Dez. 112010
 

„Meine Mutter hat es auch ohne dieses Gesetz geschafft, zehn Kinder in Berlin einzugliedern und zu vernünftigen Mitbürgern zu machen.“ So schreibt Badr Mohammed auf S. 22 der Berliner taz vom 07.12.2010 (leider online nicht abrufbar). Freunde, Leute, Blogger: In allem, was Mohammed in seinem Beitrag schreibt, hat er recht, so finde ich. So schreibt er etwa: „Als Grundlage für Integration reichen das Grundgesetz und eine gute Erziehung völlig aus.“

Mutig, mutig, so etwas drucken zu lassen!

Aber ich unterschreibe jeden Satz und jeden Halbsatz, den Mohammed in diesem Artikel  geschrieben hat.

Insbesondere hat er meines Erachtens als einer der ganz wenigen Berliner Politiker die zentrale Rolle der Familie, der Eltern im Leben der Kinder erkannt. Seine Mutter hat die Hauptverantwortung für das Schicksal ihrer zehn Kinder erkannt, angenommen und bewundernswert ausgefüllt.

Während für Kinder also die Familie die entscheidenden Weichenstellungen für oder gegen Integration vornimmt, ist es bei den Erwachsenen die Erwerbstätigkeit.

Mohammed schreibt: „Erwerbstätigkeit spielt eine zentrale Rolle: Sie verschafft neben eigenem Einkommen soziale Beziehungen, Anerkennung und Selbstwertgefühl. Aufseiten der Zuwanderer setzt Integration den Erwerb bestimmter Kenntnisse und Fähigkeiten sowie Motivation voraus. Zentral ist das Erlernen der Sprache. Das allein ist aber nicht genug. Dazu gehören Kenntnisse über Kultur und Geschichte des Aufnahmelandes, über Umgangsformen, Institutionen und Organisationsstrukturen, politische Werte und Verfassung.“

Donnerwetter, Herr Mohammed! Sie verlangen also Kenntnisse! Fähigkeiten! Motivation! Das würde ja bedeuten, dass es neben der Familie und der Erwerbstätigkeit auf die persönlichen Bemühungen des einzelnen ankommt. Das würde bedeuten, dass nicht die Politik an allem schuld ist, was schiefläuft!?

Nun, ich meine, auch hier hat Mohammed recht. Ich persönlich fasse übrigens die gutklingenden Wörter Kenntnisse, Fähigkeiten und Motivation  mit dem altertümlich anmutenden Wörtlein TUGENDEN zusammen. Tugenden sind derartige individuell zu erlernende, zu übende Haltungen, die es dem einzelnen ermöglichen, ein gelingendes Leben zu führen, z.B. Lernwille, Fleiß, Achtsamkeit, Nächstenliebe, Verantwortung für sich und andere, Rechnen, Lesen, Schreiben, Singen, Turnen, Tanzen.

Von dieser Verantwortung für das gelingende Leben kann der Staat mit all seinen Gesetzen und seinen Integrationsmilliarden und Abermilliarden Euro die einzelnen nicht freistellen.

Mohammed hat recht.

Was verhindert Integration mehr als alles andere? Ich würde wagen zu behaupten:

1) Ein Rückgriff der Erwachsenen auf die Sozialhilfe. Denn Sozialhilfe als Dauerlösung verhindert Erwerbstätigkeit. Also brauchen wir dringend, so meine ich, eine Verringerung, Befristung, Abspeckung und Vereinfachung des gesamten Sozialhilfe-Wesens oder besser gesagt Sozialhilfe-Unwesens. Es müssen mehr und mehr Familien ihr Leben durch eigene Erwerbstätigkeit sichern. Je mehr die Familien ohne Staatshilfen ihr Leben bestreiten, desto besser! Idealerweise wäre keine Familie dauerhaft auf finanzielle Hilfe des Staates angewiesen.

2) Versagende Eltern, die die Erziehung der Kinder nicht wahrnehmen. Die Schulen werden die Defizite, mit denen die Kinder in den Unterricht kommen, stets nur zum Teil ausgleichen können.

3) Selbst-Diskriminierung und Fremd-Diskriminierung: „Du Migrant – ich Normal!“ Ich vertrete emphatisch das Einheits-Modell des Staatsbürgers. Jeder, der dauerhaft und nicht bloß vorübergehend (etwa als Tourist oder entsandter Arbeitnehmer) hier in Deutschland lebt,  sollte sich als „ganz normaler“ deutscher Staatsbürger sehen.

„Alteingesessene“ und „neue“ Deutsche zusammen bilden die bürgerliche Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland, deren Leitkultur das Grundgesetz abbildet. Für diese Auffassung bin ich bereit überall einzutreten! Für diese Auffassung habe ich übrigens damals auch meinen Wehrdienst bei der Bundeswehr abgeleistet.

Unsere Leitkultur ist das Grundgesetz“ – das hat übrigens nicht Mohammed gesagt, sondern Cem Özdemir.

Zustimmung des Bloggers an Sie, Herr Mohammed, Zustimmung des Bloggers auch an Sie, Herr Özdemir!

Egal, ob sie Ugur, Maximilian, Dilek, Kassem, Joachim oder Yachya  heißen: es sind für mich alles Deutsche. Sie sind hier geboren, gehen hier zu Schule, sie werden aller Wahrscheinlichkeit nach hier bleiben.

Lest bitte auch das tolle Interview „Wir achten nicht auf Herkunft“ mit den Schülern der Neuköllner Otto-Hahn-Gesamtschule auf Seite 23 der Berliner taz vom 7. Dezember 2010.

Hey tazzler! Bitte stellt diese beiden Glanzstücke dauerhaft online! Teşekkür ederim schon mal im Voraus!

שלום ve السلام عليكم!

