Ich kenne sogar einige Mädchen oder Frauen, die durch diesen öffentlichen Gleichschaltungsdruck schwer krank, ja lebensbedrohlich krank geworden sind.

Beliebiger Tatsachenbeweis dieses, wie ich meine, pathologischen Befundes: SCHROT&KORN, unsere bei Weib&Mann beliebte Öko-Zeitschrift, Ausgabe März 2014! Ich nahm sie vorgestern  beim Einkauf für WEIB&KIND beim Kreuzberger Bio-Markt in der Obentrautstraße mit. Man sollte annehmen, dass im Öko- und Naturkost-Bereich doch auch einmal eine normalgewichtige Frau abgedruckt würde …? Oder ein dicker backender Vati oder eine dicke backende Mutti mit mehreren Kindern? Pustekuchen! Im gesamten Heft gibt es nur schlanke und ranke, nur – nach barocken Kriterien – leicht untergewichtige Frauen. Sicher, es gibt auch mal alternde oder alte Frauen mit Fältchen. Das wäre ja noch schöner, wenn sogar bei uns Ökotussis nur glattgesichtige faltenlose Hungerharken abgebildet würden.

Aber es gibt keine einzige Frau mit Übergewicht, keine dicke, keine nach barocken Kriterien „normalgewichtige“ Frau mit weiblichen Rundungen im redaktionellen und auch nicht im werblichen Teil des Heftes.

Wirklich keine einzige? Haben alle Frauen in den Zeitschriften das Idealgewicht? NEIN! Es gibt eine dicke, mütterliche Frau in diesem Heft: Eine namenlose, nach quasi-amtlichen Kriterien stark übergewichtige, glücklich am Herd kochende Schwarzafrikanerin lächelt uns auf S. 111 von SCHROT&KORN mütterlich&fürsorglich zu. Sie wirbt für „Faires Bio-Palmöl“ von RAPUNZEL.  „Wir machen Bio aus Liebe“. Und SIE kocht offensichtlich mit Wonne aus Liebe zu ihren Kindern und Enkelkindern! Was wohl die BVV-Friedrichshain-Kreuzberg zu so einer sexistischen Werbung sagen würde, wenn jemand sich erdreistete, sie auf einer der vier bezirklichen Werbeflächen anzubringen? Eine Werbung für Bio-Palmöl, die sich dem rassistischen und sexistischen Gleichschaltungsdruck, der heute auf den dicken Frauen in der Öffentlichkeit lastet, widersetzt?

HERRLICH! Die schwarze Afrikanerin oder die Afro-Europäerin oder die Negerin oder die Afro-Deutsche oder die Mohrin (sind doch eh alles rassistische Ausdrücke)  darf das alles noch. Sie darf noch lächelnd kochen, sie darf noch ein paar Pfunde zuviel haben.

Nicht eine Bascha Mika, nicht eine Julia Klöckner und … und … und … alle … tutte quante!

Es gilt für Frauen im Lichte der Öffentlichkeit (nicht für Männer) das eherne Gesetz der medialen Gleichschaltung: DU DARFST NICHT ZUVIEL WIEGEN! Du darfst nicht mütterlich sein. Du darfst nicht einmal mütterlich erscheinen! Sonst wirst du nicht gewählt. Du schaffst es nicht in die GALA, nicht in die BUNTE, nicht in die SCHROT&KORN.

Ist doch eh alles eine Soße – oder eine mediale Pampe, was heute den armen europäischen Frauen abverlangt wird. O Afrikanerinnen, ihr habt es da besser!

 

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Julia verlor 17 Kilo, oder: Das endgültige Ende der barock-mütterlichen Frau

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Feb 212014
 

Einen echten Gala-Auftritt legt eine Top-Politikerin hin: Innerhalb weniger Monate verlor Julia (41 J.) 17 kg! Vortrefflich! Alle jubeln, sie selbst am meisten. Endlich keine überflüssigen Pfunde mehr. Julia (41) sieht jetzt aus wie 31! Wow! Julia hat es geschafft, wo viele hunderttausende Frauen vergeblich hinstreben. Julia ist ein klasse VORBILD! Ab sofort gibt es für die Hunderttausenden, die es nicht schaffen, keine Entschuldigung mehr.

http://www.gala.de/lifestyle/trend/julia-leichtes-schwergewicht_1053205.html

Spitzenfrau Julia, im vorigen Leben auch mal Weinkönigin,  wirkt zehn Jahre jünger. Sie verkörpert jetzt in ihrer neuen markanten, jungenhaften Silhouette das Gala-Ideal der medientauglichen, rundum vorzeigbaren Frau: Kein Gramm zuviel, alles, was von fern an spezifisch Weibliches, oder schlimmer noch an Mütterliches erinnern könnte, ist sorgsam wegtrainiert, weggefastet. So muss es sein. So wollen es die Medien, von der GALA angefangen über die TV-Talkshows bis hin zur WELT.

http://www.welt.de/vermischtes/article125038375/Der-wundersame-Gewichtsverlust-der-Ex-Weinkoenigin.html

In Kleidung, Gewicht, Anmutung verkörpert Julia jetzt wundersam die moderne Spitzenfrau: klare Kanten, enge Jeans, die schmale, knabenhafte Silhouette, ein sorgsam geplanter, verführerischer Mix aus Männlich-Weiblich in der Garderobe sind heute gefragt. Nur so kann frau sich halten. Das Ideal ist in Werbung, Medien und Karriere die androgyne, mit Gender-Stereotypen souverän spielende, Gender-Erwartungen durcheinanderwürfelnde Frau.

Völlig ausgemustert, mega-out ist die mütterlich-barocke Frau. All die üppigen schwellenden Formen, die ein Rubens etwa hinmalte, sind ein absolutes No-Go geworden.   Die „mütterlichen“ Formen, eine „mütterliche“ Art, oder schlimmer noch das „Bemutternde“, das „Fürsorgliche“ sind das Schlimmste, was man einer modernen Frau heute nachsagen kann.

