Sep. 092010
 

Hier noch zwei teuflisch böse kleine Zitate für alle antirassistischen KämpferInnen aus taz und Tagesspiegel:

„Die besten Lehrkräfte, Institutionen und Strukturen werden aber daran scheitern, auch für Kinder aus weniger begünstigten Elternhäusern individuelle Aufstiegsperspektiven zu schaffen und zu verbessern, wenn es dem Einzelnen an Leistungswillen und der Bereitschaft zur Anstrengung mangelt.“

Schiller hätte gesagt:

Auf der Tugend arbeitvoller Bahn
werdet ihr den Preis erringen

Tja, ich muss es so sagen, die ganze an den Schuhsohlen abgelaufene, die ach so ermüdende deutsche Integrationsdebatte kreiselt meinem Empfinden nach im luftleeren Raum, weil sie ständig die Schuld den Strukturen und Institutionen gibt, dann auch wieder dem deutschen Alltagsrassismus, dann dem gegliederten Schulwesen, dann dem ungegliederten jahrgangsübergreifenden Lernen, dann den Lehrern, dann der Politik, dann den Parteien, dann der Regierung, dann der Opposition. Alle sind schuld – alle anderen sind schuld! Immer sind die anderen schuld!

Niemand fragt die Frage, die Necla Kelek kürzlich bei Anne Will stellte: „Was können die Migranten selber beitragen?“ DAS ist fürwahr die entscheidende Frage!

Ich frage: „Du willst den Erfolg? Wie hinderst du dich daran?“

Das Haupthindernis der Integration ist meines Erachtens und nach meinen jahrzehntelangen eigenen leidvollen Erfahrungen in Kreuzberg und anderswo – neben erstickend hohen staatlichen Zahlungen an Hinz und Kunz, an Mehmet und Ali  – eine unfassbare geistige Trägheit, ein Mangel an Fleiß, eine zähe Bequemlichkeit, eine Selbstabschottung, eine alle Grenzen sprengende Unlust, sich anzustrengen und sich zu konzentrieren.

Es fehlt bei uns im Lande ganz allgemein an Einsicht in die wichtigen, unverzichtbaren Tugenden, wie sie noch jede Volksschule noch im hintersten Dorf der Türkei vom ersten Schultag an vermittelt.

„Ich brauchte erst einmal sechs Monate, um die Schüler so weit zu haben, dass wir richtig zu arbeiten anfangen konnten“, solche Sätze wird man immer wieder von Berliner Lehrern hören können.

Es fehlt unseren Dauerbenachteiligten in der Regel an Arbeitswillen, an Fleiß und an Mut, an Selbstbeherrschung und Höflichkeit. Das sind alles uralte individuelle Haltungen, die dringend dem Einzelnen abverlangt werden müssen. Vulgärsprachlich früher Tugenden genannt. Uralte Hüte, die dringend der Entstaubung bedürfen.

Ha! Tugend! Potz! Ein leeres Wort! Wahrhaftig – ein leeres Wort?

Hören wir abschließend noch einmal einen der vielen vergessenen großen Dichter der Deutschen, nämlich Friedrich Schiller:

Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Und sollt er auch straucheln überall,
Er kann nach der göttlichen streben.

Ich sage:

Oh ihr grantigen Dauerbenachteiligten!
Rafft euch auf! Lernt und arbeitet!
Kämpft und lernt auf der Tugend arbeitvoller Bahn!
Dann werdet ihr den höhren Preis erringen.

Zitatnachweise:

Armin Laschet: Die Aufsteigerrepublik. Zuwanderung als Chance. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2009, hier S. 234

Friedrich Schiller: Sämtliche Werke. Erster Band. Gedichte. Dramen I [=Lizenzausgabe des Hanser Verlags], Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt, 1987, hier S. 171 („Die Götter Griechenlands“) sowie S. 215 („Die Worte des Glaubens“)

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Warum werden sie nicht Lehrer?

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Sep. 092010
 

Nur 1-2 Prozent der deutschen Lehrer haben Migrationshintergrund. Woran liegt das?  Meiner Erfahrung nach wollen diejenigen, die es geschafft haben, das Etikett „Migrant“ abzustreifen, auf keinen Fall in ihr düsteres Herkunftsmilieu zurück. Arzt, Rechtsanwalt, Unternehmer, das sind die typischen Berufe, die die Abiturienten mit Migrationshintergrund anstreben.

Aufschlussreich auch die Anregung eines Diskutanten am Berliner Kurfürstendamm, bei der Diskussion mit dem Autor Armin Laschet: „Gebt den Lehrern mehr Geld, bezahlt sie endlich anständig, dann werden auch Migranten diesen Beruf ergreifen!“ Laschet, ganz geschulter Gentleman, nahm dieses Wahnsinnsargument mit Fassung, mit freundlicher Gelassenheit.

Aber das Muster ist deutlich: „Gebt UNS endlich mehr Geld, dann tun auch WIR etwas für die Integration der Zuwanderer. Nehmt endlich mehr Geld in die Hand, und gebt es UNS, dann wird Zuwanderung zur Integration führen.“

Alles durchschaubar. Darauf sollte man sich nicht mehr einlassen. Pustekuchen.

Ich rate: Nehmen wir weniger Geld in die Hand! 37 Jahre sollten eigentlich ausreichen, um gutes Deutsch zu lernen. In der Zeit kann man 5-6 andere Sprachen hinreichend einstudieren, um damit und davon zu leben.

Siehe Hamed Abdel-Samad.  Er lernte Deutsch mit 19 Jahren und schreibt jetzt Bücher.

Migration – Burschkowsky kritisiert Integrationsprogramm – Berlin Aktuell – Berliner Morgenpost – Berlin
Das am Mittwoch beschlossene Programm empfiehlt für die Zukunft, beispielsweise die Zahl der Lehrer aus Migrantenfamilien über Stipendienprogramme zu erhöhen. Derzeit liegt der Anteil der Lehrer mit ausländischen Wurzeln nur bei 1,2 Prozent. Zudem wird Verbänden eine stärkere Öffnung für junge Zuwanderer empfohlen. Im Herbst soll ein Integrationsgipfel die Debatte weiter voranbringen.