 Posted by at 13:13
Dez. 092010
 

Feinste Bespaßungspolitik ist beschlossen!

Aber bitte nicht muttersprachliche Kenntnisse in zwei Fremdsprachen verlangen! Dann wären sooo viele Berliner benachteiligt, die weder die eine noch die andere Fremdsprache beherrschen!

Bayram und Wansner haben recht! Lest:

Berliner Zeitung – Aktuelles Politik – Berlin beschließt Integrationsgesetz
Bei der Beurteilung von Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung soll grundsätzlich auch die sogenannte interkulturelle Kompetenz berücksichtigt werden.

Generell sollen Anstrengungen zur Integration von Zuwanderern zur Pflichtaufgabe der Landesverwaltung und der zwölf Bezirke werden. Zudem soll die religiöse Vielfalt mehr berücksichtigt werden. So sind künftig Bestattungen ohne Sarg möglich werden, wie sie im islamischen Kulturkreis üblich sind.

Der CDU-Abgeordnete Kurt Wasner wies darauf hin, dass selbst einige der SPD-Bezirksbürgermeister das Gesetz als «kontraproduktiv» und «Karikatur» ablehnen. Die Grünen-Abgeordnete Canan Bayram erklärte: «Es wird in diesem Gesetz immer noch zwischen denen und wir unterschieden.»

Wichtiger Punkt: DIE und WIR! Ich würde sagen:  Seit wieviel Jahren oder Jahrzehnten jemand Deutscher ist, muss zweitrangig sein. Er oder sie hat alle Rechte und Pflichten auf Teilhabe. Dazu bedarf es keiner Einteilung in Migrantisch und Nichtmigrantisch. Für alle müssen dieselben Anforderungen gelten.

WIR müssen uns alle mehr abstrampeln. Und IHR auch.

 Posted by at 21:33

Wer oder was leistet Integration? Wer oder was verhindert sie?

 Integration, Staatlichkeit, Verwöhnt  Kommentare deaktiviert für Wer oder was leistet Integration? Wer oder was verhindert sie?
Dez. 092010
 

08122010119.jpg Immer mehr verschiebt sich die Berliner Debatte zur Integration hin in Richtung auf das Problem: Wer oder was leistet Integration? Der Staat? Der einzelne? Die Familie? Die Schule?

Ferner: Wer oder was verhindert Integration? Die mangelnden Türkisch- und Arabischkenntnisse der deutschen Lehrer? Schlechte Ausbildung der deutschen Lehrer und Sozialarbeiter? Mangelndes interkulturelles Feingefühl? Der wohlbekannte Rassismus der Deutschen? Fremdenfeindlichkeit? Mangelnde Inklusion der anderen?

„Ist die Bildung der Schlüssel für eine bessere Integration in Berlin?“
Zu dieser Podiumsdiskussion stapfte der Kreuzberger Blogger gestern abend durch herrlich knirschenden Schnee in den BVV-Saal des Rathauses Kreuzberg. Andreas Schleicher von der Konrad-Adenauer-Stiftung begrüßte das Publikum, stellte die Podiumsgäste vor und übergab dann an den Moderator des Abends, den Abgeordneten Kurt Wansner, der mit einem Hinweis auf das Berliner Integrationsgesetz eröffnete, das am folgenden Tag (also heute, während ich dies schreibe) zur Abstimmung stehe.

Necla Kelek, Sozialwissenschaftlerin und Frauenrechtlerin, antwortete mit einem erfrischend klaren Nein auf die Frage: „Ist Bildung der Schlüssel zu besserer Integration?“ Die Schulen seien bereits jetzt gut ausgestattet, so gut wie in kaum einem anderen Land. Die Kinder gingen grundsätzlich alle gerne dorthin, das Problem seien die Familien. Im Spannungsfeld zwischen bildungsabgewandten oder bildungsverweigernden Elternhäusern und der bildungsfördernden Schule sei es sehr schwer für die Kinder, ihren eigenen Weg zu finden. Wenn Integration scheitere, dann sei dies grundsätzlich Schuld der Eltern. A und O jeder besseren Integration seien die Eltern. Die staatlichen Bildungsangebote als solche hingegen seien mehr als ausreichend. „Wie schaffen wir es, die Eltern zu erziehen?“ So ihre abschließende Frage.
Ertan Taskiran, Vorsitzender des Deutsch-Türkischen Forums der CDU Berlin, sprach die wichtigen Sprachstandsmessungen an, forderte mehr Lehrer mit Migrationshintergrund, die Kita-Betreuung für Kinder müsse verbessert und ausgebaut werden, und er beendete seinen Beitrag mit der Feststellung, das Berliner Schulwesen enthalte eine strukturelle Diskriminierung zum Nachteil von Kindern mit Migrationshintergrund.

Andreas Germershausen, Leiter des Referats Integrationspolitik bei der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales, bot einen Ausblick auf die bereits erreichten Verbesserungen. Dank der wohlbedachten Maßnahmen der Politik des fürsorglichen Senats seien auf allen Gebieten Besserungen festzustellen. Der Senat werde weiterhin ein Monitoring betreiben und auf allen Handlungsfeldern durch gezielte Maßnahmen die Lage verbessern.

In der anschließenden Diskussion erzählten viele Zuhörer ihre Geschichten. Mich beeindruckte vor allem ein türkischer Berufsschullehrer, der sich bereits vor 41 Jahren einer staatlichen Prüfung stellte und seither Schüler deutscher und ausländischer Herkunft unterrichtet. Großartig! Solche bräuchten wir in Berlin zu Hunderten! Aber er tat es eben nicht aufgrund einer integrationspolitischen Maßnahme, sondern weil er eine berufliche Aufgabe suchte und sich den Ansprüchen des aufnehmenden Landes unterwarf.

