„Bitte weniger loben!“

 bitte!  Kommentare deaktiviert für „Bitte weniger loben!“
Jan. 102010
 

„Ich bitte doch, den Minister weniger zu loben. Das bringt ihn nur bei der eigenen Seite in Verruf!“ So sprach der Vorsitzende des Innenausschusses an die Grünen und die SPD gewandt, Wolfgang Bosbach, im aktuellen Spiegel Nr. 2/2010. Nachzulesen auf S. 23. Ein herrlicher Satz, der tief blicken lässt!

Dieser Unterschied zwischen der „eigenen Seite“und „den anderen“, der muss einem im Laufe der Parteiarbeit wirklich in Fleisch und Blut übergehen. Wer diesen fundamentalen Unterschied nicht im Schlafe beherrscht, der braucht gar nicht erst anzutreten. Das berühmte „problemlösende Denken“ kommt in den Parteien erst danach.

Mich selbst hat es einige Monate gekostet, ehe ich begriff, dass sehr viele Sätze, die man in einer Partei hört, nur den Zweck haben, den Zusammenhalt der eigenen Seite zu stärken. Man beweist seine Zugehörigkeit zum eigenen Lager, indem man das Selbstverständliche immer wieder benennt.

Dieser Artikel „Kampf der Kulturen“ beschreibt durchaus treffend, welche programmatischen Schwierigkeiten heute auf die CDU warten. Am Samstag werde ich auf dem Kreisparteitag der CDU Friedrichshain-Kreuzberg genau darauf eine Antwort zu geben versuchen – und zwar bezogen auf das Bundesland Berlin.

 Posted by at 23:45

CDU umdenken, oder: Der Kandidat tritt an

 bitte!  Kommentare deaktiviert für CDU umdenken, oder: Der Kandidat tritt an
Jan. 062010
 

brandenburger-tori07062009012.jpg Gute, zielführende, sachliche Gespräche mit Freunden aus der CDU Berlins! Mehrere Bezirke schließen sich zusammen, loten Gemeinsamkeiten aus, reichen sich die Hand. Wir besprachen Zukunftsperspektiven für die Stadt Berlin, für den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Manches wird sich ändern. Ich lege mein Konzept „Der zusammenwachsende Bezirk“ vor.  Es findet allgemeine Zustimmung. Aber: Der Titel wird geändert. Sie sagen: „Nenne es: Die zusammenwachsende Stadt!“ Aber bitte doch, sehr gerne! Alle Bezirke Berlins gehören ja irgendwie zusammen. Das wollen wir ruhig unterstreichen.

Gut. So trete ich denn an für die neue überbezirkliche Bewegung „CDU umdenken“. Am 16. Januar 2010 wird der neue Kreisvorsitzende der CDU Friedrichshain-Kreuzberg gewählt. Ich bin Kandidat für „CDU umdenken“. Ein herrliches Gefühl, so befreiend! Ich trete für die gute Sache an, für die Sache der Demokratie. Ich trete stellvertretend für viele Menschen innerhalb und außerhalb der Berliner CDU an, die mir heute abend ihr Vertrauen geschenkt haben. Und viele weitere werden noch dazukommen. Alles spricht für uns: Wir haben gute Konzepte, gute Inhalte für das Zusammenwachsen der Stadt. Was gibt es Schöneres? Nicht so arg viel!

Noch einmal:

Die zusammenwachsende Stadt. CDU umdenken.

Klingt gut.

Demokratie lebt vom Wettbewerb. Ich freue mich schon sehr auf den Wettbewerb mit den Gegenkandidatinnen und den Gegenkandidaten. Wieviele werden es sein? Es wird ein kurzer, knapper Wahlkampf. Werben um Sympathie, Werben um Zustimmung, Hinhören auf das, was das Volk will.

Hören. Lernen. Sprechen. Das Handwerk der Politik.

Das Bild zeigt den Kandidaten von „CDU umdenken“ als Redner auf dem Umweltfestival 2009 am Brandenburger Tor.

 Posted by at 00:14

Spendet Lesebücher, ihr reichen Gönner dieser Stadt!

