Berückende Schönheit im Unteren Odertal

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Mai 192024
 

Vor wenigen Tagen führten dienstliche Belange mich in den Nationalpark Unteres Odertal. Denn wieder einmal galt es einige Brücken zwischen den Ländern herzustellen und gangbar zu machen. Voll unbändiger Freude sattelte ich mein stählernes Ross, packte die wenige Habe, die ich benötigen würde, in zwei Taschen – und fort ging es von Schwedt Richtung Süden. Bald schon hatte ich den Damm längs der Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße erreicht, die sich wie ein glitzerndes Band am Rande der vielfach gegliederten Auenlandschaft windet. Leichtgängig rollte mein Rad auf der Krone des Deiches dahin, dem Ziel Criewen entgegen.

An einem geschlossenen Gatter bog ich vom Damm nach links unten ab, und nun öffnete sich vor meinen Augen eine wilde Auenlandschaft, mit immer neuen glitzernden Wasserflächen, hoch in der Luft riefen die Lerchen, links und rechts quakten Frösche unermüdlich um die Wette, kleine Moore, mosaikartige lehmige Flächen, Sedimentablagerungen, glitzernde Wasserflächen, trübe Pfützen säumten den nun doch recht holprigen Fahrweg.

In war also in den Poldern angekommen, jenen Überflutungsflächen, in denen sich nach starkem Regen das Wasser der Oder ergießen und ausbreiten darf! Drüben im Osten, schon auf polnischem Gebiet erhob sich der Hügelzug des Odertals, eine Hinterlassenschaft der letzten Eiszeit, die vor etwa 12.000 Jahren endete.

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Zauberkräfte der SPD! Das will ich wissen!

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Mai 092024
 

Hey super, die SPD macht Döner wieder 3 €! Das will ich wissen, da muss ich hin. Was die alles können! Gleich bei uns umme Ecke. Die SPD baut massiv die erneuerbaren Energien aus! Und sorgt für mehr Geld in der Tasche! Supi. Ick freu mir ja so auf det Geheimnis!

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Würde ein Drechsler wie etwa August Bebel heute die SPD wählen?

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Apr. 302024
 

Betrachte dieses Bild hier! Was, glaubst du wohl, geschah hier in Eisenach am 8. August 1869? Richtig, du hast gut im Geschichtsunterricht aufgemerkt, du hast recht: Hier wurde durch Zusammenschluss des Vereinstags Deutscher Arbeitervereine (VDAV), der Sächsischen Volkspartei sowie ehemaliger Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV) die SDAP, die Sozialdemokratische Arbeiterpartei gegründet. Diese SDAP gilt heute als unmittelbare Gründungspartei der ältesten noch heute bestehenden deutschen Partei, der SPD!

Über diesen Zusammenschluss an historischer Stätte schrieb – zutreffend – am 28. April 2024 die deutsche Schriftstellerin Cora Stephan:

Die sozialdemokratische Arbeiterbewegung entstand im 19. Jahrhundert aus dem Zusammenschluss überwiegend von Handwerkern. August Bebel etwa, Galionsfigur der SPD, als die Partei ihre Geschichte noch wichtig nahm, war gelernter Drechsler und engagiert in der Bildungsbewegung, wie viele seiner Genossen, darunter Zigarrenmacher, Schuhmacher, Zimmerleute, Büchsenmacher. Bildung war das Zauberwort damals.“ 

Wir dürfen folglich fragen: Würde August Bebel heute die SPD wählen? Auszuschließen ist es sicher nicht!

Würden Schuhmacher, Schlosser, ungelernte Arbeiter, angelernte Arbeiter und Handwerker, Zimmerleute, Drechsler, Dachdecker, Büchsenmacher oder andere Metallarbeiter heute die SPD wählen? Mehr noch: Wie viele Arbeiter, Handwerker, Dachdecker und Zimmerleute sitzen heute für die SPD im Deutschen Bundestag? Noch tiefer gebohrt: Wie viele Handwerker sitzen überhaupt im Bundestag? Welche im Bundestag vertretene Partei hat den höchsten Anteil an Arbeitern und Handwerkern in ihrer Wählerschaft? Fragen, die zu beantworten sich lohnt!