Der Kreuzberger Blogger Johannes Hampel erklärte die Überversorgung mit staatlichen Leistungen zur Hauptursache der Nichtintegration. Bei vielen Migranten herrsche als Folge davon eine grenzenlose Anspruchshaltung vor. Es werde mehr und mehr staatliches Geld in Schulen, in Familien  und Versorgungseinrichtungen geschüttet, ohne dass die Lage sich gebessert habe. Die Schuld am eigenen Scheitern werde immer nur dem Staat oder den Deutschen gegeben. Es gebe keinen ausreichenden Anreiz, durch Bildung eine berufliche Tätigkeit anzustreben. Der deutsche Staat garantiere allen Zuwanderern ein üppiges Paket an Sozialleistungen, das zu Missbrauch und Betrug einlade. Integration sei etwas, was der Staat nicht leisten und fördern könne, sondern nur die einzelnen Menschen. Viele deutsche Steuerzahler fühlten sich mittlerweile ausgebeutet durch eine umfassende Versorgungserwartung der Migranten.

Unerlässlich seien deshalb ordnungspolitische Maßnahmen, Reformen des Sozialrechts, etwa die Abschaffung von Sozialleistungen für Ausländer und Zuwanderer während eines mehrjährigen Moratoriums nach Zuwanderung, ferner die Rückbesinnung auf Tugenden wie Fleiß, Rechtschaffenheit und Anstand und die Schaffung einer neuen deutschen Identität, die sowohl „alten“ wie „neuen“ Deutschen Inklusion und Zugehörigkeit verschaffen würde.

Mein Fazit:

1) Als entscheidende Stellschraube der Integration hat sich für mich an diesem Abend die Familie – nicht die Schule! – herausgestellt. Wenn Familien Integration in den deutschen Arbeitsmarkt, in die deutsche Gesellschaft wollen, wird sie überall in Deutschland und also auch in Berlin möglich sein.

2) Wenn die Migranten diese Integration nicht wollen, wird sie durch die zahlreichen und fetten Angebote des Staates zur Integration eher verhindert als befördert. Die bisherige Integrationspolitik sehe ich weitgehend als Volksbespaßung und teilweise schlicht als Volksverdummung.

3) Der einzelne muss es schaffen, gestützt oder wenigstens nicht behindert durch die Familie. Der Schlüssel zu besserer Integration liegt im Bemühen des einzelnen, in der Freiheit des einzelnen.

4) Für den Berliner Wahlkampf 2011 sollte man sich als die entscheidende Frage vormerken:

Was soll der Staat? 

Wenn Politiker mich fragen sollten, so würde ich antworten:

5) Der Staat sollte sich nicht so wichtig nehmen! Der Staat ist doch das Bündnis freier und gleicher Bürger, die für ihr Leben die Letztverantwortung tragen.

6) Der Schlüssel zu besserer Integration liegt eher in der Ordnungspolitik, weniger in der Bildungspolitik. Der Staat muss weniger leisten, die Bürger müssen mehr leisten – für sich selbst, aber auch füreinander.

Gemeinsam gelingt den Bürgern die zusammenwachsende Stadt.

 Posted by at 19:54

Nu hab ich aber die Faxen dicke mit der ewigen Jammerei

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Dez. 082010
 

Es ist hübsch, zu sehen, welche neuen Argumente ständig über Rassismus, Fremdenfeindlichkeit u.ä gegen Deutschland aus dem Köcher gezogen werden!

Pausenlos wird geklagt und gebarmt:

„Die Integrationspolitik hat versagt!“

Immer sind die anderen schuld!

Na, ich meine:

O ihr lieben Migrantinnen und Migranten! Ihr armen Dauerbenachteiligten!

Es ist so wahnsinnig einfach, die SCHULD auf die Politik zu schieben. Die, die sich nicht integrieren, haben es nicht gewollt. Sie haben hier ALLE Möglichkeiten. TUT MIR LEID!

Ich seh’s mittlerweile GANZ locker mit der Integration. Ich sage: Lernt einen Beruf, arbeitet, ernährt eure Familien durch Arbeit, lebt nicht von Sozialhilfe, belügt das Sozialamt nicht, erzieht die Kinder zur Schulreife, haltet die Kinder zu Fleiß und Anstand an, erwerbt die Staatsbürgerschaft, klagt nicht so pausenlos jammernd über Diskriminierung, sondern zeigt einfach, was in euch steckt. Haltet euch an die Gesetze.

Dann wird niemand was zu klagen haben. Das ganze bombastisch aufgeblähte Problem der Ausländerintegration wird sich dann auswachsen.

 Posted by at 19:03
Dez. 072010
 

Spannende Frage! Morgen gehe ich zu der Veranstaltung  im BVV-Saal des Rathauses Kreuzberg. 19.00 Uhr!

Ich würde sagen: Bessere Bildung ist einer der vier Schlüssel, der zweite Schlüssel sind Streichungen und Kürzungen der staatlichen Sozialleistungen für Zuwanderer und Ausländer, der dritte Schlüssel sind alte, fast vergessene Bürgertugenden wie Fleiß, Rechtschaffenheit, Ehrlichkeit, der vierte Schlüssel ist die Schaffung eines positiven Selbstbildes bei alten und neuen Deutschen.

Den EINEN Schlüssel zur besseren Integration gibt es nicht – sehr wohl aber einen Schlüssel-BUND. Bessere Bildung allein wird es nicht schaffen, Streichung und Kürzung der Sozialleistungen allein wird es nicht schaffen, alte Tugenden allein werden es nicht schaffen, neue deutsche Identität allein wird es nicht schaffen. Die vier Schlüssel zusammen werden es schaffen, aber sie müssen in der rechten zeitlichen Abfolge ins Schloss gesteckt werden.

