Nov. 052010
 

Es war ein durch und durch verbrecherisches System, das Regime der Nationalsozialisten. Das hätte man eigentlich ab 1923 wissen können, denn die NSDAP setzte von Anfang an auf offenen Rechtsbruch, auf politische Gewalt, Saalschlachten, Sachbeschädigung, Körperverletzung, Mord. Von 1923 bis 1945 verübten die Nazis eine schier unendliche Serie an Taten des Rechtsbruchs, der illegalen Gewalt und des Terrors.

Wenn es eine Kultur der Legalität gegeben hätte, dann hätte man die NSDAP auflösen müssen. Wer auf offenen Rechtsbruch setzt, auf Saalschlachten, auf Sabotage und auf Gewalt gegen Polizisten – wie die Nazis, aber auch ihre linksradikalen Feinde auf der anderen Seite dies taten – dem gehört jede Legitimität abgesprochen.

Und jetzt machen wir gleich weiter bei unseren Enthüllungen – Zug um Zug! Merkwürdig, dass bei allen Erwähnungen des KZ Buchenwald fast nie berichtet wird, dass die Sowjetunion 10 deutsche Nazi-Konzentrationslager einfach weiterbetrieb, darunter Buchenwald und Oranienburg – allerdings mit anderen Häftlingen belegt. Eines der wohlverwahrten Geheimnisse der deutschen Nachkriegsgeschichte, das eigentlich nur den Historikern bekannt ist. Auch der Artikel des Potsdamer Historikers Ernst Piper im heutigen Tagesspiegel erwähnt kein Sterbenswörtchen darüber, obwohl er andererseits nachweisen kann, dass viele NSDAP-Mitglieder unterschiedslos in der SED weitermachen durften und zu höchsten staatlichen Ehren aufsteigen konnten.

Etwa 43.000 Menschen der 122.671 inhaftierten Lagerinsassen der Sowjetzone kamen 1945-1950 unter erbärmlichen Umständen in der Lagerhaft in den KZs der Nazis ums Leben. Bei den allermeisten Häftlingen lag keinerlei nachgewiesene Schuld vor. „Die Toten wurden in Massengräbern verscharrt, die SED bereicherte sich an ihrem Vermögen.“ Es waren Kommunisten und Sozialdemokraten, Konservative und Liberale, Adlige und Großbauern, ehemalige NSDAP-Mitglieder, Frauen und Jugendliche.

Die in Deutschland gelegenen KZs erfüllten bis 1950 weiterhin die Hauptfunktion, Terror auf die Zivilbevölkerung auszuüben. Erst 1950 wurden die weiterbetriebenen KZs der Kommunisten geschlossen. Die Konzentrationslager der Nationalsozialisten wurden schon bald nach Gründung der DDR nicht mehr als Straflager für politische Missliebige und „feindliche Elemente“ benutzt. Der Terror wandelte sein Antlitz.

Und so konnte die DDR mit einem gewissen Recht behaupten, kein KZ-ähnliches, oder besser GULAG-ähnliches Straflagersystem betrieben zu haben. Die gröbste Vorarbeit hatten die Sowjets vollbracht, freilich unter reger Mithilfe deutscher kommunistischer Funktionäre.

Mehr dazu in dem Buch:

Uwe Müller/Grit Hartmann: Vorwärts und Vergessen! Kader, Spitzel und Komplizen: Das gefährliche Erbe der DDR-Diktatur. Rowohlt Verlag, Berlin 2009, Zitat hier: S. 21

Hier der Artikel aus dem Tagesspiegel:

Entnazifizierung: Wohin mit den Nazis? – Kultur – Tagesspiegel
Zum Beispiel das im April 1945 von den Amerikanern befreite und bald darauf an die Sowjetische Militäradministration übergebene Konzentrationslager Buchenwald. Nach einem Beschluss des Sekretariats des ZK der SED wurde 1950 das gesamte Barackenlager abgerissen.