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/454090/umfrage/mitglieder-des-deutschen-bundestages-nach-berufsgruppen/

Die holzschnittartigen, leicht ungehobelten Überlegungen Cora Stephans werfen ein launiges Streiflicht auf den so wichtigen Berufsstand des Handwerks mit immerhin fast 6 Millionen Beschäftigten – und auf den langen erfolgreichen Weg der deutschen Sozialdemokratie bis hin zu Bundeskanzler Scholz.

Handwerk vor Gendern: Es gibt in der Bundesrepublik um die fünfeinhalb Millionen Handwerker. Sie haben Anspruch auf eine Regierung, die sich wenigstens ein bisschen im Leben der Bürger auskennt (weltwoche.de)

Bild: Eisenach, Marienstraße 57, historische Aufnahme dieses schreibenden Verfassers vom 01.05.2014: Hier im Goldenen Löwen wurde 1869 der Gründungskongress der Sozialdemokratischen Deutschen Arbeiterpartei (SDAP) unter Führung von August Bebel und Wilhelm Liebknecht eröffnet.

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Apr. 282024
 

„Das, was im deutschen Kontext etwa seit Beginn der Zweitausender als Clan bezeichnet wird, besteht immer aus über einem Dutzend Großfamilien, alle verwandt und durch Hochzeiten noch stärker miteinander verwoben, die nach ihren eigenen Regeln leben. Die Gesetzgebung wird ignoriert, vielmehr wird der Staat als eine Art Selbstbedienungsladen gesehen; man nimmt sich, was man braucht. Um es mit einem Wort zu sagen: Sozialbetrug. In diesem verzweigten System („je mehr Kinder, desto mehr Geld“) ist die Rolle der Frau damit bereits klar definiert. Gleichzeitig erklärt es, gemeinsam mit den Phänomenen der Importbräute und des Familiennachzugs, wie die sogenannten Clans – nicht nur unserer, auch andere –  in Deutschland ab den 1970ern so schnell so groß werden konnten. Warum es heute Strukturen gibt, die parallel zum Rest der Gesellschaft existieren. Wenn ich es aufschreibe, kommt es mir selbst unfassbar vor, jedoch: Meine Familie darf man getrost als Keimzelle eines dieser toxischen Haufen verstehen.

Die Großfamilie ist eine verschworene Gemeinschaft, selbst kleine Kinder werden rücksichtslos in die Machenschaften involviert, wie meine Geschichte zeigt. Auch ich wurde als Kurier eingesetzt und musste Falschaussagen machen; Straftaten, die längst verjährt sind, falls ich überhaupt strafmündig war. Bei ihren kriminellen Geschäften erbeuten meine Verwandten Millionen, die weltweit angelegt werden. Doch es geht längst nicht mehr nur um Geld. Sie genießen es, dem deutschen Staat zu zeigen, wer das Sagen hat.“

Mein Kommentar zu diesen Schilderungen: Von „Ketteneinwanderung“ aus der Türkei sprach schon vor vielen Jahren sehr zutreffend der Berliner SPD-Politiker Kenan Kolat. Er bezeichnete damit das häufig ab den 70er Jahren zu beobachtende Phänomen, dass innerhalb weniger Jahre ganze Dörfer auf Geheiß des oder der Dorfältesten aus dem Süden der Türkei (den sogenannten „Kurdengebieten“) nach und nach in deutsche Großstädte übersiedelten, stets unter Inanspruchnahme des Asylrechts oder des Familiennachzugs sowie anschließender fester Integration in das deutsche Sozialsystem, besser: in das Gewirr verschiedener deutscher Sozialsysteme, schon damals wie auch heute häufig unter Vorspiegelung mehrerer oder falscher Identitäten. Der Staat hat unter Führung aller jeweils regierenden Parteien dieses Geschehen bis zum heutigen Tage gewähren lassen und müht sich seit einigen Jahren – eher erfolglos – dieses wiederkehrende Geschehen angemessen zu erkennen oder sogar einzudämmen.

Ich meine, die wahre Analyse liegt schon lange auf dem Tisch. Kenan Kolat, Latife Arab, Ralph Ghadban, Seyran Ateş und einige wenige andere Deutsche wissen, wie das ganze Geschäft läuft mit all den „Schutzsuchenden„, all den „Geflüchteten“ – und was dergleichen schönklingende, beschönigende Vokabeln mehr im Umlauf sind, um uns, dem ach so dem dummen dummen Volk Sand in die Augen zu streuen.