Für das „Fürsorgliche“ ist bekanntlich heute Mutter Staat zuständig. Deswegen (weil ja das Sozialsystem alle so spitzenmäßig auf Jahrzehnte hinaus versorgt) schenkte uns die neue Bundesregierung höchst vorsorglich auch die Absenkung des Rentenalters auf 63 Jahre.  Das „Mütterliche“ und das „Väterliche“ sind durch die Politik kulturell ersetzbar geworden. Das Kindererziehen und die Altenpflege wird ebenfalls weitgehend dem Staat anvertraut, der Beruf steht für die moderne europäische Frau selbstverständlich  an der Spitze der Top-Prioritäten. Kinder werden nach der nahezu kompletten Ausmusterung der mütterlichen Frau der vergangenen Jahrtausende durch Zuwanderung hochqualifizierter Frauen und Männer ins Land geholt. Alles prima, alles paletti.

 

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„Zwei Streifen. Schwanger. Panik.“

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Feb 082014
 

„Mach’s. Aber mach’s mit.“ „Gib AIDS keine Chance.“

So der aufmunternde, zupackende Slogan einer großen Präservativwerbungs-Plakataktion der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

AIDS.
Schwangerschaft.
STD  [=Sexually Transmitted Diseases, d.h. Geschlechtskrankheiten].

Geschlechtskrankheiten, Schwangerschaft, HIV – das sind die drei apokalyptischen Reiter der modernen  Sexualität, vor denen auf unseren Straßen klein und groß von Kindesbeinen an gewarnt werden. Die Botschaft, die die staatlichen Stellen verbreiten,  ist klar: Sex ist selbstverständlich und sollte in allen Variationen bedenkenlos zupackend ausgeübt werden, solange und soweit die drei großen Gefahren für das Glück und die Gesundheit der den Sex Ausübenden zuverlässig vermieden werden: Geschlechtskrankheiten, Schwangerschaft und AIDS.

Sex ist gut, soweit und sofern die drei großen Gefahren Schwangerschaft, AIDS und sexuell übertragene Krankheiten zuverlässig vermieden werden. Diese Lehre ist heute zentral verankert  im schulischen Sexualkundeunterricht, auf den Plakaten,  in den Ratgebern und den Broschüren, die reichlich an Kinder und Jugendliche ausgereicht werden.

Neuerdings rückt neben HIV, dem Kindesmissbrauch und den sexuell übertragbaren Krankheiten  die Schwangerschaft wieder als besondere gesundheitliche und soziale Gefährdung der Frau in den Blickpunkt. Lara Fritzsche hat dazu vor wenigen Tagen einen sehr profunden Artikel veröffentlicht. Er fängt so an:

An ihren ersten Gedanken erinnert sich Louisa Bartel noch genau. Sie schämt sich dafür, und doch – das weiß sie – wäre es heute wieder das Erste, was ihr in dem Moment einfiele. Sie hatte den Schwangerschaftstest neben der Toilette auf dem Badewannenrand liegen gelassen und war mit langsamen Schritten einmal die ganze Wohnung abgegangen. Als sie wieder ins Bad zurückkam, waren sicher drei Minuten verstrichen. Das Ergebnis: zwei Streifen, schwanger. Und ihr erstes Gefühl: Panik. Weil sie die vielen alten Ängste alle auf einmal wieder einholen.

Schwangerschaft wird heute in den Medien als etwa Krankmachendes, Angsteinflößendes, die Frau Entstellendes dargestellt. Etwa 10% der Frauen reagieren laut eine Studie der Universität London heutzutage  mit Essstörungen, mit Magersucht, Hungerperioden, Abführmitteln und Darmspülungen auf das medial grundsätzlich abgelehnte  Zustandsbild der Schwangerschaft. Gefragt ist heute die Kaschierung, Verleugnung, Unterbrechung oder ggf. Verkürzung der Schwangerschaft mittels planvollen Kaiserschnitts.

Schwangerschaft – ein unerwünschtes Ereignis. Zwei Streifen=Schwanger=Panik. Eine sehr schöne Erzählung hat zu genau diesem Thema vor wenigen Tagen der junge, in Russland lebende, folglich auf Russisch schreibende Autor Changeant Trapier mit seiner Erzählung Две полоски /Zwei Streifen vorgelegt. Er leuchtet hinein in all die Vorgänge des Erschreckens, des Nicht-Wahrhabenwollens, des Verleugnens, die mit diesem grundsätzlich unerwünschten Zustand der Schwangerschaft einhergehen.  Eine Frau, die ungewollt schwanger geworden ist, sendet dem Erzeuger des Kindes einen Umschlag mit dem Pappträger, auf dem die zwei verhängnisvollen  Streifen zu sehen sind. Wie reagiert nun der Mann? Es lohnt sich, diese sanft und unaufdringlich  auf mehreren Ebenen zugleich spielende Erzählung des französischen Schriftstellers  zu lesen, der für einen Mann eine erstaunliche Einfühlungsgabe in die Psyche einer schwangeren Frau, mehr noch in die Psyche eines ungewollt zum Vater werdenden Mannes  beweist.

Zwei enge Freunde – Reinhard und Gottfried – unterhalten sich von Mann zu Mann über die verräterische Botschaft der zwei Streifen.  Ein Zitat:

Готфрид улыбнулся и вдруг его взгляд упал на картонную полоску, лежащую поверх черновиков статьи, исчирканных пометками Рейнхарда и Вебера. Его рука дрогнула и кофе выплеснулся, обжигая ему пальцы. Готфрид аккуратно поставил чашку между бумагами и ладонь стиснула край стола, так сильно, что костяшки пальцев побелели. Рейнхард знал, что Готфрид не произнесет ни слова, но он прекрасно понимал, что надо спросить, и возможно он сам получит объяснения.

—Марике прислала, ничего не понимаю. Знаешь, что это?

—Да, —через силу трудно проговорил Готфрид, —Знаю.

—И что же? —Рейнхард сделал еще глоток горячего кофе, он знал, что Готфрид не скажет, если не спросить.