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„Ihr versaut unsere Kinder mit Hartz IV“

 Integration, Migration, Sozialadel, Sozialstaat  Kommentare deaktiviert für „Ihr versaut unsere Kinder mit Hartz IV“
Sep. 082010
 

Einen verheerenden Einfluss hat sicherlich die sozialstaatliche Rundumversorgung auf unsere Kreuzberger Kinder. Wenn Kinder aus Hartz-IV-Familien bereits stolz ihr Nokia N97 vorweisen und mit dem Großraum-Van zur Grundschule im sozialen Brennpunkt gefahren werden, wird jeder individuelle Wille zur Leistung, zur Anstrengung im Keim erstickt. Man braucht kein richtiges Deutsch zu können, um als Kind ein Nokia N97 zu besitzen oder als Erwachsener einen Großraum-Van mit einem erkauften Führerschein zu steuern. Das ist die klare Botschaft.

Erneut hervorzuheben: Stets sind in der Sichtweise der „neuen Deutschen“ andere am Schlamassel schuld. Der Staat ist schuld, die anderen sind schuld, der Staat gibt zu viel Geld, der Staat gibt zu wenig Geld.  Die andern, die Deutschen, der Staat macht alles falsch.

Ich höre fast nie Sätze wie: „Das habe ich falsch gemacht“.

In diesem Sinne sei aus dem heutigen Tagesspiegel zitiert:

Berliner Senat: Integration: Viel geschafft – mehr zu tun – Landespolitik – Berlin – Tagesspiegel
Raed Saleh lobt die Tatsache, dass es überhaupt einen öffentlichen Beschäftigungssektor gibt. CDU-Mann Wansner vermisst beim Senat das Bemühen, die Wirtschaft in die Integrationspolitik einzubeziehen. Die Berufsverbände sagten: Kein Deutsch – keine Chance auf dem Arbeitsmarkt. Da müsse die Politik eine „konzertierte Aktion“ mit der Wirtschaft organisieren, um Schulabgängern von heute Chancen zu verschaffen. Bei einem Treffen mit türkischen Berlinern hätten diese ihm jüngst gesagt: „Ihr versaut unsere Kinder mit Hartz IV“. Anderswo, in Frankfurt am Main oder in Stuttgart, gebe es auch viele Migranten. Die hätten aber nicht so große Probleme auf dem Arbeitsmarkt.

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Sep. 072010
 

Migrantendebatte – Sarrazin bleibt unbeugsam – ist aber vorsichtiger – Berlin Aktuell – Berliner Morgenpost – Berlin
„Sie wollen, dass die Migranten abgeschoben werden“, warf sie Sarrazin vor, welcher vehement den Kopf schüttelt.

Es wäre spannend, einmal all die falschen Behauptungen, die Unterstellungen, die Lügen, die kübelweise über den Herrn Sarrazin ergossen werden, zu sammeln und auf ewige Zeiten aufzubewahren. Es ist eine üble Hetze, die da gegen ihn entfesselt wird.

Und deswegen steht der Mann jetzt unter Polizeischutz – wie Hirsi Ali, wie Seyran Ates, wie Geert Wilders, wie einige andere Islamkritiker auch.

Es ist beachtlich, dass ein scharfer und erbitterter Gegner der Religionen, insbesondere des Christentums wie Richard Dawkins, der das Christentum für etwas grundsätzlich Schlimmes, für einen bösen Wahn hält, nicht nur nicht unter Polizeischutz stehen muss, sondern jederzeit in allen Sendern und Stationen der westlichen Welt zu Wort kommt.

Thilo Sarrazin ist vielleicht eine Art Richard Dawkins der Islamkritik. Was Dawkins dem Christentum vorwirft, das wirft ungefähr Sarrazin dem Islam vor.

Sevim Dagdelen bereichert meine üppige Sammlung der Sarrazin-Lügen. Danke. Trockenen Auges warf sie Sarrazin vor: „Sie wollen, dass die Migranten abgeschoben werden!“ Falsch. Sarrazin verlangt das nirgendwo. Er verlangt vom Staat, dass er durch verstärkte Bildungsangebote allen Migranten einen Aufstieg durch Bildung ermöglicht. Deshalb tritt er für einen verpflichtenden Kita-Besuch aller Kinder ab dem dritten oder vierten Lebensjahr ein (Deutschland schafft sich ab, S. 231). An keiner Stelle verlangt er Abschiebung der Migranten.

Häufig wird behauptet, Sarrazin mache keine „konkreten Vorschläge“ zur Besserung der Lage. So äußert sich etwa Naika Foroutan in der Berliner Morgenpost vom 06.09.2010. Wieder falsch. Sein Buch ist gespickt mit praktischen Vorschlägen, etwa zur Umgestaltung der Bildungslandschaft, zu familienpolitischen Maßnahmen, zur Vereinheitlichung der zersplitterten deutschen Bildungslandschaft, zu Ganztagsschulen und Ganztagskindergärten.

Ebenso beliebt ist die Unterstellung, Sarrazin lasse keine Ausnahmen zu, er leugne, dass es auch geglückte Beispiel der Integration gebe.  „Es dürfte mich laut Sarrazin eigentlich nicht geben“, so eine bekannte deutsche Islamwissenschaftlerin. Wieder falsch. Sarrazin hebt in seinem Buch ausdrücklich Beispiele gelungener Integration hervor: Ceyhun Heptaygun, Ahmed Aboutaleb, Necla Kelek, Güner Balci, Bassam Tibi, Hirsi Ali, Fadi Saad. Alles Menschen aus muslimischem Hintergrund!

„Sarrazin ist ein Rassist.“ Falsch. Er ist im Grunde ein Kulturkritiker mit starken politischen Interessen. Er ist ein Kritiker des Islam. Er behauptet, dass der Islam grundsätzlich in vielen Fällen Integration verhindere. Dieses Integrationshindernis sei ausschließlich kultureller, nicht genetischer Art.

An dieser Behauptung Sarrazins ist was dran, so meine ich. Ich erlebe viele meiner Muslime als zu „schicksals-gehorsam“.

