Mai 262010
 

Es ist für jeden Kreuzberger spannend, den eigenen  Wohnort auf der Karte der arabischen Großfamilien-Kriminalität, wie ihn die WELT heute auf S. 34 abdruckt, zu suchen! Wir sind zwar umkreist, aber noch im grauen, im „sauberen“ Bereich, der nicht als Schwerpunkt der Banden-Kriminalität gelten kann. Dies entspricht zwar nicht ganz meinen Beobachtungen, denn es häufen sich auch bei uns in Kreuzberg-West die Berichte über Raubüberfälle in den Läden meiner Nachbarschaft. Kinder und Jugendliche beiderlei Geschlechts berichten mir, dass sie wiederholt auf offener Straße geschlagen worden sind, dass ihnen Geld und Handy von den Straßenkids und Straßenjugendlichen geraubt worden sind. Die kleine Ruhlsdorfer Straße bei uns um die Ecke wird von den Kindern und Jugendlichen aus diesem Grund mittlerweile gemieden.

Aber ein Schwerpunkt der Bandenkriminalität sind wir hier in Kreuzberg-West sicherlich noch nicht. Die kriminellen Großfamilien stützen sich derzeit noch auf ihre angestammten Wohnumfelder in Kreuzberg Süd-Ost, Neukölln-Nord, Moabit, Schöneberg-Nord und Wedding.

Nur eine einzige Wendung in dem vorhin genannten, gut recherchierten WELT-Artikel von Michael Behrendt brachte mich zum Schmunzeln, nämlich die Stelle, wo er über die angestammten Umfelder der Bandenkriminalität schreibt: „ausgerechnet jene Stadtteile von Berlin, die als sozial schwach gelten.“

So als sei Bandenkriminalität und vermeintlich „sozial schwach“ ein Widerspruch. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Die Existenz in der Sozialhilfe wird von den kriminellen Großfamilien bewusst gewählt. Der deutsche Staat lässt sich kinderleicht hinters Licht führen. Er bemuttert diese Familien mit Geld und Fürsorge satt – auf dass sie allmählich auf den Pfad der Tugend gelangen mögen.

Bei unseren Bezirkspolitikern in Kreuzberg herrscht eine unfassbare Naivität gegenüber diesen Erscheinungen.

Das Zeugnis über den deutschen Sozialstaat kommt in Gestalt einer verbalen Beurteilung: „Dass sie Menschen gefährden, ist denen egal. Viele betiteln die Deutschen ohnehin nur als Kartoffeln und kümmern sich nicht um hier geltendes Recht oder übliche Lebensweisen.“

Im Klartext: Der deutsche Sozialstaat wird als ein Sack Kartoffeln gesehen, den es anzuzapfen gilt. Es ist nicht schwer.

Guten Appetit.

http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article1313494/Schattenwelten-Die-Macht-der-arabischen-Grossfamilien.html

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Mai 262010
 

Interessanter Bericht von Michael Behrendt über unverbrüchlich intakte Großfamilien heute in der WELT auf S. 34! DIE halten zusammen! Schön, dass es das noch gibt. Insbesondere die rötliche Färbung der erfassten Gebiete ist interessant! Ich würde sagen: Die rötliche Färbung, die gewachsenen Umfelder, wächst wie Weidenkätzchen im Frühling.

Insbesondere über die Friedensrichter wird berichtet. Hoch angesehene, ältere Herren, die die Parteien an einen Tisch bringen, damit man seelenruhig über den Frieden verhandeln kann. „Erhebe dich vor dem grauen Haar!“ Ob diese Friedensrichter auch VHS-Kurse in Mediation anbieten? Es wäre einen Versuch wert! 🙂

Und ob sie in unserer BVV auch die WELT lesen? Ich glaube nicht.

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Von oben herab oder von unten?