Но друг молчал. Рейнхард удивленно поднял глаза, и увидел, что Готфрид бел, как бумажный лист. Не глядя на него, Готфрид отпустил край стола, за который держался так крепко, словно не мог стоять без поддержки, закинул руки за шею и начал наощупь развязывать узел шнура. Развязал.

—Это ребенок, Рейнхард.

Dieser kleine Abschnitt aus der längeren Erzählung zeigt zugleich auch, was hinter der Ablehnung der Schwangerschaft stehen dürfte: die Angst davor, ein Kind in die Welt zu setzen. Ein KIND also! So ein Unfall! Ein vermeidbarer Unfall obendrein. Hinter der Ablehnung der Schwangerschaft dürfte in unseren Gesellschaften  häufig auch die Ablehnung des Kindes stecken. Ein Kind, das bedeutet letztlich das Gefühl, dass etwas ins Leben der Erwachsenen eintreten könnte, das Karriereplanungen, Vorzeigbarkeit und Fitnessprogramme durcheinanderbringt. Hinter dem großen, zu vermeidenden Unfall Schwangerschaft lauert also der größere zu vermeidende Unfall Kind.

Tja, Freunde, so ist das heute. Schwangerschaft ist ein krankheitsähnlicher Zustand, das Kind ein vermeidbarer Zufall oder Unfall. So wird das heute landläufig dargestellt.  So wird es den Kindern und Jugendlichen heute beigebracht.

Ich empfehle den profund schürfenden Essay von Klara Fritzsche über das tausendfach verfestigte Negativ-Image der Schwangerschaft und die subtil fesselnde Erzählung des auf Russisch schreibenden französischen Blog-Autors Changeant Trapier nachdrücklich der Lektüre der unermüdlichen Aufklärer, Warner, Mediziner, Psychologen und Lehrer.

Quellenangaben:

Lara Fritzsche:
Unguter Hoffnung. Süddeutsche Zeitung Magazin, Nummer 5, 31. Januar 2014, S. 8-13

nachzulesen hier:
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/41477

Changeant Trapier:
Две полоски  [„Zwei Streifen“]. Post in trapier.livejournal vom 30. Januar 2014

nachzulesen hier:
http://trapier.livejournal.com/263523.html

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Brauchen wir eine gesetzlich vorgeschriebene Mütterquote?

 Antike, Donna moderna, Familie, Frau und Mann, Gouvernance économique, Mutterschaft, Platon, Staatlichkeit  Kommentare deaktiviert für Brauchen wir eine gesetzlich vorgeschriebene Mütterquote?
Nov 182013
 

Die beiden großen sozialdemokratischen Parteien Deutschlands haben sich also in ihren Koalitionsverhandlungen auf eine gesetzlich vorgeschriebene 30%-Frauenquote für Aufsichtsräte börsennotierter Untenehmen geeinigt.

Hola, que tal?! Warum so mutlos in der Selbstermächtigung der Politik? Warum nur eine staatlich erzwungene FRAUENQUOTE von 30 oder 40 Prozent?

Ich meine: Nur eine politisch vorgeschriebene MÜTTERQUOTE wäre wirklich ein mutiger Schritt zur Schaffung des von der Politik angestrebten neuen Menschentums, in dem jeder wesentliche, gleichsam naturgegebene Unterschied zwischen Frauen und Männern, zwischen Mütter- und Väterrolle konsequent beseitigt würde! Erst dann bräche das geschlechtergerechte Paradies auf Erden aus. Ihr springt zu kurz, SPD und CDU!

Nötig wäre mathematisch betrachtet eine 66-Prozent-Quote für Frauen. Es lauert nämlich immer als Versuchung der Frau die „Straftat der Mutterschaft“, „le délit de maternité“, wie das jenseits des Rheins genannt wird. Es besteht immer die Gefahr, dass Frauen, sobald sie Mütter zu werden drohen, ihre Karriere den Bedürfnissen des kleinen, des kleinsten Menschen unterordnen – im Gegensatz zu den Männern, für die Vaterschaft seit Jahrtausenden stets der Ansporn zu beruflichem Erfolg gewesen ist und bleiben wird, sofern die Politik in einem Akt der Selbstermächtigung nicht einen biologisch transformierten Mann heranzüchten will – worauf im Moment einiges hindeutet.

„Es war mir wichtiger, für das Kind da zu sein als meinen politischen Spitzenposten erneut zu bekleiden.“ „Einer musste für unsere kleinen Kinder zuhause bleiben!“ „In Vollzeit berufstätig und gleichzeitig Mutter kleiner Kinder? Das zerreißt dich als Frau!“ „Als ich erstmals Mutter wurde, das war der schönste Augenblick meines ganzen Lebens! Dafür würde ich alles andere aufgeben!“ Solche Aussagen höre und lese ich immer wieder. Sie sind in gewisser Weise bezeichnend für die Frauen, wie sie seit Jahrtausenden ihre Mutterrolle sehen. Typisch Mutter. Mit solchen Frauen ist buchstäblich kein Staat zu machen. Denn die Frauen ordnen immer wieder ihre maximal mögliche berufliche Karriere dem Wohlergehen der Kinder unter. Sie versündigen sich damit am Wohle der Volkswirtschaft, bremsen den konjunkturellen Aufschwung, schädigen die Erfolgsaussichten der DAX-Unternehmen. Sie entziehen einen Teil ihrer humanen Ressourcen dem dringenden Einsatz für Wachstum und Wohlstand, für Geschlechtergerechtigkeit und Gleichstellung, für Aufschwung und Einhaltung der Maastricht-Kriterien!

Die Politik schickt sich nunmehr in einem Akt der Selbstermächtigung an, den Frauen diese Flausen auszutreiben! Jedoch wird es noch jahrzehntelanger totaler Umerziehung der Frauen durch die Politik bedürfen, ehe die Mütter endlich dem maximalen eigenen beruflichen Erfolg Vorrang vor dem Wohl des Kindes einräumen. PLATO hat eine derartige Umerziehung der Frauen erstmals im 4. Jh. vor Chr. bis ins Detail hinein beschrieben und gefordert und darin unter anderem ein System der Leihmütterschaft, der staatlichen Ammen, der staatlichen Geburtenkontrolle und der totalen Gleichstellung von Mann und Frau bei Sport und Erziehung, in Kampf und Krieg entworfen. Die Familie als Keimzelle der Gesellschaft wird bei PLATO ausgemerzt.