Diese mit humanitären Erwägungen gerechtfertigte, wertebasierte Einwanderung stützt sich auf zwei Grundwerte: GELD vom Staat und MACHT für den Clan. Und fertig is. Bitte mal die Augen aufmachen.

Zitatnachweis:

Latife Arab: Der Überfall, in: Latife Arab: Ein Leben zählt nichts – als Frau im arabischen Clan. Eine Insiderin erzählt. Wilhelm Heyne Verlag, 3. Aufl., München 2024, S. 11-23, hier: S. 22-23

Bild: Straßenszene in der Hauptstraße, Ecke Dominicusstr., Berlin-Schöneberg, Aufnahme vom 27.04.2024

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Apr. 272024
 

„Als ich in dieser Eiseskälte und im Schnee an der Bushaltestelle stand und dich als Baby, eingewickelt in einer Decke, die nicht einmal dir gehörte, ganz fest an mich drückte, damit du nicht frierst, so viel zu klein und viel zu schwach, und dich so anschaute, da wusste ich, du wirst, solange du bei mir bist, sicher sein. Niemand wird dir weh tun, niemand wird dich verletzen. Du bist frei und kannst später dein Leben selbst gestalten, dafür werde ich alles geben. […]
Heute sehe ich dich und bin glücklich, weil aus den Gedanken damals im Schnee etwas Wahres geworden ist, und freue mich über dich, über deine Geschwister, über mein Leben mit euch und weiß, ich habe damals und heute das Richtige entschieden und bereue es keine Sekunde. Lerne jeden Tag etwas Neues, sei freundlich zu den Menschen, wenn sie auch freundlich zu dir sind – die unfreundlichen kannst du einfach ignorieren oder, wie ich es sonst mache, auch mal anschreien. Lass dir deine Freiheit nicht nehmen, entscheide richtig, und falsch darf es auch mal sein, dafür ist dieses Leben da. […]

Deine Mama“

Was ist das doch für eine wunderbare, überwältigende Liebeserklärung! So eine schöne Liebeserklärung habe ich gedruckt kaum je sonst in den letzten Wochen lesen dürfen. Dafür danke ich Latife Arab, der liebenden Frau und mutigen Mutter, die sich beherzt und unerschrocken gegen viele Widerstände und Hindernisse inmitten von unermesslichem Leid zu behaupten wusste.

Winterstürme wichen dem Wonnemond, die Liebe lockte den Lenz, Frühling zieht ein, die Nachtigallen singen mit süßem Sang im Naturpark Schöneberger Südgelände!

Zitatnachweis: Latife Arab: Vom Regen in die Traufe, in: Latife Arab: Ein Leben zählt nichts – als Frau im arabischen Clan. Eine Insiderin erzählt. Wilhelm Heyne Verlag, 3. Aufl., München 2024, S. 63-95, hier: S. 86-87

Bild: Frühling im Naturpark Schöneberger Südgelände, 27. April 2024

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Rätsel des Tages! Wer hat das gesagt und so auch abdrucken lassen?

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März 202024
 

„Die ökonomische Lehre, die mich geprägt hat, war der Ordoliberalismus. Und ich finde die Warnung von Walter Eucken richtig, dass man eine zu große wirtschaftliche Macht einzelner Unternehmen verhindern muss, weil sich deren Missbrauch nicht kontrollieren lässt. Die Realität aber ist: Große Lebensmittelkonzerne und Supermarktketten setzen Landwirte unter Druck, Autohersteller ihre mittelständischen Zulieferer. Die Politik schafft eine Flut von Vorschriften und Berichtspflichten, die vor allem kleinen und mittleren Unternehmen das Leben schwer machen. Und auch die teure Energie belastet die Kleinen stärker, weil sie sie viel schwerer in den Preisen weitergeben können.“

a) Donald Tusk in der ZEIT am 28.11.2019
b) Robert Habeck im Tagesspiegel am 19.12.2023
c) Sarah Wagenknecht in der FAZ am 19.03.2024
d) Christian Lindner in der FAZ am 15.03.2024

Nun ratet und beratet!