Um auch wirklich auf neuestem Stand zu sein, verschlinge ich die heutige taz. Die ist wirklich gut! Norbert Bolz, Daniel Cohn-Bendit, Thilo Sarrazin, Sevim Dagdelen, Erika Steinbach und viele viele andere kommen in Fleisch und Blut zu Wort in EINER Zeitung! So bunt ist unser Vaterland geworden – und die taz gehört unverbrüchlich dazu!

Das habt ihr SEHR gut gemacht, oh ihr tazzlerinnen und tazzler!

Als Dessert des erlesenen Mahls schlecke ich den guten und klugen Kommentar „Das Einwanderungs-Dilemma“ von Uta Rasche auf der Seite 1 der heutigen FAZ. Auch sehr gut!

„Ist die Bildung der Schlüssel für eine bessere Integration in Berlin?“
Podiumsdiskussion
mit

  • Andreas Germershausen
    Leiter des Referats Integrationspolitik bei der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales
  • Necla Kelek
    Sozialwissenschaftlerin und Frauenrechtlerin
  • Prof. Dr. Petra Stanat (angefragt)
    Direktorin des Instituts zur Qualitätsentwicklung der Humboldt-Universität zu Berlin
  • Ertan Taskiran
    Vorsitzender des Deutsch-Türkischen Forums der CDU Berlin

Moderation
Kurt Wansner, MdA

Empfang Ist die Bildung der Schlüssel für eine bessere Integration in Berlin?, Veranstaltungen, Akademie Berlin, Konrad-Adenauer-Stiftung

 Posted by at 15:08
Dez. 062010
 

„Haargenau“ dieselben Probleme, die Schulleiterin Rita Schlegel aus Neukölln berichtet, hatte ich auch als Elternvertreter in Kreuzberg. Ich weiß noch genau, wie ich mich selbst einmal in der GEV der damaligen Schule dagegen aussprach, Einladungen und Mitteilungen ins Türkische und Arabische übersetzen zu lassen. Ich war der Meinung, Eltern sollten nach 20-30 Jahren Deutschland Deutsch gelernt haben. Pustekuchen. Besonders bitter war es für mich, mit den meisten Eltern nicht sprechen zu können, da ich trotz vieler Jahre Kreuzberg fast kein Arabisch und nur wenig Türkisch kann.

Es tut einfach gut, wenn jemand mal mit Einfühlung und mit unverschnörkelter Sprache die Lage anspricht. Hochachtung, Frau Schlegel!

Interview: „Ich kann nicht alle Kinder retten“ – Schule – Berlin – Tagesspiegel
Ich kann ja nicht zu den Eltern gehen und sagen: Ihr müsst sofort Deutsch lernen – und wenn ihr das aus irgendwelchen Gründen nicht könnt oder nicht wollt, dann spreche ich nicht mit euch. Ich will schließlich das Positive für jedes Kind.

Heute, meine ich, muss die Frage lauten: Was dient dem einzelnen Kind? Die Kinder müssen richtig gutes Deutsch lernen und würden dies ja auch gerne tun.

Die Eltern sind durch eine geschickte Bedienung der mannigfachen Knöpfe und Hebel des deutschen Sozialrechts „aus dem Schneider“. Sie werden kein Deutsch lernen, wenn sie dies nicht wollen – wozu sollten sie?

Im Gegenteil: Man wird sagen: „Es gibt nicht genug Sprach- und Integrationskurse, die Kurse sind zu groß, wir haben kein Geld und keine Zeit für den Sprachkurs. Ihr müsst uns dafür bezahlen!“ Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Es gibt tausend Gründe, weshalb es angeblich unzumutbar ist, aus eigener Kraft Deutsch für Deutschland zu lernen. Ich habe sie alle mindestens 100 Mal gehört.

Ich habe einmal grob nachgerechnet: Wenn man wirklich wie bisher und mit den bisherigen Ansätzen mit staatlichem Geld die Integration der türkischen, kurdischen und arabischen Mitbürgerinnen und Mitbürger befördern will, müsste man  – zusätzlich zu den etwa 300.000 bis 400.000 Euro Sozialhilfe und Kindergeld, die monatlich pro Schule an die Eltern ausbezahlt werden – für jede der bekannten Brennpunktschulen folgendes finanzieren:

1) mehrstündige intensive tägige Beschulung, Betreuung und Bespaßung ab Lebensalter 2 Jahre in Kleingruppen von bis zu 5 Kindern durch besonders ausgebildetes Personal

2) Klassenstärken bis 12 Kindern ab Lebensalter 6 Jahre, durch je 2 Lehrkräfte zu betreuen, darunter  1 Mann und 1 Frau

3) Umwandlung aller Brennpunktschulen in Ganztagsschulen

4) 4 festangestellte Sozialarbeiter pro Brennpunktschule, zur Hälfte mit Türkisch-, zur Hälfte mit Arabischkenntnissen

5) verpflichtende Elternkurse in  türkischer, arabischer und deutscher Sprache, Dauer etwa 2 Monate, abzuhalten jedes Jahr

6) 2-3 fest zugeordnete Polizeibeamte mit Türkisch- und Arabischkenntnissen als ständige Ansprechpartner in direkter Nähe der Schule

7) Je zwei festangestellte, staatlich vereidigte Dolmetscher für Arabisch und Türkisch pro Schule, einer jeweils männlich, eine weiblich

8 ) 1 Heim pro Schule für alle Kinder, die durch die Eltern nicht betreut und nicht erzogen werden.

9) Eine schweinfleischfreie Küche, die an 7 Tagen der Woche nach islamischem Kalender 3 warme Halal-Mahlzeiten für alle Kinder und Eltern anbietet, die zuhause nicht kochen

Rechnet man diese – wie ich meine – vernünftigen Maßnahmen durch, so ergibt sich, dass eine vernünftige, anständige Integrationspolitik, die Integration als wichtige Aufgabe des Staates begreift, den gesamten Berliner Landeshaushalt beanspruchen und zusätzlich eine weitere Neuverschuldung verlangen würde. Es bliebe kein Geld für andere Aufgaben wie etwa Straßenbau oder Kultur  übrig.