 Antike, Armut, bitte!, Deutschstunde, Leitkulturen  Kommentare deaktiviert für Spendet Lesebücher, ihr reichen Gönner dieser Stadt!
Jan. 052010
 

„Die Kinder lernen die großen, tragenden Texte nicht mehr kennen, mit denen ich noch aufgewachsen bin. Kein Goethe, kein Hafiz, keine in der Tiefe verlorenen Frösche, kein Johann Peter Hebel, keine Fabeln von Äsop oder Nasreddin Hodscha, kein Kästner, keine Momo. Kein Homer. Kaum Gedichte. Sie wachsen in ein kulturelles Vakuum hinein.“ Es gibt ja nicht mal ein Lesebuch mehr! So oder so ähnlich habe ich mich kürzlich auf einer Podiumsdiskussion der Konrad-Adenauer-Stiftung öffentlich geäußert. Niemand rügte mich dafür. Ich bekam sogar Beifall für diese Aussage.

Die Lehrer arbeiten im Literaturunterricht fast nur noch mit fotokopierten Blättern. Es gibt kein Lesebuch. Heute nahm ich mir mein ganzes Herz zusammen und fragte eine Berliner Lehrerin nach dem Grund. Würde sie mir zürnen? Vielleicht widerspricht ja die Idee eines Lesebuches dem vorherrschenden Relativismus? Aber siehe da! Niemand wurde auf mich zornig. Der Grund für das Fehlen von Lesebüchern  ist — und darauf wäre ich nie gekommen: Geld. Da 95% der Schüler unserer Schule von der Lehrmittelpflicht befreit sind (also in der Regel von Sozialhilfe leben), gibt das Lehrmittelbudget nicht genug Geld her, dass alle Kinder ein Lesebuch haben. Das heißt: Alle Texte müssen kopiert werden. Das Schmökern und Vortasten, das beharrliche Sich-Abarbeiten an einem gewissen Grundbestand an Texten, die jede Schülerin (ob kopftuchtragend oder nicht) kennen soll und kennen muss – das gibt es nicht. Die Einführung in das Kulturgut „Buch“ wird beschnitten.

Das ist schlecht. Das muss sich ändern. Deshalb meine herzliche Bitte an alle Leser dieses Blogs: Spendet Klassensätze von Lesebüchern für Berliner Grundschulkinder! Es gibt gute Lesebücher. Dass Berliner Grundschulen aus Geldnot keine Lesebücher im Deutschunterricht verwenden, halte ich für beinahe unerträglich. Darüber sollte man mal was schreiben!

Und ich tue dies ja! Ich schreibe darüber! Also noch einmal: SPENDET KLASSENSÄTZE AN LESEBÜCHERN FÜR DIE BERLINER GRUNDSCHULEN!

Denn jedes Kind soll die die in der Tiefe verlorenen Frösche Goethes, die Späße eines Nasreddin Hodscha oder eines Till Eulenspiegel, ein wunderschönes Gedicht von Mörike, ein wunderschönes Gedicht von Hafis (in deutscher Übersetzung) kennenlernen. Dazu Ausschnitte von zeitgenössischen Autoren wie etwa Michael Ende. Und zwar nicht als lieblose lose Zettelwirtschaft, sondern als schön gebundenes, reich bebildertes Buch.

Wir müssen den Kleinen den reichen Schatz der europäischen Kulturen von Kindesbeinen an weitergeben – selbstverständlich mit einer gewissen Vorrangstellung deutscher Texte, aber doch auch mit Einschluss anderer Texte aus den Herkunftsländern der Kinder. Warum nicht auch eine türkische Geschichte, ein polnisches Gedicht ins Lesebuch für Berliner Kinder abdrucken? Mit deutscher Übersetzung!

 Posted by at 16:59
Dez. 222009
 

Seit Jahrzehnten leidet Berlins CDU an Nachwuchsmangel für Spitzenkandidaturen. Hier gilt, so meine ich: Öffnet die Partei, lasst echten Wettbewerb zu, führt das Mitgliederprinzip ein. Dann habt ihr gegen den roten Wolf und das grüne Mädchen eine echte Chance. Lest hierzu den Tagesspiegel von heute:

Berliner Parteien stellen sich auf
Die Grünen wollen auf jeden Fall ab 2011 mitregieren, aber „nicht das Schmiermittel für einen stotternden rot-roten Motor“ sein, wie es einmal Fraktionschefin Ramona Pop ausdrückte. Schwarz-Grün kommt für die Berliner Grünen derzeit ebenso wenig wie eine Jamaikakoalition in Frage. Nur irgendwann müssen sie sich klar positionieren.