 Rechtsordnung  Kommentare deaktiviert für Von oben herab oder von unten?
Mai 022010
 

„Berlin bleibt rot.“ So die Devise, die man immer wieder von anerkannten Experten hören kann. Das obige aussagefähige Plakat fand ich soeben gegenüber dem Rathaus Kreuzberg in der Yorckstraße. Wie wird dieser Anspruch durchgesetzt? Von unten nach oben? Oder von oben nach unten? Das Plakat gibt die eine Antwort: Ein mächtiger Affe schleudert von oben herab alles zu Klumpen, was sich ihm in den Weg stellt. Rot siegt machtvoll – von oben nach unten. Es genügt, den Gegner als Nazi oder Rechten kenntlich zu machen. Allein schon die Bezeichnung einer Kneipe als „Nazi-Treff“ genügt, um den linken Mob loszuhetzen. Argumente oder Beweise werden nicht verlangt.

Das ist die erste Antwort: Roter Machtanspruch wird von oben herab durchgesetzt. Das war immer so und wird auch so bleiben. So verkündet es das Plakat.

Die zweite Antwort gibt der Kreuzberger Halis Sönmez. Er  sagt: „Es wird von oben nach unten  organisiert“.  Lest hier:

 Von oben herab – Berliner Zeitung 30.04.2010
„Wir wurden nicht eingeladen, sondern rausgekickt und ausgeschlossen“ beschwerten sich am Donnerstag einstige Mitorganisatoren des Myfestes. Der Streit läuft schon eine Weile, doch bekannt wurde er erst jetzt. „Das Fest wird nicht mehr von den Anwohnern getragen. Es wird von oben nach unten organisiert“, sagt Halis Sönmez, der schon beim ersten Myfest im Jahr 2003 mit dabei war.

Aber nicht nur von oben, sondern auch von hinten siegt revolutionäre Gewalt. Vornehmstes Einsatzziel: Polizisten. Ein Beamter wurde gestern von hinten schwerst verletzt. Aus dem schwarzen Block heraus wurden wieder einmal Polizisten, Notärzte und Helfer aufs Schwerste bepöbelt, angegriffen, mit Steinen, Flaschen und Feuerwerkskörpern angegriffen. So berichtet es der Berliner Kurier heute auf S. 3. Das finde ich das Schlimmste, dass erneut Hunderte Polizisten und Helfer aus einer genehmigten Demonstration heraus angegriffen und verletzt wurden. Motto der Demonstration: „Gegen soziale Spaltung.“ Das ist unerträglich.

Da hilft es nichts, sich brav auf die Straße zu setzen, um seine rechte, pardon richtige Gesinnung zu beweisen und andere genehmigte Demonstrationen zu verhindern.

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Der starke Staat ist der Garant der Freiheit

 Entkernung, Freiheit, Integration, Rechtsordnung, Staatlichkeit, Vergangenheitsunterschlagung  Kommentare deaktiviert für Der starke Staat ist der Garant der Freiheit
Apr. 092010
 

Patriotismus ohne Deutschland? Das klingt paradox, was Robert Habeck heute in der Berliner Morgenpost fordert. Ich denke: Als guter Kanadier wird man kanadischen Patriotismus nicht ohne Kanada haben können. Nur ein starker Staat ist der Garant von Freiheit. Gerade faktische Einwanderungsländer wie Deutschland und Kanada müssen alles daran setzen, die Neubürger zu einer Identifikation mit dem neuen Staat einzuladen. Nur ein starker Staat ist der Garant von Freiheit. Und Patriotismus ohne klares Bekenntnis zu dem jeweiligen Land – das ist Tobak, reiner Rauch, blutleer.

Ich meine wie die alten Griechen des Aischylos: Wenn der Staat wirklich als Gemeinwesen gefasst und erlebt wird, dann entsteht nach und nach eine Bindung, eine Identifikation. Dann wird man keinen Anstoß daran nehmen, wenn in einer Kreuzberger Schule auch mal irgendwo eine deutsche Fahne steht. Die Identifikation wächst von der Familie über die Schule, von der Schule über die Stadt, von der Stadt zum Bundesland, und von da zu Deutschland und zu Europa.

Robert Habeck – Grüner fordert „Patriotismus ohne Deutschland“ – Kultur – Berliner Morgenpost
Nur ein starker Staat ist der Garant von Freiheit.