Das gesamte Steueraufkommen Berlins würde also in die Integrationspolitik umgeleitet, wenn man wie bisher den Ansatz „Integration ist Querschnittsaufgabe des Staates“ verfolgt.

Wir Steuerzahler würden uns nicht wie bisher nur teilweise, sondern komplett in den Dienst der Integration unserer migrantischen Mitbürgerinnen und Mitbürger stellen – sofern diese dies wünschen oder es nicht doch vorziehen, sich zu unabhängigen Exklaven der Türkei oder Libanons zu erklären und eines Tages von den wenigen verbleibenden Deutschen mehr Integrationsleistungen zu verlangen.

In dieser Situation würde der Druck auszuwandern so stark anwachsen, die Abwanderung in andere Länder würde so stark, dass der Staat nicht mehr finanzierbar wäre.

 Posted by at 15:11

Arabische Vielfalt erkennen – arabische Freiheit wertschätzen!

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Nov. 272010
 

Immer wieder erkundige ich mich bei aus Libanon zugewanderten Berlinerinnen und Berlinern nach der neuesten Lage in Libanon. Gesamteindruck: Die etwa 10 wichtigen ethnischen und religiösen Gruppen leben recht und schlecht nebeneinander her, man geht sich weitgehend aus dem Weg, ebenso wie auch in Kreuzberg etwa.

Der autoritär-paternalistisch geführte Staat ist in der Hand der wenigen regierenden Dynastien, die Lage der Palästinenser und der Kurden bleibt zutiefst prekär und unwürdig, die Bedeutung der Christen nimmt ab, jedoch ist ihre soziale Stellung noch weitgehend gesichert, auch wenn viele Christen in europäische Länder oder in die USA auswandern – oder auswandern möchten.

Dass der Libanon jemals wieder wie bis in die 70er Jahre zur „Schweiz des Nahen Ostens“ werden möchte, ist ein frommer Wunsch, der wohl unerhört bleiben wird.

Mit besonderem Gewinn las ich kürzlich das Buch von Joumana Haddad: „Wie ich Scheherazade tötete. Bekenntnisse einer zornigen arabischen Frau.“ Ich empfehle dieses Buch allen, die sich für Libanon und Libanon-Flüchtlinge interessieren.

Vor allem wird man lernen, dass „die Araber“ in sich eine enorme ethnische, kulturelle und religiöse Vielfalt bieten. Es gibt auch christliche Araber. Aus einer katholischen Familie stammt etwa Joumana Haddad. Die reichhaltig bestückte Bibliothek ihres Vaters bot ihr von früher Kindheit an Gelegenheit, ihre Selbständigkeit als eigenwilliges Mädchen zu entfalten, ihr Recht auf selbstbestimmte Sexualität durchzusetzen.

Damit einhergehend, fordert sie die Freiheitsrechte, die sich selbst genommen hat, auch  für alle anderen arabischen Frauen ein. Zitat:

„Ja, ich bin ein Frau, bin es in aller Selbstverständlichkeit, mit Stolz, ohne Einschränkungen und in höchstem Maße. Aber in Gottes Namen, schafft mir endlich dieses Rosa samt allen zugehörigen Klischees aus den Augen! Ich weiß noch, wie ich einmal mit einem Onkel aneinandergeriet, der es gewagt hatte, mir zum Geburtstag eine Miniaturküche, komplett mit Waschmaschine und Bügeleisen zu schenken.“

Nun, betroffen schweige ich. — Ich habe leider keine Töchter.

Meinen Söhnen habe ich (wie ich gestehen muss) niemals eine Miniaturküche oder Puppen geschenkt. Sie haben stets nach Autos, LKWs und Zügen verlangt. Wir besitzen foglich eine satte Sammlung an Spielzeug-Autos, -LKWs und -Zügen.  Und zwar auf ausdrücklichen Wunsch der beteiligten Männer. Was ist ein typischer Mann?

Heute radelte ich zum Brandenburger Tor, um dem Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel meine Aufwartung zu entbieten. Ein so sympathischer junger Mann! Vorbildlich! Aber er spielt halt nur mit Autos! Ist er unfrei, weil er nicht mit Puppenküchen spielt? Nein! Ich sah das Sebastian-Vettel-Video auf der Großbild-Leinwand und muss sagen: Er kocht auch! In echt! Er kann auch Italienisch! Der perfekte Mann – kann autofahren, kann kochen – und kann sogar Fremdsprachen! Befreite Frauen, was wollt ihr mehr vom Manne?

Eifert ihm nach!

Quelle: Joumana Haddad: Wie ich Scheherazade tötete. Bekenntnisse einer zornigen arabischen Frau. Aus dem Englischen übersetzt von Michael Hörmann. Verlag Hans Schiler, Berlin 2010, hier: S. 84

Joumana Haddad Official Web Site

 Posted by at 15:20

Sozialhilfekokon zerreißen! Macht sie zu „neuen Deutschen“!

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Nov. 242010
 

Recht lehrreicher Artikel über Mehr-Generationen-Sozialhilfe-Familien, den sogenannten „Sozialadel“ heute im Tagesspiegel auf S. 7.

Ehemalige Flüchtlinge: Auf Hartz IV abonniert – Berlin – Tagesspiegel

7114 libanesische Staatsbürger leben in Berlin, davon erhalten 10300 Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch – also etwa 144 Prozent. Das ist unlogisch. Die statistische Erfassung unserer migrantischen Mitbürger ist fast unmöglich, das werden alle Sozialämter bestätigen. Es gibt offenkundig enorm viel Betrug und Schwindelei.