Und die CDU?

Die Berliner CDU will 2011 den Regierenden stellen und geht mit einem eigenen Kandidaten ins Rennen. Nach dem gescheiterten Versuch, mit dem externen Kandidaten Friedbert Pflüger 2006 erfolgreich zu sein, wird es wohl ein Kandidat aus den eigenen Reihen sein.

 Posted by at 15:34
Nov. 162009
 

Noch gut erinnere ich mich an das ungute Gefühl, das mich immer wieder beim Passieren der DDR-Grenzanlagen beschlich. Dennoch behielt ich meine Gedanken über Mauer, Stacheldraht und Schießbefehl bei allen Kontrollen stets für mich, legte brav meinen Ausweis vor und verhielt mich unauffällig.

Nur ein einziges Mal sind mir gegenüber den Ordnungskräften die Nerven durchgegangen: Das war, als ich bei einem „Tagesbesuchs“-Versuch aus irgendeinem Grund im Jahr 1987 komplett – einschließlich der Brieftasche – durchsucht wurde und mir dann die Einreise über die Übertrittsstelle Friedrichstraße verweigert wurde. „Warum darf ich nicht in die Hauptstadt der DDR?“, fragte ich. „Darüber geben wir keine Auskunft“, hörte ich. Ich schluckte. „Was SEID ihr doch für lächerliche Wichtelmänner!“ entfuhr es mir. Ich schimpfte drauf los. Ich war so wütend! Mann! Die DDR-Grenzer ließen stoisch alles an sich abprallen. Dies empfand ich noch einmal als demütigend. Nicht einmal beleidigen konnte ich sie also. Darüber wurde ich noch wütender.

Soeben  lese ich, was die Beleidigung „Wichtelmann“ nach heutigem Recht kostet: 1000 Euro! So führt es der in der Morgenpost wiedergegebene Bußgeldkatalog auf.

Ich finde das zu hart.

Was ist denn soo schlimm daran, wenn man jemanden einen Wichtelmann nennt? Wir schauen häufig im Kika die sehr schöne Verfilmung von Nils Holgersson an, jeden Tag um 19.00 Uhr. Auch Nils empfindet es als Beleidigung, wenn er als Wichtelmann bezeichnet wird. Denn er ist in Wahrheit ein verzauberter Mensch.

Oft habe ich mir gewünscht, mit jenen Grenzern zusammenzutreffen, die ich damals als „Wichtelmänner“ bezeichnete. Ich würde sie fragen, wie sie das empfunden haben. Und ich würde sie wegen meiner damaligen Beleidigungen um Verzeihung bitten. Waren die Grenzer auch verzauberte Menschen?

1000 Euro werde ich aber nicht bezahlen. DAS finde ich viel zu hoch!

Lest hier den Katalog der Bußgelder in der Morgenpost:

ADAC-Bericht – Jeder zweite Radfahrer gefährdet sich und andere – Motor – Berliner Morgenpost

 Posted by at 13:53
Nov. 072009
 

Gerne lese ich immer wieder ausgewählte Abschnitte aus dem Schatzkästlein der deutschen Literatur. Heute z.B. das erste Kapitel aus Gottfried Kellers „Grünem Heinrich“. In dem Abschiedsgespräch zwischen Heinrich Lee und seiner Mutter springen mich geradezu modellhaft das Anspruchsdenken der nachwachsenden und das Tüchtigkeitsdenken der älteren Generation an. Wir hören die Mutter:

„Und daß du mir nur das Weißzeug und dergleichen mehr estimierst als bisher und nichts verzettelst! Denn bedenke, daß du von nun an für jedes Fetzchen, das dir abgeht, bares Geld in die Hand nehmen mußt und es doch nicht so gut bekömmst als ich es verfertigt habe.“

Dem erwidert der Sohn: „Wenn man in der Fremde ist und sich eine ordentliche Wohnung mieten muß, so bekommt man die Bedienung mit in den Kauf.“

Hier höre ich die Stimme der heutigen Anspruchsdenker heraus: „Bedienung! Bitte zahlen Sie! Alles zusammen!“.

