Jan 162008
 

bode_germanangst.jpg Entrüstungsmaximalismus – ein schönes Wort, das ich Sabine Bodes klugem Buch „Die deutsche Krankheit – German Angst“ entnehme (S. 251-3). Damals, im April 2006, ging es um das Attentat auf einen Deutsch-Äthioper in Potsdam. Heute geht es erneut um Jugendkriminalität, insbesondere bei jungen Männern. Damals wie heute werden einzelne Fälle herausgegriffen und überlebensgroß als Schreckensgemälde ausgespannt. Das ganze Angstszenario floß dann in politische Beratungen ein. Zitat aus dem Buch (S. 253):

Das zähe, jahrelange Verhandeln über ein Zuwanderungsgesetz ist ein Lehrstück darüber, wie nicht ausgedrückte Ängste eine vernünftige Politik blockieren können. Meiner Ansicht nach lag bei den Verfechtern der multikulturellen Gesellschaft wie auch bei den Befürwortern des Ausländerstopps dieselbe Ratlosigkeit zugrunde. Wäre die große gemeinsame Beunruhigung erkannt worden, dann hätte man sich eingestehen können: Wir haben Angst, weil wir nicht wissen, wie wir mit Fremden umgehen sollen.

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