 Posted by at 16:31
Nov. 042010
 

04112010037.jpg

Vier auf einen Streich! Keine Seltenheit, was ich hier&heute auf der Großbeerenstraße in Kreuzberg ablichtete: Das verbotene Parken in zweiter Reihe behindert und gefährdet noch den ordentlichsten Radfahrer!

Zufällig war es die Großbeerenstraße in Potsdam, in der sich vor wenigen Tagen ein schlimmer Unfall  wegen Falschparkens ereignete.

Gute Sache – eine bekannte Partei in Friedrichshain-Kreuzberg nimmt sich der gefährlichen und ärgerlichen Falschparkerei in zweiter Reihe an, tritt unerschrocken für die Interessen der Radfahrer ein! Welche Partei? Kuckstu hier!

Presseerklärung zu Fahrradunfällen mit Todesfolge

 Posted by at 23:17

Der gute Rat für gutes Radfahren: ein Helm und helle Kleidung

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Nov. 042010
 

04112010035.jpg Unfallärzte, Radrennfahrer, statistische Unfalluntersuchungen und Polizei kommen überein, dass der richtig getragene Fahrradhelm einen Teil der schweren Gesichts- und Schädelverletzungen verhindern oder mindestens abmindern kann, die dann entstehen, wenn der Kopf plötzlich auf ein festes Hindernis prallt.

Mehrfach ward dieser Blogger kritisiert, weil er sich einmal während eines Interviews mit dem Helm in der Hand ablichten ließ, statt ihn unverrückbar auf dem Kopf zu tragen. In einer anderen Nummer lichtete er ein Kind ab, das einen schief sitzenden, in die Stirn gerückten Helm zeigte.

Hierzu erklärt der Blogger: Während eines Interviews am Wohnzimmertisch braucht man ja nicht unbedingt den Helm zu tragen. Das Kind wiederum saß zu dem Zeitpunkt nicht auf dem Fahrrad, sondern stellte sich nur vor der Linse auf.

Der Blogger achtet gleichwohl nunmehr peinlich darauf, dass sein Kind bereits vor dem Aufsteigen stets einen korrekt und unverrückbar sitzenden Helm trägt.

Zum Zeichen der Besserung wird hier oben ein verantwortungsbewusster Radler gezeigt. Kuckstu hin:

1) Er trägt einen fest sitzenden Fahrradhelm, der ihn vor schweren Kopfverletzungen weitgehend schützen soll.

2) Er trägt eine gelbe Warnweste, die ihn jederzeit gut sichtbar macht und mollig warm hält. Wegen vieler spontaner Nachfragen sei hier angemerkt: Erstanden vor vier Wochen bei Niedrigpreis links neben dem Rathaus Kreuzberg für 29.- Euro (z.Zt. nicht mehr im Angebot).

3) Er zeigt keinen verbissenen Kampfradler-Gesichtausdruck, sondern lächelt herbstmilde.

Gut sitzender Fahrradhelm, helle, leuchtende, wetterfeste Kleidung, freundlicher Gesichtsausdruck – diese drei Elemente sind sicherlich eine gute Empfehlung für regennasse Hebsttage.

Aufgenommen heute in Berlin-Tiergarten.

 Posted by at 23:03
Nov. 032010
 

Freunde, wer aufmerksam lauscht, bekommt allmählich ein Ohr für Zwischentöne. Etwa 2 Mrd. Euro gibt Deutschland pro Jahr für all jene aus, die es innerhalb der normalen Schulzeit nicht geschafft haben, ein berufstaugliches Deutsch zu lernen oder eine sonstige Qualifikation zu erwerben.

Unsere „Schule im sozialen Brennpunkt“ hier um die Ecke ist fantastisch ausgestattet, hat die besten Lehrer, die besten Programme, die schönsten Räumlichkeiten, hat mehr Geld als die normalen Schulen.

Jetzt wird erneut mehr Geld für Integration gefordert. Die Bundesregierung wird mit Vorwürfen überschüttet, weil sie weniger Geld als erhofft bereitstellt.