Ich wiederhole: Dem Buchautor und Menschen Sarrazin widerfährt durch die haltlosen Unterstellungen eines Teils seiner Kritiker großes Unrecht. Man kann bei seinen schärfsten Kritikern davon ausgehen, dass sie sein Buch nicht gelesen haben. Wäre es nicht so traurig, man müsste es für eine Komödie halten.

Für eine Komödie, in der mittlerweile immerhin einige wenige besonnene Stimmen wie etwa die eines Heinz Buschkowsky, eines Wolfgang Bosbach, einer Cora Stephan, eines Norbert Bolz, eines KT von Guttenberg, eines Arnulf Baring, eines Wolfgang Clement, eines Klaus von Dohnanyi spielverderberisch hervorstechen.

Wie lange werden wir diese hysterische Darbietung noch über uns ergehen lassen müssen?

 Posted by at 16:02
Sep. 072010
 

Laschet oder … Rüttgers? Falsch geraten, Freunde!

Nein, die Frage muss lauten: Laschet oder Sarrazin? Viel zu wenig beachtet wurde ja das Buch „Die Aufsteigerrepublik. Zuwanderung als Chance“. Verfasser: Armin Laschet. Als Grund dafür meine ich zu erkennen:

Das Buch ist durchweg vernünftig. Es ist getragen von einem hohen Ethos der Zuwendung zum Du, zum Mitmenschen. Nur ein Katholik, nur ein Christdemokrat konnte wahrscheinlich ein solches Buch schreiben. Gleichzeitig wird überzeugend nachgewiesen, dass gute Integration auch in unserem eigenen Interesse liegt: eine Verbindung von politischem Eigennutz und christlicher Nächstenliebe.

Man kann diesem Buch schwerlich widersprechen. Es ist anspruchsvoll. Es klopft zunächst einmal an die eigene Brust: „Wir haben uns an den Menschen versündigt.“ Das Buch Armin Laschets nimmt uns alle in die Pflicht.

Laschet oder Sarrazin? Ich meine: Man sollte Laschet lesen und Sarrazin auch. Zuerst Sarrazins „Deutschland schafft sich ab“ und dann Laschets „Aufsteigerrepublik“. Da ich Kreuzberger bin und die freudvolle Anwesenheit ganz vieler migrantischer Mitmenschen hautnah genießen darf, muss ich selbstverständlich meine Stimme zum Persönlichkeitsschutz Thilo Sarrazins erheben. Ich habe mir – wie Thilo Sarrazin ja auch – reichlich Geschichten von den Berliner Lehrern und Erziehern, von Sozialarbeitern und Berliner Kindern erzählen lassen. An Sarrazin wurde und wird von einem Teil der Presse und der Medien, von einem Teil der deutschen Politik Rufmord begangen. Das habe ich von Anfang gesagt. Ich werde den Menschen Thilo Sarrazin, der sich als verantwortlicher Staatsbürger seine Gedanken gemacht hat, stets verteidigen.

Aber ich empfehle allen, die den Feststellungen Sarrazins zustimmen, auch die helle und klare, die überzeugendere Stimme des Armin Laschet zu hören.

Und dann würde ich mir eines wünschen: irgendwann einmal das Bekenntnis einer einzigen Migrantenorganisation, etwa von DITIB, von Milli Görüs, von TBB, eines einzigen türkischen oder muslimischen Verbandsvertreters: „Wir haben etwas falsch gemacht. Wir haben gelernt.“ Da kommt nämlich nichts. Ich vernehme kein Eingeständnis eigener Fehler von meinen Türken, meinen Arabern, meinen Muslimen. Sie sind großartig darin, uns Steuerzahlern ein schlechtes Gewissen einzuflößen, und nutzen die vielen willkommenen Gelegenheiten, die ihnen Sarrazins Buch dazu bietet, weidlich und wonnig aus.

Ich höre von den Organisationen und Migrantenvertretern fast nur Forderungen, Beschwerden, Reklamationen gegenüber der Service-Firma „Hotel Deutschland“. Man spricht so gern von den großen Leistungen all der kräftig zupackenden Männer und Frauen in den früheren Jahrzehnten. All der Stahlkocher, Müllmänner, Reinigungskräfte. Gut. Sie haben unseren Wohlstand mit aufgebaut. Aber diese Menschen haben auch ihren Lohn erhalten. Die Anerkennung dieser Arbeitsleistung wurde in Gestalt von Geld erbracht.

Ich würde mich freuen, wenn ich nur einmal so etwas hörte wie „Danke, Hotel Deutschland, danke, deutscher Steuerbürger, dass du mit deinen Steuern diese herrlichen Chancen zum Aufstieg bezahlst, die wir liebend gerne annehmen.“

Wir haben mit schlechtem Gewissen eine Schule besucht, in denen praktisch alle Familien von der Lehrmittelpflicht befreit waren. Das heißt, fast alle lebten vom Staat. Sie waren fast alle „mit arabischem oder türkischem Migrationshintergrund“. Und so wurde uns bald das Gefühl vermittelt, nicht so recht dahin zu passen. „Sie sind aber kein Deutscher, oder?“ Das habe ich mir angehört.

Wir hatten das lebhafte Gefühl, die Menschen in ihrem dauernden Benachteiligtenstatus zu stören. Bald wurde mir klar, dass ich mit meinen Steuern in etwa eine halbe dieser vielköpfigen Familien finanziere. Die anderen 50 oder 70 Familien an dieser Schule werden eben durch jeweils andere Steuerzahler finanziert, ebenso die Schule selbst.

Wir haben die staatliche Schule, an der wir uns fremd fühlten, verlassen, und bezahlen nunmehr zusätzlich zu unseren Steuern monatliches privates Schulgeld in der zu erahnenden Höhe. Die Politiker im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg und in der Stadt Berlin scheinen nichts davon mitzukriegen. Sie erfassen die Gemütslage des Volkes nicht.

Und so entstehen nach und nach in meiner Seele giftige, gefährliche Ressentiments, vor allem, wenn man als deutscher Steuerzahler dann sich ausgegrenzt und ausgenutzt fühlt. Das Böse lauert stets an der Türschwelle. Man driftet fast wider Willen „nach rechtsaußen“. Man fühlt sich überfremdet. Es hat keinen Sinn, Gefühle des Grolls zu leugnen. Gefühle der Überfremdung sind da. Man fühlt sich fremd im eigenen Kreuzberg, das sich so wahnsinnig schnell verändert hat.