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Schneebedeckte Zauberwelt im Prättigau

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März 162024
 

Eine schneebedeckte Herrlichkeit erstrahlt da in vollem Sonnenglanz! Wir brechen gemeinsam zu unserer Winterwanderung vom alten Walserdorf Monbiel auf. Von ferne gleißen verschwimmend im Mittagsglast die über 3000 m aufragenden Gipfel der Silvretta, ihnen vorgelagert das Pischahorn, die Plattenhörner, das Gorihorn, der Piz Grialesch – und wie sie alle heißen!

Foto aufgenommen am 08.03.2024

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Deutsches Sozialsysteme, die Viele

 Knaul, Sozialstaat, Staatssozialismus, Verdummungen, Ygramul die Viele  Kommentare deaktiviert für Deutsches Sozialsysteme, die Viele
Feb. 252024
 

Ein unendlich weit verzweigtes Netz an Abhängigkeiten, Verästelungen, ein undurchschaubares Gewirr an Verzweigungen und Verregelungen, Verriegelungen und Lückenbildungen, ein schier unentwirrbarer Knaul, ein Chaos bei Bürgergeld und Sozialleistung – so stellt Andreas Peichl, Leiter des ifo-Zentrums für Makroökonomik und Befragungen sowie Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität München, nach eingehender Betrachtung das deutsche Sozialsystem dar.

In einem Interview mit dem Tagesspiegel führte er am 06.01.2024 viele Beispiele an, so unter anderem dieses:

„Es heißt, in manchen Konstellationen würde ein zusätzlich selbst verdienter Euro am Ende sogar ein Minus auf dem Konto bedeuten. Stimmt das?
Ja, und es ist nicht einmal selten. Beim Wohngeld gibt es komplizierte Berechnungswege mit Mietstufen und Haushaltstypen, und das Einkommen wird nach einer umständlichen quadratischen Formel angerechnet. Im Ergebnis gibt es einen großen Bereich mit einer sogenannten Transferentzugsrate von 100 Prozent, und sogar Fälle mit mehr als 100 Prozent. Da wird es endgültig absurd.“

Sagten wir „das deutsche Sozialsystem„?

Das ist seinerseits erneut irreführend. Es müsste heißen: Deutsches Sozialsysteme, die Viele.

Deutsches Sozialsysteme, die Viele, das erinnert zwanglos an jene berühmte Ygramul, die Viele. In einem alten Gedicht heißt es:

„.. gibt es jenen tiefen Abgrund / dort haust Ygramul die Viele, ..“

Über diese Ygramul, die Viele schrieb Michael Ende dereinst:

„Über der Finsternis des Tiefen Abgrundes, von einem Rand zum anderen gespannt, hing ein ungeheures Spinnennetz. Und in den klebrigen Fäden dieses Netzes, die dick wie Seile waren, wand sich ein großer weißer Glücksdrache, schlug mit Schwanz und Klauen um sich und verstrickte sich doch nur immer rettungsloser.“

Zitatnachweise:

Chaos bei Bürgergeld und Sozialleistungen: „Es blickt wirklich niemand mehr durch“ (tagesspiegel.de)

Michael Ende: IV. Ygramul, die Viele, in: ders., Die unendliche Geschichte. 4. Aufl., dtv, München 1990, S. 73-85, hier bsd. S. 75 und S. 79

Bild: ein weit verzweigtes Netz an Abhängigkeiten, Verästelungen, ein undurchschaubares Gewirr an Verzweigungen vor dem ehemaligen Gasometer in Schöneberg, Aufnahme vom 25.02.2024

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Wie spricht man eigentlich das italienische Wort „pera“ aus?

 Dalinda, Italienisches  Kommentare deaktiviert für Wie spricht man eigentlich das italienische Wort „pera“ aus?
Feb. 182024
 

Aus Italien erreichte mich soeben folgendes Rätsel:

Was ist die richtige Aussprache von „pera“, pèra mit offenem E wie Pèroxid, oder péra mit geschlossenem E wie in Péter?

Il blogger schöneberghese risponde:

La pronuncia corretta di pera dipende dal contesto.

La pèra era nel passato una tasca („Tasche, Ranzen“), una bisaccia („Satteltasche“). 

Pèra („er/sie möge sterben“), nel senso di muoiacrepi è il congiuntivo presente di perire.