Eine wahre Orgie von Anspruchsdenken brach in den letzten Tagen aus Anlass des abgesagten Magna-Deals über Deutschland herein. Ministerpräsidenten, Gewerkschafter, Politiker aller Parteien überboten sich in Äußerungen ihrer Empörung über die Entscheidung des amerikanischen Mutterunternehmens, den durch die deutsche Politik mühsam eingefädelten Vertrag über eine Beteiligung des Autozulieferers Magna zu zerreißen.  In die Wut darüber, dass die deutsche Politik sich an der Nase hat herumführen lassen, mischt sich eine geradezu kindische Trotzreaktion führender Politiker: „Das dürft ihr uns nicht antun! Wir haben einen Anspruch darauf, dass …! Wir erwarten, dass …“ Rütli-Schwüre der Geschlossenheit werden feierlich abgelegt. „Wir lassen uns von den treulosen amerikanischen Unternehmern nicht auseinanderdividieren!“

Man lese doch die Presse über die überbordenden Reaktionen der Ministerpräsidenten und des neuen Bundeswirtschaftsministers! Zum Beispiel den folgenden, Spiegel online entnommenen Abschnitt:

„Wir haben vereinbart, dass wir in den nächsten Tagen und Wochen gemeinsam alles tun wollen, um die Arbeitsplätze zu erhalten und die Standorte zu stabilisieren“, so Rüttgers, in dessen Bundesland das Opel-Werk in Bochum liegt. GM müsse schnell ein Konzept vorlegen, sonst sei Hilfe nicht möglich. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) sagte: „Wir sind uns einig, dass GM jetzt liefern muss.“

Man wird erkennen: Die führende politische Klasse Deutschlands – also die neue Bundesregierung und die amtierenden Minsterpräsidenten der vier betroffenen Bundesländer –  bedienen weiterhin die Erwartung der Söhne und Töchter des Volkes, die Konzernmutter und die mütterlich-fürsorgliche Regierung müsse es ihnen schon recht machen. Eine verhängnisvolle Fehlentwicklung, wie ich meine! Ein wechselseitig sich verstärkendes, geradezu wahnhaftes Gespinst aus Ansprüchen, Erwartungen, bitteren Enttäuschungen an der Realität und geradezu verschwörerischer Beibehaltung der fürsorglichen Belagerung des weltumspannenden GM-Konzerns. Götzenhaft wird die Formel „Wir sind alle Opel“ auf die Fahnen geschrieben. Grundsätze wie Eigenverantwortung, Freiheit, Selbstbestimmung bleiben auf der Strecke.

Das Wort „Freiheit“, dieser 500-Euro-Schein der großen Reden, harrt weiterhin der Umsetzung in die kleine klingende Münze der politischen Alltagspraxis. Freiheit bedeutet selbstverständlich auch Freiheit zum Scheitern! Ich bin fest überzeugt: Die Politik darf sich niemals vermessen, den Bürgern und auch den Firmen die Erfahrung des Scheiterns und der Erfolglosigkeit ersparen zu wollen.

Die neue Bundesregierung, die ausweislich des Koalitionsvertrages leider erneut Wohlstandserhaltung als das zentrale Motiv staatlichen Handelns festgeschrieben hat, täuscht sich offenkundig in dem, was eine Regierung von den Unternehmen erwarten und verlangen darf, was sie den Bürgern zumuten und versprechen darf.

Ich meine: Die Regierungen müssen sich grundsätzlich – von ganz wenigen handverlesenen Ausnahmen abgesehen, zu denen Opel sicher nicht gehört – aus dem Wohl und Wehe einzelner Unternehmen heraushalten. Sonst entsteht eine ungesunde Verquickung aus wirtschaftlichen Teilinteressen, Wahlinteressen der Politiker und Anspruchshaltungen der Bürger. Es sei warnend daran erinnert, dass in Italien in den 80er Jahren der Staat, also die Politiker, direkt ein Drittel der Volkswirtschaft kontrollierte! Mit verheerenden Folgen, mit blühender Korruption, Kriminalität und Klientelwirtschaft.