Dann wäre dennoch – und genau aus diesen Gründen –  die Mütterquote wichtiger als die Frauenquote!  Denn etwa 30% der Frauen jedes Jahrgangs werden aus verschiedenen Gründen in ihrem Leben nicht Mütter; diese Frauen könnten nach dieser Einigung der SPD/CDU dann statistisch betrachtet alle diese 30%-Quotensitze abgreifen. Die Mütter mit minderjährigen Kindern können nämlich nie und nimmer mit den kinderlosen Frauen um die Spitzenjobs in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft konkurrieren, das ist ausgeschlossen. Die Mütter (etwa 70% aller erwachsenen Frauen) blieben mit der mickrigen 30%-Quote erneut an Teilzeitarbeit, an Kochtopf und an Wickeltisch gebannt. Bereits heute findet die Diskriminierung der Frauen auf dem Arbeitsmarkt fast nur gegenüber den Müttern oder potenziellen Müttern mit Kindern unter 18 Jahren statt, nicht gegenüber kinderlosen Frauen.

Um also wirklich eine Gleichstellung der Mütter und der Nichtmütter herzustellen, muss die Frauenquote durch eine Mütterquote überwölbt werden. Dabei muss den Frauen selbstverständlich das Recht gewährt werden, zugunsten der Kinder auf das weitere Bekleiden der ihnen zustehenden Spitzenposten zu verzichten. Der Risikofaktor Schwangerschaft und Mutterschaft muss in die Mütterquote  eingepreist werden! Deshalb benötigen wir einen statistischen Puffer für diejenigen Mütter, die der Verführung durch die herkömmliche Mutterrolle nachgeben und den Spitzenposten in der Wirtschaft und der Politik zugunsten der Mutterschaft zurückstellen, wie es Tausende und Abertausende von Frauen gemacht haben.

Der springende Punkt ist bei der politischen Umerziehung des Menschentums durch SPD/CDU die totale Assimilation von Mutterschaft und Vaterschaft aneinander, die Unterordnung der Bedürfnisse der Säuglinge und kleinsten Kinder unter die Bedarfsdeckung der planmäßig eingeleiteten Geschlechtergerechtigkeit.

Das Wohl der kleinsten Kinder muss dann der politisch vorgegebenen Planerfüllung untergeordnet werden. So wird ein Schuh draus.

Schlussfolgerung: Wenn schon, denn schon: entweder eine gesetzlich erzwungene MÜTTERQUOTE von 30% in Aufsichtsräten – oder eine staatlich verordnete FRAUENQUOTE von 66%.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/koalitionsverhandlungen-einigung-auf-frauenquote-in-aufsichtsraeten-a-934099.html

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„Das Paradies liegt zu Füßen der Mütter“ – Brauchen wir Deutschen eine „Muttererhöhung“?

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Sep 152013
 

Sür Yildiz 2013-07-16 10.55.25

„Ich habe noch eine richtige türkische Mutter!“, erzählte mir stolz ein T-Shirt-Händler, mit dem wir im Urlaub in Turgutreis zu Füßen der Moschee bei einem Gläschen Apfeltee den Kauf von 5 echten Lacoste-Hemden zum Sonderpreis von 30 Euro begossen. „Ich habe 10 Geschwister in Urfa, wir halten zusammen wie Pech und Schwefel, aber die Mutter ist der ruhende Pol.“

Wie sagt doch das islamische Sprichwort ?  „Das Paradies ruht zu Füßen der Mütter“. Ein Beweis für die Hochschätzung des Mütterlichen, die leider in Deutschland völlig verlorengegangen ist. Heute zählt ja bei uns eine Frau nur dann, wenn sie buchstäblich ihren Mann steht – als Berufstätige, ewig Mädchenhafte, Erfolgreiche, Reiche, dem Manne Gleichende, Hübsche, Attraktive, Fitness- und Figurbewusste! Die Frau wird zum Objekt der Frauenverplanung, der Gleichstellungspolitik, der Gender-Equality-Bemutterung. Mann oh Mann: Die Frau wird selber vom Staate, von der Politik bemuttert und zum Objekt von Kommerz und Politik herabgewürdigt: Sexualobjekt vom Alter von 13 oder 14 Jahren an, Politikobjekt, Gender-Mainstreaming-Objekt.

Das Mütterliche wird in die Rumpelkammer verbannt. Gestern fiel mir das Sprichwort wieder ein, als ich sah, wie die beiden Hündchen vom Lilli-Henoch-Sportplatz zu Füßen meiner Mutter so glücklich herumtollten.

„Das Paradies liegt zu Füßen der Mütter“ – so hörte ich das vor 2 Jahren auch hier in Kreuzberg. Eine deutsch-türkische Mutter vertraute es mir im taz-Café in der Rudi-Dutschke-Straße an. „Das kennen Sie sicher, oder?“ Ja, ich kannte das Wort – es dürfte aus den Hadithen stammen,  aber ich wollte mich vergewissern, dass auch andere es kennen!

Heute gab ich dies türkische Sprichwort ebenfalls zum besten – im Kreuzberger Himmel – nach dem Fest der Kreuzerhöhung in St. Bonifatius, wo ich eifrig zusammen mit Jung und Alt, mit Frau und Mann mitgefiedelt hatte.

Neben die Kreuzerhöhung, die Hochschätzung des Gedemütigten, des Geschlagenen, des Gescheiterten, des Allerschwächsten, also des Gekreuzigten tritt im Christentum ebenfalls eine deutliche „Muttererhöhung“ in Gestalt Marias. Zu Füßen des Kreuzes! Kreuzerhöhung – Muttererhöhung!  Beide scheinen ineinander zu fließen.