Logischer sind die Zahlen bei den in Berlin lebenden türkischen Staatsbürgern. Von den 105 000 in Berlin lebenden türkischen Staatsbürgern beziehen 56 000 Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch. Somit beziehen also etwas mehr als die Hälfte der Berliner türkischen Staatsbürger ihren Lebensunterhalt aus der deutschen Sozialhilfe. Eine alarmierende Zahl.

Noch einmal sei es laut und deutlich verkündet: Jeder, der seinen Aufenthalt auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland hat, hat damit auch Anspruch auf Sozialleistungen – Ausländer allerdings erst nach Ablauf von drei Monaten (siehe SGB II, § 7). Deutsche Staatsbürger im Ausland haben hingegen grundsätzlich keinen Anspruch auf Sozialleistungen – weder auf die Deutschlands noch auf die des Gastlandes.

Wir sind als Land schon verdammt attraktiv!

Georg Classen vom Flüchtlingsrat wird wie folgt zitiert: „Schließlich sind sie ja auch alle traumatisiert durch den Krieg im Libanon„. I wo. Woher bezieht er diese Kunde? Die allermeisten „Libanesen“ sind doch mittlerweile unter 25 Jahre alt – wie sollten die durch ein Ereignis traumatisiert sein, das 30 Jahre zurückliegt?

Das ist doch die fromme Mär, die uns immer wieder aufgetischt wird, um das exorbitant hohe Gewaltniveau zu beschönigen. Ein grotesker Irrtum.

Die Berliner „Libanesen“ sind für mich ganz normale Menschen. Viele haben die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten, da sie ihre Pässe und Identitätsnachweise gezielt vernichtet haben. Die etwa 200.000 Libanonflüchtlinge, die um 1990 einwanderten, machen mittlerweile eine stark angewachsene Gemeinde in ganz Deutschland aus, wo jeder jeden kennt und auch bewacht. Statistisch sind sie überhaupt nicht mehr zu erfassen, aber in immer mehr West-Berliner Grundschulen bilden sie eine starke Minderheit, an einigen schon die absolute Mehrheit der Kinder.

Wenn diese Kinder nicht zu ganz normalen deutschen Staatsbürgern ohne Sonderbewusstsein erzogen werden, droht uns spätestens in 10-15 Jahren eine Zeitbombe an sozialen Problemen. Dann werden unsere Sozialetats noch einmal ansteigen und vielleicht 40 oder 50 Prozent der volkswirtschaftlichen Gesamtleistung betragen.

Die „Libanesen“ sollten spätestens jetzt die Arbeitserlaubnis bekommen haben. Die meisten sind übrigens Kurden ursprünglich türkischer Herkunft, die meisten sprechen einen arabischen Dialekt als Muttersprache, waren im Libanon keine Staatsbürger mit vollen Rechten.

Ich habe viele Gespräche mit ihnen geführt, kenne ihre Lage persönlich.

Mein Eindruck: Sie haben es sich über die Jahrzehnte hin recht behaglich eingerichtet, lassen von ihren selbsternannten professionellen Vormündern immer wieder die Legende von den „schwer traumatisierten Bürgerkriegsflüchtlingen“ auftischen. Unsinn!  Sie haben sich in ein nahezu undurchdringliches Gespinst aus Sozialhilfeexistenz, Legendenbildung und Anspruchsmentalität eingebürgert, an dem die Journalisten fleißig mitweben. In und von diesem wattigen Gespinst leben mittlerweile auch viele Sozialarbeiter, Familienhelfer, Bewährungshelfer, Flüchtlingsinitiativen usw.

Dieser Kokon aus Märchen und Mythen sollte endlich zerrissen werden, indem man die „Libanesen“ zum Arbeiten anhält, sie zu normalen „neuen Deutschen“ erklärt, die üppigen Sozialleistungen streicht und ansonsten die Menschen etwas weniger verzärtelt und verwöhnt und sie weniger allein lässt.

Sonst fahren sie mit uns weiterhin nach Belieben Schlitten.

Hier noch zwei kleine Tipps zur Vertiefung:

Zum Thema der angeblichen „Traumatisierung“: K. Heisig, Das Ende der Geduld,  Freiburg 2010, S. 85

Zum Thema „Unmöglichkeit einer statistischen Erfassung“: T. Sarrazin (Achtung, verfemter Autor, nur heimlich lesen!), Deutschland schafft sich ab,  München 2010, 1. Auflage, S. 302

 Posted by at 16:03
Nov. 192010
 

Russische Duette und Arien

Angelina Billington, Sopran
Irina Potapenko, Mezzosporan
Lala Isakova, Klavier

Konzert am 20. November 2010, 19.30 Uhr

Theater Russische Bühne
Kurfürstenstraße 123
10785 Berlin
An der Urania
Eintritt 15 / 10 Euro. Kinder bis 14 Jahren haben freien Eintritt.
Kartenreservierungen unter Tel. 0151 152 17 998

Am Wochenende erwarten mich wieder  zwei tolle multikulturelle Ereignisse: das Requiem von Verdi am kommenden Sonntag, und zunächst das Liederkonzert am morgigen Samstag!

„Ja warum GEHEN  Sie denn nicht zu integrationspolitischen Veranstaltungen, Herr Hampel, wo Sie sich doch so für Integration interessieren?“ So einer der zahlreichen Vorwürfe, denen ich immer wieder begegne.

Freunde, gute Frage! Ich muss gestehen, ich bin der integrationspolitischen Debatten in der jetzigen Form schon fast überdrüssig.

Machen, nicht reden!“ „Von einem Papier allein ändert sich gar nichts!“, so Burkard Dregger, mein Parteifreund.

In der Tat. Deutschland ist das Land, in dem man Schokolade von der Straße essen kann. Wozu also das ganze Gerede von Integration?