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März 292010
 

„Die Grundrechte und -freiheiten beinhalten auch Verpflichtung und Verantwortung der Person gegenüber der Gemeinschaft, ihrer Familie und gegenüber den anderen Personen.“

Verfassung.pdf (application/pdf-Objekt)

So steht es in der türkischen Verfassung (Art. 12). Spannend! Sie ist eine der wenigen mir bekannten Verfassungen, die neben den Grundrechten der Person auch umfassende explizite „Grundpflichten“ enthält.

An Grundpflichten kennt das deutsche Grundgesetz nur die Pflege und Erziehung der Kinder (GG Art. 6, 2) und die Wehr- und Dienstpflicht (Art. 12 a)!

Eine Pflicht zur Selbsterhaltung oder gar eine Arbeitspflicht kennt die deutsche Verfassung nicht. Sie verbietet ganz offen die Zwangsarbeit – und folglich auch den Arbeitszwang (Art. 12).

Das heißt auf gut Deutsch: Wenn einer nicht lernen und nicht arbeiten will oder nicht arbeiten kann – dann kann er auch nicht dazu gezwungen werden.

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„Ob die sich nen Daimler der C-Klasse leisten können?“

 Armut, Migration, Rechtsordnung, Sozialadel, Sozialstaat  Kommentare deaktiviert für „Ob die sich nen Daimler der C-Klasse leisten können?“
März 232010
 

23032010.jpg Die WELT liefert heute auf S. 29 eine Antwort. Es ist eine Familienkutsche! Die betreffenden Familien haben in Neukölln, Wedding und Spandau ganze Straßenzüge unter sich aufgeteilt.Die Basis des Lebensunterhaltes ist die Sozialhilfe. Darauf wird dann mit vereinten Kräften draufgesattelt. Und so kann man sich auch eine derartige dunkelstgetönte Kutsche leisten. So äußerte sich gestern Bodo Pfalzgraf, der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft.

Pokerraub: Polizei sucht den Kopf der Bande – Nachrichten Berlin – WELT ONLINE

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5000 Euro für eine Stimme

 Erosion des Staates, Geld, Rechtsordnung, Sozialbetrug  Kommentare deaktiviert für 5000 Euro für eine Stimme
März 152010
 

Das Verkaufen und Verschieben von Wählerstimmen ist eine Praxis, die den demokratischen Staat beschädigt. Dennoch war der Verkauf und Kauf von Stimmen in Deutschland zu den Zeiten des Wahlkaisertums, insbesondere seit der Goldenen Bulle des Jahres 1356, eine gut bezeugte Übung!

Die italienische Demokratie hat durch den massenhaften Verkauf und das Verschieben von ganzen Wählerblöcken schwersten Schaden erlitten, wie sich insbesondere in der Region Neapel und Kalabrien immer wieder zeigt.

Auch Deutsche wären dazu bereit, wie Bild heute belegt:

Umfrage – Jeder Vierte wünscht sich die Mauer zurück – Politik – Berliner Morgenpost
Außerdem würde laut „Bild“ jeder siebte Ostdeutsche und jeder zwölfte Westdeutsche seine Wahlstimme für 5000 Euro an eine Partei verkaufen, gleichgültig ihrer politischen Ausrichtung.

Also – 5000 Euro wäre die aus der Luft gegriffene Summe für eine Wählerstimme. Interessant! Mit etwas weniger Geld kann man sich in Berlin eine Meldeadresse kaufen. Mehrfachverkäufe derselben Meldeadresse sind möglich. Eine stichprobenhafte Überprüfung von Meldeadressen im Berliner Stadtbezirk Mitte durch den Sozialstadtrat Stephan von Dassel ergab, dass mehrere tausend Anmeldungen fehlerhaft waren.

Ich halte das Verkaufen von Meldeadressen, etwa zur Erschleichung von Schulplätzen und zur Bemäntelung von Straftaten, für ebenso systemgefährdend wie etwa den Verkauf von Wählerstimmen. Solche Gebräuche öffnen der Bestechung, der Korruption Tür und Tor. Ich halte sie für ebenso verwerflich wie die weitverbreitete Steuerhinterziehung bei Besserverdienenden.