Ich meine: Ein klarer Fall von Überversorgung! Je mehr Geld in die Integrationsmaschine geschüttet wird, desto stärker wird der Anspruch entstehen, der Staat müsse die Hauptarbeit der Integration leisten. Ich halte dies mittlerweile für einen Irrtum.

Der Hebel zur Integration ist die Umsteuerung im SGB.  Der entscheidende Anreiz zur Integration wird für Erwachsene über die Notwendigkeit der Erwerbsarbeit kommen müssen, bei den Kindern wird die Integration über die Familien erfolgen.

Gebt uns mehr Geld, dann werden wir uns integrieren!“ So habe ich selbst gehört. Wörtlich, und sinngemäß in unendlich vielen Variationen. Jammern hilft halt. Viel Jammern hilft viel. Grotesk falsch. Das ist Erpressung! Jeder kann hier kostenlos die Schulen besuchen.

Ich fordere den Staat auf, weniger Geld zu geben. Und wenn Geld gegeben wird, dann nur unter Bedingungen.

Wer immer nur bedingungslos schenkt, der wird verachtet: „Warum seid ihr Deutschen auch so blöd, uns Geld ohne Gegenleistung zu schenken!“

Integrationsgipfel: Nett lächeln, endlos ankündigen – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Politik
Die Bundesregierung rühmt sich dennoch ihrer neuen Vorhaben, was aber nicht über eine niederschmetternde Erkenntnis hinwegtäuschen kann: Der vor vier Jahren gestartete Gipfel hat erneut an Symbolkraft und Glaubwürdigkeit verloren. Die Bilanz fällt umso bitterer aus, weil parallel zu aufwändigen Kampagnen fürs Deutschlernen Gelder für Integrationskurse gestrichen wurden, und Integrationslehrer oft extrem schlecht bezahlt werden. Bei der Städtebauförderung will die Regierung künftig nur noch für Bauprojekte Geld ausgeben, nicht mehr für Integrationsprojekte in Brennpunkten.

 Posted by at 20:49

Was ist psychische Gesundheit? Was ist gelungene Integration?

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Nov. 032010
 

Sigmund Freud plagte sich des öfteren mit der Frage, was psychische Gesundheit sei. Eine fast unmöglich zu beantwortende Frage!  Eine Antwort, die er selbst vorschlägt und die ich für treffend halte: Er bestimmt Gesundheit als die Fähigkeit zu arbeiten und zu lieben. Mit anderen Worten, gesund ist der oder die, die stabile Beziehungen zu anderen Menschen eingehen kann und die beständig einer Beschäftigung, einer Arbeit nachgehen kann.

Genauso fragen wir: Was ist gelungene Integation? 

Ich schlage hierzu folgende Minimaldefinition vor, wobei die vier Kriterien nach Wichtigkeit geordnet sind:  Integriert sind diejenigen Familien,

a) die ihren Lebensunterhalt selbst verdienen,

b) die alle Gesetze einhalten,

c) in denen alle Mitglieder sich auf deutsch verständlich machen können und

d) die Sitten und Gebräuche der aufnehmenden Gesellschaft respektieren.

An diesen vier harten Kriterien hapert es derzeit allenthalben.

Umgekehrt gilt: Wer als erwachsener Zuwanderer oder als Ausländer beständig von Sozialhilfe lebt, wer die Gesetze nicht einhält, und wer die Sitten und Gebräuche der deutschen Gesellschaft nicht respektiert, der oder die ist nicht integriert.

Die Sozialhilfeabhängigkeit vieler migrantischer Familien ist ein Grundübel, das es zu bekämpfen gilt.

Migration: Deutsch allein ist kein Garant für Integration – Nachrichten Debatte – Kommentare – WELT ONLINE

 Posted by at 15:07
Nov. 032010
 

So herrschte eine meiner zahlreichen politischen Gesprächspartnerinnen mich an, als ich mal wieder über „zeitgenössische“ Dichter wie Andreas Gryphius oder Franz Kafka daherschwadronierte.