Zitat aus Spiegel online:
Falls öffentliche Mittel fließen, sollte die Politik über einen stärkeren staatlichen Einfluss nachdenken: „Wenn der Staat Hilfen gewährt, wäre er gut beraten, als Gegenleistung Mitsprache in dem neuen Opel-Konzern zu verlangen“, sagte Huber dem Bericht zufolge.

Die Politiker aus Bund und Ländern sollten nunmehr die eigenen kapitalen Fehler, die eigenen folgenschweren Missgriffe offen eingestehen und nicht noch unser schlechtes Geld unserem guten Geld hinterherwerfen.

Es wird irgendwann einmal niemanden geben, der uns bedient, außer vielleicht unseren Enkeln und deren Kindern.

Leseempfehlung:
Gottfried Keller: Der grüne Heinrich. Roman. Erster Band, erstes Kapitel. Wilhelm Goldmann Verlag, München 1982, hier S. 17

 Posted by at 00:02
Sep. 262009
 

Die Bilanz der Kanzlerin Angela Merkel ist herausragend: Sie hat in der Finanzkrise Panik vermieden und somit das Schlimmste verhütet. Sie hat stets auf sozialen Ausgleich geachtet, hat mehr Geld für Hochschulen und Forschung ausgegeben. Unter ihrer Kanzlerschaft wurde die Arbeitslosigkeit zunächst massiv gesenkt. Weltweit werden wir Deutschen um unsere Kanzlerin beneidet. Denn obwohl sie bei den Polen mit großem Abstand die beliebteste ausländische Politikerin ist, gibt sie dem französischen Präsidenten Sarkozy das Gefühl, dass er und nur er der Größte ist. Wer schafft so etwas außer ihr?

Wer Merkel will, muss Merkels Partei, die CDU, wählen. Und nicht  Westerwelles FDP. Denn nur eine mit sehr großem Abstand führende CDU kann die Entstehung nicht gewünschter Koalitionen, nicht gewünschter Notgemeinschaften verhindern. Wenn die CDU nur mit bescheidenem Abstand stärkste Partei wird, besteht die Gefahr, dass nur eine Dreierkoalition die Regierungsmehrheit schafft. Dreierkoalitionen sind derzeit nur die zweitbeste Lösung. Besser sind Koalitionen aus Groß + Klein. Deshalb gilt unumstößlich: Nur eine starke CDU kann auch eine starke Kanzlerin wählen.

Gleiches gilt für die Erststimme. Eine Vera Lengsfeld im Deutschen Bundestag stellt sicher, dass der Bundestag seinen grundgesetzlichen Aufgaben besser nachkommt. Eine Vera Lengsfeld im Bundestag hilft verhindern, dass der Bundestag zum Abnick- und Akklamationsorgan wird. Eine Vera Lengsfeld im Bundestag hilft dabei, dass das goßartige Erbe der DDR-Bürgerrechtler nicht völlig aus dem politischen Betrieb verschwindet. Es ist bitter, dass fast niemand von den aktiven Bürgerrechtlern mehr in den Parlamenten sitzt. Vera Lengsfeld muss deshalb in den Bundestag.

Somit gilt:  Morgen Erststimme für Vera Lengsfeld, Zweitstimme für CDU und ihre Angela Merkel!

 Posted by at 18:49

Anpacken. Für unser Leben. Oder: Entschärft Gefahren vor der SPD-Bundeszentrale!

 bitte!  Kommentare deaktiviert für Anpacken. Für unser Leben. Oder: Entschärft Gefahren vor der SPD-Bundeszentrale!
Juli 232009
 

31012009.jpg Hier seht ihr das fast völlig leere Parkhaus vor der SPD-Zentrale in der Wilhelmstraße. Warum bringe ich dieses Foto? Nun, eine sehr traurige Nachricht erreicht mich soeben über den Bildschirm: Eine Frau wurde vor der SPD-Zentrale in der Wilhelmstraße überfahren. Ich kenne diese Stelle sehr gut, fahre eigentlich jeden Tag mindestens einmal entlang. Schlimme Nachricht. Meine Gedanken gelten der Toten und ihren Angehörigen. R.I.P. Lest hier mehr:

Verkehr – Nach tödlichem Unfall ist die Wilhelmstraße gesperrt – Berlin – Berliner Morgenpost
Eine ältere Frau ist an der Kreuzung Wilhelmstraße und Stresemannstraße vor der SPD-Zentrale von einem Lkw überfahren worden. Die Hilfe der Rettungskräfte kam für die Frau zu spät. Die Wilhelmstraße wurde gesperrt.