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März 122010
 

Unser Bild zeigt die vorbildliche Abstellmöglichkeit von Fahrrädern vor der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin, dabei: das Rad des hier schreibenden Bloggers. Wir sind ganz vorne links dabei! Vorbildlich angeschlossen an einen vorbildlichen Anlehnbügel.

Kaum vorbildlich: die Lage der Menschenrechte in Deutschland laut Regierung der USA. Einen sehr langen ausführlichen Bericht zu den zahlreichen staatlichen Menschenrechtsverletzungen in Deutschland las ich soeben nach dem Frühstück. Verfasser: das Außenministerium der USA. Die Gesamtbeurteilung unseres Landes lautet wie folgt: „Der Staat achtete die Menschenrechte seiner Bürger im Allgemeinen …“ Aber lest selbst die Zusammenfassung:

The government generally respected the human rights of its citizens. The government limited the freedoms of speech, press, assembly, and association for neo-Nazi and other groups it deemed extremist. There was governmental and societal discrimination against some minority religious groups. Anti-Semitic attacks and vandalism; violence against women; trafficking in women, men, and children for sexual exploitation and forced labor; and right-wing extremist violence and harassment of racial minorities and foreigners were problems.

Also auf Deutsch: Staatliche Einschränkung der Meinungs-, Presse-, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit von Neonazi-Gruppen und anderen Gruppen, die der Staat für extremistisch hält; staatliche und gesellschaftliche Diskriminierung einiger religiöser Gruppen, antisemitische Angriffe und Vandalismus, Gewalt gegen Frauen, Frauen- Männer- und Kinderhandel für Zwecke der sexuellen Ausbeutung und Zwangsarbeit, rechtsgerichtete extremistische Gewalt und Einschüchterung von rassischen Minderheiten und von Ausländern.

Das sind die wesentlichen Menschenrechtsprobleme  unseres Landes in der Sicht des US-Außenministeriums.

So beginnt er die Aufstellung der Menschenrechtsverletzungen in Deutschland:

2009 Human Rights Report: Germany

RESPECT FOR HUMAN RIGHTS

Section 1 Respect for the Integrity of the Person, Including Freedom From:

a. Arbitrary or Unlawful Deprivation of Life

The government or its agents did not commit any politically motivated killings. However, on April 20, in Regensburg, Bavaria, police killed 24-year-old Tennessee Eisenberg after he allegedly refused police demands to drop a knife. Eisenberg’s corpse had twelve bullet wounds.

Es lohnt sich unbedingt, den Sachstandsbericht der amerikanischen Regierung ganz durchzulesen! Soweit für mich abschätzbar, speist er sich ausschließlich aus den Medien. Er ist ein Filtrat aus der Berichterstattung der in- und ausländischen Presse: der Spiegel eines Spiegels! Deutschland erscheint als ein Land, das die Menschenrechte im Wesentlichen einhält, obgleich zahlreiche Menschenrechtsverletzungen durch den Staat und durch die Gesellschaft aufgeführt und angeprangert werden.

Kritisch wird die Einschränkung der Meinungsfreiheit für rechtsextreme Gruppen gesehen; das Kopftuchverbot im öffentlichen Dienst einiger Bundesländer wird angeprangert, ebenso die Einschätzung von Scientology als verfassungsfeindlich. Rassische Diskriminierung wird als weitverbreitet dargestellt.

Die Rede vom Alltagsrassismus hat also Früchte getragen! Wir sind nicht nur in der Darstellung des Zentralrates der Muslime in Deutschland, sondern auch nach der Meinung des US-Außenministeriums ein Land, in dem der Rassismus weitverbreitet ist. Die „rassischen Minderheiten“, wie das die Amerikaner nennen, haben ein schweres Leben bei uns.