„Das heißt aber Gwoguw!“, ermahnte sie mich mütterlich.

Breslau, Grünberg, Glogau, Prag – das sind alles Namen, die mir in dieser Form geläufig sind, ich kenne Menschen, die aus jenen Städten stammen, dort geboren sind, kenne Dichter, Schriftsteller und andere Persönlichkeiten mehr.

Andreas Gryphius etwa ist ein deutscher Dichter aus Glogau, der teils deutsch, teils lateinisch publizierte. Genauso war Franz Kafka ein Prager Schriftsteller jüdischer Herkunft, der sich eindeutig und ausdrücklich zum – wie er das bezeichnete – „Deutschtum“ bekannte und ausschließlich auf Deutsch publizierte; er gehörte nach eigenem Bekunden zur deutschen Minderheit in Prag, besuchte die deutschen Schulen depr Minderheit, besuchte den deutschen Zweig der Prager Universität.

Habt ihr ein Problem damit, wenn ich das feststelle?

Wenn ich Deutsch rede, sage ich Glogau, wenn ich aber Polnisch radebreche, sage ich Głogów.

Habt ihr ein Problem damit? Natürlich mir ist schon klar, was die polnische Wikipedia ausführt: „Niemiecka nazwa Glogau w odniesieniu do współczesnego miasta stopniowo wychodzi z użytku w języku niemieckim na rzecz nazwy polskiej.“ Das sollte aber kein Hindernis sein daran zu erinnern, dass es bis zu den Vertreibungen der Jahre 1945-1947 sowohl im heutigen Polen als auch in der heutigen tschechischen Republik bedeutende, seit Jahrhunderten dort ansässige deutsche Gemeinden und geschlossene deutsche Siedlungsgebiete gab.

Diese deutschen Gemeinden und Volksgruppen verloren dann nach dem 2. Weltkrieg über Nacht alle staatsbürgerlichen Rechte, die Staatsbürgerschaft wurde ihnen kollektiv aberkannt, der Besitz wurde eingezogen, das Aufenthaltsrecht wurde aberkannt, mehrere Millionen Menschen wurden vertrieben, viele wurden ermordet.

Die Tschechoslowakei etwa entledigte sich gewaltsam innerhalb weniger Wochen eines Drittels ihrer eigenen Bevölkerung. Nach Umfang wäre das so, als würde man allen Nordrhein-Westfalen sagen: „Ihr gehört ab heute nicht mehr zu Deutschland. Denn ihr seid nur Nordrhein-Westfalen. Ihr seid keine Staatsbürger mehr.“

Etwa ein Drittel der tschechoslowakischen Staatsbürger wurde nur aufgrund ethnischer Merkmale vertrieben. Die Vertreibungen wurden teils vorher, teils nachträglich für rechtens erklärt, alle 1945-1947 an Deutschen begangenen Verbrechen wurden durch die bis heute gültigen Benesch-Dekrete für straffrei erklärt.  Und so ist es bis heute geblieben.

Die scharfe Ablehnung deutscher Ortsnamen durch die Deutschen ist Bestandteil jener kollektiven Amnesie, mit der man das Schicksal der deutschen Heimatvertriebenen dem Orkus anheimfallen lassen will.

Da mach ich nicht mit. Nein, ich nehme weiterhin für mich in Anspruch, die bösen Namen Glogau, Breslau und Stettin in den Mund zu nehmen. Tut – mir – leid. Bardzo mi przykro!

Dabei bin ja ganz brav: Wenn ich Englisch rede oder Polnisch radebreche, verwende ich die politisch korrekten Bezeichnungen Głogów, Wrocław, Szczecin. Und zwar in einer nahezu perfekten Aussprache, wie mir meine polnischen Freunde gerne bestätigen werden.

 Posted by at 13:05
Nov. 032010
 

Bei einem netten Plauderstündchen irgendwo in einer der angesagtesten Party-Locations Berlins zitierte ich vor wenigen Tagen mehr oder minder wortgetreu erst den polnischen Historiker Kazimierz Wóycicki und dann den deutschen Dichter Andreas Greif.