Ich versuche diese bösen Gefühle zu überwinden, indem ich bewusst auf diejenigen zugehe, die von meinen Steuern leben, und mich mit ihnen anzufreunden suche. Und indem ich brav Laschets Aufsteigerrepublik wiederlese. Ich versuche die Zuwanderer zu überreden, selbst etwas für ihren wirtschaftlichen Erfolg zu tun. Ich rede mit ihnen, ich ermahne sie offen. „Tut was. Euch stehen alle Türen offen. Lernt. Ackert. Hockt nicht so viel rum. Arbeitet an euch.“ Das ist ein mühseliges Geschäft.

Es sollte heißen: Sarrazin UND Laschet. Das wär’s.

 Posted by at 14:23

„Sozialhilfe verhindert Integration“

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Sep. 062010
 

„In der Sozialhilfe integrieren sich die Zuwanderer nicht.“ Langfristiger Bezug der Sozialhilfe entmündigt, wird als lähmend erlebt, begünstigt Schwarzarbeit, Trägheit und Betrug. Diese Einsicht greift mittlerweile in zahlreichen Ländern Platz, zuerst in den USA, dann in den Niederlanden, numehr sogar in Deutschland. Mariam Lau war eine der ersten, die den Zusammenhang für Deutschland benannte, Neriman Fahrali folgte, nunmehr erkennt auch Gesine Lötzsch von der Linkspartei die Existenz in der Sozialhilfe als eines der entscheidenden Integrationshindernisse, nicht nur für Zuwanderer, sondern auch für autochthone Deutsche.

Sie spricht in der Leipziger Volkszeitung von den Sozialgesetzen, „die eine Integration in die hiesige Gesellschaft sowohl für Migranten als auch für viele Deutsche unmöglich machen“.

Ein guter Hinweis, dass Sozialhilfe nicht nur Migranten, sondern auch Deutsche an der Integration hindert!

Welcher Ausweg bietet sich an? Beschränkung der Sozialhilfe, Befristung und Zuweisung stets unter Auflagen! In den USA erhält man in den ersten 10 Jahren nach Zuwanderung überhaupt keine Sozialhilfe, danach wird der Bezug auf 5 Jahre begrenzt. Das bedeutet für die Familien zum einen, dass sie ihren Lebensunterhalt selbst verdienen müssen, zum anderen, dass sie einander beistehen müssen. Wer hat, der gibt den anderen ab. Von einem Verdienst leben oft mehrere Menschen, ein direkter Anspruch des einzelnen gegen den Staat besteht zunächst nicht.

Die Selbsthilfekräfte werden gestärkt, der Zusammenhalt der Familien wird eingefordert, die Verhätschelung durch den Papa Staat unterbleibt.

Auch in der DDR gab es keine Sozialhilfe für Zuwanderer, und deshalb, aber auch wegen des wirksamen „antifaschistischen Schutzwalls“, hielt sich der Ansturm der Ausländer in engsten Grenzen. Sie kamen ausschließlich als Vertragsarbeiter, Studenten, Botschaftsmitarbeiter, Soldaten oder deren Angehörige – was aber nicht das Aufkeimen von Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsradikalismus in der DDR verhindern konnte.

Einwanderung: De Maizière fordert Sanktionen gegen Integrationsverweigerer – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Politik
Die Linkspartei-Chefin Gesine Lötzsch sieht die Ursachen für Defizite bei der Integration von Migranten auch in den „Hartz IV“-Gesetzen. Konservative, Sozialdemokraten, Grüne und Liberale hätten in der Vergangenheit Gesetze wie „Hartz IV“ beschlossen, „die eine Integration in die hiesige Gesellschaft sowohl für Migranten als auch für viele Deutsche unmöglich machen“, sagte Lötzsch der „Leipziger Volkszeitung“.

 Posted by at 22:33
Sep. 052010
 

Mariam Lau schreibt: „In einigen Staaten ist es leicht, in die Sozialsysteme einzuwandern, und schwer, in den Arbeitsmarkt zu kommen, in anderen ist es umgekehrt. Es ist nicht schwer zu erraten, wo die Integration besser funktioniert. Studien zeigen: Je weniger Sozialhilfe, desto besser sind Zuwanderer integriert. Solange der deutsche Sozialstaat in dieser Hinsicht nicht grundlegend umgebaut wird, wird es keine Integration von Zuwanderern in Deutschland geben. Aber weder die CDU noch sonst irgendeine Partei in Deutschland traut sich derzeit an diesen Umbau. Die meisten wollen ihn ja auch gar nicht.“Mariam Lau: Die letzte Volkspartei. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2009, S. 149

Auffallend, dass Thilo Sarrazin etwas Ähnliches vertritt! Auf S. 296 seines umstrittenen neuen Buches behauptet er: „Ohne Änderung der sozialstaatlichen Rahmenbedingungen sind die Aussichten gering, dass sich die Parallelgesellschaften der muslimischen Migranten in Deutschland und Westeuropa mit der Zeit quasi automatisch auflösen.“

Sinn scheint zu sein: Die Migranten sind zu stark durch geschenktes Geld und soziale Sicherheit gefördert. Wir fördern viel zu viel. Eigenverantwortung und Initiative verkümmern.

Spannend. Darüber sollte man diskutieren! Die Kreuzberger Ärztin Neriman Fahrali äußert ähnliche Auffassungen. Bin gespannt auf die Diskussion am Samstag.

 Posted by at 23:16

„Der Papa werd’s scho richten, dös khert zu seinen Pflichten…“

 Das Gute, Entkernung, Faulheit, Integration, Migration, Neukölln, Pflicht, Sozialadel, Sozialstaat, Tugend, Verwöhnt  Kommentare deaktiviert für „Der Papa werd’s scho richten, dös khert zu seinen Pflichten…“
Sep. 022010
 

Ein wunderbares Phänomen in meiner Kindheit war Helmut Qualtinger auf einer 45 U/min-Platte. Darunter das herrliche Lied, dessen Refrain ich oben zitiere.