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Ein qualitativer Begriff von Armut: Irene Khan

 Armut, Rechtsordnung, Staatlichkeit  Kommentare deaktiviert für Ein qualitativer Begriff von Armut: Irene Khan
März 102010
 

1 oder 2 Dollar am Tag – das ist die UN-Definition von Armut. Sie ist unvollständig, wie Irene Khan, die ai-Generalsekretärin, in einem Interview hervorhebt:

YouTube – KCTS 9 Connects: Irene Khan Talks About Global Poverty

Armut im qualitativen Sinn bedeutet laut Khan dreierlei: Keine Abhilfemöglichkeiten vor Rechtsbrüchen, keine Zugangsmöglichkeit zu verbrieften Rechten, keine Zugangsmöglichkeiten zu Systemen der sozialen Sicherung, keine rechtliche Gleichstellung.

In diesem Sinne, so Khan, leben 1 Drittel der Menschheit in Armut. Unter diesen Armen wiederum sind 70% weiblich.

Abhilfe gegen Armut verlangt zwingend: Rechtsstaatlichkeit und Gleichberechtigung der Frau.

Mangelnde Rechtssicherheit, mangelnde Rechtsstaatlichkeit, mangelnde Gleichberechtigung sind die größten Hindernisse in der Armutsbekämpfung!

Die Ausführungen Irene Khans sind mir ein Labsal! Ich würde sie gerne all jenen vorspielen, die immer noch an der törichten Definition der Armut festhalten, wonach derjenige arm sei, der weniger als 50% des Durchschnittseinkommens habe. So behauptet es steif und fest die EU-Kommission, und so beten es wieder und wieder fast alle Journalisten und Politiker in Deutschland nach. Was für ein Zynismus gegenüber dem Drittel der Menschheit, das in echter Armut lebt!

Ich behaupte: In der Bundesrepublik gibt es nur ganz wenige Arme, sicherlich weniger als 1%  Prozent der Bevölkerung.

 Posted by at 19:48
Feb. 222010
 

In allen sozialistischen Staaten, die ich vor 1989 besucht habe, galt Arbeitszwang. Bereits Rosa Luxemburg forderte ihn: „Nur der darf Lebensunterhalt bekommen, der etwas als Gegenleistung erbringt.“ Bereits kurz nach der siegreichen Oktoberrevolution richteten die Sozialisten riesige Arbeits- und Umerziehungslager ein, in denen sie arbeitsscheues Gesindel und volksfeindliche Elemente – wie sie die Arbeits- und Obdachlosen nannten –  auf Vordermann brachten. Diese Idee übernahmen 15 Jahre später auch die deutschen Nationalsozialisten.

Von diesen sozialistischen Zwangsmaßnahmen sind wir heute glücklicherweise weit entfernt! Allerdings erlaubt das SGB eine Form der Sanktion,  nämlich die Kürzung der Bezüge, falls ein Leistungsempfänger eine zumutbare Arbeit ablehnt. Darauf weist zu Recht Klaus Ernst von der Linkspartei hin. Guido Westerwelle wiederum forderte, diese heute möglichen Sanktionen auch ungescheut anzuwenden. Ich meine: Klaus Ernst und Guido Westerwelle fordern nichts anderes als die Anwendung rechtsstaatlicher Grundsätze. Von dem typischen sozialistischen Arbeitszwang oder gar Zwangsarbeit, wie sie zur Praxis der sozialistischen Staaten gehört, sind sie beide gleich weit entfernt. Beide wollen einen Beitrag zur Debatte um Hartz IV leisten. Man sollte Westerwelle und Ernst  nicht in parteipolitischer Verengung gegeneinander ausspielen. Schluss mit dieser Hatz!

Aber lest selbst in der Jungen Welt nach:

20.02.2010: FDP bleibt auf Krawallkurs (Tageszeitung junge Welt)
Der designierte Parteivorsitzende der Linken, Klaus Ernst, erklärte, die Linke werde gegen jede Verschlechterung bei Hartz IV mit allen Mitteln protestieren, »auch auf der Straße«. Erwerbslosen, die angebotene Jobs nicht annehmen, drohe schon heute der Verlust existentieller Mittel.

 Posted by at 11:14

Wie nennen wir das Kind: Separierung, Trennung, Segregation, Aufsplitterung …?