Bild:
Inbild der mütterlichen Frau – eine Retrospektive für Yildiz Sür – Plakat in Turgutreis, gesehen am 23.07.2013

Lesehinweis:
Annemarie Schimmel: Meine Seele ist eine Frau. Das Weibliche im Islam. Kösel Verlag, München 1995, hier insonderheit: „Die Mütter“, S. 88-96, bsd. S. 88

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„Wie lange geht das jetzt schon zwischen euch, du Mann und du Frau!“ Antwortet!

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Jun 112013
 

2013-06-11 09.30.03

„Na, igittigitt, also DAS sollten wir doch endgültig überwunden haben, diese Unterschiede im Rollenbild von Mann und Frau!“, so höre ich es immer wieder gegen mich einwenden, wenn ich Sappho, Archilochos,  Schiller, Hölderlin, Sylvia Plath oder Ingeborg Bachmann zitiere. Ich meine mit Berufung auf diese Zeuginnen und Zeugen in der Tat: Alle Zeugnisse der uns verfügbaren Menschheitskulturen – beginnend bei der Venus von Willendorf, beginnend bei Homer, beginnend bei den 5 Büchern Mosis bis hin zu den gegenwärtig handelnden Politikerinnen aller Parteien – zeigen deutlich modellierte, stets unterschiedliche Vorstellungen und Verhaltensweisen der Männer und der Frauen, und zwar so, dass die Frauen eher so empfinden und handeln, wie wir dies Frauen zusprechen, und die Männer eher so, wie wir dies Männern zusprechen.  Das muss auch biologisch begründet sein, denn sonst hätten die immer wieder unternommenen Versuche, derartige Geschlechterverhältnisse kulturell außer Kraft zu setzen, irgendwann auch einmal zum Ziel führen müssen – beginnend bei den Amazonen des griechischen Mythos über die biblische Stadt Sodom, die völlige Assimilation von Mann und Frau bei Platon bis hin zu heutigen Quotenregelungen in Schweden, Deutschland oder Norwegen.

Und wie lange geht dies schon so mit dieser Affäre zwischen Frau und Mann? Ich meine in aller Unschuld: etwa 10.000 Jahre bis zum heutigen Tag. 10.000 Jahre? FALSCH! Das geht schon seit etwa 400 Millionen Jahren bis zum heutigen Tage so. Was sagt die Biologie dazu? Hören wir hinein ins Gespräch zwischen zwei Frauen – zwischen Elisabeth Raether und Doris Bischof-Köhler. Das Gespräch belauschen wir dank des aktuellen ZEIT-Magazins. Und nun lasset uns fragen: Wie lange geht das schon so?

Bischof-Köhler: Die Entstehung der heute beobachtbaren Geschlechtsunterschiede liegt etwa 400 Millionen Jahre zurück. Unsere tierischen Vorfahren gingen zum Leben an Land über. Samen und Eizellen wurden nicht mehr, wie bei Fischen, dem Meer anvertraut. Die Weibchen übernahmen die Bürde der inneren Befruchtung. Seitdem können sie erheblich weniger Nachkommen in die Welt setzen als die Männchen. Das bedingt eine permanente Konkurrenzsituation zwischen den Letzteren, und die hat einen Selektionsdruck ausgeübt, zu dem es beim weiblichen Geschlecht keine annähernd gleich starke Entsprechung gibt. Alle wesentlichen Geschlechtsunterschiede leiten sich aus dieser Asymmetrie her.

Auffallend ist in meinen Augen, dass Bischof-Köhler vor allem vom Akt der Zeugung und des Austragens spricht. Dies mag aus Sicht der Evolutionsbiologie so sein. Für die Evolutionsgeschichte der Säugetiere, also der jüngsten Klasse an Organismen, der wir selbst ebenfalls angehören, scheint mir aber noch bedeutsamer die völlige Abhängigkeit des Nachwuchses von Hege, Pflege und Ernährung durch die Mutter zu sein. Das Wort Mutter oder Mutterschaft kommt hier in dem Gespräch der beiden Frauen nicht vor. Mutterschaft ist offensichtlich ein unangenehmes, schwer zu treffendes Thema.

„Die Mütter – sind’s die Mütter doch
Um sie kein Ort, noch weniger eine Zeit!“

seufzt Faust. Auch für ihn war die Fahrt zu den Müttern eine unerwünschte Einsicht in die Grundbedingtheit der Existenz des Mannes. Und Bedingtheit der eigenen Existenz, das ist ja etwas, wogegen sich Faust nicht weniger vehement wehrt als eine Judith Butler gegen die Zuschreibungen der 10.000 Jahre in unserer eigenen Mann-Frau-Affäre.

Somit scheint mir für die Evolutionsbiologie des Menschen die geradezu überlebensnotwendige Mutter-Kind-Bindung noch wichtiger zu sein als die „Bürde der inneren Befruchtung“.

Aus dem biologisch begründeten engen Abhängigkeitsverhältnis zwischen Kind und Mutter, das mithilfe des Vaters aufgebrochen oder zur Welt hin erweitert werden muss, leiten sich meines Erachtens die meisten heute beobachtbaren Unterschiede im Selbst- und Weltverständnis von Mann und Frau ab. Diese Unterschiede werden kulturell zwar vielfach überformt, sie sind gewissermaßen Modelliermasse, sie werden wohl auch in höherem Maße nachträglich, also epigenetisch beeinflusst – aber sie sind eine Grundgegebenheit, über die sich Gesellschaften nicht ungestraft hinwegsetzen können. Aus diesem Grunde spricht wenig dagegen, wenn Säuglinge zunächst einmal ganz überwiegend durch die Mutter, durch eine oder zwei Frauen aufgezogen werden. Aber es spricht sehr viel dagegen, den Säuglingen die tiefe Erfahrung des Weiblichen, des Mütterlichen, das durch professionelle Kräfte oder gar durch Männer niemals ersetzt werden kann, vorzuenthalten.

Quelle: „Keine falschen Schlüsse ziehen.“ Gespräch zwischen Elisabeth Raether und Doris Bischof-Köhler. ZEIT Magazin Nr. 24, 6. Juni 2013, S.20-21
http://www.zeit.de/2013/24/genderforschung-evolutionsbiologie

Bild: Aufschrift „Uterus“, gesehen heute in der Rosenstraße in Berlin-Mitte

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Was brauchen die kleinsten Kinder?