Nach diesem stummen Innehalten taucht sofort die Frage auf: Muss immer erst etwas passieren, ehe so gefährliche Stellen entschärft werden? Hatten wir in diesem Blog nicht mehrfach auf die unhaltbare Situation der Verkehrsführung vor der SPD-Zentrale in der Wilhelmstraße hingewiesen? So beschrieb dieses Blog am 22.09.2008 die Lage an der heutigen Unfallstelle:

„Unser Weg führt durch die Wilhelmstraße – vorbei am Finanzministerium. Im Stadtbezirk Mitte nutzen wir den vorbildlich ausgebauten Radstreifen. Im Stadtteil Kreuzberg hingegen ist es ein arger Kampf um jeden Zentimeter. Die Wilhelmstraße ist hier noch nicht für den Continue reading »

 Posted by at 12:47
Juli 222009
 

Jens Voigt stürzte schwer bei der Tour de France. Ohne Helm wäre er tot. Bei der Gurtanlegepflicht gab es damals heftige Debatten: es sei nicht erwiesen, dass der Gurt etwas nütze. Schnee von gestern. Erst seit wenigen Jahren trage ich stets einen Fahradhelm. Und ich fühle mich sicherer. Ich fahre nicht mehr ohne. Einer meiner Söhne auch nicht. Den hab ich so erzogen. Der Fahrradhelm ist ein Beweis dafür, dass man das Fahrradfahren ernst nimmt.

Radsport: Sturz von Jens Voigt – Lebensretter auf dem Kopf – Tour de France 2009 – sueddeutsche.de
Es ist keine neue Erkenntnis, dass Helme Leben retten – nicht nur das von Profis wie Jens Voigt, sondern auch die von Amateuren, Laien, jedermann. Also sollten auch alle einen tragen.

 Posted by at 23:07
Juli 132009
 

Die Ermordung Marwa al-Sherbinis in Dresden war die grauenvolle Tat eines einzelnen Geisteskranken, den man wahrscheinlich eher hätte einsperren oder in die psychiatrische Abteilung einweisen müssen. Durch die zahlreiche Beteiligung angesehener Politiker an der Trauerfeier haben diese guten Menschen dokumentiert, dass sie das Verbrechen für etwas aus der deutschen Befindlichkeit Erklärbares halten. Continue reading »

 Posted by at 16:48

Verschrottungsprämie für Fahrräder endlich eingeführt …

 bitte!, Fahrrad, Friedrichshain-Kreuzberg  Kommentare deaktiviert für Verschrottungsprämie für Fahrräder endlich eingeführt …
März 142009
 

. . .   wie vom VCD gefordert …  ätsch, aber leider nur in Argentinien. Macht nichts, Frauen in höchsten Ämtern haben eben eher ein Herz für sinnvolle Maßnahmen … lächel, lächel. Leider erreicht mich diese Nachricht flaschenpostartig mit 3-wöchiger Verspätung. Aber lest selbst, was die Nation am 23.02.2009 berichtet:

Habrá un canje de bicicletas con cuotas desde 16 pesos – lanacion.com
Mientras anunciaba la ampliación del plan de financiamiento de autos para los sectores de mayores recursos, el Gobierno lanzó ayer un programa que apunta al otro extremo de la población con necesidades de movilidad propia: el plan canje de bicicletas.

Los compradores deberán entregar su bicicleta usada en los comercios habilitados y con el pago de la primera cuota ya podrán acceder al nuevo rodado. El costo total de la unidad deberá ser cancelado en 12 cuotas fijas, con una tasa de interés final del 11%. „La industria de la bicicleta y la cadena bicipartista recibirán, contra el compromiso de venta, crédito para capital de trabajo al 11%, que se recuperará en 12 meses pari passu (a igual ritmo) el pago de las cuotas“, señaló el Ministerio de Producción en un documento, que además afirmó que las bicicletas se comercializarán con descuentos de entre 22 y 41 por ciento.

Gute Sache, diese Kombi mit einem Zukunftskredit für die Anschaffung eines neuen Fahrrades!