Vedi per esempio il coro finale nella Dalinda del Donizetti: „Pera, pera, figlio suo, figlio suo, che orror!“

La péra („die Birne“) è un frutto carnoso commestibile.

A voi la scelta!

Francamente, io preferisco di gran lunga la péra alla pèra pesante del passato, per non parlare delle maledizioni di tipo pèra, pèra!

Fonti citate:

  • Newsletter Dizione.it, 18 febbraio 2024
  • Gaetano Donizetti: Dalinda. Dramma in tre atti. Napoli, 1838. Riduzione per canto e pianoforte a cura di Eleonora Di Cintio. Ricordi, Milano 2022, Rondò finale, pp. 253-256

Foto: Spuntano i primi crochi lungo il sentiero del parco Hans Baluschek, 18 febbraio 2024

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Braucht Deutschland erneut einen antifaschistischen Schutzwall?

 Das Böse, Das Gute, Europawahl 2024, Faschismus, Mären  Kommentare deaktiviert für Braucht Deutschland erneut einen antifaschistischen Schutzwall?
Feb. 132024
 

„Es gilt viele Mauern abzubauen“ – der fröhliche kühne Luftzug der Freiheit war in den Jahren 1989 bis etwa 1998 zu spüren. Wer erinnert sich noch daran? Dieses Mauergemälde an der East Side Gallery, ob es heute wohl noch zu sehen ist? Ob die Menschen es heute noch verstünden?

„Spiegami un po‘ la politica tedesca…! C’è un rischio che la destra vinca?“ Erklär mir doch mal die deutsche Politik! Droht ein Sieg der Rechten?

So fragte mich ein freundlicher Italiener bei einer meiner langgestreckten Bahnfahrten.

Meine Antwort fasse ich – hier in deutscher Sprache – so zusammen:

Ich bemerke heute eine damals – beim Fall der Berliner Mauer – unvorstellbare, mir unfassbare Verzagtheit im Denken, im Fühlen der deutschen Gesellschaft.

Wo ist da der Wagemut, wo ist der Glauben an etwas Gutes, wo ist die Zuversicht abgeblieben? Es fehlt in Deutschlands Politik jede versöhnliche Geste, es fehlt heute in Deutschland schmerzhaft an Mauereinreißern, an Brückenbauern.

So weit ungefähr meine Darstellung gegenüber einem italienischen Bahnreisenden.

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Feb. 122024
 

„Ci sono momenti in cui ciò che si colloca ai lati della nostra vita e che pare le farà da sfondo in eterno – un impero, un partito politico, una fede, un monumento, ma anche semplicemente le persone che fanno parte della nostra quotidianità – viene giù in modo del tutto inaspettato, e proprio mentre mille altre cose c’incalzano. Quel tempo fu così. Giorno dopo giorno, mese dopo mese, a fatica si aggiunse fatica, a tremore tremore. Per un lungo periodo mi sembrò di essere come certe figure dei romanzi e dei quadri che stanno ferme su una rupe o sulla prua di una nave fronteggiando una tempesta che però non le travolge e anzi nemmeno le sfiora.

„Es gibt Zeiten, in denen all das, was an den Randzonen unseres Lebens steht und den unerschütterlichen Hintergrund zu bilden scheint – ein ganzes Reich, eine politische Partei, ein Glaube, ein Denkmal, oder auch einfach nur die Menschen, die zu unserem Alltag gehören – völlig unerwartet zusammenstürzt, während tausend andere Dinge auf uns eindrängen. So war es auch in dieser Zeit. Tag für Tag, Monat für Monat türmte sich Mühsal auf Mühsal, folgte Erschütterung auf Erschütterung. Lange Zeit fühlte es sich an, als wäre ich wie so manche Gestalten in Romanen, auf Gemälden, die reglos auf einer Klippe oder am Bug eines Schiffes stehen und einem Sturm die Stirn bieten, der sie allerdings nicht hinwegfegt, sondern sie ganz im Gegenteil auch nicht ansatzweise streift.“

Eine der bezauberndsten, ja verzauberndsten Begegnungen, die ich in den letzten Wochen erfahren durfte und noch darf, ist diejenige mit Elena Greco, geboren im August 1944, aufgewachsen in einem der armen Außenbezirke Neapels. Über sechs Jahrzehnte hinweg spannt sie den Bogen ihrer Ich-Erzählung; der unbestechlichen Autorin Elena Ferrante weiß ich es sehr zu Danke, dass sie diese Erzählungen getreulich aufgezeichnet hat, und zwar so, dass am Wahrheitsgehalt der berichteten Ereignisse sich jeder Zweifel verbietet.