 Kinder, Mutterschaft  Kommentare deaktiviert für Was brauchen die kleinsten Kinder?
Jun 022013
 

2013-05-23 15.42.29

 Do ut des! „Wenn ich dir ein Linsengericht abtrete, verrate du mir bitte eine kleine Wahrheit über die staatliche Kleinkindbetreuung! Wir haben eine Riesendebatte am Dampfen in Deutschland über die staatliche Kleinstkindbetreuung! Wie seht ihr Schweizerinnen das?“  

Eine finnisch-schweizer Mutter einer kleinen Tochter erklärte mir am 2. Januar 2013  im Speisewagen des ICE, nachdem ich ihr das letzte vegetarische Linsengericht abgetreten hatte: „An meinem Arbeitsplatz in der Schweiz endete der Mutterschaftsurlaub samt Arbeitsplatzrückkehrgarantie im Alter von 10 Monaten des Kindes. Dann müssen wir eine Betreuung suchen, oder wir verlieren den Arbeitsplatz.  Wenn mein 1- bis 3-jähriges Kind die Tagesbetreuung wie eine Art Familie, wie eine Art Erweiterung seiner Familie erlebt, dann ist es gut!“ Das bedeutet: Höchstens 4-5 Kinder pro Einrichtung, für die jeweils eine bzw. zwei feste Bezugspersonen verlässlich da sind.

Der verlässliche „Betreuungsanspruch für 1-3-Jährige“ der Bundesregierung ist hingegen ein Muster unbedachter Zusagen der gesetzlichen Kinder-Planwirtschaft, ist ein schweres Unrecht an den Kindern! Am besten schneidet wohl da bei den 1-3-jährigen die häusliche Betreuung durch eine Oma, Mama, Tante, eine Tagesmutter und ältere Geschwister ab.

Die heutige Betreuung in den Krippen und Babynestern der 16 Bundesländer ist offenkundig nicht gut für die Kinder im Alter von unter 3 Jahren.  Die Kinder lernen Angst, werden blockiert, weil es ihnen an Bindung und Geborgenheit fehlt.

Ganz ähnlich äußern sich ein paar Fachleute, die Heide Oestreich unter dem Titel „Und die Kinder lernen die Angst“ in der  taz  vom 30.05.2013 zitiert:

http://www.taz.de/!117158/

 

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Mai 292013
 

2013-04-07 10.56.52

 Caroline Schlegel schreibt am 21. Oktober 1799  von Berlin nach Jena zu Tochter Auguste. «Über ein Gedicht von Schiller, das Lied von der Glocke, sind wir gestern Mittag fast von den Stühlen gefallen vor Lachen, es ist à la Voss, à la Tieck, à la Teufel, wenigstens um des Teufels zu werden.»

Nette Reaktion! Die Berliner Romantiker (Caroline Schlegel, Tieck u.a.) warfen sich zu Ende des 18. Jahrhunderts fast auf den Boden vor Lachen, als sie Schillers Lied von der Glocke lasen! Vor allem die Zeilen

Und drinnen waltet
Die züchtige Hausfrau,
Die Mutter der Kinder,
Und herrschet weise
Im häuslichen Kreise

waren damals und sind noch heute eine unerschöpfliche Quelle der Volksbelustigung. Für die Romantiker wie Caroline und Friedrich Schlegel bestand Glück im Gegensatz zum großen Erzieher und längst aus dem Dienst geschubsten Nationaldichter Schiller darin, das eigene Ich auf eine endlose Reise zu sich selbst zu schicken. Seine Majestät das ICH, nannte Sigmund Freud dies hundert Jahre später.

Und heute gilt eben mancherorts  ein Kult des Ich und ein Kult des Geldes, siehe Euro-Krise, siehe Pflegenotstand, siehe von den ich-suchenden Vätern alleingelassene Mütter! Jedes zeitenübergreifende Eintreten für Ehe und Familie, für einen naturgegebenen, kulturgeprägten  Wesensunterschied zwischen Frau und Mann wird bei uns im romantisch-aufgeklärten Berlin auch heute noch sofort mit Gelächter als ewiggestrig und altbacken abgekanzelt. Nur noch 40% der Berliner leben in Familien, die anderen 60% sind schon von den ewiggestrigen Stühlen der Familie gefallen. Durch behördliche Zusammenlegungsverbote von getrennten Wohnungen wird in Milieuschutzgebieten der Trend zum Single- oder Double-Haushalt befördert.

Ich würde freilich sagen: Es ist nicht unbedingt ewiggestrig, es ist das, was mir von den Männern enttäuschte Frauen, alleinerziehende Mütter, alleingelassene Söhne und Töchter alleinerziehender Mütter, Sozialwaisen aus vielen Kulturkreisen, Kreuzberger Sozialarbeiterinnen, Lehrerinnen  und Kinderärzte aus vielen Ländern immer wieder erzählen.

Ich bleibe dabei: Die Menschheit hat es zu allen Zeiten so empfunden, dass Frauen „anders“ als Männer sind. Es ist eine die Menschen prägende Einsicht, dass es „den Menschen“ nicht gibt, sondern eben „weiblich“ und „männlich“, wobei die Frauen stärker durch „das Weibliche“, Männer stärker durch das „Männliche“ geprägt sind und auch sein sollen. 

Wir haben in Deutschland gerade eine zu starke Anpassung der Frauen an das Männliche, ja fast eine Unterwerfung der Frauen unter das Leitbild des männlichen Machtstrebens zu besichtigen. Ich beklage das. Der gesellschaftliche Wert der Frau wird nach ihrer Teilhabe an politischer Macht und finanziellem Reichtum bemessen. Wenn die Frauen nicht die Hälfte vom Kuchen (also von Geld, Macht, Straßennamen und DAX-Aufsichtsratsmandaten ) abbekommen, gelten sie als – wie nennen sie’s doch? – benachteiligt.