 Deutschstunde, Gute Grundschulen, Rechtsordnung  Kommentare deaktiviert für Wie nennen wir das Kind: Separierung, Trennung, Segregation, Aufsplitterung …?
Feb. 162010
 

16022010011.jpg Eine der merkwürdigsten Erscheinungen in unseren Berliner Grundschulen ist die von Jahr zu Jahr zunehmende Trennung der „europäisch-stämmigen“ von den türkisch- und arabischstämmigen Grundschülern. Durch die Einrichtung von „Grundschulen besonderer Prägung“, durch private Schulen und durch die stark nachgefragten Bekenntnisschulen bereits im Primarbereich wird dieser Aufsplitterung Vorschub geleistet, so dass wir mittlerweile in Wedding, Kreuzberg und Neukölln nahezu reine „Moslemschulen“ mit den türkischen und arabischen Kindern einerseits und „Christenschulen“ aus den deutschen und „europäisch-amerikanischen“ Familien andererseits  haben.

Für einen grundgesetztreuen Verfechter der einheitlichen Volksschule, wie ich es nun einmal bin, ist dies schwer hinnehmbar. Aber so ist es nun einmal gekommen, alle Welt redet mit Wollust um den heißen Brei herum, aber es ist so. Wie sonst in der Integrationspolitik üblich, so wird auch hier in der Berliner Landespolitik nicht Klartext geredet.

Wie soll man nun dieses Erscheinung benennen? Ich schlage im Grundgesetz nach und finde in Artikel 7 Abs.4 folgenden bemerkenswerten Satz:

Deutscher Bundestag: I. Die Grundrechte
Private Schulen als Ersatz für öffentliche Schulen bedürfen der Genehmigung des Staates und unterstehen den Landesgesetzen. Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn die privaten Schulen in ihren Lehrzielen und Einrichtungen sowie in der wissenschaftlichen Ausbildung ihrer Lehrkräfte nicht hinter den öffentlichen Schulen zurückstehen und eine Sonderung der Schüler nach den Besitzverhältnissen der Eltern nicht gefördert wird.

Sonderung„, das scheint mir ein gutes deutsches Wort für den Sachverhalt! Durch die zunehmende Aufsplitterung des Grundschulwesens in Berlin hat sich nunmehr sogar in den noch gemischten Wohngegenden eine deutliche Sonderung der Schüler nach den Herkunftskulturen der Eltern ergeben. Diese Sonderung wird – sofern nicht bewusst und entschieden gegengesteuert wird – von den Grundschuljahren nach und nach weiter nach oben wandern, sodass nach und nach die Sonderung auch der älteren Jahrgänge – weit über die getrennt verbrachte Schulzeit hinaus – eintreten wird.

Unser heutiges Foto zeigt die Auslage der Bundeszentrale für politische Bildung. Dort gibt es das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland jeden Tag ab 10 Uhr zum Abholen in hübschen kleinen Bändchen.  Heute kam ich zu früh dort an, aber morgen wird es klappen.

 Posted by at 22:31
Feb. 032010
 

Ich erinnere mich noch dunkel an die Institutsbesetzungen der Studenten während der 68-er Bewegung. An den Aufschrei des Justemilieu, als Professor Theodor W. Adorno die Polizei rief, um das Frankfurter Institut für Soziologie von der widerrechtlichen Besetzung befreien zu lassen. Danach fiel dann aus dem Mund Jürgen Habermas‘ das berühmte Wort von den „rotlackierten Faschisten“. Gemeint war, die linksradikalen Möchtegern-Revolutionäre seien in der Wahl ihrer Mittel auch nicht besser als die rechstradikalen Nationalisten.

Allerdings: Die Politik des gewaltsamen Umsturzes durch Negierung der Staatsgewalt war keine Erfindung der Faschisten – sondern die italienischen Faschisten übernahmen diese Taktik von den Anarchisten, den revolutionären Sozialisten und den Bolschewisten, die sie bereits ab Ende des 19. Jahrhunderts in Russland überreich angewandt hatten. Besser als von „rotlackierten Faschisten“ sollte man also lieber bei den Faschisten von „braunlackierten Bolschewisten“ sprechen. Erst kamen die russischen Bolschewisten – dann die italienischen Faschisten. Das Primat des gewaltsamen Umsturzversuches durch Akte der Besetzung und Zerstörung von Sachen gebührt nicht den Faschisten, sondern den Anarchisten und Kommunisten.