Ich habe sogar hier in unserem kleinen schönen Randbezirk einen Lesezirkel gegründet, in dem wir Erfahrungen, Sorgen, Nöte aus der Lektüre miteinander teilen und das ganze tragische Geschehen vor unseren Augen abrollen lassen. Freilich ohne eingreifen zu können! Wir teilen als Leser das bittere Gefühl zu spät zu kommen, nichts mehr ändern zu können, zumal die vier Bände dieser Lebensbeschreibungen schon wohlgeordnet vorliegen.

„Ach, lassen wir sie handeln, wie sie handeln müssen! Sie sind alle unlösbar ineinander verstrickt, es ist doch ein unentwirrbarer Knaul, vergleichbar einer Tetralogie des Dionysos-Theaters“, entfuhr es mir einmal in tiefem Mitleiden. -„Ein Knaul? Nein, kein Knaul ist es, es ist ein wohlgeordnetes Ganzes, das sich freilich nur einem Gott in der Überschau zu erschließen vermöchte – nicht uns!“, erwiderte mir lächelnd eine Mitleserin.

Und so lasse ich es denn beruhen; diese Figuren – Lila, Lenù, Pietro, Nino, Dede, Elsa, und wie sie alle heißen – gleichen in der Tat Gestalten der attischen Tragödie, in die wir uns hineinversetzen mit Haut und Haar – und von denen wir doch getrennt bleiben, auf immer andere; hierher, nur hierher mögen wohl die folgenden Verse Goethes passen:

„Und sie scheinen uns nur halb beseelet,
Dämmernd ist um sie der hellste Tag,
Glücklich, dass das Schicksal, das sie quälet,
Sie doch nicht verändern mag.“

Zitatnachweis:
Elena Ferrante: Storia della bambina perduta. L’amica geniale. Volume quarto. Edizioni e/o, Roma 2014, 15a ristampa 2018, p. 354-355; deutsche Übersetzung des kleinen Bruchstückes vom hier schreibenden Johannes Hampel

Bild:
Das Eismeer. Gemälde von Caspar David Friedrich. Gesehen am 23. Januar 2024 in der Kunsthalle Hamburg

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Verlust und Gewinn, morgendlich

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Feb. 052024
 

Früh ist es, da schleicht ein einsamer Wanderer an diesem kahlen Baum vorbei. Zauber der Stille im Innehalten! Wer hat denn dieses feine Geäst so zart, so ausgeglichen in die aufleuchtenden Wolken gezeichnet? Wer führte die Hand des Zeichners? Wer erkannte, dass hier ein Maler am Werke war, bei dem selbst ein Caspar David Friedrich in die Schule hätte gehen können?

Mehr noch: Wog diese einzige, greifbare, vergängliche Zeichnung des Morgens nicht alle Trauer über die Verluste auf, über den verlorenen steinigen „Ostseestrand“, den verbrannten „Hafen in Greifswald“, die hingeraffte „Augustusbrücke“, die zu Asche zerstobene „Abendstunde“ – alles Werke, die am 6. Juni 1931 im Münchner Glaspalast in Flammen aufgingen?

Ja, es ist noch nicht alles zu Ende. Immer wieder erhebt sich die Sonne. Es gibt Grund zu hoffen. Mit diesen Gedanken griff der Wanderer in seinen Rucksack, holte den Schlüssel zur Haustür hervor, öffnete die Tür. Jetzt – war er da. War angekommen im Tag.