Meine Hauptsätze zur Integration:

Die Hauptprobleme sind – in dieser Reihenfolge:

Überversorgung durch staatliche Leistungen in Deutschland

Fehlsteuerungen im Sozialsystem, daraus herrührend eine schrankenlose Anspruchsmentalität bei Einheimischen und Zuwanderern
Politik wird im Bundesland  Berlin leider noch zu stark als Verteilungspolitik betrieben
Pflichtverweigerung durch die einzelnen Menschen
Gewollte Fehlsteuerung des Staates in den Herkunftsländern, insbesondere Türkei, Libanon, Russland und Syrien. Diese Länder haben uns die Menschen geschickt, die sie selbst nicht versorgen konnten und wollten oder nicht haben wollten
Sozialbetrug in Deutschland – ein weit unterschätztes Problem
Verfehlte Grundhaltung bei Zuwanderern und Einheimischen
Zuviel Vertrauen in Geld, zu wenig Vertrauen in die Persönlichkeit
Mangel an offenen Herzen
Mangel an Nächstenliebe
Ideologische Verblendung
Mangelnde Eingeständnisse eigener Fehler bei Bürgern, Politikern, Zuwanderern und Einheimischen
Kulturelle Verunsicherung der Deutschen

Ansonsten ist ja mein persönliches Leben hier in Kreuzberg nichts anderes als eine dauernde Integrationsbaustelle. Ich bin amtlich Teil einer migrantischen Familie! Zuhause wird oft nicht Deutsch gesprochen. Ich leiste einen winzigen Beitrag zur Integration durch Elternarbeit, durch Einbeziehung migrantischer Familien in allerlei Aktivitäten kultureller Art.

Und ja, ab und zu besuche ich noch politische Veranstaltungen zum Thema „Integration“. Aber nicht mehr viele.

Ich BITTE doch recht herzlich um Verständnis.

Morgen gibt’s ein Multi-Kulti-Konzert. Gut für die Integration. Dieser ärmliche Blogger aus Kreuzberg wird den Moderator geben und fremdländisches Wortgut in sein geliebtes Deutsch übertragen.

Kommt alle, oh ihr Multi-Kulti-Apostel!

Home – Accolada

 Posted by at 12:33
Nov. 122010
 

Ein Riesenproblem für Kitas und Schulen sind negative Schlagzeilen. Es geht um Arbeitsplätze, Jobs, Gelder. Wenn die Schülerzahlen wegen negativer Presse wegbrechen, sind Schulen im Bestand gefährdet.

In den Kitas wird deshalb gerne auf die Wünsche der Mehrheit der Eltern eingegangen. Und wenn die Schweinefleisch ablehnen, wird die Einrichtung schweinefleischfrei gemacht. Und wenn die Eltern leichte Bekleidung der Kinder in der Kita ablehnen, wird die Kleiderordnung geändert. Und wenn im Ramadan gefastet wird, dann werden die Veranstaltungen entsprechend gestrichen. Alle Kinder müssen sich sittsam verhalten. Was ist sittsam? Das bestimmen die neuen Mehrheiten! Wir anderen müssen uns anpassen. Dieser Prozess ist im vollen Gange, nur darf man nicht darüber reden.

Der Fall des Sozialarbeiters Thomas Knorr ist ein beredtes Beispiel. Er verlor seine Stelle, weil er Tacheles redete. Er plauderte dienstliche Wahrheiten aus. Damit schadete er der Einrichtung. Denn wenn sich solche Wahrheiten rumsprechen, leidet die Einrichtung an Auszehrung. Ihr droht die Schließung.

Über absolut fundamentale Dinge wie richtiges Essen und richtige Kleidung setzen die neuen Mehrheiten ihren Willen durch. Die Institutionen müssen sich ihnen anpassen.

Kürzlich besuchte ich den Rütli-Campus, sprach mit den Leuten vor Ort. Hier haben sie es natürlich ganz clever gemacht: Man leugnete die Negativpresse nicht, sondern drehte den Spieß um: „Gebt uns viel mehr Geld, gebt uns Lehrer, baut uns ’ne tolle Schule hin, dann wird es besser!“ Clever gemacht. Die anderen Schulen haben das Nachsehen.

Brennpunkt-Schulen – Polizei spricht von „Versklavung von Mitschülern“ – Berlin Aktuell – Berliner Morgenpost – Berlin

 Posted by at 16:50

Jeder in Deutschland Lebende hat Anspruch auf Sozialhilfe!

 Integration, Migration, Solidarität, Sozialstaat, Verwöhnt, Willkommenskultur  Kommentare deaktiviert für Jeder in Deutschland Lebende hat Anspruch auf Sozialhilfe!
Nov. 112010
 

Man muss Integration von der Familie her denken! Wie schafft man es, das bestmögliche Leben für seine Familie zu sichern? In welchem Land? Türkei oder Deutschland? Libanon oder Deutschland?

Ich studiere das SGB, das berühmt-berüchtigte Sozialgesetzbuch. Wer hat Anspruch auf Sozialhilfe der Bundesrepublik? Alle Deutschen? Nein! Deutsche, die im Ausland leben, haben keinen Anspruch auf Sozialhilfe, siehe SGB XII, § 24.

Umgekehrt gilt: Alle Ausländer, die sich „tatsächlich“ in Deutschland aufhalten, haben Anspruch auf Hilfe zum Lebensunterhalt, Hilfe bei Krankheit, Hilfe bei Schwangerschaft und Mutterschaft sowie Hilfe zur Pflege, siehe SGB XII, § 23.

Ausländer, die im Besitz einer Niederlassungserlaubnis oder eines befristeten Aufenthaltstitels sind und sich voraussichtlich dauerhaft im Bundesgebiet aufhalten, haben hingegen uneingeschränkt Anspruch auf alle Leistungen der Sozialhilfe.