Szenenwechsel! Am vergangenen Montag warfen wir einen Blick auf Teile der FU, die von Studierenden sehr friedlich und idyllisch, aber eben widerrechtlich besetzt gehalten werden.  Alter Sitte sich unterwerfend, unterlassen es die FU-Verantwortlichen, die Polizei zu rufen – das gäbe böses Blut, schüfe Opfer, Heroen und Martyrer. Die FU-Leitung will keine Auseinandersetzung. Der Mut eines Theodor W. Adorno ist nicht ihre Sache. So entsteht ein klitzekleiner staatsfreier Raum, „in den sich die Polizei nicht hineintraut“.

Neuer Szenenwechsel! Über einen etwas größeren staatsbefreiten Raum berichten immer wieder Berliner Polizisten: In gewisse Gebiete Neuköllns, Weddings und Moabits trauen sie sich nicht mehr allein hinein, da bei jeder kleinen Amtshandlung sofort ein Trupp von 15 oder 20 jungen Männern zusammengetrommelt wird, der die Polizisten an der Dienstausübung hindert.  Darüber berichteten gestern die Tagesthemen:

ARD Mediathek: Tagesthemen – tagesthemen – Dienstag, 02.02.2010 | Das Erste

Wer sind diese Männer, die die Polizei allmählich zurückdrängen? Antwort: Das wird natürlich meist nicht gesagt, und es wurde auch gestern im Tagesspiegel-Bericht nur diskret angedeutet. Spricht man aber direkt mit den Polizeivertretern, etwa auf Veranstaltungen, wird schnell klar, wer diese Männer sind: es sind junge Männer türkischer und arabischer Herkunft. Gangs, Brüder, Freunde, Clans, die ihr Territorium abstecken und gewaltsam verteidigen.  „Ihr seid hier nicht in Deutschland, das ist kein deutsches Territorium mehr“, sagen die jungen Männer dann. Das berichten Polizisten auf Podiumsdiskussionen und Veranstaltungen – und auch gestern in den Tagesthemen. So entsteht ein staatsfreier Raum, eine „vom deutschen Rechtsstaat befreite Zone“.

Und noch ein Beispiel fiel mir heute bei meiner laufenden Lektüre auf: Der französische Schriftsteller Boualem Sansal berichtet in seinem Buch „Le village de L’Allemand“ sehr anschaulich, wie ein junger Franzose algerisch-deutscher Herkunft sich nach Algerien auf den Weg ins Dorf seines Vaters macht. Auch dort hat sich der Staat zurückgezogen. Das Dorf liegt in der „staatsbefreiten Zone“ – in einem Wüstengebiet. Dort herrschen seit den Jahren  1990/1994 die islamischen Fundamentalisten des Groupe islamique armé (GIA, الجماعة الإسلامية المسلحة, al-Jama’ah al-Islamiyah al-Musallaha) weitgehend unbehelligt, rauben und töten bei allen, die sich ihrem Oberbefehl widersetzen.

3 Beispiele aus völlig unterschiedlichen Zeiten und Orten, 3 Beispiele ganz unterschiedlicher Schwere und Bedeutung! Aber sie haben eines gemeinsam: Sowohl an der FU wie im migrantischen Wedding wie auch in Algerien wird der Staat – allerdings in ganz unterschiedlichem Ausmaß – zurückgedrängt. Er zieht sich zurück oder hat sich schon zurückgezogen. Ich zitiere vom Klappentext: „À ce train, dit un personnage, la cité sera bientôt une république islamique parfaitement constituée.“

Was wollen wir Deutschen? Meine persönliche Antwort ist klar: Ich bin ein unbedingter Anhänger des Rechtsstaates. Ich vertrete die Meinung, dass unser demokratischer Staat sich aus dem öffentlichen Raum nicht zurückdrängen lassen darf.  In den Tagesthemen hingegen sagte der akademische Experte gestern: „Wir brauchen eine besser ausgebildete Polizei, eine Polizei, die vor Ort verankert ist.“ Das halte ich für ein falsches Argument. Ein solches Argument erweckt den Eindruck, die Polizei mache etwas falsch, wenn sie etwa ein Knöllchen verteilt. Was für ein Unsinn! Die Polizei hat das Recht und die Pflicht, den öffentlichen Raum zu überwachen und dafür auch die Sanktionsmittel anzuwenden, die das Gesetz ihr an die Hand gibt.