Genau dieser herrliche Gesang  kommt mir in den Sinn, wenn ich die Berliner Bildungsdebatte verfolge. Bei allen Missständen wird sofort nach dem Staat geschrien. Der Papa Staat ist für alles zuständig. Der Herr Papa!

Wir haben nunmehr hier hin Neukölln, Kreuzberg, Wedding und anderen Bezirken massiv abgeschottete, in sich geschlossene Gemeinden, die keinen Anlass sehen, ihren Kindern sehr frühzeitig vernünftiges Deutsch oder ein Minimum an Disziplin, Fleiß und Respekt vor nichtmuslimischen Lehrerinnen beizubringen. Über sie sagt Astrid-Sabine Busse, Schulleiterin einer Grundschule in Neukölln:

„Sie bleiben einfach untereinander. Man muss sich ja hier auch gar nicht integrieren. Man nimmt das Viertel in Besitz, und man lässt sich pampern. Ich seh doch an den Bescheiden für die Lebensmittelzuschüsse, wie viel Geld in Wahrheit in diesen Familien  ist, alles Sozialhilfe; wenn viele Kinder da sind, ergibt das 3000, 3500 Euro. … Wissen Sie, wie viel Sozialhilfe jeden Monat allein an die Eltern meiner Schule ausgegeben wird? 400 000 Euro.“

Diese Feststellungen muss ich leider aus eigener persönlicher Erfahrung bestätigen. Es ist so. Der deutsche Staat hat eine unfassbare, grenzenlose Anspruchshaltung herangezüchtet- nicht nur bei den eingesessenen, den autochthonen Deutschen selbst, sondern auch bei jenen ursprünglich etwa 200.000 Menschen arabischer Muttersprache, die vor etwa 20 Jahren sich unter rätselhaftem Verlust ihrer Pässe und Dokumente aus dem Libanon aufmachten, um ihr ganzes Glück bei uns zu finden. Und sie haben es ja gefunden, sowohl materiell als auch sozial. Denn sie können ganz nach eigenen Vorstellungen ihren eigenen Stil leben. Und der Herr Papa Staat zahlt für alles.

Für alle Missstände wird sofort der Staat angeklagt und in Haftung genommen. Eine groteske Situation.

Die Kinder dieser Menschen bilden heute an einigen Neuköllner und Kreuzberger Schulen im sozialen Brennpunkt bereits die absolute Mehrheit der Kinder und haben begonnen, die verbleibenden Türken der dritten Generation aus Neukölln und Kreuzberg zu verdrängen. Die deutschen Eltern lehnen es – mit ganz wenigen Ausnahmen – ab, ihre Kinder in diese Schulen im sozialen Brennpunkt zu schicken.

Aber unaufhörlich erschallt der Ruf nach mehr Staat. „Der Papa werd’s scho richten …“

 Vergleichstest – Berliner Migrantenkinder scheitern an Deutsch-Test – Berlin Aktuell – Berliner Morgenpost – Berlin
„Die Ergebnisse zeigen, dass wir mit unserer Einschätzung richtig lagen“, sagt Jürgen Schulte, Sprecher der Initiative „Grundschulen im sozialen Brennpunkt“. Jetzt müsse die Bildungsverwaltung die Voraussetzungen schaffen, damit auch die Schulen mit einem hohen Anteil an Schülern nicht deutscher Herkunftssprache die Anforderungen erfüllen können. Die Grundschulen benötigten mehr Personal, stattdessen gebe es in diesem Jahr an den Brennpunktschulen aber sogar weniger Lehrer zur Förderung der benachteiligten Schüler als in den Jahren zuvor.

Zitatnachweis: Thilo Sarrazin, Deutschland schafft sich ab, München 2010, S. 323

 Posted by at 09:45
Sep. 012010
 

Ich habe meinen Sohn 4 volle Jahre lang in eine Schöneberger Kita und in eine Kreuzberger Grundschule geschickt, in denen der Anteil muslimischer Kinder nichtdeutscher Herkunftssprache bei mindestens 80% lag. Manche erklärten mich für verantwortungslos. „Du willst doch deinen  Sohn nicht bei DENEN so verheizen!“, warf mir eine Freundin vor, Mitglied der Linkspartei.

Verheizen! Was für ein Wort! Bin ich elitär, weil ich jahrelang gegen den Strom geschwommen bin und alle anderen Eltern gebeten habe, ebenfalls ihre Kinder zu unseren muslimischen Migranten zu schicken?

Ich glaubte fast schon an eine Verschwörung der linken und grünen Eltern gegen meine Araber, gegen meine Türken, gegen meine Muslime, überhaupt eine Verschwörung der linken und grünen Politiker gegen uns Migranten, weil sie – wie bekannt – ihre eigenen Kinder nie und nimmer  zu uns in die NDH-Eliteschule mit 90% Anteil muslimischer Kinder schicken würden.

In der aktuellen zitty Berlin berichtet die Sängerin Judith Holofernes  auf S. 20 von ihrer „Heidenangst„, ihren Sohn in eine stinknormale örtliche Schule mit über 90% NdH-Anteil zu schicken. Und die Kreuzberger Bildungsstadträtin sagt auf S. 23 ebenfalls über uns Eltern: „Sie haben eine Heidenangst, eine falsche Entscheidung zu treffen …“

Heidenangst – was ist das?  Angst vor den Heiden? Ich würde eher sagen: Angst der Heiden vor den deutschen Muslimen. Sogar Güner Balci will ihren Sohn nicht seiner Integration in die deutsche muslimische Kindermehrheit „opfern“ und hat ihren und meinen Heimatbezirk Kreuzberg verlassen. Sie will ihren Sohn halt nicht in die ganz normale Kreuzberger muslimische Mehrheit integrieren. Schade!

Hierauf kann ich nur sagen: Habt doch keine solche Heidenangst vor den deutschen muslimischen Kindern! Ihr werdet eure kleinen Söhne nicht auf Lebenszeit vor Prügeleien, vor Mobbing, vor Isolation, vor Peniskontrollen und Angespucktwerden durch ältere Mädchen beschützen können. Da müsst ihr, da müssen eure Kinder schon durch, wenn es euch ernst mit der Integration ist. Wenn ihr da durchgeht, könnt ihr zu wunderbaren Freundschaften, zu wunderbaren Erlebnissen des Annehmens und des Angenommenwerdens gelangen.