Jeder verantwortungsbewusste arbeitslose Familienvater weiß, welche Wahl hier zu treffen ist!

Es ist gegenüber der Familie, gegenüber den eigenen Kindern kaum zu verantworten, wenn man sich als in Deutschland lebender Ausländer aus der deutschen Sozialhilfe zurück ins Herkunftsland auf den Weg macht!

Wieso sollte man die Existenzsicherung der Sozialhilfe riskieren? Denn was erwartet einen da in der Türkei oder in Libanon?

Auf diese Weise erklärt es sich, warum immer mehr Grundschulen Berlins eine De-facto-Mehrheit an Schülern aus Sozialhilfefamilien in sich scharen. Es ist eine große Verantwortung, diese Kinder aus der Aussicht aus Sozialhilfe herauszuführen. Allerdings halte ich es nach jetziger Rechtslage für fast unmöglich.

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Herzliche Einladung, von Prenzlauer Berg nach Kreuzberg umzuziehen, Frau Vancauwenberghe!

 Integration, Migration, Mobbing in der Schule, Rassismus, Verwöhnt  Kommentare deaktiviert für Herzliche Einladung, von Prenzlauer Berg nach Kreuzberg umzuziehen, Frau Vancauwenberghe!
Nov. 082010
 

Wirklich gut ist das Interview mit Nadja Vancauwenberghe auf S. 24-25 der heutigen taz! Allein schon der Ausdruck „schöne, gemütliche Blase“ gefällt mir! „Berlin ist ihre Heimat, sie lebt hier in einer schönen gemütlichen Blase.“ Zustimmung! In der Tat besteht Berlin weitgehend aus lauter solchen schönen gemütlichen Blasen, in denen es sich die Blasenbewohner behaglich eingerichtet haben.

Und dann wird gejammert und geklagt, dass es eine Lust ist.

Jeder lebt am Heizpilz seiner eigenen Gruppe, lebt unter seinesgleichen.

Gerade die Menschen in Prenzlauer Berg klagen oft, dass es alles „zu weiß“ sei. Ich sage seit jeher: Dann kommt halt zu uns, zu den schmuddeligen Migranten nach Kreuzberg, Wedding oder Neukölln!

„Ja, aber unsere Kinder …! Die Schule! Die vielen arabischtürkischkurdischlibanesischmuslimischrussischen Kinder ohne Deutschkenntnisse, die unsere Kinder dann … hauen!

Dennoch tolle Aussagen der Chefredakteurin der Exberliner! Immerhin: Sie hat 5 Jahre in Moskau gelebt, kann also Sein von Schein unterscheiden.

Sie weiß, dass es uns allen im Vergleich zu Moskau gold geht. Solche mutigen, klugen Frauen mit ihren Familien brauchen wir in Kreuzberg SO 36, in Neukölln, in Wedding, da wo es so schön bunt ist. Kommen Sie zu uns! Ziehen Sie zu uns!

Montagsinterview mit Chefredakteurin der „Exberliner“: „Ich bin eine schlecht integrierte Ausländerin“ – taz.de

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Nov. 032010
 

Freunde, wer aufmerksam lauscht, bekommt allmählich ein Ohr für Zwischentöne. Etwa 2 Mrd. Euro gibt Deutschland pro Jahr für all jene aus, die es innerhalb der normalen Schulzeit nicht geschafft haben, ein berufstaugliches Deutsch zu lernen oder eine sonstige Qualifikation zu erwerben.

Unsere „Schule im sozialen Brennpunkt“ hier um die Ecke ist fantastisch ausgestattet, hat die besten Lehrer, die besten Programme, die schönsten Räumlichkeiten, hat mehr Geld als die normalen Schulen.

Jetzt wird erneut mehr Geld für Integration gefordert. Die Bundesregierung wird mit Vorwürfen überschüttet, weil sie weniger Geld als erhofft bereitstellt.

Ich meine: Ein klarer Fall von Überversorgung! Je mehr Geld in die Integrationsmaschine geschüttet wird, desto stärker wird der Anspruch entstehen, der Staat müsse die Hauptarbeit der Integration leisten. Ich halte dies mittlerweile für einen Irrtum.

Der Hebel zur Integration ist die Umsteuerung im SGB.  Der entscheidende Anreiz zur Integration wird für Erwachsene über die Notwendigkeit der Erwerbsarbeit kommen müssen, bei den Kindern wird die Integration über die Familien erfolgen.

Gebt uns mehr Geld, dann werden wir uns integrieren!“ So habe ich selbst gehört. Wörtlich, und sinngemäß in unendlich vielen Variationen. Jammern hilft halt. Viel Jammern hilft viel. Grotesk falsch. Das ist Erpressung! Jeder kann hier kostenlos die Schulen besuchen.

Ich fordere den Staat auf, weniger Geld zu geben. Und wenn Geld gegeben wird, dann nur unter Bedingungen.

Wer immer nur bedingungslos schenkt, der wird verachtet: „Warum seid ihr Deutschen auch so blöd, uns Geld ohne Gegenleistung zu schenken!“

Integrationsgipfel: Nett lächeln, endlos ankündigen – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Politik
Die Bundesregierung rühmt sich dennoch ihrer neuen Vorhaben, was aber nicht über eine niederschmetternde Erkenntnis hinwegtäuschen kann: Der vor vier Jahren gestartete Gipfel hat erneut an Symbolkraft und Glaubwürdigkeit verloren. Die Bilanz fällt umso bitterer aus, weil parallel zu aufwändigen Kampagnen fürs Deutschlernen Gelder für Integrationskurse gestrichen wurden, und Integrationslehrer oft extrem schlecht bezahlt werden. Bei der Städtebauförderung will die Regierung künftig nur noch für Bauprojekte Geld ausgeben, nicht mehr für Integrationsprojekte in Brennpunkten.

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