Jeder, der diesen Grundsatz in Frage stellt, arbeitet mit an der Schaffung „staatsbefreiter Zonen.“ Und dieser Weg ist ein Weg in das Faustrecht des Stärkeren. Ein winziger Schritt zum Faschismus, zum gewaltdeterminierten Kommunismus. Oder ein Weg in die tribalistische Kultur der vormodernen Willkürherrschaft. Oder ein Schritt zum islamischen Gottesstaat. Das lehne ich ab. Darauf sollten wir uns gar nicht  einlassen.

Wir brauchen die Herrschaft des Rechts und nur diese.

Der Fall Algerien mit seinem blutigen Bürgerkrieg der 90er Jahre ist ein warnendes Beispiel.

Lesehinweis: Boualem Sansal: Le village de l’Allemand, ou le journal des frères Schiller. Èditions Gallimard, Paris 2008

 Posted by at 22:18

Subventionierte Verwahrlosung

 Leidmotive, Rechtsordnung, Verwöhnt  Kommentare deaktiviert für Subventionierte Verwahrlosung
Feb. 022010
 

Wenig Sympathie kann ich den Streik- und Besetzer-Aktionen einiger Berliner Studenten abgewinnen. Gestern besuchte ich die FU-Rostlaube. Ich hatte den Eindruck eines friedlichen Freizeit-Happenings, eines fröhlichen Schlenderns und Feierns über 7 Tage die Woche. Der größte Hörsaal, Hörsaal Nummer 1, ist besetzt. Vorlesungen oder sinnvolle Arbeit sind dort nicht möglich.

Was ist die Legitimation der Besetzer? Sie wollen „freies, selbstbestimmtes Studium“ usw. Sie kämpfen gegen den Bachelor-Titel, gegen die Verschulung des Studiums und ähnliches mehr. Diese Besetzer gebärden sich als eine leidende, unterdrückte Minderheit. Aber ich konnte mich vergewissern: es geht ihnen gut, sie haben reichlich zu essen und trinken. Arbeiten müssen sie nicht.

Das eine oder andere ihrer Anliegen mag berechtigt sein. Gut, dann mögen sie es schriftlich und mündlich, in Demos, in Leserbriefen und selbstverwalteten Seminaren und ähnlichem vorbringen. Aber ganze Hörsäle über Wochen komplett lahmlegen, ohne jede demokratische Legitimation, das geht einfach nicht. Dagegen werde ich immer auftreten. Das ist ein Akt der Gewalt.

Durch diese Besetzung verscherzen sie bei mir jede Sympathie. Die Rostlaube der FU (also der FU-Bau an der Habelschwerdter Allee) beginnt zu vermüllen. Vermüllung hat sich ausgebreitet. Holla! Ich zahle als arbeitender Bürger kräftig Steuern und finanziere damit die Verlängerung der Studiendauer durch derartige Blockade-Aktionen mit!? Das passt mir nicht, oh StudentInnen!

Ich sehe überall Forderungen, Ansprüche, Beschwerden! Alles soll kostenlos sein. Alles soll so sein, wie die Studentinnen und Studenten, oder vielmehr eine kleine Minderheit, es gerne hätten. Die Besetzer sind wie die Kinder. Sie wollen alles und zwar JETZT. Zahlen tun die anderen.

Oh verehrte StudentInnen! Werte Studierende! Warum geht ihr nicht in die Parteien und mischt sie ein bisschen auf? Unterwandert die Parteien! Wo sind eure Briefe an Abgeordnete, wo sind eure Teach-Ins, wo sind eure Bücher, wo sind eure Analysen? Was von euch kommt, ist nur Agitation – soweit mir bekannt.

Warum jammert ihr so viel und warum studiert ihr so wenig?

 Posted by at 10:28