Der Pole Wóycicki äußerte sich kürzlich auf einer Tagung zu den Verbrechen der Diktaturen Osteuropas im Literaturhaus Berlin, hier zitiert nach FAZ vom 01.11.2010, Seite 30:

„Über Zufriedenheit kann man hier nicht reden, nur über zerstörte Seelen.“

Er meinte damit wohl: Die juristische und historische Aufarbeitung der zahlreichen Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen der kommunistischen Diktaturen ab 1918 –  beginnend von den gehäuften Massenmorden in der Sowjetunion ab 1918 – wird den Opfern niemals mehr nachholende Gerechtigkeit verschaffen können – ebensowenig wie die jetzt in vollem Umfang zutage tretende verbrecherische Tätigkeit des Auswärtigen Amtes unter der nationalsozialistischen Diktatur dadurch ungeschehen gemacht wird, dass alle jetzt (60 Jahre danach!) übereinkommen: „Das Auswärtige Amt war eine verbrecherische Organisation.“

Mir kamen dazu Verse des bekannten zeitgenössischen deutschen Dichters Andreas Greif aus dem schlesischen Städtchen Glogau in den Sinn. Sie lauten – hier unverändert wiedergegeben in der etwas altertümlich anmutenden Schreibweise, welche Andreas Greif gerne pflegt:

Dreymall sindt schon sechs jahr als vnser ströme flutt
Von so viel leichen schwer / sich langsam fortgedrungen.

Doch schweig ich noch von dem / was aerger als der todt.
Was grimmer den die pest / vnd glutt vndt hungers noth
Das nun der Selen schatz / so vielen abgezwungen.

Der deutsche Dichter Andreas Greif und ebenso der polnische Historiker Kazimierz Wóycicki beugen sich nachträglich über das Leid, über die Leichenberge der vergangenen Jahrzehnte – und sie kommen in der Trauer überein: „Es ist nicht wiedergutzumachen. Die Seelen sind unheilbar beschädigt.“

Andreas Greifs Gedicht „Threnen des Vatterlandes“  zitiert nach:
Das deutsche Gedicht. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Herausgegeben von Wulf Segebrecht unter Mitarbeit von Christian Rößner. S. Fischer Verlag, 2005, hier S. 75

 Posted by at 12:05
Nov. 032010
 

Hier ein Hinweis auf ein Theaterstück über Atatürk – ich glaube, es ist außerordentlich reizvoll, sich mit türkischem Staatsdenken vertraut zu machen, die kultische Verehrung für den Staatsgründer zu begreifen und den herausragenden Ewigkeitsrang der türkischen Volkstumsidee nachzuvollziehen. Das Volk ist alles, der einzelne muss sich in seinen Ansprüchen ein- und unterordnen! Das steht ja auch in wünschenswerter Deutlichkeit am Beginn der geltenden türkischen Verfassung. Das weiß doch jedes Schulkind.

Das türkische Volkstum ist stark – wo immer es sich befindet!

Es ist spannend, diese starke, diese überragende Vorstellung des Volkstums, wie sie die Türkei prägt, mit der überragenden Stellung der Würde der Person zu vergleichen, wie sie andere Verfassungen, z.B. das deutsche Grundgesetz, zugrunde legen.

Geht da hin:

05.11. Cuma
ve
06.11. Cumartesi 

Saat19:30′ da

Friedrich Str.101’de ki

Admiralpalast da sahne alacak
Atatürk oyununa herkesi bekler,

Saygılar sunarım

 Posted by at 11:10

Gerade, fest und unverrückbar: der Fahrradhelm

 Fahrrad  Kommentare deaktiviert für Gerade, fest und unverrückbar: der Fahrradhelm
Nov. 022010
 

Dieser Blogger ward soeben ermahnt von einer Unfallassistentin wegen eines Bildes seines Sohnes in der aktuellen RadZeit auf S. 14:

„Der Helm des Kindes muss gerade, fest und unverrückbar sitzen. Der Helm muss über die Stirn vorragen. Nur so schützt er vor den schweren Gesichts- und Schädelverletzungen, die bei uns nahezu täglich auf dem OP-Tisch landen.“

Ich meine, die Ärztin hat recht. Ich werde mich daran halten. Das Bild in der RadZeit hat zu recht verschiedentlich Kritik ausgelöst. Wir haben uns gebessert!