Wir haben das alles auch durchgemacht.

Lasst euch doch nicht entmutigen! „Der Mensch ist von Natur aus ängstlich“ (Sure 70,19). Wenn ihr oder eure Kinder angegriffen werdet, gedenkt der Worte des Propheten und rezitiert sie laut:

Ihr wart verfeindet, und er stiftete Freundschaft unter euch, damit ihr Geschwister wurdet (Sure 3, 103).

Der arme Kreuzberger Blogger und Radfahrer Johannes Hampel bittet somit in aller Unterwürfigkeit seine Mitbürger Raed Saleh, Michael Müller, Birgit Homburger,  Lamya Kaddor, Güner Balci, Judith Holofernes und Sigmar Gabriel, ihre eigenen Kinder, Patenkinder, Nichten und Neffen, Freundes- und Enkelkinder für mindestens 3 Monate in eine ganz normale staatliche Kita oder Grundschule mit ganz normalen 90% muslimischen deutschen Kindern nichtdeutscher Herkunft zu schicken. Es hülfe sehr!

Ich rege hiermit ein Integrations-Pflichtjahr für nichtmuslimische Schüler deutscher Herkunft in unseren ganz normalen Berliner staatlichen Grundschulen an. Alle nichtmuslimischen Grundschüler deutscher Herkunft sollten demnach mindestens ein Schuljahr in einer normalen staatlichen Schule mit den üblichen 50-90% muslimischer Kinder nichtdeutscher Herkunft ableisten, etwa im Neuköllner Rollbergviertel, im Soldiner Kiez oder in Kreuzberg SO 36. Auf dass unser gemeinsames Vaterland Deutschland, unsere gemeinsame Heimatstadt Berlin  zusammenwachse!

Nach Ableistung dieser Integrations-Dienstpflicht der nichtmuslimischen Kinder deutscher Herkunft für die Muslime und an den Muslimen wären die Kinder bzw. deren Eltern frei in der Schulwahl.

Diese selbstauferlegte Dienstpflicht zur Integration in die muslimische Mehrheit haben wir selbst 4 Jahre lang abgeleistet. Ich versichere euch: Es hilft allen. Es hilft euch, hilft euren Kindern, hilft unserem Land. Es verleiht all euren Parteiausschlussanträgen und Empörungsanfällen erst die rechtschaffene Glaubwürdigkeit.

Ihr habt doch nichts gegen deutsche Muslime? Ihr seid doch keine Angsthäsinnen und Angsthasen?

Noch einmal: Kommt zu uns! Habt keine Angst! Habt doch keine solche Heidenangst vor den deutschen Muslimen!

Quellenangabe: Der Koran für Kinder und Erwachsene. Übersetzt und erläutert von Lamya Kaddor und Rabeya Müller. C.H. Beck Verlag, München 2008, hier: S. 197

 Posted by at 09:59
Aug. 312010
 

Thilo Sarrazins Buch „Deutschland schafft sich ab“ ist wirklich ein großangelegter Wurf, ein kühner Versuch „die Welt zu erklären“, den Sozialstaat zu begreifen und eine Art Besinnung auf das, was Europa ausmacht, zu unternehmen. Vieles, was er schreibt, entspricht genau dem, was auch ich als Ergebnis meiner eigenen Erlebnisse in Kreuzberg herausgefunden und in diesem Blog niedergelegt habe – nachweislich ohne von Sarrazin beeinflusst zu sein, denn das Buch ist erst in diesen Tagen herausgekommen.

Ich würde „Deutschland schafft sich ab“ in eine Reihe mit Büchern wie „Die Aufsteigerrepublik“ Armin Laschets, „Mein Abschied vom Himmel“ Hamed Abdel-Samads oder auch Jacques Attalis „Tous ruinés dans dix ans?“ stellen. Allen diesen Autoren ist gemein, dass sie sich weit über den engen Horizont eines Berufes hinauswagen. Kleinere Versehen mögen ihnen ebenso unterlaufen sein wie eine gewisse Gewaltsamkeit der Analyse. Aber auch eine gewaltsame Analyse kann Plausibilität und Richtigkeit beanspruchen.

Die Sarrazin-Kritiker der ersten Nacht haben das Buch offenkundig nicht gelesen oder nur höchst unvollständig zur Kenntnis genommen. Sie haben mit einer unstillbaren Gier die anstößigen „Stellen“ herausgelesen, mithilfe derer sie dann den Autor mit einer nur noch pornographisch zu nennenden Wucht in die Pfanne gehauen haben.

Ein abstoßendes Sündenbock-Ritual war dies.

Das Scherbengericht, das Teile der deutschen Politik und große Teile der Presse über ihn persönlich veranstaltet haben, bot ein unwürdiges, hämisches Schauspiel. Hier hat sich eine ganze politische Klasse selbst zerlegt und an Glaubwürdigkeit verloren. Lasst es uns Circus Sarrazini nennen. Von einer echten Befassung mit Sarrazins Argumenten konnte bisher nicht ansatzweise die Rede sein. Der Wähler wird sich daran erinnern. Nach meinen eigenen Erhebungen stimmen 60-70% der Kreuzberger Bevölkerung den wesentlichen Befunden Sarrazins zu.

Die „politische Klasse“ wird sich jetzt erst einmal über das Buch zu beugen haben. „Macht eure Hausaufgaben.“ Danach sollte das Eingeständnis eigener Fehler bei uns allen folgen. Anschließend sollten sich alle überlegen, was sie Sarrazin erwidern können.

Die Grundtendenz des Buches gibt das Grundgefühl der deutschen, russischen, italienischen, polnischen, französischen und sonstigen Ethnien, zwischen denen ich mich bewege, zutreffend wieder. Darüber hinaus dürfte es den Lehrerinnen und Lehrern, den Erzieherinnen und Erziehern in weiten Strecken aus der Seele gesprochen sein.

Wir fühlen uns an Kreuzbergs staatlichen Grundschulen als Fremde im eigenen Land, als Randständige im Land der gefestigten neuen muslimischen Mehrheiten, die uns verdrängt haben und weiter verdrängen werden.