Übrigens: Noch heute werden etwa die Hälfte aller in Deutschland verkauften Fahrräder in Deutschland hergestellt.

Also – ran an den Fahrradhändler, heimische Wirtschaft und internationale Verflechtung stärken! Fahrrad verkehrssicher machen, mit Licht vorne und hinten, Klingel und ähnlichem Zierat – spült schon mal Geld in den Handel! Next step: Zweitfahrrad anschaffen, Gästefahrrad anschaffen für die zahlreichen Berlinbesucher, denn niemand bringt sein Fahrrad aus Argentinien mit. 14 verkehrstüchtige Fahrräder erzeugen nach meinen eigenen Berechnungen bereits ungefähr soviel Umsatz wie ein kleiner PKW!

Gemeinsam aus der Krise radeln – Umwelt schützen – Wirtschaft stärken! Hola!

Unser Bild zeigt den herrlichen neuen Linksabbieger-Haltestreifen in der Katzbachstraße, Einmündung Yorckstraße. Aufgenommen heute.

Hinfahren – nutzen – links abbiegen! Aber Achtung, Augen auf! Von rechts und von links und von überallher können jederzeit Fahrradfahrer kommen. Rotlicht oder Grünlicht besagt bei uns im Heimatbezirk nichts. Muss man wissen.

 Posted by at 20:24

Bitte noch mehr Selbstkritik!

 bitte!, Horst Köhler  Kommentare deaktiviert für Bitte noch mehr Selbstkritik!
Okt. 122008
 

Deutschlands beliebtester Systemkritiker und Querdenker, der Bundespräsident Horst Köhler, nimmt sich diesmal nicht die dysfunktionale Parteienherrschaft in unserem Lande vor. Dieses Mal lässt er sich mit klaren Worten zur gegenwärtigen Finanzkrise vernehmen:

„Mehr Selbstkritik wäre gut, Menschen, die sagen: Ja, hier haben wir einiges falsch gemacht, und dafür stehen wir jetzt gerade“, sagte Köhler dem SPIEGEL. Die Wirtschaftseliten müssten wieder lernen, „was Maß und Mitte ist, was Bodenhaftung bedeutet“. Da sei „eine Menge Unaufmerksamkeit, Selbstzufriedenheit, Zynismus“ im Spiel gewesen. Besonders in der angelsächsisch geprägten Finanzbranche habe man geglaubt, „aus nichts Gold machen zu können, und das dauerhaft“.

Ich meine: Horst Köhler ist glaubwürdig. Er war selbst jahrelang als Staatssekretär im Bundesfinanzministerium und als Geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) ein Teil eben jenes Systems, das er nun mit so starken Worten anprangert. Er kennt den Laden.

In solchen Krisen gilt meist das gleiche: Sie zeichnen sich mit einem großen Vorlauf ab. Diejenigen, die warnend den Finger heben, werden nicht ernst genommen, als Kabarettisten oder Störenfriede verlacht. Dann fällt das Kind in den Brunnen. Die Warner bekommen recht. Die Systemkritiker, auch solche, die selbst das System verantwortlich mitgestaltet haben, treten nach vorne und sagen: „Lasst uns gemeinsam handeln!“

So verlangt es jetzt erneut Bundespräsident Köhler – in Worten, denen man schwerlich widersprechen kann:

Er hoffe, sagte Köhler dem SPIEGEL, die aktuelle Krise werde „einer neuen Kultur der Gemeinsamkeit im Wettbewerb“ zum Durchbruch verhelfen. Notwendig sei auch eine „wirksame Regulierung für die Finanzmärkte“, die „Wiederentdeckung von Ethos“ bei den handelnden Personen und ein „Frühwarnsystem“, das Warnungen nicht nur für Experten verständlich mache.

Ich meine: Köhler hat recht. Hätte es das gegeben, was Köhler fordert – ein Frühwarnsystem, ein Ethos der Gemeinschaft, ein klares Bekenntnis zum lauteren Wettbewerb- , dann stünden wir jetzt nicht vor dem Scherbenhaufen, als der sich die Finanzmärkte darbieten.

Ich glaube, dass die Einsichten Köhlers durchaus in andere Lebensbereiche übertragen werden können.

Finanzkrise: Köhler fordert Entschuldigung von Banken-Managern – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Politik

 Posted by at 10:01