RadZeit-0510.pdf (application/pdf-Objekt)

 Posted by at 20:20
Nov. 022010
 

31102010031.jpg Mit einem italienischen Freund besprach ich kürzlich die Ursachen für den Verfall und Zusammenbruch der italienischen Christdemokratischen Partei. Wir stellten Vergleiche zwischen Deutschland und Italien an, denn auch in Deutschland gab es lange Zeit eine fast ebenso starke Vorherrschaft der Christdemokraten wie in Italien. Wieso verschwanden die Democristiani innerhalb sehr weniger Jahre als Partei von der Bildfläche? Kann auch die CDU von der Bildfläche verschwinden?

Unser deutsch-italienischer Befund:

1) Parteien neigen im Laufe der Zeit zur Korruption, zu Günstlingswirtschaft und Vetternwirtschaft.  Sie erringen die Macht für sich selbst, für eigene Verwandte und die eigene Familie. Typisch für korruptionsanfällige Parteien sind personengebundene „Systeme“. Wenn ein Mann ganze Parteigliederungen behrrscht, wie dies in Süditalien oft der Fall ist, dann entstehen „Systeme“. „O sistema Rossi“, wie der Neapolitaner sagt: Das System Rossi.

2) Wenn ein solches personengebundenes System entsteht, haben Außenstehende keine Chance. Die Bürger werden nicht mehr gehört, denn sie stören das System. Alle Entscheidungen werden innerhalb des kleinen Führungszirkels getroffen, dessen Hauptzweck es ist, die eigene Macht in Gestalt von Posten, Pöstchen und Mandaten zu sichern.

3) Parteien können sich gegen die Versuchung der Macht wehren. Ein wichtiges Mittel, um Parteien stark und lebendig zu erhalten, ist das Mitgliederprinzip, sind aber auch Mitgliederentscheidungen, wie es die taz heute auf S. 4 berichtet:

 Röttgen soll NRW-CDU anführen: Abrechnung mit dem System Rüttgers – taz.de
Bei einer Beteiligung von knapp 53 Prozent könne parteiintern von Politikverdrossenheit nicht die Rede sein. „Absolut sauber und fair“ sei das „Verfahren“ abgelaufen, betont der Bundesumweltminister – sein Konkurrent Armin Laschet, der bis zur Wahlniederlage der CDU im Mai 2010 Integrationsminister unter Ministerpräsident Jürgen Rüttgers war, sei „nicht zum Gegner“ geworden.

4) Ein anderes wichtiges Mittel sind „selbstlernende Systeme“, also etwa das Modell der „lernenden Volkspartei“, wie es dieser Blogger unerschrocken vertritt. Gibt es solche lernenden Volksparteien? Bei uns in Friedrichshain-Kreuzberg kommen die Grünen meinem Ideal der lernenden Volkspartei nahe. Das muss ich trocken und ohne mit der Wimper zu zucken so konstatieren. Ich darf das, zumal ich ja kein Grünen-Mitglied bin. Beweis? Ihn bringt die taz heute auf S. 23:

Die Berliner Grünen fordern systematisch Bürger und politikferne Menschen auf, sich für die BVV-Listen zu bewerben. Die Grünen fragen systematisch bei Gruppen und Grüppchen ab, wo sie der Schuh drückt. Ich habe als Ehrenamtlicher in verschiedenen Funktionen schon einige Male mit Vertretern der Bezirksgrünen gesprochen. Mein Eindruck insgesamt: Innerhalb von 10 Minuten verstanden sie meine Anliegen, die ich anderen Parteien über Jahre hinweg wieder und wieder vergeblich nahezubringen versuchte. Ob man dann inhaltlich einig wird, steht auf einem ganz anderen Blatt. Aber der einfache Bürger hat es halt gerne, wenn ihm einer zuhört.