Der einzige Fluchtweg, den immer mehr Eltern ergreifen, ist das Weggehen auf Privatschulen. So wie wir es gemacht haben. Wir erziehen unseren Sohn nunmehr zu einem guten Russen und guten Europäer. Die Kosten finanzieller und sonstiger Art sind hoch. Die enormen Gefahren, die dies insgesamt für die Gesellschaft in sich birgt, hat Sarrazin auf S. 247 seines Buches treffend analysiert.

Und das alles geschieht mitten in Deutschland – 2 km vom Bundestag entfernt.

 Posted by at 17:15
Aug. 312010
 

Eine wunderbare Sache sind die Neuköllner Stadtteilmütter, deren Loblied ja auch Bürgermeister Buschkowsky in der aktuellen zitty Berlin singt.

Arbeitslose Mütter vorwiegend türkischer und arabischer Muttersprache werden in einem 6-monatigen Kurs zu Themen wie Bildung, Gesundheit  und Erziehung qualifiziert. In dieser Zeit erhalten sie staatliches Geld.

Anschließend geben sie ihr Wissen durch Hausbesuche an andere Mütter weiter. Sie werden durch Sozialpädagogen betreut und erhalten für ihre Tätigkeit ein Honorar.

Alles toll, was?   Ich stimme zu: Es klingt wunderbar. Es ist eine tolle Sache, benachteiligte, sozialschwache Mütter als Botschafterinnen in ihrer Ethnie zu gewinnen.

Gut auch: Deutsche und migrantische Sozialpädagogen erhalten Lohn und Brot. Dadurch sinkt die Arbeitslosigkeit der Sozialpädagogen. Migrantische Stadtteilmütter  erhalten Lohn und Brot. Mutterschaft als bezahlte Tätigkeit! Endlich. Jubel, jubel. Ein Sieg des Feminismus?

Und da ist auch schon der Haken: Die Stadtteilmütter erhalten staatliches Geld dafür, dass sie bei anderen Müttern ihrer Ethnie vorbeischauen, Tee mit ihnen trinken und Tipps zu Ernährung und Erziehung ihrer Kinder austauschen. Alles in den beiden örtlichen Umgangssprachen, also Arabisch oder Türkisch. 

Das ist ein schwerer Fehler, eine völlig falsche Verwendung öffentlicher Mittel, denn es ist keine Verwendung, sondern eine Verschwendung staatlichen Geldes, Mütter dafür zu bezahlen, dass sie bei einer Tasse Tee nützliche Tipps und Tricks austauschen.

Das Projekt Stadtteilmütter – so meine ich – ist eigentlich gut. Aber es muss ehrenamtlich gemacht werden. Es dürfen auf keinen Fall öffentliche Mittel an die Stadtteilmütter für ihr Wirken gezahlt werden. So füttert man nur die nächste Generation von staatlich alimentierten Abhängigen heran.

Solche Projekte, deren es eine Unmenge gibt, sind ein außerordentlich beliebter Zapfhahn für Fördermittel.

Ich unterhielt mich vor einigen Monaten mit guten Kennern der Neuköllner Szene über das Thema. Sie hatten alle den richtigen Migrationshintergrund. Sie sagten mir:

„Stadtteilmütter? Kannst du knicken.“

 Posted by at 13:21

Setzt die richtigen Leute mit dem „bekennenden Rassisten“ zusammen!

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Aug. 252010
 

Natürlich sollte man Sarrazin beim geplanten Auftritt im Haus der Kulturen der Welt die richtigen Leute an die Seite setzen, wollt ihr Vorschläge? Die Bühne darf man doch nicht einem „bekennenden Rassisten“ überlassen.

Wen wollt ihr an der Seite Sarrazins als seinen kraftvollen Gegenspieler? Hier kommen meine Vorschläge:

Ladet ein auf die Bühne …

… beliebige Sozialarbeiterinnen, beliebige Lehrerinnen aus Berlins Wedding, Kreuzberg, Schöneberg, Neukölln, einen beliebigen Imam aus Berlin, ersatzweise auch:

Alice Schwarzer, Necla Kelek, Güner Balci, Kazim Erdogan, Hamed Abdel-Samad, Aygül Özkan, Armin Laschet, Lamya Kaddor, Badr Mohammed, Seyran Ates, Heinz Buschkowsky, Tariq Ramadan, Hirsi Ali.

Alle diese Menschen könnten dem „unsäglichen Treiben“ dieses „menschenfeindlichen“ „bekennenden Rassisten“ wirksam Einhalt gebieten. Alle diese Menschen werden Herrn Sarrazin Mores lehren.

Das wird spannend! Das wird ein Fest der Freiheit, ein Fest des Denkens!

Aber stattfinden muss die Veranstaltung.

Dokumentiert: Protest gegen Sarrazins Auftritt im Haus der Kulturen – Berlin – Tagesspiegel
Deshalb fordern wir die Verantwortlichen im Haus der Kulturen der Welt und die Organisator/innen des Internationalen Literaturfestivals Berlin auf, Thilo Sarrazin aus ihrem Programm zu streichen, statt ihm bei der Verbreitung seiner menschenfeindlichen Thesen zu assistieren! Gleichzeitig rufen wir alle Autor/innen des Literaturfestivals auf, die Bühne nicht mit einem bekennenden Rassisten zu teilen!

 Posted by at 13:42
Aug. 242010
 

Naiv, unhistorisch, albern“ …  das sind nur einige der Aussagen, mit denen der Politiker Thilo Sarrazin die bisherige Integrationspolitik Deutschlands bezeichnet. Er stellt der politischen Klasse Deutschlands, der er selbst angehört oder vielmehr angehört hat, ein verheerend schlechtes Zeugnis aus. Hiermit hat er sicherlich in ein Wespennest gestochen, wie insbesondere die empörten Reaktionen vieler aufgeklärter Zeitgenossen belegen. Die Forderungen nach Parteiausschluss prasseln schon wieder einmal auf den angeblichen Islamfeind nieder. So etwa heute in der Berliner Zeitung auf S. 15.