Hinweis:
Florian Illies: FEUER. In: ders., Zauber der Stille. Caspar David Friedrichs Reise durch die Zeiten. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2023, S. 13-77, hier bsd.: S. 13-14

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„Sermo potius quam oratio dicitur“. Note sulla traduzione erasmiana di Giovanni 1,1

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Feb. 042024
 

Traduzione dal tedesco del post del 18 novembre 2016:

Per la comprensione della formula erasmiana „in principio erat sermo“ come traduzione del noto Ἐν ἀρχῇ ἦν ὁ λόγος, l’uso ciceroniano del vocabolo sermo mi sembra abbastanza decisivo. Cicerone e, in misura minore, Cesare erano la linea guida vincolante di un buon uso esemplare del latino per gli umanisti come Erasmo. Nell’opera di Cicerone, sermo si riferisce a una conversazione, o a un discorso sciolto, fluente, gentile, non violento, in lingua naturale, come diremmo oggi. Mentre il discorso retorico, l‘oratio abilmente realizzata – sia in tribunale, sia nell’assemblea del popolo, sia in senato o durante le celebrazioni – suscita passioni, cerca di influenzare e sopraffare l’ascoltatore, il sermo filosofico coltiva un’interazione socievole; Il sermo cerca lo scambio, non la vittoria; l’incontro, non la sopraffazione; il dialogo, non il monologo (unius oratoris lucutio); la comunione nella parola, non l’unione forzata in una volontà collettiva. Cicerone scrive, ad esempio, nel suo Orator ad Brutum:

Mollis est enim oratio philosophorum et umbratilis nec sententiis nec verbis instructa popularibus nec vincta numeris, sed soluta liberius; nihil iratum habet, nihil invidum, nihil atrox, nihil miserabile, nihil astutum; casta, verecunda, virgo incorrupta quodam modo. Itaque sermo potius quam oratio dicitur. Quamquam enim omnis locutio oratio est, tamen unius oratoris locutio hoc proprio signata nomine est.

Cicero, Orator ad M. Brutum, 64

Il sermo lascia quindi all’interlocutore la sua libertà di scelta; l‘oratio mira ad accattivare, influenzare, incantare e persuadere – per cui ogni mezzo è giustificato, compresi gli insulti, le lodi, l’istigazione all’odio, il balbettio supplichevole.

Cicerone attribuisce la suddetta libertà di scelta in particolare al dialogo filosofico, non al discorso pubblico impreziosito.

Ora, con la sua proposta di traduzione di Giovanni 1 „In principio erat sermo“, Erasmo attribuisce anche questa libertà di scelta all’azione creatrice di Dio; viceversa, la frase del prologo di Giovanni acquista un nuovo e profondo significato in quanto questa libertà di dialogo viene attribuita anche all’uomo. Erasmo, che conosceva e venerava Cicerone, trasferisce il discorso informale del dialogo filosofico al dialogo di Dio con la creazione, al dialogo della creatura con Dio, al dialogo tra gli esseri umani.

Un concetto così ampio di libertà nettamente separa Erasmo da Lutero. Lutero non conosceva e non riconosceva la libertà in questo senso ampio e globale. La formula di Lutero era servum arbitrium; Erasmo, invece, ha abbracciato la causa del liberum arbitrium, la libertà del libero arbitrio. Questa è la fede erasmiana nella libertà, che lo distingue profondamente da Lutero, con la sua dipendenza assoluta e fatale dell’uomo dalla volontà di Dio.

Ma noi andiamo ancora oltre: con la formula „In principio erat sermo“, Erasmo rifiuta la dipendenza dell’uomo dal destino. La comunità di destino diventa una comunità di dialogo. Il dialogo divino da cui emerge il mondo non è già con Dio, ma piuttosto verso Dio (πρὸς τὸν θεόν), e quindi ci rende liberi. Ci libera dalla schiavitù della colpa. Livella la differenza abissale tra Dio e l’uomo. „Spianate nella steppa la strada“, questo versetto di Isaia (40,3), riferito a Cristo, significa: c’è un dialogo tra Dio e l’uomo, e colui che apre la strada a Dio, per la fede erasmiana nella libertà, non può che essere Gesù. In lui, attraverso di lui e con lui, si verifica l’emergere di un nuovo modo di pensare la libertà, che non esisteva in questa forma radicale prima del Vangelo di Giovanni, e che da allora è stato abbandonato tante volte.

Vangelo secondo Giovanni, Novum testamentum graece, ed. Erasmiana, 1,1-13

Foto:
Un dialogo. Affresco a Castel Roncolo presso Bolzano, foto del blogger chi scrive, 12/08/2016

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