Diese hinhörende, forschende, lernende Grundhaltung sollten die anderen Parteien einfach von Grünen abkupfern und dann den Kampf mit den Grünen um die inhaltlichen Themen aufnehmen.  Es ist alles keine Geheimwissenschaft. Das kann man alles lernen und abgucken. Die heutige taz ist ein Lese- und Lernbogen für Parteien mit Nachholbedarf.

Die Parteien müssen ihre Netze auswerfen, um Menschenfischer zu werden!

Unser Bild zeigt Fischernetze am Strausberg-See, aufgenommen beim Ausflug unserer Schulgemeinde am vergangenen Sonntag.

 Posted by at 12:51
Nov. 022010
 

22102010009.jpg Mit anderen Radfahr-Aktivisten diskutierte ich gestern die Frage der Falschparker, die uns Radfahrern so oft den Platz wegnehmen und auch ein brandgefährliches Unfallrisiko darstellen. Mein Standpunkt:

Ich denke, wir brauchen wirklich eine breitenwirksame Botschaft, ausgerollt
über alle Massenmedien, an Radfahrende und Autofahrende zu diesem Thema und
zu anderen Themen, etwa des Inhalts: „Autofahrer, achtet stets auf von
hinten kommende Radfahrer!“  „Radfahrer, haltet stets einen seitlichen
Mindestabstand zu parkenden Autos.“ „Verkehrsplaner, legt Radstreifen so an,
dass der seitliche Abstand zu parkenden Autos Sicherheit ermöglicht!“

Die bisher angelegten Radfahrstreifen bieten häufig zu wenig Raum, um diesen
notwendigen Seitenabstand zu parkenden Autos zu halten – übrigens auch in
„unserer“ Großbeerenstraße hier in Kreuzberg (die Namensgleichheit zur
Potsdamer Großbeerenstraße ist zufällig.)

Ferner bin ich der Meinung, dass der Staat die Einhaltung der Straßenverkehrsordnung durchsetzen darf und durchsetzen soll, bei Autofahrern ebenso wie bei Radfahrern.

In Spiegel online fordert soeben Holger Dambeck eine „Radlerethik“. Sehr guter Vorschlag. Man könnte auch von einer Ethik des Radfahrens sprechen.

Ethik – das ist die Lehre vom guten und richtigen Verhalten. Und so etwas brauchen wir. So etwas sollten Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger zusammen ausarbeiten.

Pedalritter: Allein unter Kampfradlern – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Auto
Als Gedankenstütze wäre eine Radlerethik durchaus sinnvoll – und auch fürs Selbstverständnis. Was sollte darin stehen? Zum Beispiel, dass man Fußgänger nicht bedrängt oder belästigt, wenn man schon verbotenerweise über den Gehweg rauscht. Und dass man rote Ampeln nicht einfach ignorieren sollte.

 Posted by at 11:52
Nov. 012010
 

Industrie fordert verpflichtendes Kita-Jahr – Nachrichten Print – DIE WELT – Politik – WELT ONLINE
„Für Kinder mit Migrationshintergrund ist der Kindergarten die erste und entscheidende Instanz für gelingende Integration“, begründete der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages seine Forderung.

Ehe am Mittwoch der Integrationsgipfel beginnt – noch ein kleiner Zwischenruf des Kreuzberger Bloggers! Was die Vertreter der deutschen Industrie zum Thema Integration im Vorfeld gesagt haben, unterstütze ich voll und ganz.

Mit einem ganz gewichtigen Caveat jedoch. Ich meine:

Die erste, die entscheidende Instanz der Integration ist für Kinder die Familie. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Da beißt auch die „Sendung mit der Maus“ keinen Faden ab.