„Islamfeind“? Das ist Unfug. Sarrazin schreibt im aktuellen SPIEGEL auf S. 139-140:

„Wenn ihr muslimischen Glaubens seid, o.k. Damit habt ihr dieselben Rechte und Pflichten wie heidnische, evangelische oder katholische Deutsche. Aber wir wollen keine nationalen Minderheiten. Wer Türke oder Araber bleiben will und dies auch für seine Kinder möchte, der ist in seinem Herkunftsland besser aufgehoben.“

Wir wollen keine nationalen Minderheiten„, damit meint Sarrazin sicherlich: Wir wollen, dass alle, die hier dauerhaft wohnen, sich als deutsche Staatsbürger begreifen – sicherlich mit französischer, libanesischer, vietnamesischer oder  türkischer Zuwanderungsgeschichte. Aber insgesamt als deutsche Staatsbürger erster Klasse, nicht als migrantische Bürger zweiter Klasse. Die Kinder der Zuwanderer sollen irgendwann – irgendwie zu Deutschen werden. Ich würde sagen: zu neuen Deutschen.

Selbstverständlich wird sich in diesem Prozess unser Bild von Deutschland ändern – wie es sich ja seit jeher immer wieder geändert hat.

Was ist daran böse? Was ist daran rechtsradikal?

Alle, die in Deutschland dauerhaft wohnen, sollen sich als deutsche Bürger erster Klasse fühlen. Zustimmung, Herr Sarrazin!

Und hier meldet sich eine erfahrungsgesättigte Stimme aus Berlin-Kreuzberg!

Ich meine: Die Aussagen und Analysen Thilo Sarrazins sollten vorurteilsfrei erörtert werden. Hierbei schreibe ich ihm schon mal als großes Verdienst zugute, dass er die Schuld für allfällige Missstände bei den Deutschen, insbesondere bei der deutschen Politik sucht. Das geht ja schon aus dem Titel seines Buches hervor: „Deutschland schafft sich ab“. Das ist – die zulässige Überspitzung abgerechnet – ein Eindruck, den mir beispielsweise chinesische, russische und französische Eltern ebenfalls erzählen, deren Kinder die deutschen staatlichen Grundschulen besuchen. Sie sind alle entsetzt, schlagen die Hände über dem Kopf zusammen: „Was lasst ihr da mit euch machen!“

Der deutsche Staat diente sich unseren Neubürgern im letzten Jahrzehnt recht demütig an – und er lässt sich heute ausnutzen und ausnehmen wie eine gebratene Weihnachtsgans – früher zum Nutzen der deutschen Industrie, dann zum Nutzen der deutschen Immobilienwirtschaft, heute eher zum Nutzen des deutschen Integrationsgewerbes. Nicht zum Nutzen der Zuwanderer, denn die sind unzufrieden wie eh und je.

Das ist mein Eindruck, den ich nun wirklich mit tausenderlei konkreten Erfahrungen belegen kann. Muss ich deutlicher werden?

Sarrazins Anklage richtet sich dabei nie gegen einzelne Personen, sondern gegen ein kompliziertes Wechselspiel von  falschen politischen Weichenstellungen, kulturell geprägten Grundhaltungen und bequemem Wegsehen. Das ist alles legitim.

Manches an seine Ausführungen vermag ich nicht zu teilen. Gut aber gefällt mir etwa folgende Aussage (heute in der BILD auf S. 10):

Thilo Sarrazin: Neues Buch – „Deutschland schafft sich ab“ – Politik – Bild.de
Ein Teil der Deutschen – auch der Elite – hat das Problem noch gar nicht verstanden. In deren Lebens-, Wohn- und Arbeitswelt kommen muslimische Migranten ja nur als Reinigungskräfte oder als fremdartige Kulisse beim gelegentlichen Besuch in Berlin-Kreuzberg vor.

Das ist wirklich ein Treffer! Ich stelle immer wieder verblüfft fest, wie wenig echten Kontakt die Schönredner aus Berlin-Stadtrand oder Berlin-Ost zu muslimischen Deutschen haben. Viele können nicht einmal unterscheiden, ob ihr Mitbürger Türkisch, Russisch, Polnisch oder Arabisch spricht.

So war es seit je eine bekannte Tatsache, dass kein einziger unserer Berliner Politiker seine eigenen Kinder in eine staatliche Kreuzberger Grundschule schickt. Wie sollen sich die Menschen ein Bild machen von einer Realität, vor der sie selbst zurückscheuen wie ein Pferd vor einem Hornissenschwarm? Wie sollen sie Entscheidungen treffen, wenn sie stets auf Berichte aus zweiter oder dritter Hand angewiesen sind?

Wie oft habe ich die guten Deutschen angefleht, aufgefordert und gebettelt: „Schickt eure Kinder zu uns in die Migrantenschule – kommt in unsere Araberschule! Besucht uns! Macht euch ein Bild! Weist uns doch nicht die kalte Schulter! Wenn euch die Integration so wichtig ist, zieht nach Neukölln, nach Kreuzberg, nach Wedding, kommt ins herrliche Multi-Kulti-Land! Wenigstens mal zu Besuch!“ Umsonst!

Daneben habe ich immer wieder versucht, Journalisten linker und weniger linker Zeitungen für unsere Kreuzberger Schulen zu interessieren. Einige kamen, hörten, knipsten, schrieben – erschienen ist bisher nichts. Nichts! Warum? Hatte ich nur Käse erzählt?

In folgendem Punkt stimme ich jedenfalls Sarrazin zu: Die bisher nicht geglückte Integration der muslimischen Zuwanderer ist wesentlich auf Versäumnisse und schwere Fehler der deutschen Gesellschaft und der deutschen Politik zurückzuführen. Wir Deutschstämmige tragen die Hauptverantwortung. „Wir haben uns an den Kindern versündigt“, wie es Armin Laschet so treffend formuliert hat.

Bin mal gespannt, was morgen in der BILD erscheint. Die Überschrift lautet dann:

Erziehung und Bildung scheitern in Deutschland nicht am Geld, sondern am Willen.“

Das ist eine Behauptung, die ich in ähnlicher Form bereits mehrfach in diesem Blog aufgestellt habe.

 Posted by at 16:27