Aber das wird in wenigen Jahrzehnten wieder vorübergehen, die Wertschätzung des spezifisch Weiblichen und des Mütterlichen wird in wenigen Jahren auch nach Deutschland zurückkehren. Keine Frau möchte sich doch dem Rollenbild des Mannes anpassen. Im Übrigen meine ich wie der gute Friedrich Schiller auch: Jede Frau steht  „auf einer Ebene“ mit und neben dem Mann. Sie ist ihm nicht „gleich“, aber sehr wohl gleichberechtigt und  „ebenbürtig“, sie ist ebenso viel „wert“ wie der Mann.

Aber Frauen zur völligen  Wesensgleichheit mit dem Mann umerziehen zu wollen, wie dies Platon vor 2400 Jahren forderte, wie dies die unwiderstehliche  Pippi Langstrumpf nach dem Willen ihrer Mutter Astrid Lindgren vor 60 Jahren im Scherz zur Tröstung eines kranken Kindes von Astrid Lindgren vorlebte, und wie dies auch auf Biegen und Brechen in den ehemals kommunistischen Staaten des Sowjetblocks versucht wurde, führt meines Erachtens in die Irre.

Ich halte es für falsch, die Frauen gewaltsam zur 50%-Beteiligung an politischer und wirtschaftlicher Macht umerziehen zu wollen.

Für richtig halte ich es, die Jungs, all die Oles, Tareks, Cems und Lasses zur Fürsorge und schaffenden Erwerbstätigkeit für ihre späteren Ehefrauen, ihre späteren Kinder und ihre später pflegebedürftigen greisen Eltern zu ermuntern und zu erziehen – und die Mädels, all die Mias, Fannys und Yasemins, die Meldas und Pippilottas und Astrids zur Fürsorge für ihre späteren Kinder und ihre später pflegebedürftigen greisen Eltern zu erziehen. Ich meine in der Tat: Der erwachsene, der reife, der an eine Frau gebundene  Mann soll vorrangig nicht dem eigenen Ich, sondern der Frau, dem Kind und der Familie dienen. Der Mann soll sich dem Wohle der Frau, des Kindes und der Familie unterordnen und nicht sein eigenes Ich vorne dran stellen. Daran fehlt es bei uns Männern – mich selbst eingeschlossen – allzu oft.

Die erwachsene, die reife Frau wiederum soll sich im Gegenzug dem Wohl der schwachen Menschen, also der Kinder und der Familie unterordnen.

So empfahlen es auch schon nahezu einstimmig all die guten alten Pragmatiker und nüchtern denkenden Sozialberater Moses, Jesus und Mohammed, all die Johann Peter Hebels, die Friedrich Schillers und die Gebrüder Grimm. Sie haben sich umgekuckt und gefragt: Wie halten menschliche Gesellschaften zusammen? Durch die Leistung eines Machtverbandes, also durch den geldumverteilenden Staat, oder durch das innige Band der Menschen untereinander, durch Ehe,  Familie, Freundschaft und Nächstenliebe? Antwort der genannten Männer: Der Staat kann es nicht leisten. Die Menschen leisten es!

Diese uralten Einsichten werden schon nicht völlig falsch gewesen sein. Es ist jahrtausendealtes Menschheitswissen, das nicht schon deswegen falsch ist, weil es seit Jahrtausenden immer wieder neu entdeckt wird.  Das spezifisch Weibliche, das spezifisch Mütterliche – das übrigens auch Männer in sich und an sich pflegen und hegen sollten – droht derzeit im öffentlichen Diskurs Westeuropas und der USA völlig unter die Räder der Gender-Debatte (siehe Judith Butler, Luce Irigaray, Jean Baudrillard  e tutte quante) zu geraten. Alles droht unter das Diktat des Wirtschaftlichen, unter den Vorrang der Macht eines anonymen Diskurses und des Geldes zu geraten.

Ich meine: Wir sollten das Weibliche und das Mütterliche, das Hegend-Pflegende in den Frauen und auch in uns Männern retten.

Zum Nachlesen: Friedrich Schiller: Das Lied von der Glocke. In: Friedrich Schiller, Sämtliche Werke. Erster Band. Gedichte. Dramen, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1987 [=Lizenzausgabe der Werkausgabe des Hanser Verlags], S. 429-442 , hier S. 433

Kreuzberg Berlin Das Lied von der Glocke Park am Gleisdreieck Morgen des 20 Februar 2013 – YouTube.

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Ist es gerecht, dass Ingas Baby die Mutter nur kurz am Abend bewusst erlebt?

 Familie, Frau und Mann, Kinder, Konservativ, Mären, Mutterschaft, Platon  Kommentare deaktiviert für Ist es gerecht, dass Ingas Baby die Mutter nur kurz am Abend bewusst erlebt?
Mai 282013
 

2013-05-23 15.42.29

„Ist es gerecht, dass Inga schlechtere Karrierechancen hat, weil sie Mutter ist? Nein“

So die nachdenklich stimmende Mahnung der INS – Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft -, die mich vor drei Tagen im Berliner Hauptbahnhof zum Innehalten aufforderte.

„Von dem Kind in Ingas Kinderwagen sprechen wir nicht?“, frug ich fragenden Blicks eine zufällige Passantin, die ebenfalls staunend stehenblieb.

Wir fragen tiefer: Ist es gerecht, dass Frauen Mütter werden? Ist es gerecht, dass Frauen schlechtere Karrierechancen haben, weil sie Mütter werden bzw. bis zum Alter von etwa 45 Jahren stets die Gefahr droht, dass sie Mütter werden könnten?

Es gibt höchst erfolgreiche weibliche Politiker, allerdings weniger als  männliche. Wir haben in der paganen Antike Cleopatra, in der Bibel die Königin von Saba, in der Neuzeit Margret Thatcher und Indira Gandhi gehabt.