Für Erwachsene ist die erste und entscheidende Instanz der Integration die Arbeit.

Erst wenn Familien sich integrieren, kann auch das Kind sich integrieren. Die Vorstellung, man könnte Integrationspolitik über die Kita und die Schule an den Familien vorbei oder gar im Rücken der Familien  führen, leitet in die Irre!

Wenn die Familien keine Integration wollen, wird sie auch über die Kita nicht gelingen können. Das ist meine feste Überzeugung, die ich aus zwei Jahrzehnten Kreuzberg und Tausenden von Begegnungen mit Migranten schöpfe. Die Politik und die Fachwelt und wir alle stochern im Nebel. Aber diese wenigen Einsichten, wie ich sie hier darlege, bin ich bereit noch vor den klügsten und gelehrtesten Fachpolitikern und Wissenschaftlern zu vertreten.

Es gibt nur sehr wenige Politiker, die mit mir diese feste Überzeugung teilen. Badr Mohammed etwa gehört dazu, er hat mir öffentlich bei einer Diskussionsveranstaltung zugestimmt. Wir sind der Überzeugung, dass den Familien die Schlüsselrolle bei der Integration zukommt.

Ich weise ferner noch einmal auf unser Modell „Eltern als Teil der Schulgemeinschaft“ hin, wie es auch die Friedrichshain-Kreuzberger Bezirksschulstadträtin Monika Herrmann zu bevorzugen scheint. Dieses Modell gilt es zu studieren und mit Leben zu erfüllen.

Ich halte die Verzahnung von Kita/Schule und Familie, die Verzahnung von deutschen und migrantischen Familien für die alles entscheidende Stelle, über die die Integration der Kinder gelingen wird.  Dazu bedarf es der Verzahnung und Vermittlung, der Übersetzung in und zwischen den Familien und den Schulen.

Die Familien müssen den Hauptanteil der Integration leisten – ohne staatliche Gelder, weitgehend ohne Sozialarbeiter, unbezahlt und nicht professionell, sondern aus Zuneigung und Gemeinsinn.

Wenn die deutschen und die zugewanderten Familien sich einander öffnen, werden all die Integrationsprobleme in ein bis zwei Jahrzehnten überwunden sein.

 Posted by at 20:37
Nov. 012010
 

besterhaltendste-31102010024.jpg… fanden wir gestern auf einem herrlichen Radausflug von Schülern, Eltern und Lehrern in Strausberg! Der Ausflug hätte unter dem Leitwort stehen können:  „Eltern als Teil der Schulgemeinschaft“.

In der Tat: Wenn alle Familien einer Schule jeden Sonntag etwas gemeinsam unternähmen, entstünde eine echte Schulgemeinde, die Kinder fänden zusammen, all die vielbeschrieenen Nöte flögen fort, als wären sie ein staatlich subventionierter Dauer-Albtraum misslingender Integration!

Da würden sich aber meine bevorzugten Mitstreiterinnen in der Friedrichshain-Kreuzberger Schulpolitik gefreut haben. Wer mag das wohl sein? Ratet!

Aber ist es richtig gutes Deutsch, was ich auf der Stadtmauer der Stadt Strausberg las: „Das besterhaltendste Teilstück der Stadtmauer …“ Was hätte Karl Kraus dazu gesagt?

Vor den Schwierigkeiten der deutschen Sprache sollte man nicht den Kopf in den Sand stecken. Das wäre eine Vogel-Strauß-Politik, die uns nicht weiterhülfe.

Übrigens:

Das besterhaltene Teilstück der Berliner Mauer befindet sich in unserem Doppelbezirk Friedrichshain-Kreuzberg.

Das trotz gelegentlicher Beschmierungen sorgfältig zu erhaltende Teilstück findet man längs der Mühlenstraße.

Möge es weiterhin ein gut erhaltenes, ja wohl das besterhaltene Teilstück der Berliner Mauer bleiben!

 Posted by at 20:10