Frauen sind in der Politik und in der Machtausübung und auch in Straßennamen sogar in Friedrichshain-Kreuzberg (und weltweit) deutlich unterrepräsentiert. Woran liegt das? Ich meine, es liegt daran, dass Frauen in allen Kulturen und allen Gesellschaften, auch in der unsrigen, eben doch anders sind als wir Männer. Vor allem liegt es am unleugbaren naturgegebenen Grundbestand des Mensch-Seins: Wir werden alle von Müttern geboren, nur Frauen – nicht Männer – können Mütter werden, mit all den unleugbaren und unvermeidbaren Einschränkungen, die das für Karriere und Beruf mit sich bringt.

Die allermeisten Frauen streben folglich auch nicht so sehr nach Glanz und Gloria, nach Scheinen und Gelten wie wir Männer. Für die meisten Frauen ist es eben doch das Schönste, Leben, Glück und Freude zu verspüren dadurch, dass sie Leben, Glück und Freude weitergeben, etwa als Mütter. Für die meisten Frauen ist von Anfang an – im Gegensatz zu den meisten Männern – eindeutig ein glückliches Familienleben wichtiger als eine Karriere.

Wenn hingegen den Frauen das Mutterwerden und überhaupt Mütterlichkeit als eine Art Unfall, als schreiende Ungerechtigkeit auf dem Weg zum vollkommenen Glück, also zur völligen hälftigen Machtteilung und Gleichheit mit den Männern ausgemalt wird, dann löst sich eine Gesellschaft auf und verspielt die eigene Zukunft. In genau dieser Gefahr stehen wir in Deutschland.

Wir Männer hingegen streben von unserer biologischen Natur aus und durch kulturell verankerte  Tiefenprägungen eher hinaus ins feindliche Leben, wir raffen und schaffen, wie es Friedrich Schiller in seinem Lied von der Glocke völlig zutreffend erkannt hat.

Schauen wir uns doch uns Männer an: Macht, Machtsicherung und Machterweiterung im Außenbereich sind wichtige Themen im Leben fast jedes Mannes, und zwar auf andere Art als für die Frauen.  Unsere vornehmste Aufgabe als Männer ist es meiner Überzeugung nach grundsätzlich, den Frauen und Kindern einen gesicherten Raum zu schaffen, in dem sie friedlich blühen und gedeihen können.  Der gesicherte Raum ist grundsätzlich die Familie. Für den Staatsmann ist es die Gesellschaft als ganze.

Das ist weltweit zu allen Zeiten in allen erfolgreichen Gesellschaften so, nur in Teilen Westeuropas und insbesondere Deutschlands versucht man zur Zeit davor die Augen zu verschließen, etwa indem man Frauen den Wahn einredet, sie müssten unbedingt ebenso erfolgreich im Beruf, ebenso mächtig in der Politik werden, ebenso viele Straßennamen erhalten wie wir Männer.  Alles andere sei doch furchtbar ungerecht. Ein verhängnisvoller Irrtum, der zur Aushöhlung der Familie beiträgt und einer der Auslöser für den demographischen Niedergang unserer Gesellschaften  ist. Bereits heute haben wir viel zu wenige Familien mit Kindern, in denen die Kinder gehegt und in denen die Alten und Kranken gepflegt werden.  Der Pflegenotstand, also der akute Mangel an Pflegepersonal in allen Altenheimen und in der Altenbetreuung ist in Deutschland bereits heute Realität. Zu glauben, dass man mit aus dem Ausland geholten professionellen Pflegekräften oder durch die Versendung der Alten von Europa nach Indonesien dem Mangel an Pflegekräften Abhilfe schaffen könnte, geht völlig an den Wünschen und Bedürfnissen unserer Alten vorbei.

Zu glauben, dass der Staat oder das staatliche Sozialsystem das Mutterwerden, die Kindererziehung, die Krankenfürsorge und die Altenpflege nach und nach immer stärker oder gar vollständig direkt in eine eigene Regie übernehmen können, ist ein törichter Wahn, dem bereits die antike Kriegergesellschaft Spartas und der Philosoph Platon im 4. Jahrhundert vor Chr. erlegen ist.

Kindererziehung, Pflege der Kranken und Pflege der Alten war immer und wird immer in allen erfolgreichen Gesellschaften eine vorrangige Aufgabe der Familien bleiben. Gelingendes Muttersein ist und bleibt eine Aufgabe der Frauen, Vaterwerden und Vatersein eine lebenslang zu erlernende Aufgabe der Männer.

 Posted by at 13:01

Nicht die „traditionellen Familienmodelle“ leiden, die Kleinstkinder leiden, wenn Mama fehlt!

 Kinder, Mutterschaft  Kommentare deaktiviert für Nicht die „traditionellen Familienmodelle“ leiden, die Kleinstkinder leiden, wenn Mama fehlt!
Apr 182013
 

Interessant! Niemand spricht von dem, was den kleinsten und kleinen Kindern fehlt, wenn Frauen bewusst in die Karriereschiene, in die Vollzeitberufstätigkeit und in die Spitzenpositionen gedrängt werden.

Niemand spricht von dem, was Kinder brauchen, um eine glückliche Kleinstkindheit zu verleben.

Ich bin überzeugt: Die Nähe der leiblichen Mutter ist in den ersten Lebensmonaten für das neugeborene Kind unendlich wichtig.

Aufgabe und Verantwortung des Vaters – oder ersatzweise des Umfeldes, der Gesellschaft – ist es, den Müttern und Kindern in den ersten Lebensmonaten ein gesichertes Umfeld zu schaffen, in dem die Mutter für das Kind jederzeit in Ruf- oder Fühlbereitschaft ist. Das Kind braucht in den ersten Lebensmonaten die möglichst umfassende Nähe der leiblichen Mutter – mehr als die Nähe des Vaters.

Frauen, die nicht Mütter werden oder werden können oder werden wollen, erfahren heute bereits keine echte Diskriminierung, wenn sie sich um Spitzenpositionen bewerben. Das ist sogar statistisch nachweisbar.

DARÜBER sollte man mal reden. Es wird aber stets unterschlagen.

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Frauenquote im Bundestag: Was spricht dafür, was dagegen? – SPIEGEL ONLINE – KarriereSPIEGEL.

 Posted by at 11:53